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Kleinstädte auf dem Plan.

Proteft gegen die Verwaltungsreform.

Unter starker Beteiligung tagte unter Vorsiz des Bundespräst denten Oberbürgermeister Dr. Belian der Hauptausschuß des Reichsstädte bundes, um zu aktuellen Fragen der Kommunal­

politik Stellung zu nehmen. Der Reichsstädtebund vertritt 1570 mitt­lere und kleine Städte mit einer Einwohnerzahl von 10 Millionen. Der Vorsitzende konnte zahlreiche Vertreter der Reichs- und preu­Bischen Regierung sowie außerpreußischer Länder und zahlreiche Barlamentarier begrüßen. In seiner Ansprache bezeichnete er es geradezu als einen Schlag ins Gesicht für die Städte unter 10 000 Einwohnern, daß sie durch die letzte preußische Verordnung unter die Dienstaufsicht der Landräte und die Verwaltungsgerichts barkeit der Kreisausschüsse gebracht sind. Im Namen des Reichs städtebundes verwahrte sich Oberbürgermeister Dr. Belian mit aller Entschiedenheit gegen die Minderung der Rechte der betroffenen Städte. Die Forderung auf Gleichstellung aller Städte in der Dienstaufsichtsfrage wird aufrechterhalten. Durch die neue Regelung wird die reibungslose Zusammenarbeit der Behörden zum Nachteil der Bevölkerung ernstlich gefährdet. Dr. Belian forderte, daß die preußische Regierung die beanstandete Bestimmung der Verwaltungs­reform aussehen möge, bis in Verhandlungen mit dem Reichsstädte= bund als der Spizenvertretung der betroffenen Städte eine befriedi­gende Lösung gefunden sei.

Diese Ausführungen wurden unterstrichen durch den geschäfts: führenden Bizepräsidenten Dr. Boigt, der über die Rechtsstellung der freisangehörigen Städte und die Verwaltungsreform sprach. Der Redner setzte sich dafür ein, daß auch weiterhin der Regierungs­präsident für alle freisangehörigen Städte als Staatsaufsichtsbehörde tätig sein müsse. In einer Entschließung wurden die Forde rungen des Reichsstädtebundes im Sinne des Vortrages niedergelegt. Geschäftsführender Präsident Dr. Ha e del sprach sodann noch über fommunale Finanzfragen. Er begrüßt das Arbeitsbeschaffungs­programm und den freiwilligen Arbeitsbdienst, weil sie geeignet sind, die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen zu verringern. Ihre Gesamtzahl beträgt 53,4 Proz. aller unterstützten Arbeitslosen und hat bereits im Sommermonat August den geschätzten Durch schnitt für 1932 um 270 000 überschritten. Eine Erhöhung der Wohlfahrtsbeihilfe des Reiches ist daher unerläßlich, zumal zahlreiche Zusatzleistungen der Gemeinden durch die Kürzung der Arbeitslosen und Krisenunterstützung sowie der Sozialrenten not wendig geworden sind. Zu einer Gesundung der Gemeindefinanzen bedarf es eines neuen Finanzausgleichs und eines neuen Gemeindesteuersystems mit ausreichenden eigenen Einnahmen und eigenem Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden.

Der Tendenzfunt...

Die Hörer müffen immer fritischer hören Der Chefredakteur des Nachrichtendienstes für den deutschen  Rundfunt, Dr. Joseph Räuscher, der seit dem 2. August beur laubt ist, wird am 30. September seine gegenwärtige Stellung verlassen. Er ist das neueste, wahrscheinlich nicht das legte und ganz bestimmt nicht das schlechteste Opfer von Nazi- Scholz und der neuen Staats- und Rundfunkleitung.

Räuscher war in seiner Berichterstattung von höchster Objektivi­tät geleitet, und die Form seiner Uebertragungen verriet stets den begabten, gewissenhaften und erfahrenen Journalisten. Er muß jezt dem Parteibuch weichen. Der deutsche Rundfunk ist um eine Begabung ärmer, und die Hörer werden um einen Nazi- Ansager und objektiven" Berichterstatter im Sinne der Barone reicher sein.

