Steuergelder des Reiches und des Staates, die für Zwecke der Polizei, des Schutzes der Grenzlande und für verwaltungspolitische Reformen bestimmt waren, zu parteipolitischen Zwecken verwendet worden seien. Diese Angaben sind, von anderem abgesehen, in dem wesentliche Punkte, daß eine Verwendung für parteipolitische Zwecke stattgefunden habe, unrichtig. Die Ausgaben haben zur Bekämpfung von Verbrechen, zur Abwendung von Hoch- und Landesverrat, zur Wiederherstellung geordneter und gesitteter Zustände, zur Stär tung des Deutschtums und der deutschen Einigteit, zur Abwehr von Terror und Berleumdung gedient. Parteipolitische Zwecke sind in feinem Falle verfolgt worden. Jede andere Behauptung ist eine unwahrheit!"
„ Dummes Zeug."
Unter dieser Ueberschrift tut der Berlag der Rheinischen Zeitung", unseres Parteiblattes in Köln , die Verleumdung ab, die neuerdings besonders in der Berliner Börsen- Zeitung" des Generals v. Stülpnagel verbreitet wird. Der Verlag erklärt:
"
,, Die Wahlente, daß die ,, Rheinische Zeitung " 250 000 m. aus preußischen Staatsmitteln erhalten habe, flattert jetzt mit neuem Gefieder auf. Die schöne runde Summe, so steht es in der Rechtspresse, sei der Dachgesellschaft unserer sozialdemokratischen Zeitungsbetriebe, der Konzentration AG. in Berlin , überwiesen und von ihr an uns weitergeleitet worden. Wir bedauern aufrichtig, daß auch diese schöne Erzählung nicht stimmt. Weder von der preußischen Staatsregierung noch von der Konzentrations AG., noch leider von jonft irgend jemandem haben wir jemals eine Subvention oder einen verlorenen Zuschuß oder ein sonstiges Geschenk erhalten.
Die Rheinische Zeitung " ist auch ohne fremde Hilfe bisher liquid gewesen und hofft es zu bleiben!"
Buchbinder- Zeitung" verboten.
Auf drei Wochen.
Die Zeitschrift des Buchbinderverbandes,„ Die BuchbinderZeitung", ist ab sofort bis zum 28. September einschließlich verboten worden.
Als Grund für das Berbot wird ein Artikel in Nr. 37 des Verbandsorgans angegeben, der den Titel„ Eine unmögliche Berbotsandrohung" trägt. In diesem Artikel wird eine Beschimpfung der Reichsregierung gesehen.
Gauckel verbietet auch. Die Nazis ahmen Preußen nach.
Gera , 9. September. ( Eigenbericht.) Die Dstthüringer Tribüne" in Gera ist heute von dem natio: nalsozialistischen Innenminister Saucel auf die Dauer von 14 Tagen verboten worden. Damit setzt offen die Machtpolitit der nationalsozialistischen Regierung in Thüringen gegen die oppofitionelle fozialdemokratische Bresse ein. Das Berbot wird mit fritischen Aeußerungen an den Maßnahmen des Polizeidirektors Kehrl und an der Finanz- und Wirtschaftspolitik der Regierung Bapen begründet. Gegen das außergewöhnlich lange Verbot von 14 Tagen wird sofort Beschwerde erhoben werden.
Begleitmusik zu Joos.
Komponiert vom braunschweigischen Landtagspräsidenten
Theater im Landtag
Die Nazis„ unterfuchen" die Vorfälle bei der Skagerrak - Rundgebung
Am Freitag beschäftigte sich der sogenannte Polizei Unter| Redner dem Abg. Daluege nicht das Prädikat Herr" zubilligt. fuchungsausschuß des Preußischen Landtages mit den Vor- Jürgensen erwidert darauf, dann müßten die Nationalsozialisten die fällen bei der Stagerrat- Rundgebung am 31. Mai in Sozialdemokraten mit Herr anreden, ebenso die Zeugen, auch wenn Berlin , bei der die demonstrierenden Nazis fich an der Berliner fie nur einfache Wachtmeister seien! Schußpolizei politisch mund rieben.
