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Bues, der mit zwei tödlichen Messerstichen im Rüden aus dem Ge­werkschaftshaus herauswanffe, eingeschlagen worden. Die Nazis haben mit Karabinerhaken und Fäusten solange auf den Schwer­verletzten eingeschlagen, bis er tot am Boden lag. Jede ärztliche Hilfe

Wie Wölfel niedergetrampelt wurde

kam zu spät. Der junge Landarbeiter Junge erhielt einen Meffer- Nazistrolche aus der Chauffeestraße vor Gericht/ Alle Angeklagten schwer belastet

stich ins Herz. Er verblutete seinen Kameraden unter den Händen.

Stahlhelmer als Mörder.

Der Gutsherr bewahrt das Mordmesser!

Königsberg  , 14. September.  ( Eigenbericht.) Das Sondergericht in Bartenstein   verurteilte am Dienstag den Stahlhelmmann Kirstein wegen körperverlegung mit Todeserfolg und wegen Waffenmißbrauchs zu vier Jahren Gefängnis. Das Urteil entspricht dem Antrag des

Staatsanwalts.

niemand um ihn herum. Der Verteidiger der Nationalsozialisten wird sehr aufgeregt, als der Vertreter des Nebentlägers Wöifel, Rechtsanwalt Jo a chim, die ganze Unglaubwürdigkeit einer solchen geradezu lach haften Aussage beweist.

Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte   findet heute die Berhand-| ,, dicken Herrn" gesehen haben, der eine Bistole zog. Es war aber lung über den rohen Ueberfall statt, dem am 12. Juli der Genosse Mag Wölfel, technischer Führer des Reichsbanners Kreis Often, auf dem Wege zur Arbeit zum Opfer fiel. Angeklagt find vier Nationalsozialisten, von denen drei aus der Untersuchungshaft vor­geführt werden, der vierte, der nicht in Haft genommen worden war, hat es vorgezogen, Berlin   mit unbekanntem Reiseziel bis auf weiteres zu verlassen.

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Der Hergang der rohen Tat vollzog sich so: Gegen 4,30 Uhr verließ Genosse Wölfel, ein 55 Jahre alter Mann und Familien­pater, feine Wohnung in der Boyenstraße, um sich an seine Arbeits­stätte bei Schultheiß- Bazenhofer zu begeben. Als er in die Chaussee Der Stahlhelmmann Kirstein ist der Mörder des Königstraße eingebogen war, wurde er plöglich von SA.- Leuten hinter­Der Stahlhelmmann Kirstein ist der Mörder des Königs- rücs angefallen. Zwei Burschen drehten Wölfel beide Arme berger Reichsbannermanns Alfred Cint. Bei einem über dem Rücken zusammen, dann schlug und trampelte man auf Reichsbannertreffen in Friedland im Oktober vorigen Jahres waren ihn ein. Bergebens versuchte er eine Waffe zu ziehen Wölfel Reichsbannerleute von Nationalsozialisten überfallen befizt einen Waffenschein, man entriß ihm den Revolver, und und schwer mißhandelt worden. Bei dieser Gelegenheit kam der als der Ueberfallene auf dem Boden lag, versezzie man ihm weitere Jungbannermann Link aus Königsberg   ums Leben. In einem Tritte in den Bauch. Wölfels Verlegungen waren sehr schwer. späteren Landfriedensprozeß geriet ein Nationalsozialist in Mit einem Kiefernbruch, einer stark blutenden Wunde über dem den Verdacht der Täterschaft. Um sich zu reffen, gab er Auge, einem Beinbruch und schweren inneren Verlegungen wurde er den Stahlhelmer Kirstein als Täter an. In der ins Birchow- Krankenhaus eingeliefert. Berhandlung geftand dieser die Tat zu. Es wollte jedoch in Not­wehr gehandelt haben. Es hat sich nun herausgestellt, daß jämt liche damals angeklagten Nationalsozialisten gewußt haben, wer der Mörder Links war. Der Stahlhelm­mann hatte sich seiner Tat überall gerühmt und hatte das Meffer, mit dem er die Tat verübte, feinem Arbeitgeber, einem Gutsbesiker, mit den Worten übergeben:

,, Herr Hauptmann, nehmen Sie man das Messer. Ich kann wohl einem Reichsbannermann den Gnaden stoß damit gegeben haben."

