junge Mann schüttelte verzweifelt den Kopf:„ I fann doch dem Hofbaumeister Meyer, der mi die Schöne Stellung verschafft hat, nöt einfach mir nig, dir nig fog'n, i will nimmer! I hob den Auftrag übernommen, die groß' Maschinenhalle fertig zu bauen! Und i dent, wir wollen doch bald heirat'n!" Dagegen hatte nun das Linerl nichts einzuwenden Aber auf der Treppe, beim Abschied, meinte sie doch noch einmal halblaut: ,, Brauchst ja bloß so lang dirigier'n, bis der Johann wieder g'fund is!"
Daheim herrschte eine festliche, erwartungsvolle Stimmung. Die Mutter hatte Krapfen gebaden, und in seinem Zimmer stand ein großer Blumenstrauß. Halb gerührt, halb zornig strich der so unerwartet Gefeierte über die duftenden Blütenkelche. Er blidte auf seine Entwürfe und Zeichnungen, auf Reißbrett, Zirkel und Lineal, die er noch vor wenigen Stunden benutzt hatte. Dann holte er zögernd ein altes Notenheft aus der Schublade und setzte sich ans Klavier.
Leise und träumerisch fang ein süßer, wehmütiger Walzer. Aber bald glitten die Blicke des Spielers über das kleine Heft hinweg. Groß und machtvoll dröhnte ein Afford, erbittert kämpften bie Themen um ein Motiv, das immer wieder fich durchzuringen wußte: Eine Beethovensonate flang durch den Raum.
Draußen war es längst Nacht geworden, aber der Spieler löste die Hände nicht von den Tasten. Er war wie im Traum. Bild um Bild, Erinnerungen, Hoffnungen, innere Kämpfe-sein ganzes Leben glitt schattenhaft an ihm vorüber. Aber unvermittelt brach das Spiel ab. Mit großen, starren Augen sah Josef Strauß vor sich hin. Er faßte sich an die Schläfen, doch die Gestalten, die aus einer unbekannten, geheimnisvollen Welt zu ihm aufgestiegen waren, blieben unverändert. Er sah einen großen, mit Menschen
Heute heisst es:
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erfüllten Saal, der begeistert Beifall spendete. Oben auf dem Bodium aber stand ein bleicher, junger Mensch mit einer Violine an der Wange, der ein Orchester leitete nun wandte er sich um und verbeugte sich dankend. Der Spieler am Klavier preßte die Finger frampshaft an das schwarze Ebenholz des Instruments. Der da stand und spielte es war fein Zweifel mög lich, das war er selbst. Nur viel älter waren die Züge des unheimlichen Doppelgängers, der da vorn vor dem jubelnden Publikum stand. Nun wandte er sich wieder dem Orchester zu und setzte die Geige zum Spiel an. Aber fein Ton stieg aus den Saiten. Wie von einem Schlag getroffen manfte die Gestalt des Musikers. Orchestermitglieder sprangen hinzu. Sie trugen einen Sterbenden hinaus.
Josef Strauß war ohnmächtig am Klavier zu Boden gesunken. So fand ihn seine Mutter. In ihren Armen richtete er sich langsam auf und öffnete die Augen. J werd' Musiter", sagte er flüsternd, es is' mei Schicksal!" Die erschreckte Frau bat und flehte vergeblich, thr zu sagen, was vorgefallen fei. Es war nichts aus ihm herauszubekommen.
Tage und Nächte fieberhafter Arbeit folgten. Josef Strauß hatte noch niemals dirigiert, und vieles mußte in aller Eile geprobt und nachgeholt werden. Es war jedoch gänzlich unmöglich, innerhalb dieser kurzen Zeit über die ersten Anfänge des Biolinspiels hinwegzukommen, und so blieb nichts anderes übrig, als am ersten Abend zunächst mit dem Taftstock, dem ,, Staberl", wie es die Wiener verächtlich nannten, vor die Zuhörer zu treten.