Der Berichterstatter Engel( Njoz.) schilderte zunächst das Auf ziehen der Wache, die vom Linienschiff ,, Schlesien " gestellt war und schon von Moabit aus von einer großen Menschenmenge begleitet wurde. Die Polizei versuchte, das Volk von der Wache abzudrängen. Festgestellt wurde", so erflärt Abg Engel ,,, daß, sobald Beifallsfundgebungen für die Marine vorkamen, die Polizei sofort mit dem Gummifnüppel gegen das Volk vorging." Offiziere hätten sogar Schießbefehle gegeben. Minister Severing habe nichts gegen die schuldigen Beamten unternommen, obwohl selbst im Ausland kein Mensch verstanden habe, daß die deutsche Polizei jo brutal gegen eine begeisterte Menge vorgegangen sei.
Abg. Jürgensen( Soz.) protestiert gegen die Art dieser Bericht erstattung, die mit Objektivität nichts mehr zu tun habe. Eine Beratung sei gar nicht möglich, da der Ausschuß noch keine Einsicht in die Akten habe nehmen können. Auch der Berichterstatter habe die Akten noch nicht.
Berichterstatter Engel: Die Akten sind angefordert, aber von der Polizei noch nicht vorgelegt worden. Hier stehen jedoch Ausfagen gegen Aussagen. Nur aus den Aussagen der Zeugen, die zumeist gar nicht Nationalsozialisten sind, wird sich der Ausschuß ein Urteil bilden können.
Abg. Dr. Hamburger( Soz.): Der Berichterstatter hat diese Sache nicht genügend vorbereitet. Der„ Angriff" hat deshalb auch geffern erst einen Aufruf erlassen, es möchten sich Zeugen melden.
Abg. Hinkler( Nsoz.): Ueber diese Vorgänge sind zum Teil Akten gar nicht angelegt worden, zum Teil sind falsche Berichte gemacht worden. Wir haben diesen Untersuchungsausschuß nicht eingesetzt, damit Sie( nach links) ihn abwürgen. Quß nicht eing
Abg. Metzinger( 3.): Der Berichterstatter hat als erster den Auftrag, die Vorarbeit zu leisten für die Klärung der Tatbestände. die allein Sache des Ausschusses ist. Große Reden zu halten ist nicht Aufgabe der Ausschußmitglieder. Was wir von dem Bericht erstatter gehört haben, ist nicht eine Vorarbeit, sondern eine Rede, ein Urteil. So können wir hier nicht verfahren. Ich bitte den Berichterstatter, Tatsachen vorzutragen und Zeugen dafür zu benennen. Abg. Daluege( Nsoz.) erklärt, die Nazis wollten endlich einmal die Methoden und die Handhabung unter die Lupe nehmen, die Sie( nach links) angewendet haben, als Sie am Ruder waren. Drei Attenblätter sind uns vom Polizeipräsidium zur| Verfügung gestellt worden, nämlich die Befehle, wieviel Mannschaften die einzelnen Dienststellen bereitzustellen hatten. Daraus ergibt sich gar nichts.
Abg. Jürgensen( Soz.)
betont, daß die Kommandeurbesprechung bei Heimannsberg mit dem Stagerraffall gar nichts zu tun habe. Dabei fommt es zu einem erregten Wortwechsel mit den Nationalsozialisten, weil der
Rätsel um Frauenmord. Die Feststellungen in der Wohnung.
Abg. Frau Zigahl( 3.): Dieser Ausschuß hat nur die Wahr heit zu fuchen. Damit die Methoden des Ausschusses in den Augen der Deffentlichkeit nicht verfälscht werden, bitte ich, daß der Berichterstatter fich der größten Objektivität befleißigt und nicht ein Urteil vorwegnimmt.
Abg. Bord( Dnat): Der Berichterstatter hat seinen Bericht eben so gegeben, wie er dazu in der Lage war. Ich bin über den Vorgang auch nicht so unterrichtet, wie der Berichterstatter von den Mitgliedern des Ausschusses anzunehmen scheint. Wenn aber der Berichterstatter glaubt, er könne weiteres Material nicht bekommen, so ist es das beste, jetzt in die Zeugenvernehmung einzutreten. Berichterstatter Engel( Natsoz.): Minister Severing hat sich geweigert, Zeugen zu vernehmen, die ihm genannt wurden. Hier vor dem Ausschuß aber gibt es für die Polizeiburschen, von Heimannsberg angefangen, keine Gnade. Hier wird einmal ganze Arbeit gemacht.
