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Pathologische Politif."

Deutliche Worte aus Bayern  .

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Die Presse der Bayerischen Voltspartei zeichnet sich in diesen Tagen wieder einmal durch eine herzerfrischende Sprache aus, die beweist, daß man sich am allerwenigsten in Bayern   durch die blutrünstigen Drohungen aus dem Münchener   Braunen Haus imponieren läßt. Die Augsburger Postzeitung" schreibt: ,, Nur eine vertierte Generation fann Mord als Bagatelle behandeln. Ohne Sondergericht hätten unseres Erachtens die Täter von Po­tempa wie gewöhnliche Mörder abgeurteilt werden müssen. Zwei Milderungsgründe gibt es für sie: Erstens waren sie betrunken und zweitens find ihre Führer die wahrhaft Schuldigen, darunter derselbe Mann, der so zynisch vom Köpferollen geredet hat." Die in Nürnberg   erscheinende Bayerische Volks­zeitung" bezeichnet Hitlers   Aufruf als Bathologische Politie" und schreibt unter anderem über die angeblichen ,, 300 toten Mär­tyrer der NSDAP  .": ,, In Zahlenspielereien war Adolf Hitler   immer groß, aber was geht uns das angebliche Massaker an, das NSDAP  . und KPD. untereinander anrichten? Sie haben sich wechsel seitig in einen Blutrausch hineingehegt, dem selbst die Polizei nicht mehr Herr werden kann. Es scheint wirklich, als ob Adolf Hitler   es wagen wollte, das Sondergerichtsurteil von Beuthen   trotz seiner formal gerichtlichen Korrektheit, die nur eine Bitte um Milde, aber keine Drohungen mit Revolution gestattet, zum Ausgang einer Machtprobe zu machen. Das ist pathologische Politit. Was wird uns die staatsmännische Laufbahn dieses von Cäsarenwahn befallenen Mannes bringen?" Weiter zieht die ,, Bayerische Volkszeitung" Vergleiche zwischen Brieg   und Beuthen  und weist ausdrücklich darauf hin, daß die Vorgänge von Ohlau  zum Teil

eine Folge der Aufhebung des Uniformverbotes und der Freigabe der Straße für politische Demonstrationen waren! Wir halten uns auch nicht für befugt, noch einmal die Schuldfrage aufzurollen. Doch eins muß mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß jene Duldung und Tolerierung, jene Unterstützung des Rechts­radikalismus sich verhängnisvoll auswirkten, daß die Verantwort lichen dafür auch einen großen Teil der Schuld auf sich zu nehmen

haben.

Zu dem Beuthener Urteil sagt das Blatt: ,, Hier suchen wir die wahren Schuldigen, nicht bei den Berhezten, auf die nunmehr der gerechte strafende Arm der Justiz niederschlug, sie sind die verheizten Opfer der wirklichen Schuldigen, jener Führer nämlich, die

in Wort und Schrift das Fauftrecht erklärten, zur rücksichtslosen Beseitigung der politischen Gegner aufriefen, stets davon sprachen, das ,, Köpfe rollen", daß man legal bleibe, aber doch aufhänge, daß man abrechne und so lange aufhängen werde, bis die Krähen sie verzehrten. Diese wahren Schuldigen hätte eigentlich das Urteil treffen müssen."

Zusammenfassend erhebt die ,, Bayerische Volkszeitung" unter Berufung auf das einmütige Urteil der Weltpresse über die jüngsten Vorgänge in Deutschland   die Forderung: Zurüd zur Brüning Linie".

Uebrigens hatten auch die bürgerlichen liberalen ,, Münchener Neuesten Nachrichten" die Kundgebung Hitlers   als unbegreiflich be­zeichnet und ihre Zurückweisung durch die Reichsregierung für nicht eindeutig genug erklärt. In einem Berliner   Bericht hatte das gleiche Blatt die Begnadigung zum mindesten des Anstifters Lachmann als nicht wahrscheinlich bezeichnet.

Die Begnadigung Sanjurjos.

Proteststreit der Industriearbeiter.

