Filmleute verunglückt.
Autounglück in Dahlem - Wagen zertrümmert.
Kurz vor Mitternacht stießen auf der Kreuzung CäcilienAllee und Im Dohl in Dahlem zwei Privatwagen mit großer Wucht zusammen. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Bei dem Unfall wurden sechs Personen verlegt. Unter den Berunglückten befindet sich der Filmregisseur Meyer , der noch gestern spät abends die lehten Innenaufnahmen zu dem Film„ Gilgi" im Halenseer Eja- Atelier mit Brigitte Helm in der Hauptrolle gedreht hatte.
Gegen 12 Uhr verließ Regisseur Johannes Meyer mit feiner Frau und dem Aufnahmeleiter Walter Lehmann, dem Direktor Jlia Saltind und einer Schauspielerin das Atelier in Halensee . Auf dem Weg zur Wohnung Meyers, der in der Margaretenstraße in Lichterfelde wohnt, ereignete sich das Unglück Beim Passieren der Cäcilien- Allee tam aus der Seitenstraße in scharfer Fahrt ein anderes Privatauto heran, das nach den bisherigen polizeilichen Feststellungen von der 19 Jahre alten Angestellten Ursula Hennig gesteuert wurde. Die Wagen prallten heftig zusammen. Der Zusammenstoß erfolgte mit solcher Gewalt, daß Regisseur Meyer und seine Frau aus dem Auto geschleudert wurden. Während Frau M. mit unerheblichen Verlegungen davon fam, blieb der Regisseur mit schweren Knochen brüchen bewußtlos liegen. Die übrigen Insassen des Autos, der 42jährige Aufnahmeleiter Walter Lehmann, Direktor Saltind und Fräulein Anni Drechsler zogen sich Verlegungen und Gehirnerschütterungen zu. Die Fahrgäste des anderen Wagens, der 34jährige Generalmanager Bobby Withmann aus der
Dringend ruhebedürftig
" Mir is mies vor mir."
Kaiserallee und die Führerin Anni Hennig tamen mit leichten Wunden davon. Die Berlegten wurden ins Stubenrauchtrantenhaus gebracht.
Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht einwandfrei geflärt werden. Die Unglüdsautos sind von der Kriminalpolizei beschlag nahmt worden. Durch den Unglücksfall wird in der Fertig stellung des Films Gilgi" Peine Unterbrechung eintreten, denn die legten Innenaufnahmen murden gestern beendet. Es sind lediglich noch einige Außenaufnahmen zu drehen, so daß die Premiere im Oktober stattfinden kann.
Aufbauarbeit in der Hitler Jugend .
Dem Braunschweiger Volksfreund" ist ein Rundschreiben der Hitler- Jugend in die Hände gefallen, aus dem hervorgeht, in welcher verbrecherischen Weise die Hitler- Jugend erzogen wird. In dem Rundschreiben, das auch deutliche Hinweise über die Lattit der ganzen Partei gibt, wird mitgeteilt, daß als Gegner die Sozia listische Arbeiterjugend, die kommunistische Jugend und das Zentrum angesehen werden müßten. Es wird dann u. a. gesagt: das Zentrum angesehen werden müßten. Es wird dann u. a. gesagt:
Die Werbung für die Hitler- Jugend hat unter verschiedenen Gesichtspunkten zu geschehen, und zwar ungefähr nach dem Muster: Bir die Freiheit, die anderen die Knechte! Wir die Wahrheit, die anderen Lügner. Wir das Leben, die anderen Sterbende. Im Kampfmonat werben Klebezettel verteilt, und zwar nicht mit spieß bürgerlichen Aufschriften wie Stommt zu uns", sondern mit Tegten wie: Hitler - Jungen, merft euch die margistischen Brovokateure" oder„ Tausendfältige Rache für jeden gemeuchelten Hitler Jungen" ( Vorschläge können von jedem Hitler Jugendmann gemacht werben). Die anläßlich der Winteroffensive herauskommenden Flug blätter sind äußerst scharf gehalten. Sie greifen den Gegner in brutaler und ihren Taten entsprechender Weise an und find glänzend zur Berteidigung geeignet, da sie aus dem Rahmen des Alltäglichen herausfallen. Die Propagandaabteilung wird eine Reihe von Transparenten herstellen, die revolutionäre Aufschriften tragen sollen. Bildertransparente etwa nach folgendem Muster: Ein Hitler Junge tritt mit geballten Fäusten einem anstürmenden, mit Dolch und Revolver bewaffneten SAJ. Mann entgegen und persetzt ihm einen unsanften Tritt in den Hinterteil. Die Barteipresse wird scharfe brutale Angriffe auf Einzelpersonen bringen. Wie die Angriffe beschaffen sein sollen, wird auch folgendermaßen angeordnet: Bei Angriffen auf Einzelpersonen muz darauf geachtet werden, daß diejenigen zuerst angegriffen werden, die allerhand auf dem Kerbholz haben. Die Angriffe richten fich immer nach der Schwere der Taten bzw. ihrer Berbrechen. Bill man eine Berjon lächerlich machen, jo greift man zu folgendem Say, der hier lediglich als Beispiel angeführt werden foll: Thielemann, der größte Schaumschläger des Braunschweigischen Land
tags."