( Große Unruhe bei den Soz. und dem Zentrum.) Wir haben als Ankläger unser Material in unserem Antrag niedergelegt und die Grzesinski , Heimannsberg usw. sind die Angeklagten.( 3urufe bei den Soz. und dem Zentrum: Angeflagte gibt es hier nicht!) Der Berichterstatter verliest dann einen langen Brief eines Augenzeugen über das Vorgehen gegen die Demonstranten beim Aufziehen der Skagerrakwache. Er fragt im Anschluß daran: Soll ich all diese zahllosen Briefe und Berichte vorlesen?
Bors. Schwenk( Romm.) läßt nunmehr den nationalsozialistischen Antrag verteilen und gibt bekannt, daß das Ministerium des Innern in einigen Minuten meitere Akten schicken wolle. Dann schlägt er vor, zunächst die anwesenden Polizeibeamten zu vernehmen.
Abg. Jürgensen( Soz.):
Wer hier vernommen wird, darf aber nur als Zeuge behandelt werden, nicht als Angeklagter oder Kläger .
Bors. Schwent: Das ist selbstverständlich.
Als nunmehr 25 Polizeibeamte, an ihrer Spize Major Schmerbed, aufmarschieren, macht sich ein Phtotgraph bereit zur Aufnahme. Abg. Meginger( 3.) protestiert dagegen: Ich sehe wieder das unwürdige Schauspiel, daß das photographische Objektiv auf die Polizeibeamten gerichtet wird wie gestern, sobald fie im Saale erscheinen. Dieses Photographieren hat einen politischen 3 wed. Ich beantrage, es zu ver= bieten.( 3uruf bei den Nationalsozialisten: Mederei!)
Abg. Dr. Hamburger( Soz.): Dazu bedarf es feines Beschlusses, sondern nur einer Anweisung des Vorsitzenden.
Abg. Daluege( Natso3): Wenn Herr Meginger solche Ausführungen in Gegenwart der Polizeibeamten macht, verfolgt er damit einen bestimmten 3wed. Wir wollen nur den Ausschuß photographieren.( Große Erregung im ganzen Saale .)
end einen jungen Mann mit einer blutenden Kopfperlegung bemußtlos auf. Die alarmierte Polizei schaffte den Bewußtlosen ins
Durch die schnelle Rüdfehr des Untermieters Dr. Wantrup Zörner. fonnte die Kriminalpolizei in der Wohnung der Ermordeten wichtige Gegenwärtig wird auf dem Wedding ein vierseitiges Naziflug Feststellungen machen, die für die weitere Untersuchung von großer blatt verteilt, das sich Deutschland erwache! Kampfblatt der Bedeutung sind. Die Feststellungen in der Wohnung zogen sich bis Schaffenden" betitelt. Der Inhalt ist ganz auf den Wedding zus in die späten Nachtffunden hin. Außer Kleidungsstüden nahm der Hirschfänger
Bethanien- Krantenhaus, wo ein schmerer Kopfstedschuß festgestellt
wurde. Wie aus vorgefundenen Papieren ermittelt wurde, handelt es sich um einen 21 Jahre alten Laufburschen Allwin Richter aus der Boppstraße 9 in Berlin SD. Allem Anscheine nach ist R. über. fallen worden. Der Angeschossene fonnte wegen feines Zustandes noch nicht vernommen werden.
geſchnitten. In Steglitz , Potsdam oder Berleberg wird es beſtimmt mörder eine Remington- Reifeſchreibmafine mit, einen Serate er Unter Kohlenmassen begraben.
mit 30 Alles verpadie in einen dunkelbraunen Glanzlederkoffer von 80 mal 50 Zentimeter Größe. Der Mörder ließ bekanntlich ein blutiges Smokingjacket zurück, das den Firmenstempel„ Karl Speiser, Stuttgart ", frägt.
nicht durch die Türrigen gesteckt. Es trieft förmlich vor radikaler Arbeiterfreundlichkeit. Natürlich auch vor ekelhaften Lügen, z. B. daß Hermann Müller als Reichskanzler ein Jahresgehalt von 122 900 Mart bezog, während sich die Naziminister Thüringens mit 7000 Mark begnügten.