Madrid   über Paris  , 26. Auguft. General Sanjurjo   wurde von seiner Begnadigung gestern abend in dem Augenblick verständigt, als er in Gesellschaft seines Sohnes das Abendessen einnahm. Sein Sohn, Hauptmann Sanjurjo, hatte die Nacht bei seinem Vater im Gefängnis verbracht. Hauptmann Sanjurjo, der vor einiger Zeit bereits seinen Abschied als Offizier genommen hat, ist Bankbeamter in Barcelona  .

In den Wandelgängen der Kammer wird von der Möglichkeit gesprochen, daß heute, insbesondere in den Städten, in denen die Bewertschaften über großen Einfluß verfügen, also in Saragossa  , Valladolid, Sevilla   und Valencia  , der Generalstreit ausgerufen werde, um gegen die Begnadigung Sanjurjos zu protestieren.

In Gijon   und Saragoffa find vier höhere Offiziere und in San Sebastian   zwei höhere Offiziere verhaftet worden. Außerdem find in Gijon   110 Mann polizeiliche Berstärkungen aus Barcelona  angekommen.

Die Protestwelle.

Madrid  , 26. August.

Die Begnadigung Sanjurjos hat starte Erregung hervor. gerufen. In Orduna veranstalteten gestern die Kommunisten eine Protestfundgebung, wobei(!) eine Person getötet und mehrere verlegt wurden. In Barcelona   planen die Gewerk­schaften für Montag einen 24stündigen Proteststreif. Sanjurjo wird wahrscheinlich heute aus dem Militärgefängnis in Madrid  zur Berbüßung feiner lebenslänglichen Zuchthausstrafe nach dem militärischen Straflager von Mahon   auf den Balearen übergeführt werden..

Der Ministerpräfident bereitet zwei Gesezentwürfe vor, welche die Reorganisation der Justiz und des Außenministeriums zum Gegenstand haben. Auch soll die Regierung Ausnahme­maßnahmen erwägen, um in Zukunft alle Aufstandsbemegun­gen zu unterbinden.

Erzherzog Karl D. Habsburg und Bourbon ist in Barce­Iona verhaftet worden, als er in seinem Automobil vor einem großen Café hielt. Vorübergehende bemerkten das königliche Wappen an den Türen des Wagens und benachrichtigten die Polizei.

Schüler von Schülerin erschoffen.

Wenn Kinder scharf schießen...

Warschau  , 26. Auguft. Auf dem Schießplay von 3a mpsc in Kongreßpolen   ereignete sich bei einer Scharfschießübung von Schülern und Schülerinnen des Ortsgymnasiums ein schweres Unglück. In dem Augenblick, als die Schülerin Kwiatfomsta einen Schuß abfeuerte, lief zufällig vor dem Schießstand ein Gymnasiast vorbei, der, am Hinterkopf ge­troffen, mit einem Aufschrei zu Boden sant. Als man ihn aufhob, war er bereits tot.

Absturz eines franzöfifchen Militärfliegers. Bei Chartres   stürzte heute nachmittag ein Militärflugzeug ab. Der Apparat ging in Flammen auf. Die beiden Insaffen, ein Hauptmann und ein Unter­leutnant, verbrannten.

Atomzertrümmerung

Neue Versuche im Hochspannungslaboratorium der AEG.

Die Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte, die größte, angesehenfte und bedeutendste wissenschaft liche Wanderversammlung, die vor 110 Jahren begründet worden ist, wird in diesem Jahre zum 92. Male tagen, und zwar vom 25. bis 29. September in Wiesbaden   und Mainz  . Aus diesem An­laß waren die Vertreter der Presse zu einer Vorbesprechung im Hause der Technik in den Räumen der AEG. geladen, wo der ständige Sekretär der Gesellschaft, Prof. Dr. Rassom Leipzig, über die allgemeine Bedeutung der Versammlung sprach, und der Leiter ihres Pressebüros, Mag. pharm. Robert Plohn Berlin  , die technischen Vorbereitungen für eine gute Berichterstattung aus­einandersetzte.