Die Folgen dieser Erziehungstätigkeit" an der Hitler Jugend erkennt man daran, daß dem Redakteur und Abgeordneten Thielemann in den letzten Wochen dreimal hintereinander die Fensterscheiben eingeworfen wurden und daß man außerdem seine schwarzrotgoldene Fahne mit Säure zu vernichten juchte.
Der Rundfunk- ein Tendenzbetrieb
Unfreiwillige Offenheit vor dem Arbeitsgericht
Als Grund der Entlassung wurde dem Betriebsrat angegeben: Der vom Reichsinnenministerium ernannte Reichsrundfunktommiffar wünsche fie.
Der von dem nationalsozialistischen Reichsrundfuntfommissar| von der Absetzung Dr. Kürschners, der auf Anfrage bei dirigierte Rundfunk legt Wert auf seine 2nerkennung als Direktor Knöpfte die Erklärung erhielt, daß davon im Funkhaus Tendenzbetrieb! Die Hörer haben ihn zwar schon seit dem nichts bekannt sei. Am 13. Auguft mittags anfäßlich einer UnterBeginn der Scholz- Diklatur als solchen erkannt; immerhin ist es be- redung über Programmfragen wurde sie Dr. Kürschner von Direktor merkenswert, daß die Berliner Funkstunde durch ein sicher nicht Knöpfte mitgeteilt. billiges 30 Schreibmaschinenseiten umfassendes Gutachten eines Univerfitätsprofeffors vor dem Arbeitsgericht sich selber als Tendenzbetrieb auszuweisen bestrebt war. Veranlassung dazu war die Klage des ehemaligen Leiters der Aktuellen Abteilung, Dr. Kürschner, gegen die Funkstunde. Um darzutun, daß die Entlassung zu Recht besteht, legte der Vertreter der Funkstunde, Ober- Regierungsrat Dr. Karstensen, das Gutachten por. Im Betriebsrätegese heißt es nämlich, daß auf Betriebe, die politischen, gewerkschaftlichen, militärischen, fonfeffionellen, wissen schaftlichen, fünstlerischen und ähnlichen Bestrebungen dienen, die Einstellung eines Arbeitnehmers von seiner politischen, mili. tärischen, tonfessionellen oder gemerfichaftlichen Betätigung abhängig gemacht werden tann, soweit die Eigenart ihrer Bestrebungen es bedingt.
Die Eigenart der deutschen Rundfunkbestrebungen bedingt heute, daran fann es allerdings feinen Zweifel geben, beschleunigte Ent laffung aller, die nicht Nazis oder mindestens Nazi- Freunde find. Man kann der Funkstunde nur dankbar sein, daß sie durch ihr offenes Bekenntnis zum Tendenzbetrieb für legte Klarheit gesorgt hat. Ueberhaupt erwies sich diese Verhandlung vor den Schranken des Arbeitsgerichtes als überaus aufschlußreich für die Herrschaft des nationalsozialistischen Reichsrundfunktommissars.
Am 10. August hat Dr. Erich Scholz diesen Posten an. getreten. Am 12. August brachten Pressenotizen die Mitteilung
Dymow: Europa A.-G.
Komödie.