Die Verhandlung vor dem Sondergericht ergab, daß Notwehr nicht vorlag, sondern daß Kirstein im Verein mit S.- Leuten feinen feigen Ueberfall auf die allein in einer Straße

gehenden Reichsbannerleute verübt hatte.

Kommunisten wegen Totschlags verurteilt.

Wuppertal  , 14. September.

Das Wuppertaler   Sondergericht verurteilte in der vergangenen Nacht nach 14stündiger Verhandlung zwei Kommunisten, und zwar den 23jährigen Pflasterer Walter Schmalenberg zu fieben Jahren sechs Monaten Zuchthaus und den 31jährigen Schloffer Wilhelm Grimm   zu vier Jahren Zuchthaus. Beide hatten in der Nacht zum 19. Juni einen Nationalsozialisten durch Schüsse getötet und zwei weitere verlegt. Das Gericht nahm Totschlag in dem einen Falle und Totschlagsversuch in den beiden anderen Fällen an und erklärte bei der Urteilsverkündung, nach der Notverordnung vom 9. August wäre die Tat wahrscheinlich mit dem Tode zu fühnen gewesen.

Bomben in Bayern  .

Anschlag gegen einen Rechtsanwalt.

Augsburg  , 14. September.

Am Mittwoch früh wurde auf das Wohnhaus des Anwalts beim Weißenhorner   Amtsgericht, Max Weber  , ein Bombenanschlag verübt. Die Täter legten eine 7,5- Zentimeter- Wurf mine auf die Türschwelle und brachten sie mittelft einer 2 meter langen Zündschnur zur Entladung. Durch die Explosion wurden die Haus für zertrümmert und die Wände schwer beschädigt. Am Tatort fand man einen Zettel mit der Aufschrift, daß der nächste Anschlag dem Landtagsabgeordneten Bürgermeister Dr. Lenz von Bayerischen   Bolfspartei gelten folle.

Scholz und Bronnen.

Deutschbewußte vor die Front

der

Ministerialrat Dr. Scholz hat sich als Reichsrundfunkfom­missar der Bresse vorgestellt. Man erfuhr aus seinem Munde, daß der Rundfunk fünftig deutsch bewußt" und frei von jeder Parteipolitik sein werde. Das soll wohl heißen, daß man künftig immer mehr Militärmärsche wird hören müssen es sei denn, daß man ausschaltet! und daß nur die Regierung, von der soeben bewiesen worden ist, daß sie mehr als 90 Prozent des deutschen Volkes gegen sich hat, das Mikrophon als politisches Propagandamittel wird benutzen dürfen.

Bon grundsätzlicher Bedeutung war nur die Erklärung des neuen Kommissars, daß der bisherige Leiter der Aktuellen Ab­teilung Dr. Kürschner entlassen werden mußte, weil er Aus= länder" ist. Dabei wurde zugegeben, daß er seit 1931 die preußische Staatsbürgerschaft besitzt. Es ist wohl noch nie dagewesen, daß man einen reichsdeutschen Staatsbürger, was der in Budapest   geborene, aber seit seinem 13. Lebens­jahre in Deutschland   lebende Dr. Kürschner nach Recht und Gesetz durch seine Naturalisierung nun einmal ist, amtlich als Aus­länder" bezeichnet! Besonders merkwürdig mutet diese Bezeichnung bei Scholz an, der doch bis gestern noch Mitglied der Partei des Ausländers" Hitler   war!

Nun ist Kürschners   Nachfolger, der Schriftsteller Arnolt Bronnen  , in Wien   geboren und ebenfalls nach dem Kriege naturalisiert. Aber der Unterschied liegt nach Dr. Scholz

darin, daß Bronnen deutsch   stämmig" ist und Kürschner an­scheinend nicht.

Es ist wohl das erstemal, daß ein vom Verfassungs­minister auf einen verantwortlichen Posten gesezter Beamter sich erlaubt, in amtlicher Eigenschaft sich zu dem Begriff der ,, Deutschstämmigkeit"

bekennen. zu ber antisemitischen Rassen­

fundiges Bekenntnis zu der antisemitischen Rassen= theorie, die, nebenbei bemerkt, in schreiendem Widerspruch zu verschiedenen Artikeln der Reichsverfassung über die Grund­rechte und Grundpflichten der Deutschen  " steht.