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Die AEG. hatte sich der Einladung angeschlossen, um den Vertretern der Presse die Erzeugung und Anwendung äußerst Vertretern der Preffe die Erzeugung und Anwendung äußerst schneller elektrisch geladener Teilchen zur Atomzertrümme rung vorzuführen. Dr. Brasch führte zunächst aus, daß von dem Element Radium   verschiedenartige Strahlen ausgesendet wer­den, mit denen zuerst Rutherford die Zertrümmerung der Atome einiger Elemente gelang; aber von diesem seltenen Element egi­stieren auch heute in der ganzen Welt nur etwa 500 Gramm, und fein deutsches wissenschaftliches Institut verfügt über mehr als höch= stens 1 Gramm Radium. Es ist aber möglich, in Vakuum= Entladungsröhren mit Hilfe hoher Spannungen die vom Radium ausgesandten Strahlen, die sogenannten Alpha, Beta- und Gamma- Strahlen, ebenfalls zu erzeugen und ihnen noch eine be­Gamma- Strahlen, ebenfalls zu erzeugen und ihnen noch eine be­deutend höhere Geschwindigkeit zu erteilen und dadurch stärfere Wirkungen zu erzielen. Die nötige Spannung von 8 bis 10 Mil­lionen Bolt versuchten die deutschen   Forscher Brasch, Lange und Urban, der bei den 1926 begonnenen Versuchen leider ver­unglückte, zunächst dem Blitz zu entnehmen und errichteten zu diesem 3wed eine antennenartige Anlage auf dem Monte Generoso   in den Alpen  , mit der sie auch Spannungen von etwa 15 Millionen Bolt erzielten. nungs- Laboratorium zur Verfügung, das mit Spannun Später stellte ihnen die AEG. ihr Hochspan gen bis zu 2,4 Millionen Bolt betrieben wird, und in welchem jezt eine Anlage im Bau begriffen ist, durch welche mit Span  Forscher sind dadurch unabhängig von den Launen des Wettergottes nungen bis zu 10 Millionen Bolt gearbeitet werden soll. Die

geworden.

Mit der Höhe der Spannung wächst die Geschwindigkeit der in den verschiedenen Strahlen fliegenden elektrisch geladenen Teil­chen, und damit erhöht sich sehr erheblich ihre Wirkung. Den eng­lischen Physikern Cockroft und Walton ist es bekanntlich in Rutherfords Laboratorium in Cambridge   schon bei Spannungen

Mensch und Tier. Photowettbewerb im 300.

Das Verhältnis des Menschen zum Tier wäre reicher und richtiger, wenn alle Menschen gut beobachten fönnten. Um nun zum genauen Betrachten der Tiere anzuregen, veranstaltete der Ber iner 300 einen Photowettbewerb, bei dem jeder Lieb­haberphotograph, selbst der mit allerbilligstem Apparat, unterschieds. los zugelassen war. Bon den 1425 eingesandten Bildern gelangten

" Der wahre Jacob  "

ist wieder da!

1374 zur Ausstellung. Am meisten interessierten sich die Photo­graphen für Roland, den See Elefanten, von dem nicht weniger als 111 Bilder zu sehen sind. Bei den Hagenbedschen Wettbewerben find die Stellinger   See- Elefanten auch immer die beliebtesten Objekte. In Berlin   stehen an zweiter Stelle die Elefanten, die 107mal, und an dritter Stelle die Pinguine, die 84mal aufgenommen wurden.

Man gliederte den Wettbewerb in drei Gruppen, von ihnen wurden die reinen Tierstudien am reichsten beschickt, an zweiter Stelle steht das Motiv Mensch und Tier", während mit,& andschaft und Tier" bie Amateure nicht viel anfangen

fonnten.