Besonders aktuell ist aber ein fleiner Propaganda- Artikel des Reichstagsabgeordneten Ernst 3 örner, des Präsidenten des Braunschweigischen Landtags, in dem für die Naziliste„ Deutsche Christen " bei den bevorstehenden Kirchenwahlen Propaganda gemacht wird. Es soll darin bewiesen werden, was die Nazis an Leistungen des„ positiven Christentums" bei der Bekämpfung der weltlichen Schulen, der Erschwerung des Kirchenaustritts und der gleichen in Braunschweig und Anhalt aufzuweisen haben. Das fängt so an:
" Jahrelang ist das angeblich aller christlichste" Zentrum in engster Zusammenarbeit mit der gottesfeindlichen Sozialdemokratie durch dick und dünn gegangen. Trotzdem bringen diese schwarzen Heuchler es fertig, immer wieder die Behauptung aufzustellen, der Nationalsozialismus sei christentumsfeindlich."
Das Flugblatt ist nicht etwa überholt, es ist sogar mit dem
11. September vordatiert. Man kann sich danach vorstellen, mit welcher Aufrichtigkeit die Nationalsozialisten gegenwärtig über ein gemeinsames Koalitionsprogramm mit dem Zentrum verhandeln. Sie heucheln die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den schwarzen Heuchlern" vor und genieren sich nicht einmal, ihre fünftigen Regierungspartner mitten während der Berhandlungen zu beschimpfen. Sind sie erst zu Rande gekommen, dann merden sie nur noch darauf ausgehen,„ des Teufels Großmutter" zu besch- windeln.
Unterschlagungen bei Aschinger.
"
„ Schmu" Bons in den Bierquellen.
In den Bierquellen" der Firma Aschinger ist man unter schlagungen auf die Spur gekommen. In verschiedenen Bierquellen verübten die Angestellten die Betrügereien, ohne daß einer vom anderen etwas wußte. An anderen Stellen wußten alle davon. Die Untersuchung brachte bald zutage, daß die angestellten Kellner ihren Schwindel nur dann in Szene segen konnten, wenn sie sich mit der Küche einig waren. Hier waren meist die Anrichterinnen oder Annonceusen mit im Bunde. Sie haben die Aufträge an die Küche weiterzugeben und die Kontrollbons aufzuspießen. Hatte ein Kellner einen Schmubon" fertiggeschrieben, so gab er durch Zeichen zu verstehen, was er in Wirklichkeit wünschte.
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Die Geschäfte", die einzelnen Angestellten durch den Schmu gemacht haben, sind ganz verschieden. Raffinierte" verdienten täg lich 5 M., andere, die es weniger gut fonnten, brachten es auf 5 M. in der Woche. Für diese Beträge riskierten die Angestellten ihre Stellung!
Für die Mordkommission ist es von größter Wichtigkeit, wenn sich die Hausfrau melden wollte, die eventuell diese Jade an einen Bettler verschenkt hat. Sie fönnte der Kriminalpolizei zweifellos wertvolle Fingerzeige geben. Die Annahme, daß sich der Mörder in der Wohnung aufgehalten hat, erfährt weiter in der Tatsache ihre Bestärkung, daß das Bett noch nicht in Ordnung gebracht worden war. Es ist wohl möglich, daß er in diesen Bett geschlafen hat. Bei dem Kampf hat der Mörder Ber legungen davongetragen, die er mit Leukoplast ver= band.
Bei Nachbarn in den Nebenhäusern, in benachbarten Lokalen, überall wurde nachgefragt, ob ein Mann mit Reiseschreibmaschine, dunkelbraunem Koffer und mit Leukoplast, entweder an den Händen Bisher war die Nachfrage oder im Gesicht, gesehen worden sei. leider ohne Erfolg. Unter Hinweis auf die Belohnung von 1000 Mark werden alle Personen, die irgendwelche Angaben machen können, gebeten, sich bei der Mordkommission im Zimmer 134 Tagen verreist ist, wurde befragt. Leider konnte auch sie feine wichtigen Angaben machen, da sie das Zimmer ebenfalls nur vorübergehend für ihren Berliner Aufenthalt gemietet hatte.
zu melden. Auch Frl. H., eine andere Mieterin, die vor fünf
Attentat auf U: Bahnzug.