Nazi- Schützen gegen Landarbeiter.

Auch ein Pg. von Pgs mißhandelt.

Frankfurt   a. d. D., 12. September.  ( Eigenbericht.) Landarbeiter des benachbarten Gutes Groß- Nuhnen, die in der Nacht zum Sonntag in dem nahe der Stadt gelegenen Restaurant Westend   ein Erntefest veranstalteten, wurden gegen 24 Uhr von Nationalsozialisten, die von Schießübungen zurüdfehrten, überfallen. Die Nazis zertrümmerten fast alle Fenster­fcheiben des Saales, demolierten die Einrichtungsgegenstände und gaben eine Anzahl von Schüssen ab, deren Einschläge an den Wänden deutlich zu sehen sind. Einige der überfallenen Land­arbeiter erlitten Verlegungen. Der Rädelsführer und einige Nationalsozialisten wurden verhaftet. Der Inhaber des Lokals, der ebenfalls verprügelt wurde, ist selbst Nationalsozialist, und hat nach diesen Vorgängen seinen Kameraden" das Mitglieds­buch zurückgegeben. Die polizeilichen Ermittelungen haben ergeben, daß die Schuld asschließlich bei den Nationalsozialisten liegt.

Kulturreaktion.

dem

Rundfunk der Woche

Die meisten Leferbriefe haben uns jene Funksendungen ein gebracht, die direkt der Hohenzollernpropaganda dienten. " Leben wir im Kaiserreich Wilhelms   des Zweiten oder in der Deut­schen Republik?" fragt ein empörter Rundfunkhörer. Für uns fönnen wir diese Frage beantworten; für den deutschen Rundfunk

Leser schreiben/ Pg. Scholz arbeitet Militaristischer Geist quillt uns täglich in dickeren Wolken aus Rundfunk entgegen. In beinahe jedem Unterhaltungskonzert fnattern Militärmärsche auf, aus zahllosen Vorträgen blizen uns die Schlagworte ,, Aufrüstung" und Wehrhaftigkeit" entgegen. Wir können uns dagegen wehren, erfolgreich wehren, wenn wir, die möchten wir sie offen lassen. Wir kennen uns da zwischen Stahl= deutschen   Rundfunkhörer, die deutsche Arbeiterschaft, einig sind. helm und Hakenkreuz nicht aus. Vielleicht entspricht die überschweng­Bielleicht werden von diesen friegerischen Klängen die Gleichliche Hohenzollernverehrung im Funkhaus einem besonderen gültigen, die Teilnahmslosen machgetrommelt, die die Kriegsfanfaren der Welt vergaßen, weil sie selber im Frieden zu leben glaubten. Vielleicht marschiert für sie jetzt die Erinnerung wieder heran an die Jahre von 1914 bis 1918, an das Meer von Blut, das sie vergossen, an Not und Elend, die sie über die ganze Welt ver­breiteten, die sie bis heute verbreiten. Vielleicht trägt die nationa= listische Rundfunkwelle dazu bei, daß die Worte Abrüstung" und Internationale Verständigung" für immer mehr Menschen aus leeren Vokabeln inhaltschwere Begriffe werden, Vielleicht?- Hoffentlich!