Bei den Raubtieraufnahmen hat allgemein das Gitter große Schwierigkeiten bereitet. Man sieht nicht nur das übliche zer­schnittene Bild durchs Gitter, sondern auch Schattenwirtungen, die die Tiere ganz eigenmächtig in der Zeichnung verändern. Bei einer Kamelaufnahme hingegen sind die Gitter architektonisch vorzüglich verwandt. Angenm fallen etliche Bilder auf, die einen gemiffen Humor in fich tragen; da steht man einen Elefanten, der den Rüffel

von nur 125 000 Bolt gelungen, Lithium und einige andere leichte Elemente zu zertrümmern, jedoch nur mit sehr geringer Ausbeute, da bei solcher Spannung immer nur erheblich weniger als jeder milliardelste Atomfern zur Zertrümmerung fommt. Die deutschen  Forscher erhielten mit ihren weit höheren Spannungen erheblich größere Ausbeuten bei der Atomzertrümmerung, und es gelang ihnen neuerdings sogar neben der Zertrümmerung leichtatomiger Elemente wie Lithium, Beryllium, Bor, Natrium, Aluminium auch die des schweren oder hoch atomigen Bleies mit verhält­nismäßig großer Ausbeute.

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Der Wert dieser Versuche, die weiter fortgesetzt werden, liegt nicht sowohl in einer eventuellen praktischen Nugbarmachung der inneren Atomenergie, der gegenüber sich Brasch recht skeptisch ver­hält, und auch nicht in der ganz entfernten Aussicht der künstlichen Goldgewinnung wäre sie unter Aufwendung geringer Mittel möglich, so würde übrigens das Gold im Werte sehr erheblich finken und seinen Nutzen, als allgemeiner Wertmesser zu dienen, verlieren- der Wert der Versuche liegt vielmehr in der Steige­rung unserer Erkenntnis vom Aufbau der Materie, in den wir recht interessante Einblicke gewinnen.

Das legte auch den Gedanken nahe, die biologische Wirkung der schnellen Kathodenstrahlen zu prüfen, worüber ebenfalls viel­fache Versuche angestellt worden sind und fortgeführt werden. Ueber diese berichtete Dr. Stefan Bed vom Krebsforschungs- Institut. An Tierversuchen zeigte sich, daß frebsartige Ge schülste in der Tat zum Schwinden gebracht werden können, doch muß man sehr vorsichtig bei der Dosierung der Strahlen sein, da fie auch auf das gesunde Gewebe zerstörend wirken und der Menschen konnte deshalb bisher auch noch keine Erprobung der Schaden dadurch leicht größer werden kann als der Nutzen. Beim Wirksamkeit dieser durchdringenden Kathodenstrahlen vorgenommen werden, und wir sind noch weit davon entfernt, diese Strahlen noch ein Jahr wird vergehen, ehe mir zu sagen vermögen, ob und etwa zur Heilung von Krebs anwenden zu können. Mindestens wie eine Anwendung dieser Strahlen auf den Menschen möglich fein wird, und falls eine Heilwirtung festgestellt wird, werden noch ob eine endgültige Heilung eingetreten ist. weitere fünf Jahre Forschungsarbeit nötig sein, um festzustellen,

Die Anwesenden begaben sich dann in Autos der AEG. nach deren Hochspannungslaboratorium in Oberschöneweide  , wo die Herren Brasch und Lange die Apparatur näher erläuterten und eine Reihe glänzender Versuche vorführten.

Dr. Bruno Borchardt  .

und einen Menschen, der den Arm lang ausstreckt, also zwei Greif­organe; man erblickt das Nilpferd nur als Maul aufgenommen, eine Raubtierpranke hinter dem Gitter wie zum Gruß erhoben, und einen Pinguin, der aufmerksamst das Schild betrachtet, das jedes Füttern durch das Publikum verbietet.

Die ersten Preise erhielten für Tierstudien Heinrich Kirchenberger, Berlin- Steglitz, tauchende Pinguine( bei denen ein guter Moment blitzschnell erfaßt ist); Mensch und Tier Agni Bienet, Charlottenburg  ,( Kind mit einem Kapuzineraffen auf der Schulter); Landschaft und Tier: Kurt Rotich, Berlin  - Neu­fölln,( Boot auf dem Ententeich). Die außer Konkurrenz auf­gehängten großen Aufnahmen von Dr. Luz Hec erschlagen schon rein technisch alle Amateure. e. b.