Erneuerung des Theaters wird ausgeschrien. Gerade, weil es uns an den Kragen geht, materiell und geistig, verspricht der Dramatiker, er werde tief in sich hineinsteigen und aus noch größerer Tiefe der gedrückten Zeit das geheimnisvolle und vielleicht erlösende Seelenelement zutage bringen. Und nachdem er das versprochen und uns mit aller Sehnsucht berauscht hat, tommt er mit einem nicht einmal erarbeiteten, sondern mit einem geschluderten Kitsch. Er ist also nur ein ausgekochter Versprecher und Reklametrommler, der die gröbsten Schlägel rührt. Dymow hat bisher viele unterhaltende und auch zartere Proja geschrieben. Im Gefolge der großen Russen beackerte er sein ergiebiges Novelliſtentalent. Im Theater befriedigte er den feineren Geschmack der psychologisch Eingestellten. Aber diesmal ist er entsetzlich heruntergekommen.
Dymom nennt sein Attentat gegen das bessere Theatergenre eine mufifalische Komödie, aber auch der Titel foppt. Dymows musikalische Komödie ist nichts anderes als eine zusammen gestümperte Revue ohne roten Faden, ohne Salz. Das Genre wird vollständig verdorben, und man ahnt, wie es weiter entarten wird, nachdem der wißige und angriffsluftige Marcellus Schiffer die Feder weggelegt hat. Kommerzienräte und Bankdiret toren von allzu primitiver Gemeinheit werden entlarot und als Ehrengäste des Sanatoriums Moabit gefeiert. Die noblen Herren find Aktionäre der Europa A.-G. Das ist ein Lurusrestaurant. Man joll also sehen, wie sie dort prozen, soupieren und saufen. Selbst diese Entlarpung des Lasters wirft nur lächerlich. Ebenso wirkt die beffere Menschheit auf der Bühne, die als Kontrast der stets Bergnügten aufmarschiert. Ein verarmtes Edelfräulein, zur tugenb. haften Animierdame geworden, durchschaut den Schwindel zusammen mit dem Sohn des bankrottierenden Bankiers. Dieser Sohn war ein Trunkenbold und Verschwender. Doch aus Liebe und Anständig. feit wirft er dem Papa die Hundertmarkscheine vor die Füße und er rettet sich in einen ehrenwerten Beruf. Er verlobt sich sogar mit der tugendhaften Edeldame.
Dymow hat sich bei seiner strupellosen Spetulation auf den schlechten Geschmack und die Dummheit der Komödienbesucher mächtig verhauen. Es wäre ja gar nicht so tragisch, hätte er nicht den Mund so poll genommen und erzählt, daß er einer entarteten Stunft wieder aufhelfen möchte. Dann hat er noch erzählt: Nicht auf meinem Mist ist alle diese herrliche bee gewachsen, sondern mag Reinhardts Sohn, Gottfried, 20 Jahre alt. arbeitete in innigster Gemeinschaft mit mir. Er gab mir Inspiration, mut und Motive. Kurz, ich, Dymow, war nur Schritt und Librettomacher der Jugend, die beweisen kann, daß die Berkalkten endlich abzu
danken haben.
Der Fall Gottfried Reinhardt , als Fall für das Jugendgericht milder zu behandeln, liegt viel einfacher als der Fall Dymow. Gottfried ist als Schauspieler sicher ein begabter Junge. Was er macht, macht er mit jener artistischen Altflugheit, die ein firer Theaterjunge, der früh im Parkett saß, fich bald aneignet. Er hat das interessante Gesicht des Baters, auch des Baters sonore Stimme und schleppende Bewegungen. Doch alles past eher zu einem Dreißigjährigen als zu einem Jungen. Gottfried ist offenbar auf dem besten Weg, ein tüchtiger Schauspieler zu werden. Nur müßte ein energischer Regisseur ihn erziehen. Hier aber wird Gott frieb zum Regisseur und begnadeten beeneinbläser ernannt, und es entpuppt fich die ganz natürliche Horizontlosigkeit und durchaus ver. ständliche Einfalt des Knaben.
Unter dreißig Mitwirkenden wird von dem Reflametambour Fräulein Radibja Wedekind besonders beräuchert. Man vergönne dem jungen Mädchen, das fleißig Zeichenkunst studiert, die Anerkennung, daß ihr das Theaterspielen Bergnügen bereitet. Sie ist eine nette Dilletantin. Aber die Komödie" ist ja tein Etabliffe
ment für Familienunterhaltungen.