Das große Vergnügungslokal Sperl, in bem das Konzert der berühmten Strauß- Rapelle unter der Leitung seines neuen Dirigenten stattfinden sollte, war überfüllt. Zuerst etwas edig,
aber immer sicherer werdend, führte Josef Strauß sein Orchester. Fesch is er nöt, aber sehr interessant", meinten die Wiener Madeln, die den Blick nicht von dem bleichen, mit schwarzen Loden eingerahmten Gesicht wandten. Und ein echter Strauß is er!" Er hat's Talent vom Vater, wie sein Bruder!" So lautete das allge= meine Urteil. Es war ein Erfolg, der über ein Menschenschicksal, ein Menschenleben entschied.
"
Raum siebzehn Jahre später trugen Musiker ihren sterbenden Kapellmeister hinaus, wie er es geahnt und in späteren Jahren auch ausgesprochen hatte.
,, Berfligte Mufit! Er hätt' sollen Ingenieur bleiben, dann wär er heut' noch am Leben“, murmelte der Hofbaumeister Meyer, der einstige Borgesetzte des jungen Technifers und sah bedächtig an seinen Orden herunter, die den schwarzen Begräbnisrod zierten.
Die Lichter am Sarg des toten Musikers aber, zu dessen Füßen die unzertrennlichen Be gleiter seiner Künstlerlaufbahn, seine Violine und feine Kompofitionen aufgebahrt waren, leuchteten wie zu einem Fest, und als sie endlich langsam erloschen, da loderte eine unsichtbare Flamme, losgelöst von Raum und Zeit und Menschenwort, zwischen Himmel und Erde: Es war die Leuchte, die der Genius entzündet hatte, als Josef Strauß , fein Schicksal vor Augen, sich entschloß, Musiker zu werden.
Wer Hilfe gebracht, nehm sich in acht, Daß er nicht werde verfolgt und verlacht.
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Der Geist, der fommt, ist größer, als der geht. Was heute frommt, ist morgen schon zu spät.
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Fische * Seelachsi.gak, gr., Pfd.v. 0,14 * Rotbars I.g., o.K., gr., Pfd. 0,14 * Kabeljau gr., ohne Kopf, l.gz., Pfd.v. 0,14 * Schellfisch
2-4 Pid. schwer... Pfd. 0,15 * Kabeljaufilet... Pfd. 0,18 * Grüne Heringe 3 Pfd. 0,32
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Kochäpfel.... 2 Pid. 0,25 Essäpfel Alexander, Pid. 0,20 Kochbirnen... 2 Ptd. 0,25
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Konserven Junge Erbsen tein... 0,98 Junge Erbsen mittelfein 0,74 Junge Erbsen 0,58 Leipziger Allerlei.. 0,76 Junge Karotten..... 0,58 Stachelbeeren... 0,68 Erdbeeren........... 0,95
........... 1,25
Gemüse Rotkohl....... 3 Pfd. 0,10 Weisskohl 3 Ptd. 0,10 Möhren gewaschen, 4 Pfd. 0,15 Schmorgurken 4 Pfd. 0,10 Weintrauben Pfd. v. 0,25 Pfirsiche..... Pid. von 0,28 Senfgurken..... Pfd. 0,04 Bananen..2 Pfd. 0,55 Einlegegurken.Ptd. 0,05 Wassermelonen Ptd. 0,10 Zwiebeln........ Ptd. 0,05 Ananas Frisches Fleisch Weine Preise ohne FL. Kolonialwaren Konfitüren 4 FL Schweinebaucho, B.Pfd.0,68 Hammelvorder31 er Edenkobener....... 0,65 Bassin- Reis..... Pfd. 0,16 Gef.Waffeln. 1, Pfd. 0,40 Schweineschulterbl. fleisch...... Pfd von 0.68 31 er Böckelh. Mühlberg.. 0,85 Italienisch. Reis Ptd. 0,22 Frucht- Toffees, Ptd. 0,38 ohne Beilage....... Pfd. 0.74 Kalbskammo. Beilg., Pfd. 0,52 29er Senheimer Lay 1,10 Bruchreis........ Ptd. 0,11 Bonbonmischung Schweineschink.m.B.Pido, 78 Kalbsbr.u.Rück., o.B.. Pfd. 0,68 24er Burgund. Beaujolais 1,75 Hartweizengriess Pfd.0,24 gewickelt... Schweinekamm und Schuff, o. B.... Pfd. 0,90 Kalbskotelett Ptd. v. 0,98 Gulasch gemischt, Pfd. 0,68 Rheinpfälz.Weisswein Ltr. 0,58 Perlsago....... Ptd. 0,32 Knabbermand./ Pfd. 0,48 Kassler mild, Pfd. von 0,88 Eisbein m. Spitzb., gep. Pid. 0,44 Rinderroulade Pfd. v. 0,96 Cider süsser Apfelw., Ltr. 0,65 Bruchmakkaroni Ptd. 0,34 Sandgebäckgaf., 1/ Pid. 0,48 Rückenfett bratfert., Pfd. 0,68 Rinderleber gefror., Pfd. 0,68 Johannisbeerw. rot, süss, Ltr. 0,68 Eierfadennudeln Pfd. 0,44 Vollmilch- od. SchmelzSchokolade, 3 Taf. à 100 g 0,60 Schweinenieren Pfd. 0,62 Rinderbacken... Ptd. 0,38 Griechischer Muskat Ltr. 1,20 Rote Grütze.... Pid. 0,60 Schweinsköpfe Rinderlungen... Ptd. 0,24 Sehr guter Malaga dkt., Ltr. 1,45 Vanillepudding Pta. 0,50 Krümel- Schokoladenmit Backe........ Pfd. 0,34 Euter........... Pfund 0,20 Deutscher Weinbrand Ltr. 4,20 Kaffee frisch gebrannt, Ptd. 1,80 Pulver......... Ptd. 0,85
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Kalbskeule bisoid.
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0,74 Suppenfleisch
Pfd. von
Pfd. 0,38
1/1
1250 g.
Erna Büsing: Priedel
Priedel ist eine Angorafage, fie gehört moner Gemüsefrau. Priedel intereffiert sich für alles mögliche, für vorbeifliegende Spaßen und ball. spielende Kinder, und die Grünframfrau interessierte sich einmal für Dollarkurse und Streichhölzer, weil letztere auch ständig stiegen. Zwei Seelen sollen bekanntlich in jedes Menschen Brust wohnen, aber ach, die Angoratage hat auch zwei Seelen und in deren Auswirkung zwei ver schiedene Charaktere, zwei grundverschiedene Benehmen. Letztere werden von dem Mageninhalt der Angorakaze dirigiert.
Ein voller Magen ist bei Priedel die logische Weiterentwicklung größter Friedfertigkeit und die richtige Grundlage für den Genuß der Schönheit aller Dinge. Ist Priedel satt, dann ist ihr Fell schlohweiß, denn sie reinigt sich nach der Mahlzeit ausgiebig und mit Bedacht. Sie hat sichtbare Freude am Sonnenschein, und ihr Augenausdruck ist die Lobpreifung glücklicher Wirklichkeit. Mit den Hunden der Nachbarschaft hält sie Frieden und fizt mit ihnen oft gemeinsam vor der Haustür.
Ein leerer Magen aber gibt bei Priedel den Anstoß zu höchster Berdrießlichkeit, wodurch ihr Sinn für alles Schöne verloren ist. Ihr Fell ist schmuzig, denn sie durchkriecht beutegierig Kohlenvorräte und Bodengerümpel und sie hat keine Zeit, sich zu säubern. Den Sonnenschein be= achtet fie gar nicht, die im Schaufenster des Schlächterladens hängende Wurst sträubt ihr die Schnurrhaare und ihr Augenausdruck ist wildeste Menschenverachtung. Die Hunde der Nachbarschaft faucht sie an und fragt sie und sie fizt allein vor der Haustür.
Ich beobachte Briedel , beobachte mich, beobachte uns alle und dente, man soll dem Volk den Magen füllen, bevor man es für große Dinge zu begeistern sucht.
