Nr. 399 49. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Donnerstag, 25. August 1932
Tatsachen zur russischen Ernährungsfrise.
Der ftürmische industrielle Aufbau Sowjetrußlands macht planmäßige Erfolge auf der Agrarfront zu einer Lebensfrage. Die Hoffnungen der Sowjetunion wurden in diesem Jahre noch nicht erfüllt.
Die Ergebnisse der russischen Frühjahrsaussaat verdienen größte Aufmerksamkeit: Weil es von ihnen abhängt, ob die 160 Millionen ber Sowjetunion genug zu essen haben, weil an ihnen Erfolg und Mißerfolg der Rollettiviſierung abzulesen ist und weil der Ausfall der russischen Ernte auch den Umfang der russischen Ein- und Ausfuhr bestimmt. Die Rußlandaufträge für Deutschland stehen in engem Zusammenhang mit der Weizen- und Roggenernte in den Dörfern der Ukraine und Sibiriens .
Die Berichte des Volkskommissariats für Landwirtschaft in der Sowjetpresse sind leider immer dürftiger geworden. Es fehlen alle Vergleiche mit dem Vorjahr, vielfach werden nur absolute Zahlen genannt, dann wieeder nur Vrhältniszahlen, und es foſtet ziemliche Mühe,
die Entwicklung der russischen Landwirtschaft in den beiden letzten Jahren
zu erkennen. Diese beiden Jahre sind aber die Jahre, in denen die Kollektiven zur herrschenden Betriebsform geworden sind. Die folgenden Ziffern geben das Resultat einer Durcharbeitung der Tageszeitungen in den entsprechenden Perioden der Jahre 1930 bis 1932. Der Plan für die Herbstsaat 1931 murde nicht erfüllt. Wurden bis zum 1. November 1930 von den bäuerlichen Wirtschaften, Kollektiven und Einzelwirtschaften 35,4 Millionen Hektar bebaut, so waren es bis zum 1. November 1931 nur 34,1 Millionen Heftar. Die Staatsgüter vermochten den Verlust nicht auszugleichen. Die gesamte Saatfläche blieb um mehr als eine halbe Million Heftar hinter jener der Vorjahre zurüd.
Die Frühjahrsfaattampagne begann in diesem Jahr bedeutend früher. Die Witterung war ungleich günstiger. Die Gegenden, welche 1931 unter der Dürre gelitten hatten, waren nach den offiziellen Angaben mit Saatgut aus anderen, besser gestellten Ge= bieten versorgt worden. Die Zahl der landwirtschaftlichen Maschinen hat sich ansehnlich vermehrt. Die chemischen Betriebe lieferten mehr Kunstdünger als 1931. Es waren alle Voraussetzungen für einen schnellen und erfolgreichen Verlauf der Kampagne gegeben. So schien es. In Wirklichkeit ist das Ergebnis wenig befriedigend. Bielerorts ist es schlecht, in manchen Gegenden muß man es sehr schlecht nennen.
Die gesamte Anbaufläche betrug Millionen Hettar 1931 1932
97,03 96,68
Prozent der Planerfüllung 1931 1932 97,0
94,5
1. Juli.. Der Plan für 1932 sah eine Anbaufläche von 102 Millionen Heftar vor. Er fonnte nicht erreicht werden. Wenn man sich begnügte, nur die Gesamtziffern der beiden Jahre zu vergleichen, märe das Ergebnis zwar unbefriedigend, aber doch nicht allzu schlecht zu nennen. Anders wird es, wenn man die einzelnen Kul turen und Gebiete betrachtet.
Gerade die Brotfulturen stehen am schlechtesten. Weizen war angebaut( in Millionen Heftar): 15. Juni 1930...
23,7
25,0 .21,6
1931. 1932..... In feinem der großen Weizengebiete, Baschkirien( öftliches Bolgagebiet) ausgenommen, murde der Stand des Vorjahres er reicht. In Kasafstan( südlich vom Ural ) sant die Fläche von 3 auf 2 Millionen Heftar, in Sibirien von 4,6 auf 3,8, im Ural von 2,6 auf 2,1. Besondere Beachtung verdient die Entwicklung in der Utraine: Hier maren am 15. Juni 1930 mit Weizen besät 3,3 MilTionen Hettar, 1931 noch 2,3, 1932 aber nur noch 1,2 Millionen Hektar.