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Wir haben für solchen Optimismus zwar vorläufig nur kleine, aber doch recht bedeutungsvolle Anhaltspunkte. Täglich erhalten wir Briefe, aus denen nicht nur die Empörung über diese Dar­bietungen spricht, sondern in denen uns berichtet wird, wie dieser Marsch, jener Aufrüstungsvortrag Beranlassung wurde, mit der Familie, mit den Kindern, mit Bekannten über die Schrecken des vergangenen Krieges, über die furchtbareren, die ein kommender auslösen würde, zu sprechen. Wenn es irgend geht, sollen meine Zwillinge im nächsten Jahre im Ferienaustausch nach Frankreich  ", fchreibt uns ein Kriegsteilnehmer, der an der französischen   Front gefämpft hat; sie sollen die Menschen jenseits der Grenze fennen lernen, die wie wir in Frieden leben wollen, und mit denen wir uns in den Schüßengräben um der Profitgier und der Machtgier des internationalen Kapitals willen tödlich bekämpfen mußten." Eine Leserin hat uns um halb sieben Uhr morgens, nach Beginn des Frühkonzertes, einen Brief geschrieben, der außerordentlich be­zeichnend ist für die Stimmung, die der im Zeichen des Haken­freuzes nationalfonzentrierte Rundfunk bei jedem denfenden Men­schen auslösen muß. Die Sendung begann an diesem Tage wie stets mit einem Choral; dann folgte wie meist ein Marsch. Diese Marschmusit habe ich satt, ich verzichte auf weitere Dar bietungen", heißt es im Brief, der nun, und das ist das charaf­teristische an ihm, mit der Erzählung eines Borganges fortfährt, der scheinbar mit dieser Rundfunksendung nicht das mindeſte zu tun hat. Die Genoffin berichtet, wie sie in den schönen Seiten der Kartoffelkarte, auf die es immer weniger und meist dreiviertel verdorbene Kartoffeln gab, in der ländlichen Umgebung Berlins  10 Pfund Kartoffeln zu hamstern versuchte. Gesehen habe ich Kartoffeln", schreibt sie, zu kaufen bekam ich keine." Da füllte sie fich auf einem Kartoffelader heimlich ihren Beutel, zitternd vor Furcht, daß man sie bei dem Diebstahl erwischen könnte. Zwischen diesem Bericht steht hier und da ein kritischer Satz über das Rund­funtfrühtonzert. Wenn es in allen Hausfrauen ähnliche Er innerungen wie in dieser Leserin wachgerufen hat, haben wir sozialistischen Hörer feinen Grund, uns in heutiger Zeit über feine Sendung zu beklagen.

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In einer Zuschrift an uns heißt es: Beinahe alle Tage ist im Rundfunk die Forderung nach Ausrüstung zu hören. Bann wird endlich einmal über internationale Abrüstung gesprochen und über den Friedenswillen, der im Auslande nicht nur im Proletariat, sondern auch in der Jugend immer größere Gefolgschaft findet?" Es wird den Fragesteller und wahrscheinlich auch alle anderen Hörer überraschen, daß die Berliner Funkstunde der Ansicht ist, auf diesem Gebiete geschehe von ihr schon allzuviel! Der Vortrag von Licentiat Dr. Hart mann über Jugend und Bölkerfrieden" wurde von der Berliner Funkstunde abgesetzt, mit der Begründung, daß über Abrüstungsfragen jetzt schon zu häufig in ihrem Programm ge­sprochen worden sei. Ob es einem neuen Diogenes gelingen würde, auch nur eine solche Darbietung zu entdecken?

Europas   Büchererzeugung 1931.

Wie sich die Wirtschaftskrise im Jahre 1930 in der Buchverlags tätigkeit der wichtigsten europäischen   Länder ausgewirkt hat, dar­über unterrichtet eine Zusammenstellung von Herbert Schmidt Lamberg in der Literatur". Im Gebiete des Deutschen Reiches sant die Zahl der Neuveröffentlichungen im zweiten Halbjahr um fast 30 Broz. gegenüber dem ersten; für das ganze Berichtsjahr belief sich die Abnahme der Neuausgaben auf etwa 45 Proz. Das ist der bedeutendste Rückgang, den die deutsche Buch­erzeugung in diesem Jahrhundert überhaupt von einem Jahre zum anderen erlitten hat. Auch in Frankreich  , das 1931 doch noch wenig von der Krise angegriffen war, trat eine beträchtliche Ab­nahme ein. Hier wurden nur 3418 neue Buchwerke gegenüber den Im letzten Heft der Sozialistischen Bildung  " wendet sich H. Berg fast 5800 Neuerscheinungen im Vorjahr herausgebracht. Dieses in einem Artikel Kulturbolichemismus oder Kultur Verhalten der französischen   Verleger erklärt sich aus dem Rückgang faschismus?" gegen das neue Schlagwort Kulturbolschewis­des Geschäftes. Wurden doch 1931 aus Frankreich   nach dem fran­mus", das ebenso wie das Schlagwort Marrismus von der Real- zösischen Ueberseegebiet nur 348 566 Bücher ausgeführt gegenüber tion als Rulisse für ihre voltsfeindlichen Pläne be­1 110 463 Büchern im Jahre 1930. nugt wird. Wie alle Reaktion", heißt es hier zum Schluß ,,, mündet der Kampf gegen den Kulturbolichemismus" in soziale Reaf­tion. Was jedoch früher Reaktion war, ist heute Faschismus, was früher Kulturreaftion mar, ist heute Kulturfaschismus.