Die Bolfsbühne wirbt!
Im Rahmen der gestrigen Werbeveranstaltung des Allgemeinen Berbandes der Deutschen Bankangestellten anläßlich feines zwanzig jährigen Bestehens fand die Boltsbühne Gelegenheit, durch ein Kabarettprogramm in eigener Sache für die neue Saison zu werben. Der Sinn der Boltsbühne steht und fällt mit der sozio logischen Qualität ihrer Mitgliedschaft, und derartige Werbeveran staltungen in den Organisationen der arbeitenden Klasse dienen zur Aufrechterhaltung und Erweiterung ihrer sozialen Position.
In wirkungsvoll abwechslungsreicher und bunter Folge widelte sich das Programm vor vollbeseztem Saale ab. Willi Krüger mahnte in der Rezitation der Theaterweisheiten" noch einmal in Lachen und Satire an den Zweck des Abends, ehe er die Bretter der Brettikunst freigab: Barbara von Wuffom tanzte Ausdrucks studien im Sinne der Klamischen Schule, unter denen die Groteske“ am finnfälligsten wirkte; Rudol Koch Riehl sprach ,, Neue Verse" und Ilse Trauischold sang moderne ernste und heitere Groß stadtsongs( ob diese Art der das angeprangerte Elend im Grunde
"
Man muß Dr. Kürschner recht geben, wenn er diese Erklärung als ausreichenden Entlassungsgrund nicht anzusehen geneigt ist. Der Betriebsrat ist, wie diese Verhandlung vor dem Arbeitsgericht er= fennen ließ, anscheinend rechtzeitig, aber ohne Erfolg gegen die will. fürliche Kündigung vorgegangen.
Die Hauptverhandlung, die diese und verschiedene andere recht interessante Fragen zu klären haben würde, steht noch aus. Dem unbeteiligten Zuhörer bei dieser Bergleichsverhandlung erscheint es jedoch sehr wahrscheinlich, daß die Funkstunde sich vor diesem Termin mit ihrem Aläger einigen wird. Jedenfalls vermied in dieser ersten Verhandlung der Vertreter der Funkstunde jede positive Ausfage, die den Blick hinter die Kulissen des Funkhauses und damit hinter die Kulissen des gesamten deutschen Rundfunk- Tendenzbetriebes noch erweitert hätte. Er war entweder„ nicht infor miert" oder hatte keine Vollmacht" und tat überhaupt alles, die Verhandlung unflar zu halten und einer beschleunigten Vertagung zuzuführen.
Es märe im Interesse weiterer Aufklärungen über den Rundfuntbetrieb allerdings außerordentlich erwünscht, daß die angesetzte Hauptverhandlung stattfindet.
nur in fleinbürgerlicher Weise verzärtelnden und für Dhren und Borstellung verlieblichenden Sparte der Brettlkunst ihre gewünschte Wirkung erzielt, ist fraglich); Wolfram Taubmann hatte in feinen Soloszenen die Lacher von vornherein auf seiner Seite, und daß die drei vom Hausdichter Stemmle stammenden Stetsche, auf Momentanwirkung zugeschnittene psychologierende Situation, durch schlagen würden, lag in der Möglichkeit ihres Stoffes. Durch das Ganze schlängelte sich mit Liebenswürdigkeit, Heiterfeit und aktuellem mig die Conference von Theo Maret. Die sonst noch freien Minuten und Biertelstunden tauchte die Kapelle von Willi Groh in einschmeichelnde Melodien und moderne Rhythmen. Ein solcher Abend muß wirken, weil er dazu da ist und er hat gewirkt.
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Bronnen macht Karriere.
1. h.
Und Stahlhelm zieht ins Funkhaus ein. Arnolf Bronnen alias Bronner, Parteigenosse des Reichsrundfunktommissars, der nach der Entlassung Dr. Arthur Kürschners zum Leiter der Aktuellen Abteilung der Funkstunde ernannt wurde, soll jezt Rundfunkintendant in der Provinz, wie es heißt in Königsberg , werden. Sein Nachfolger ist voraussichtlich ein Dr. Hüboller, der bisher der Propaganda. leitung des Stahlhelm angehörte. Er hat bereits seinen Einzug in das Funkhaus gehalten.