Der Rückgang im Anbau von Gerste wurde nicht aufgeholt. Bon 7 Millionen Hektar sant die Fläche auf 6,2 im Jahre 1931 und
Die Arbeitsbeschaffung.
Der Umfang der Reichsbankhilfe.
Nach der Frankfurter Zeitung " hat die Reichsbant es abgelehnt, anders als durch genaue Prüfung der Einzelprojekte der Arbeitsbeschaffung sich an der Finanzierung zu beteiligen. Es sei daher nicht nur feineswegs sicher, daß die Summe von 207 Mil. lionen, fomeit die Reichsbanf in Frage kommt, wirklich erreicht merde, vielmehr kann im Gegenteil heute schon gesagt werden, daß dies bestimmt nicht der Fall sein wird, weil die Reichsbank einen Teil der Projekte von vornherein abgelehnt hat.
Die 207 Millionen, die die Reichsrefforts in Vorschlag gebracht hatten, setzten sich aus folgenden Posten zusammen: Für die Gleiserneuerung der Reichsbahn sollten 23 Millionen, für den Straßenbau 40 Millionen, für die landwirtschaftliche Sied lung ebenfalls 40 Millionen, für Meliorationen 20 Millionen, für den Wohnungsbau 30 Millionen, für den Rügen damm 18 millionen, für den freiwilligen Arbeitsdienst 20 Millionen, für die Abwrack- Aktion 12 Millionen und für den Bau von Heringsloggern 4 Millionen bereitgestellt werden.
Es handelt sich dabei zum großen Teil nur um die Erweite rung von Arbeiten, für die bereits früher Mittel zur Verfügung gestellt und die Formen der Durchführung gefunden worden waren. So sind in den im Juni für die Arbeitsbeschaffung bereit gestellten 135 Millionen 60 Millionen für den Straßenbau und 25 Millionen für Meliorationen enthalten. Der Rest entfiel damals auf den Bau von Wasserstraßen, der jetzt nicht erweitert wurde. Für die Erweiterung des Straßenbaues hat die Reichsbank bisher keine feste Zusage erteilt, bekanntlich erfolgt die Finanzierung in der Weise, daß die Unternehmer Wechsel auf die Gesellschaft für öffentliche Arbeiten ausstellen, die von einem unter Führung der Reichskreditgesellschaft stehenden Bankenkonsortium dirigiert werden. Es muß vorerst abgemartet werden, ob dieses Konsortium, das noch nicht endgültig gebildet ist, der Ermeiterung zustimmt. Vermutlich wird man übrigens den Straßenbau im Rahmen der 40 Millionen teilmeise durch andere ähnliche Arbeiten ersetzen, die eigentlich in das Gebiet des afferbaues fallen. Es wird damit gerechnet, daß
blieb 1932 auf dem gleichen Stand. Die Hafer saat dagegen ist noch viel weiter zurückgegangen. Sie machte 1930 noch 17,9 millionen Hektar aus, um sich 1931 auf 16,1 und 1932 gar auf 13,9 Millionen Hektar zu vermindern. Ein Sinfen ist auch bei Mais zu beob achten, wenngleich fein so startes: von 3,9 auf 3,8 und 3,6 Millionen Heftar. Mit Hirse waren am 15. Juni 1930 5,1 Millionen Hektar bestellt gewesen, am 10. Juni 1932 5. Buchweizen war von 1930 bis 1931 von 2 auf 1 Million Heftar zurückgegangen; es fehlen Angaben für dieses Jahr. Die Kartoffel anbaufläche ist eben. falls fleiner geworden: fie ging von 5,8 im Jahre 1930 auf 5,2 Mil lionen Heftar im Jahre 1932 zurüd.
Die Anbaufläche von Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Kartoffeln und Hirse ging in zwei Jahren von 63,3 auf 55,4 millionen Heftar oder um 12,5 Proz. zurüd. In der gleichen Zeit nahm die Bevölkerung um 4,7 Pro3. zu.
Die technischen Kulturen hatten sich 1931 sehr gut entwidelt. Auch hier ist 1932 ein Stillstand oder nur geringer Fortschritt, zum Teil sogar ein Rückschritt zu beobachten. Die Zunahme des Sonnenblumenanbaus erklärt sich durch den Rückgang in der Viehwirtschaft, den dadurch auftretenden Mangel an tierischen Fetten und die Notwendigkeit, in dem Pflanzenöl einen Ersatz zu schaffen. Er betrug 1931 4,5, 1932 5,1 Millionen Heftar. Mit 3uder rüben waren 1932 1,6 gegen 1,5 Millionen Hektar im Vorjahr bestellt. Auch Flachs wurde etmas mehr angebaut. Die Hanffulturen verkleinerten sich ein wenig. Die Baumwoll. fläche ist heuer Kleiner als im Vorjahr.