Im engen Zusammenhang mit diesem Aufsatz steht der Artikel von Spectator Bur kulturpolitischen Situation" in der Beilage Sozialistische Erziehung". Hier werben ebenso wie in dem Aufsatz Die pädagogischen und schulpolitischen Grundsäge des Herrn von Gayl" die fulturreaktionären Pläne der Regierung Papen   ent­hüllt und die lebendigen Kräfte der Arbeiterklasse zum Abwehrkampf aufgerufen.

Wichtig für die praktische Bildungsarbeit ist ein Aufsatz von E. Ollenhauer:" Der freiwillige Arbeitsdienst", in dem auf die neuen Aufgaben der Arbeiterbildung in den Arbeitsdienst­lagern hingewiesen wird, und ferner ein Aufsatz von D. Greiner: Die Technik der geistigen Arbeit", der zahlreiche praktische Finger­zeige für die Selbst bildung enthält.

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Im legten Heft des sozialistischen   Diskussionsorgangs Freies Wort" gibt Ernst Heilmann   zunächst eine Darstellung der augen­blicklichen politischen Lage und zeigt die Gefahr auf, die den Bestand der gesamten Arbeiterorganisationen gefährdet. Die Forderung eines sozialistischen   Aufbauprogramms vertreten Fichte= Heilbronn   und Lorenz Popp Hannover  . Sie machen prattische Vorschläge, wie ein solches Programm aussehen muß und vor allem, wie es an die Massen herangebracht werden kann.

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Gegen die heuchlerische Phrase vom Parteibuchbeamtentum wendet sich Otto Eggerstedt   mit einem Bekenntnis zum Parteibuchbeamtentum.

und in den Monaten Oktober bis Dezember erschienen nur 109

mit noch nicht sehr fernliegenden Sünden auf diesem Gebiet zu Bedürfnis des Reichsrundfunkkommissars, der da­mit noch nicht sehr fernliegenden Sünden auf diesem Gebiet zu Nachrichten über einen schlechten Gesundheitszustand des ehemaligen fühnen beabsichtigt. Als nämlich im Januar dieses Jahres Kaisers in Umlauf waren, fragte die Aktuelle Abteilung der Berliner   Funtstunde beim Politischen   Ueberwachungs­ausschuß an, was geschehen solle, wenn plöglich die Kunde vom Ab­leben des ehemaligen Kaisers fäme. Reichsrundfunkfommissar Pg. Scholz, damals noch Ministerialrat und politisch Volksparteiler oder Deutschnationaler, gehörte diesem Ueberwachungsausschuß an, der die Anfrage dahingehend beantwortete, daß, wenn die Mit­teilung vom Tode Wilhelms den Hörern gerade während einer Tanz­musiksendung gemacht werden müsse, eine Pause von einigen minuten einzuschalten sei; auch sei es nicht zweckmäßig, danach nur heitere Schlager zu senden. Tanzmusik gemischt mit senti mentalen Schmachtfetzen erschien vor einem halben Jahr also noch dem heutigen Stellvertreter der nationalfonzentrierten Freiherren­regierung im Rundfunk als Nachtlang für solche historische" Mit­teilung als durchaus geeignet. Es erscheint begreiflich, daß Herr Erich Scholz   jetzt, mit sehr drastischen Beweisen für seine rechtzeitig gewonnene neue Gesinnung eintritt.