Besonders interessant ist, daß Herr Scholz über seinen Schüß ling Bronnen wörtlich erklärte, dieser sei mütterlicherseits deutschstämmig und auch väterlicherseits"! Diese Rede wendung des Herrn Scholz zwingt uns, auf den Fall Bronnen nochmals einzugehen. Denn in dieser auffallenden Formulierung hat sie ihre besondere Bedeutung:

Herr Bronnen hieß früher Bronner. Sein Vater ist Gymnasiallehrer in Wien   und, um mit Herrn Scholz zu reden, nicht deutschstämmig": Als dies feinerzeit wegen des Bekennt

Max Wölfel erzählt wie es war.

Der Zeuge Mar Wölfel, der noch immer stark hinkt und die Verlegungen leider noch lange nicht ganz überwunden hat, muß sich fetzen, da er das lange Stehen nicht aushalten kann. Er erzähit sehr ruhig und klar: Ich ging zur Arbeit und hatte noch ein paar Minuten 3eit. Da sah ich mir einen Aquariumladen an; ich interessiere mich nämlich sehr für dergleichen. Blöglich trat jemand von hinten auf mich zu und griff mir nach meinem Freiheitsabzeichen, das ich auf dem Rockaufschlag trug. Er rief: her mit dem Ding!" Ich stieß ihn zurüd.

Plöhlich wurde ich von hinten gepadt, man drückte mich nieder, ich bekam einen mächtigen Schlag übers Auge, ich versuchte eine ungeladene Pistole zu ziehen, die ich in der Hintertasche der Hose hatte, das glückte mir noch, sie wurde mir aber sofort entrissen, dann schlug und frampelte man weiter auf mich ein, bis Hilfe kam.

Die Angeklagten, die sich wegen Körperverletzung zu verant worten hatten, find natürlich gleich allen S.- Leuten unschuldig Der Verteidiger der angeklagten Nationalsozialisten hält es anscheinend wie die Engel. Zwar ist der eine von ihnen, der Haupt- für wizig, als Wölfel von der ungeladenen Pistole spricht, zu fragen: angeklagte rent, schon mehrfach wegen Körperverlegung vor- Warum haben Sie sie dann überhaupt ziehen wollen? Es ist ihm bestraft, aber das tut nichts. Fr erzählt, wie sie in ihrem unbekannt, daß man sich auch mit ungeladenen Waffen Menschen SA.- Lokal von 3 Uhr nachmittags bis 3 Uhr morgens gefneipt Dom Leibe halten kann." Auf Befragen des Vorsitzenden gibt Wölfel hatten. Es gab Mollen über Mollen, und von etwa sechs Kum an, daß er sechs Monate im Krantenhaus gelegen habe, dann panen wurden nicht weniger als sechs bis acht Stiefel zu zwei seit drei Wochen in Privatbehandlung sei. Diese werde wahrschein­Litern getrunken. Dann sind sie hinausgegangen, um einen Stame- lich noch lange dauern. Die Aerzte befürchten, daß er die Folgen des raden nach Hause zu bringen und bei ihm Kaffee zu trinken. Als Ueberfalles nie wieder ganz überwinden werde. die Wirtstochter sie herunter gelassen hatte, sah Trent plöglich, wie fich sein Freund, der Mitangeklagte 2aehn, mit einem älteren Manne herumschlug. Dieser zog eine Pistole, die er, Krent, ihm geschoffen zu werden. Ebenso unschuldig ist der zweite Angeklagte, dann aus der Hand gewunden hätte, um nicht über den Haufen der Gastwirtssohn Bestmann, ein 19jähriger Bursche. Er hat auch nur gesehen, wie sich der alte Herr mit seinem Freunde schlug und kam dann zu Hilfe. Der Angeklagte Laehn, 22 Jahre alt, Schlächter von Beruf, erzählt, daß der alte ruhige Wölfel, ihn, als er Heil Hitler!" rief, mit Nazistrolch und Arbeitermörder beschimpft Frage, warum denn die Angeklagten schon so lange vorher aus habe. Darauf erst sei es zu der Schlägerei gekommen. Auf die 3 Uhr ab getan, weil sie um% 6 Uhr eine Propagandatour vor­dem Fenster geschaut hätten, behaupten sie, dies hätten sie von gehabt hätten. Es wäre allerdings nach dieser durchzechten Nacht eine würdige Propagandatour geworden.