Es ist, vorausgefeßt, daß feine weiteren Verschlechterungen des Wetters eintreten, mit einer Mittelernte zu rechnen, was den Ertrag pro Heftar betrifft. Denn die seinerzeit gehegten Hoffnungen, daß der Heftarerirag infolge besserer Bodenbearbeitung, Düngung ufm. sich rasch vergrößern wird, hat man inzwischen aufgegeben.
Der ursprüngliche Fünfjahresplan hatte mit einem Heftarertrag von 10,3 Doppelzentner Getreide, 190 Zuckerrübent, 13,4 Baumwolle, 3,9 Flachs gerechnet. Die Kontrollziffern für 1932 wünschten entsprechend 8,5, 145, 8,7 und 2,6 Doppelzentner. Sie sind nicht annähernd zu erreichen. Das ergibt sich aus einem Vergleich der Heftarerträge von 1913 mit denen der letzten Jahre. Es ist zu beachten, daß 1913 fein Traftor über die Felder fuhr, daß es teine Maschinen- Trattoren- Stationen gab, die ganze Wirtschaft rückständig und primitiv war.
Ertrag pro Hektar in Doppelzentnern.
1913 ( pro Deßjatine= 1,0925 ha)
1930
1931
Zuckerrüben. Baumwolle
175 .10,6
112 7,0
81
1932 1932 ( 1. Blan)( 2 Blan) 190 145 5,3 13,4 8,7
Es ist übrigens zu beachten, daß die ursprünglichen Schäzungen sich bei schärferer lleberprüfung immer als übertrieben herausstellen. Im Februar war der Heftarertrag 1931 mit 7,5 Doppelzentner angegeben worden; Offinsfy stellt( ,, Branda" vom 5. Juli) fest, daß er bloß 6,8 mar. Ein kleiner Unterschied": 73 Millionen Doppelzentner!
Die Rollettinisierung hat demnach die Erwartungen, die in sie gesetzt wurden, bis jetzt noch nicht erfüllt. Die An baufläche ist im Zurückgehen, die Heftarerträgniffe finfen. Zwar schreitet die Maschinisierung fort, aber die Massenschlachtungen haben der Landwirtschaft so viel Zugfraft geraubt, daß es Jahre dauern mird, bis der Traftor das fehlende Pferd voll ersetzen wird. Die Ronfistation eines übergroßen Teiles der Ernte hat den Anreiz zur Erweiterung der Wirtschaft vielfach ertötet. Die Mängel in der Arbeiterorganisation der Kollektinen, die Schwierigkeit, den russischen Bauer, der bis jetzt seine Wirtschaft nach seinem Willen geführt hat, an Affordarbeit zu gewöhnen, die Zerstörung des alten gesellschaftlichen Gefüges, ohne daß das neue menigstens in den Grundzügen vorgeformt gewesen wäre, das alles hat bemirft, daß die unleugbaren Vorzüge follektiver Bodenbearbeitung sich bis jetzt noch nicht aus. wirken fonnten.
O. M.
einige Talsperrenbauten und ein Wasserversorgungsprojekt für Mittelsachsen in diesem Rahmen erledigt werden können. Dadurch würde sich nicht nur eine bessere lotale Verteilung der Mittel ergeben, sondern auch eine Erleichterung für die Reichsbank, Rediskontzusagen zu gewähren, da in diesem Falle Zweckverbände und gemischtwirt schaftliche Gesellschaften als Kreditnehmer eingeschaltet werden könnten."
Sanierung der Premag.
Aber im laufenden Jahre neuer Berluft zu erwarten.
Die Preßluftmertzeug und Maschinenbau A.-G. „ Premag", Berlin - Oberschöne weide, weist für das Geschäftsjahr 1931 einen neuen Verlust von 0,37 Mill. M. aus, so daß sich der Gesamtverlust auf 0,58 Mill. M. erhöht. Die Verwaltung schlägt eine Sanierung vor in der Weise, daß die Stammattien im Verhältnis 2 zu 1 und damit das Gesamtkapital von 1,7 auf 1 Mill. M. herabgesetzt werden. Der Ueberschuß des Buchge minns über den Verlust und ein Teil des Reservefonds werden zu Sonderabschreibungen auf Anlagen und Vorräte verwandt.