Uebrigens gehörte Herr Scholz auch dem lleberwachungsaus schuß an, der vor etwa einem Jahre sich gegen eine Rundfunküber­tragung von den Marinemanövern aussprach. Auch hier ist, wie der Rundfunkt täglich beweist, in günstiger Stunde aus dem Sau­lus ein Paulus geworden.

Wie sich unter seiner sorgenden Hand der zurzeit noch in der Umorganisation befindliche Rundfunk weiter entwickeln wird, ist bereits deutlich erkennbar, menn auch im einzelnen uns vielleicht noch manche lleberraschungen bevorstehen. Die Nachrichten­sendungen der vorläufig noch nicht liquidierten Dra dag find bereits im nationalfonzentrierten Geist umgestaltet. Wurde von politischen Zusammenstößen berichtet, so fiel das Wort Kommu nisten" recht oft, das Wort Nationalsozialisten" aber kaum je. Die 3eitungsschau Dr. Joseph Räuchers ist still verschieden, nachdem sie noch am ersten August als Schwanengesang einen ersten Ueberblick über die Pressestimmen zur Reichstagswahl brachte. Nun erfahren die Hörer nur noch die von der Regierung voll und ganz gebilligten Nachrichten, und es wird ihnen nicht vorenthalten, wenn ein Bariser Mittagsblattt zustimmende Worte zu Herrn von Papens Wirtschaftsprogramm äußert. Daß ähnliche Anerkennungen der freiherrlichen Regierungsbetätigung nicht häufiger bekannt gegeben werden, liegt sicherlich nicht an dem guten Willen des objektiven" Rundfunknachrichtendienstes, sondern am Mangel an entsprechen­dem Material.

Wie es scheint, steht die Stunde der Arbeit" der Deu t ichen Welle auf dem toten Gleis. Man findet sie zwar im Programm oder in den Programmporankündigungen, doch zu hören bekommt man sie schon lange nicht mehr. Am 2. September stürmte die Berliner   Botsdam" Parade über sie hin; durchaus sinnvoll übrigens. Militärische Angelegenheiten sind heute viel wichtiger als Dinge, die den Arbeiter angehen.

Aber wenn auch die Rundfunkprogramme von Tag zu Tag dürftiger werden, wenn auch immer mehr Persönlichkeiten vor dem Mitrophon verschwinden, so wird an einer dem Hörer allerdings verborgenen Stelle doch hurtig aufgebaut: in der inneren Dr­ganisation, deren Beamtenstab von Tag zu Tag mehr anschmillt. Posten und Böstchen gruppieren sich über- und nebeneinandenr. Wieviele schon? Wieviele noch?

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-lz.

mit seinen Mitarbeitern die Bergtette zwischen Murzuck und Gat durchforscht und dabei in zahlreichen Funden sämtliche Stilepochen von der Vorzeit bis zur archäologischen Aera festgestellt. Die Zeich nungen sind teils sehr flein, teils von bisher unbekannten Ausmaßen, so u. a. Rhinozerosse, Giraffen, Elefanten in natürlicher Größe. Zahlreiche Zeichnungen gelten der Jagd und Kulthandlungen. Be­fonders interessant ist die Darstellung der Gestirne. Die überaus zahlreichen Steinzeichnungen find zum Teil in Relief gearbeitet und können mit den besten ägyptischen Arbeiten verglichen werden. Meist sind sie ferienweise übereinander angeordnet.

Professor Frobenius hofft, Ende September wieder nach Europa  zurückkehren zu können.

Theaterbetrieb mit Dampf. Er ist nicht wörtlich zu nehmen

dieser Dampf. Denn so weit sind wir doch noch nicht, daß auch das Theater zur bloßen Mechanik geworden ist. Aber das Rose­Theater arbeitet wirklich mit Dampf. Sonnabendnachmittag stieg als erstes Kindermärchen( etwas früh, es war sozusagen noch ein Sommermärchen, Aschenbrödel", abends gab es die regu­läre Borstellung und nachts ging die Ganovenehre" über die Bretter, ein Stüd, das schon an anderen Theatern die Reize der Gaupersprache erprobt hat. Hans Rose   feierte Triumphe als entfaltete unter Willi Roses Regie allen Zauber für Auge und Ohr.