Berlin   teilt mit- Hamburg   sendet.

Aus der Programmarbeit der Berliner   Funk­stunde werden einige bemerkenswerte programmtechnische Aende­rungen mitgeteilt. Beginnend mit Sonntag, dem 28. August, wird die Tanzmusik um Mitternacht schließen; nur Sonnabends soll sie bis 12% Uhr nachts fortgeführt werden. Zweimal wöchentlich sollen nach 12 Uhr nachts wertvolle Darbietungen verbreitet werden, die auch über den Kurzwellensender gehen werden; die Ansage erfolgt in deutscher, englischer und spanischer Sprache. Sportnachrichten über weniger wesentliche Veranstaltungen sollen fortfallen. Neben Hörspielen lebender Autoren soll die Pflege der Klassiker mehr als bisher durchgeführt werden.

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Das Wichtigste ist den Hörern die Frage, wie der Rundfunk seiner Pflicht zur geistigen Aktualität nachzukommen gedenkt. In den hier erwähnten Bekanntgaben der Funkstunde ist von Af­tualität" überhaupt nicht die Rede. ,, Uebertragung des Stahlhelm­tages", Parade des Preußentums" find für Sonntag angekündigt; mem das noch nicht zeitverbunden genug ist und es ist wahr­haftig sehr zeitverbunden, dem wird man vielleicht, falls Herr Bracht nicht Anstoß nimmt, einen Vortrag über ,, Moderne Körper­pflege" bewilligen.

Hamburg   fandte am Donnerstag einen Hörbericht ,, Kraft und Schicksal der Landschaft", der in literarischen Ausschnitten Moor Sandland und Halligen und ihre Menschen anschaulich machen wollte. Zwischen Musik standen drei ausführliche Zitate, zu breit für dieses Mosait, das sie auflösten, statt es zu bilden. Das war zu bedauern, da der Grundstoff in Ton und Wort gut mar. Unter den Autoren für diese Stunde war im Programm auch Alfons Paquet   genannt; in der Sendung fiel er aus. Weil er seiner politischen Einstellung nach den säbelrasselnden Nationalisten fernsteht? -lz.

Das Hohlmaß der Urzeit.

In Schwechat   bei Wien   fand man bei Grabungen eine Reihe von Tongefäßen, deren Alter in die mittlere Bronzezeit, also etwa 1500 Jahre vor unserer Zeitrechnung, verlegt wird. Unter den Stücken befanden sich zwei kleine zylinderförmige Gefäße von ver= schiedener Größe. Ihrer Form nach entsprechen sie den noch heute bei den Bauern Desterreichs im Gebrauche befindlichen Milch- Meß­gefäßen. Der Wiener Prähistoriker Dr. Friedrich Wimmer stellte mit den Gefäßen Versuche an, bei denen es sich ergab, daß das fleinere davon 80 Rubitzentimeter, das größere 160 Rubitzentimeter, also genau das Doppelte faßt. Da 80 Rubikzentimeter gerade den Faffungsraum der normalen menschlichen Mundhöhle ausmachen und von jeher die Maße für den allgemeinen Gebrauch nach den Ver­hältnissen gewisser Körperteile( Spanne, Elle, Fuß) gebildet werden, glaubt Wimmer auch in diesen Gefäßen ein Maß gefunden zu haben. Für diese Annahme spricht auch der Volksmund mit seinem Ausdruc eine Handvoll" oder( im niederösterreichischen Weinland) ein Maul­voll Wein". Schließlich ist die zylindrische Form der beiden Gefäße bei den für den allgemeinen Gebrauch bestimmten Tontöpfen der Bronzezeit ganz ungebräuchlich. Es spricht also sehr viel für die Annahme, daß man es bei dem Funde von Schwechat   tatsächlich um urgeschichtliche Hohlmaße, wie sie bisher noch gänzlich unbekannt waren, zu tun hat. Die Gefäße sind im Niederösterreichischen Landes. museum von Wien   aufgestellt worden.