Annemarie im Cafino- Theater.
Hinterm Aler, hinterm Bülowplay, in der Lothringrr Straße unweit der Schönhauser Allee , inmitten der endlosen dunklen Straßenschluchten des Nordens( die länger wie das Leben selber sind, mit 3lja Ehrenburg zu reden) leuchten die Lampen des CasinoTheaters, das seit vielen Jahren von Hans Berg geleitet wird. Da läuft jetzt eine Bolksoperette von Ofonkowski, Musik von Jean und Robert Gilbert , Annemarie" geheißen. Eine„ Volks= operette", die sich bei näherem Hinsehen als Schwant mit eingelegten Couplets entpuppt; als alberner Schwant mit harmlosen Couplets, als harmloser Schwant mit albernen Couplets wenn man mill, von Haus aus ein Rührstück für Kleinbürger- das ist aber schließlich alles gar nicht so wichtig: da das Zeug ja meder vor noch auf der Bühne ernst genommen, lediglich vielmehr als Spiel. grundlage, als Vorwand und willkommene Gelegenheit betrachtet wird,-gutberlinischen Klamaut zu machen. Das aber wird gründlich besorgt. Hier spielt Berlin Theater, hier spielt Berlin sich selbst: Berlin , das frech und sentimental ist zugleich, Berlin , das sich so sehr liebt, so gerne selbst verulkt und das Verulken dann noch parodiert. Mit Kunst, mit diesen gehüteten Treibhausgärten des Westens, hat das alles nichts zu tun; das ist Berliner Baudeville, eine wildwachsende( um nicht zu sagen wildgewordene) ganz richtig. gehende Berliner Pflanze.
Solche Art zu spielen ist follettive Angelegenheit. Die unbe
streitbare Unvollkommenheit des einzelnen wird nur durch die vollfommene Einheit des Spiel- und Bublikummilieus erträglich. Um aber ein paar Namen zu nennen: Hans Berg, Ewald Fister, Erse Müller, Edith Liget stehen in erster Reihe. Selten großer und herzlicher Beifall.
Kleine Funffchau.
W.
Bortrag von Dr. Wolf 3uder über das Thema„ Die mittel. Am Freitag wurde vom Programm der Funkstunde der alterliche Stadtrepublit" abgefegt. Weshalb auch wollte Interesse aufbrachte und auf die Deutsche Welle umschaltete, er nicht über Königreiche sprechen? Wer für den Ersagvortrag fein Interesse aufbrachte und auf die Deutsche Welle umschaltete, bekam auch hier eine unprogrammäßige Darbietung. Doch sie war Mensch berichtete von einer Italienfahrt durch jene Gebiete, die einst eine angenehme Ueberraschung. Ein mit glücklichen Augen begabter
Goethe durchreiste. Sprecher war Emit Pircha n.
Noch eine kleine, zeitferne Darbietung war an diesem Tage be achtenswert, der im Programm der Funkstunde nur zehn Minuten währende Vortrag von Dr. Cohn Wiener, der unter dem müchternen Titel B on der bildenden Kunst" die Landschaften- Ausstellung im Kaiser- Friedrich Museum besprach, nicht im Hinblick auf einzelne Gemälde, sondern auf den geistigen Ausdruck des Landschaftsbildes, der sich an dieser Ausstellung studieren läßt. Auch die Autorenstunde der Buntstunde vermittelte eine sympathische Darbietung. Franz Traut las megitanische Skizzen, die in flächenhafter Einfachheit das Fremde malen und boch unter den flaren Farben die Tiefe ahnen lassen. Merkwürdig abgehackt war übrigens der Schluß der zweiten Geschichte, die vielleicht ein offenes Romankapitel war; die Abgrenzung war dann für diese Vorlesung nicht glücklich gewählt.
Aus Frankfurt übernahm der Deutschlandsender am Abend eine Hörfolge von Adalbert Brinck„ Das Frankfurt des jungen Goethe". Nach einem schwächlichen Auftakt gab es einige recht wirksame Szenen, in denen in einfachen Gesprächen Menschen und Gesinnungen Gestalt gewannen, dann leider einen in Inhalt und Ausführung dekorativ überladenen Schluß.