In der Bilanz haben sich die Forderungen von 0,5 auf 0,35 Mill. M. ermäßigt. Davon sind aber nur der kleinere Teil ( 0,1 Mill. M.) Warenforderungen; der Hauptbetrag von mehr als 0,2 Mill. M. stellt Forderungen gegen ehemalige Vor standsmitglieder dar. Woher diese Forderungen stammen und ob nicht große Ausfälle bei ihnen zu erwarten sind, wird nicht gejagt. Die Vorräte sind, im wesentlichen infolge der Abschreibungen, von 0,9 auf 0,7 Mill. M. zurückgegangen. Auf der Passivfeite erscheinen Darlehen mit 0,33 Mill. M. fast unverändert. Mert würdigerweise sind Anzahlungen von Kunden von 0,3 auf 0,5 mill. M. gestiegen, ein Umstand, der für gewöhnlich als Zeichen steigender Umsäge zu werten ist. Aber für das laufende Geschäfts jahr ist mit Sicherheit ein neuer Verlust zu ermarten.
Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels beruft auf den 20. Sepimber nach Berlin eine Mitgliederversammlung ein, auf der vor allem Organisationsfragen besprochen werden.
Jetzt heißt es aufpassen!
Es dürfte tatsächlich so sein, daß die Beauftragung des Herrn Don Flotom vom Bankhaus Hardy u. Co., der Reichsregierung über die Gelsenkirchen Angelegenheit zu berichten, zugleich die Einleitung der Sanierung der Bereinigten Stahlmerte 2.-G. bedeutet. Man beobachtet in den letzten Tagen Kursbewegungen bei den Stahlwerksaktien nach oben, und wenn auch am Mittwoch wieder ein kleiner Rückgang auf 16% Prozent eintrat, so scheinen doch die Interessenten zu hoffen, daß die Sanierung der Vereinigten Stahlwerke auf einer günstigeren Grundlage erfolgen wird, als sie im bisherigen Kurse zum Ausdrucd kommt. Die Vereinigte Stahlwerke- Verwaltung dementiert zwar das Vorhandensein bestimmter Sanierungs- und Kapitalzusammenlegungspläne, aber sie macht doch schon für ein den privaten Großaftionären günstiges Zusammenlegungsverhältnis gutes Wetter, indem sie sagt, daß angesichts der Anleiheverschuldung von 483 Millionen Mart das heutige Attienkapital von 725 Millionen Mart taum tiefer zusammengestrichen werden dürfte. Das wäre natürlich ein außerordentlich fettes Geschäft für die Herren Thyssen, Otto Wolff usw., aber ein außerordentlich schlechtes für Reich als Großaftionär, das schließlich allein für eine vernünftige Sanies rung verantwortlich ist und unbegrenzt neue Mittel zur Verfügung stellen müßte. Die Deffentlichkeit wird wa chiam sein müssen, dar mit der Steuerzahler und der Staat bei der Stahlvereins- Sanierung nicht betrogen werden.
Die Abwrachhilfe.
10 Prozent der deutschen Flotte werden verschrottet.
Die Reichsregierung hat jetzt 12 Millionen Mark für die sy ste- matische Kapitalvernichtung durch Abwracken von 400 000 Tonnen Schiffsraum zur Verfügung gestellt und die Bedingun= gen für die Gewährung des Reichszuschusses befannt gemacht. Danach kann bei Verschrottung eines Schiffes dem Reeder eine Beihilfe von 30 Mart je Bruttoregistertonne gezahlt werden. Es muß sich um Schiffe handeln, die seit dem 1. Januar 1930 un unterbrochen in einem deutschen Seeschiffsregister eingetragen und im Eigentum des Antragstellers waren. Ferner müssen die Schiffe vor dem 1. Januar 1913 von Stapel gelaufen, also 20 Jahre alt und älter sein. Das Abwracken muß auf einer deut schen Werft erfolgen.
Da etwa 10 Broz. der deutschen Flotte verschrottet werden, entfallen auf die Hapag und den Nordlloyd etma je drei Millionen Mart. Etma vier Millionen Mart fommen auf die Mittelund Kleinreedereien und die Trampschiffahrt. Man rechnet damit, daß 240 000 Tonnen Schrott anfallen werden. Zur Uebernahme dieser Mengen hat sich ein Konsortium aus drei Schrotthändlerfirmen gebildet, die einen Preissturz am Schrottmarkt verhindern mollen.