Der Zugführer leicht verlegt.
Auf einen in Richtung Pantow fahrenden U- Bahnzug wurde gestern zwischen den Stationen Senefelder Plah und Danziger Straße ein Anschlag verübt. Gegen 9 Uhr abends wurde gegen einen in Richtung Pankow fahrenden Zug an der Stelle, wo er aus dem Tunnel heraustritt, um die Rampe zum Hochbahnhof Danziger Straße hinaufzufahren, ein Rampe zum Hochbahnhof Danziger Straße hinaufzufahren, ein Sandpatet geschleudert, das die Stirnscheiben am Führerstand des ersten Wagens zertrümmerte. Der Zugführer wurde durch Glassplitter leicht verlegt, fonnte aber den Zug ungehindert bis zur Endstation weiterführen. Von dem oder den Tätern fehlt bisher jede Spur. Man nimmt an, daß es sich um einen Dummenjungenstreich handelt.
3m Planterwald niedergeschossen.
Ueberfall auf einen jungen Mann.
Mit der Aufklärung eines seltsamen Ueberfalles beschäffigt sich die Kriminalpolizei.
Kurz nach Mitternacht ertönte im Plänterwald in der Nähe von Alt- Treptom die Detonation eines Schusses. Einige Zeit später fanden nächtliche Spaziergänger am Rande eines Weges
Vier Bergleute umgekommen.
Gleiwit, 9. September. ( Eigenbericht.) In den gestrigen Abendstunden ereignete sich auf dem Richthofen- Schacht der Giese Aktiengesellschaft bei Janow eine schwere Einsturz katastrophe. Auf der 450Meter- Sohle stürzten große Kohlenmassen ein und begruben vier Berglente. Sämtliche Bergleute sind tot. Die Rettung gestaltete sich insofern schwierig, als eine große Strecke von der Kohle bedeckt ist. Die Detonation war in der weiteren Umgebung von Gleiwit zu hören.
Bergung der Toten sehr schwierig.
Den Rettungsmannschaften auf dem Richthofen- Schacht bei
Janom ist es nach großen Anstrengungen gelungen, sich auf acht Meter an die Bruchstelle heranzuarbeiten. Nachdem ein Teil des niedergebrochenen Gesteins weggeräumt ist, hat man sich darangemacht, einen schmalen Stollen vorzutreiben, um an die Unglücksſtelle heranzukommen. Da man nur schrittweise vorwärts kommt, dürfte die Bergung der Toten nicht vor zwei bis drei Tagen erfolgen
können.
Zwei Artisten abgestürzt.
In einer Freiluftarena ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem zwei Artisten erhebliche Verlegungen davontrugen. In der Jordanstraße in Spandau , nahe der Bichelsdorfer Straße, befindet sich seit einiger Zeit eine Freiluftarena, bei der u. a. auch artistische Vorführungen an einem 14 Meter hohen Mastbaum gezeigt werden. Aus bisher ungeflärter Ursache stürzten gestern abend gegen % 10 Uhr mährend der Vorstellung zwei Artisten ab, und zwar der 25 Jahre alte Erwin Goßlau aus der Hermannstr. 177 in Neukölln und der 31 Jahre alte Karl Eger , der in der Kolonie Westend in Charlottenburg wohnt. Beide wurden mit einem Rettungswagen in das Spandauer Krankenhaus gebracht, wo sie mit Gehirnerschütterungen und schweren Armbrüchen daniederliegen.
Der angebliche Kriegsgefangene.
Als Schwindler entlarvt.
Freiburg i. Br., 8. September. ( Eigenbericht.) Das gemeldete Auftauchen eines gewissen Eugen Fischer in Sigmaringen und seine Angaben über die angebliche Zurückhaltung deutscher Kriegsgefangener in Sibirien haben eine rasche Aufklärung gefunden. Fischer fonnte auf Grund von Nachforschungen in seinem Heimatort Amoltern am Kaiserstuhl rasch als Schwindler entlarot werden. Er stand unter Vormundschaft und war von Kind auf schon nicht ganz zurechnungsfähig. Seine Gesichtsverlegung stammt nicht von einem Schuß, sondern von einem früheren Kieferbruch her.