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In England war die Abnahme besonders in den Monaten September und Oktober festzustellen. Während vom Januar bis September in Groß- Britannien fast 4000 Neuerscheinungen aus­gegeben wurden, trat mit dem 20. September, an dem der Gold- Artiſtenorje, da war alles echt, Jargon und Art. Das Märchenstück ſtandard aufgegeben wurde, eine empfindliche Berringerung ein, Neuheiten. Wenig berührt von der Krise war das Verlagsgeschäft in Italien   und Rumänien  . Auch in Jugoslawien   blieb die Ge­Borjahr zurück. In der Schweiz  , in Norwegen   und in den Nieder­samtzahl der Neuerscheinungen 1931 nur um 20 Proz. gegen das landen hielt sich die Zahl der neuverlegten ausländischen Autoren 1931 auf demselben Stande wie im Vorjahre, in Rumänien   und Jugoslawien   nahm sie zu, während sie sonst in den Hauptländern eine Berringerung aufmies. Auf dem osteuropäischen Verlags­markt machte sich die Krise kaum bemerkbar. In Polen   und in Rußland   war die Berlagstätigkeit sehr rege, da dort große noch unbefriedigte Bedürfnisse bestehen.

Felszeichnungen in Tripolitanien  .

Die Expedition Frobenius.

Von dem Afrikaforscher Leo Frobenius  , der zur Zeit eine Forschungsexpedition im Innern Tripolitaniens  , und zwar in der Gegend von Murzuck im Fezzan  , zur Untersuchung der dort um die Mitte des 19. Jahrhunderts erstmalig vom deutschen   Forscher Hans Barth   beobachteten Felszeichnungen leitet, sind die ersten Nachrichten eingetroffen. Das bisherige Ergebnis bestätigt die Er­wartungen des Forschers augenscheinlich vollauf. Frobenius hat

Gorki- Feiern in der Sowjetunion  . Am 25. September wird es 40 Jahre, seit Marim Gorki literarisch tätig ist. Die Sowjetunion  nimmt diesen Tag zum Anlaß, große Feierlichkeiten zu Ehren des Literaturinstitut gründen, das den Namen Gorfis trägt, verschiedenen Dichters zu veranstalten. Ein offizielles Komitee wird ein oberstes Hochschulen werden Gorfi- Stipendien, zur Förderung literarischer Tätigkeit wird ein jährlich fälliger Gorki- Preis gestiftet, ferner wird eine Jubiläumsausgabe der Werke des Dichters erscheinen und auch Filme werden nach Motiven aus dem Schaffen des Dichters ge­dreht werden. Ueberdies planen die Theater große Ehrungen für Gorti.

Ein neues Buch über Bebel. Im Verlag für Kulturpolitik er. scheint in diesem Herbst August Bebel   Geschichte einer politischen Vernunft" von May Hochdorf.

Die Festvorstellung des Deutschen Theaters anläßlich Gerhart Haupt. manns Geburtstag bringt Rose Bernd  " am 17. September. Die Regie führt Karl Heinz Martin  .

wohnen will.

Die Uraufführung des Filmes Der träumende Mund" ist auf Mitt­noch verschoben worden, weil Elisabeth Bergner   ihr persönlich bei­,, Menschen am Schienenftrang", ein Eisenbahnerstück von Wilhelm Strug und Max Frank, wurde vom Schiller- Theater zur Uraufführung erworben.

nie städt) gibt in diesem Winter drei Abonnementskonzerte in ber Die Kammermusikvereinigung der Staatsoper( Leitung: Georg Singakademie. Erster Abend am 11. Oktober. Der zweite Abend am 16. November ist Brahms   gewidmet.