Daß es sich nicht etma um unbrauchbare Schiffe handelt, die auf diese Weise zum alten Eisen gemacht werden, zeigt am besten die Erklärung der Neptun Gesellschaft in Bremen , daß sie sich an der Amradaktion nicht beteiligen werde, da ihre Schiffe noch alle in bestem Zustande seien. Wenn auf keine andere Weise erträgliche Verhältnisse in der Weltschiffahrt herzustellen sind als durch diese systematische Rapitalvernichtung auf Kosten der Steuerzahler, dann ist das das schlimmste Urteil über das fapitalistische Wirtschaftssystem. Uebrigens ist es sehr 3 meifelhaft, ob andere Länder dem deutschen Beispiel folgen merden, ob also eine Besserung in der Lage der Weltschiffahrt sich einstellen wird.
"
Lederindustrie 1931.
Geringe Produktionsschrumpfung/ Ausfuhrhandel behauptet Die Produktion der deutschen Lederindustrie mar nach Wirtschaft und Statistik" im Jahre 1933 mit 104 Mill. Kilogramm etwa 7 Proz. geringer als im Vorjahre. Ihr Bert aber ist mit 509 mill. m. infolge der gesunkenen Preise 26 Proz. gesunken. Das Verhältnis von Einfuhr zu Ausfuhr blieb von 1929 bis 1931 unverändert mie 1 zu 3,3( mertmäßig!).
um
Die Einfuhr belief sich im Jahre 1931 auf 6,6 Mill. Kilogramm im Werte von 55,7 Mill. M. Die Ausfuhr auf 14,9 Mill Kilogramm mit 178,8 Mill. M. Die Ausfuhr machte also 35 Proz. der Produktion aus. Auch in diesem Wirtschaftszweig merden also geringe Qualitäten eingeführt, aber hochwertige ausgeführt; denn der durchschnittliche Wert des eingeführten Leders betrug je Kilogramm 8,45 M., des ausgeführten Leders aber 12 M. gesamte Inlandsverbrauch belief sich im Jahre 1931 auf 95,5 Mill. Kilogramm im Werte von 385,7 mill. m. Der Wert der verarbeiteten Felle und Häute ist gegenüber 1931 um 30 Proz.( also stärker als der Wert der Lederproduktion), von 388 auf 272 Mill. M. gesunken.
Der
Beschäftigt waren im Jahre 1931 in 952 Betrieben 33 152 Personen, an die 71,3 Mill. M. Löhne und Gehälter gezahlt wurden. Gegenüber 1928, als noch 1215 Betriebe bestanden, hat fich die Zahl der Beschäftigten um ein Fünftel verringert. Gerbund Hilfsstoffe wurden für 55( im Vorjahr 66) Mill. M. verwandt. Starf vermindert hat sich die Produktion von Lurusleder So ging
und solchen, das für Produktionsmittel verwandt wird. die Produktion von Lacleder gegenüber dem Vorjahre( mengenmäßig) um 23 Proz., die von Treibriemenleder um 28 Proz. Bei den wichtigsten Sorten aber war der Rückgang zurüd. erheblich geringer; er betrug bei Oberleder 11 Proz., bei Unterleder nur 4,5 Proz. Diese beiden Gruppen aber machten zusammen fast 75 Proz. der deutschen Lederproduktion aus.
Widerstandsfähige Schuhindustrie.
Auch der Außenhandel der deutschen Lederschuhindustrie ist stark eingeschränkt; nach wie vor ist aber die Leistungs- und Ronkurrenzfähigkeit unbestritten. Im Juli wurden 6596 Paar Lederschuhe im Werte von 84 000 Mark eingeführt, uber 111 822 Paar im Werte von 725 000 Mark ausgeführt. Der Schuhaußenhandel ist außergewöhnlich stark aktiv. Im Juli des Vorjahres betrug die Einfuhr 57 575 Paar, die Ausfuhr 388 332 Paar. Der absolute Rückgang im Schuhaußenhandel ist also enorm. In den ersten sieben Monaten 1932 betrug der Wert der Einfuhr 1,58, der Wert der Ausfuhr 6,02 Millionen Marf gegenüber 4,46 und 19,50 Millionen Mark in der gleichen Zeit des Vorjahres.