Rheinisches
Brot 0,39 Kuchenbrot0,38
.nur
Wurstwaren
f.d. Wochenende, St. nur
Käse und Fette
Sülzwurst.... Pfd. 0,65 Camembert vollfett, Schachtel 0,20 Dampfwurst Pid. 0,78 Romadour 20%.... Stück von 0,22 Landleberwurst........ Pid. 0,84 Harzer... ........ Kiste ca, 3 Pfd. 0,48 Knoblauchwurst......... Pid. 0,88 Allg. Stangen 20%....... Ptd. 0,44 Jagdwurst.......... ......... Pfd. 0,90 Steinbuscher vollfett..... Ptd. 0,66 WienerWürstchen....... Ptd. 0,95 Tilsiter 40%. ..Ptd. 0,66 Mettwurst Braunschw. Art, Pid. 0,98 Holländer 40%............ Pid. 0,66 Schinkenpolnische....... Pfd. 0,98 Edamer 40%............... Ptd. 0,66 ff. Leberwurst............. Pid. 1,08 Schweizer bayr....... Pfd. von 0,95 Teewurst................... Pld. 1,12 Allerfeinste deutsche Cervelatw. od. Salami Ptd. v. 1,15 Markenbutter......... ...... Ptd. 1,32 Cervelat im Fettdarm.. Ptd. 1,28 Allerfeinste deutsche Schinkenspeck...... Pfd. 1,26 Molkereibutter........... Ptd. 1,28 Magerer Speck deutsch ... Pfd. 0,98 Molkereibutter
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......... Pid 1,06
Kokosfett oder Margarine...... 3 Pid. 0,88
Geflügel und Wild In allen Häusern ausser Kottbuser Damm,
Brunnenstrasse, Andreasstrasse Gänse frisch.......... Pfd. von 0,75* Wildkochfleisch.... Ptd. von 0,24 Junge Tauben.... Stück von 0,58* Spiesserblätter.... Pfd. von 0,58 Suppenhühner frisch, Pid. von 0,68* Spiesserkeule...... Pfd. von 0,84 * Rehblätter.......Pfd. von 0,70* Spiesserrücken Ptd. von 0,80
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Wolgahühner0.55 Enten
gefroren..
runde..............
Pfd.
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gefroren.... Pfd. von
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0,03 Grüne Bohnen0,20
0,44 Schweinekotelett 0,98 Schmorfleisch 0,78 Pflaumen 0,16 Kartoffeln 0,28 0,25
Toilette- u. Hausseifen Hochfeine Toilette- Seife grosses Badestück 0,25 4 Stück 0,95 Kernseife garantiert reine, hellgelbe Riegel, 2 Pfd. Frischgewicht 0,45 Riegel, 1 Pfd. Frischgewicht 0,23
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Theater, Lichtspiele usw.
Staats Theater
Staatsoper Unter den Linden
Wiederbeginn der Spielzeit Donnerstag, 1. September, 20Uhr: Sizilianische Vesper
Dirigent: Kleiber
de Strozzi. Ruziczka, Wittrisch, Großmann, List, Abendroth Beginn des Vorverkaufs: Sonntag, 21. August, bei den bekannten Verkaufsstellen.
Turnus
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Städt. Oper Schiller Charlottenburg Groimanstr. 70/71 Bismarckstraße 34 Steinpl.( C 1) 6715 Freitag, 26. August Ab 1 September täglich- 8 Uhr , Die versunkene Glocke " zur Feier d. 70.Geburtstages Gerhart Hauptmann Theater Theater im, Admiralspa.ast Täglich 84 Uhr Gitta Alpar Katharina
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Staatliches Schauspielhaus SCALA
Wiederbeginn der Spielzeit Sonnabend, 27. August, 20 Uhr: Egmont
Otto, Franck, Koppenhöfer, Müthel, Betke, Minetti Beginn des Vorverkaufs: Sonntag, 21. August, bei den bekannten Verkaufssteilen
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Tägl. 5 u. 8 Uhr LUCILLE PAGE Claire Waldoff usw.
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Mähe Schles. Bhf. 5.815, Stgs. 2, 5, 815 U. Reinhardt- Inszenierg.: Kabale u. Liebe
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