Hitlerjade. Sie hat die Angeflagten heruntergelaffen, machte dann Als erste Zeugin erscheint ein junges Mädchen in brauner die Haustür wieder zu und hörte plöglich Krach. Als fie daraufhin Hitlerjacke. Sie hat die Angeklagten heruntergelassen, machte dann die Tür wieder aufmachte, will sie mitten auf dem Fahrdamm einen

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nisses Bronners alias Bronnen zur NSDAP  . öffentlich fest­gestellt wurde, besaß dieser Mann den Geschmack, seinen offiziellen Bater zu verleugnen und seine Reinraffigkeit" auf Stoften der Frauenehre seiner verstorbenen Mutter beweisen" zu wollen. Als Herr Arnolt Bronnen   noch Buchhändlergehilfe literarische Beziehungen anzuknüpfen bestrebt war, dachte er keines­bei Wertheim   und mit Berliner   Zeitungen unb Berlegern wegs daran, seine Abstammung zu bestreiten. Ganz im Gegenteil. Er führte sich stets ein mit der Redewendung: Sie fennen doch meinen Vater, Ferdinand Bronner  , der unter dem Pseudonym Franz Adamus   verschiedene, auch in Deutsch­ land   mit großem Erfolg gespielte Stüde   verfaßt hat." Damals war ihm sein Vater offenbar gut genug, um als literarisches Sprungbrett benutzt zu werden. Aber im Zeichen des Haten­freuzes will er nichts mehr von ihm wissen und versichert, daß sein wirklicher Bater ein echt arischer Holzfäller gewesen sei.

Ein wohl noch nie dagewefener Vorgang! Und nun macht sich Herr Scholz in seinen Erklärungen vor der deutschen   Presse diese schamlose Version offiziell zu eigen, um diesen peinlichen Wider­spruch in seiner antisemitischen Personalpolitik zu verdecken!

Man muß es zweimal lesen, um diese" Deutschbewußtheit" auch nur halbwegs zu begreifen!

Schupo erschossen.

Schredensszenen in der Mansfelder Straße.

In der Mansfelder Straße in Wilmersdorf   spielte fich heute vormittag eine Schreckensfzene ab. Der Oberwachtmeister Otto Thid vom 152. Revier hatte auf seinem Patrouillengang einen jungen Mann beobachtet, der ein unbeaufsichtigt stehendes Fahrrad stahl und davonfuhr. Th. nahm die Berfolgung des Fahrraddiebes auf und in der Mansfelder Straße gelang es dem Beamten, den Flüchtigen zu stellen.

Als der Beamte auf etwa drei Schriff heran war, zog der Bursche plöhlich eine Pistole und feuerte auf den Schupo drei Schüffe ab. Eine Kugel traf in das Herz und führte den sofortigen Tod des Beamten herbei.

Inzwischen waren zahlreiche Passanten auf den blutigen Vorfall aufmerksam geworden. Als sich der Schüße von allen Seiten umftellt fah, sprang er in den Borgarten des Hauses Mansfelder Straße 5 und richtete die Waffe gegen sich selbst. Er jagte sich eine Kugel in die rechte Schläfe. Sterbend wurde der Fahrrad­dieb ins Krankenhaus eingeliefert. Bisher fonnten seine Personalien noch nicht ermittelt werden.

Explosion in Köpenick  .

Ein Arbeiter verletzt.- Maschine auseinandergeflogen.

Jm Betriebsgebäude der Hartstoff Metall 2.-G. in der Kaiser­Wilhelm- Straße 39/42 in Köpenid ereignete fich heute vormittag eine heftige Explosion, bei der ein Arbeiter Brandwunden am Kopf erlitt. Der Verunglückte erhielt von Samaritern der Feuer­wehr erste Hilfe.

In einem großen Raum ist eine Aluminium- Poliermaschine untergebracht, in dem unter Verwendung von Stickstoff Alu minium bronze bearbeitet wird. Als heute vormittag gegen 10 Uhr ein Arbeiter in die röhrenförmige Maschine eine Stidstoff­Füllung vornahm, erfolgte vermutlich infolge Ueberbrudes eine heftige Explosion. Die Maschine riß unter starter Detonation aus­

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Die Aussage eines weiteren Zeugen, der als Wächter bei Tietz die Vorgänge beobachtete, belastet die Angeklagten schwer. Im wesentlichen stimmen seine Aussagen mit denen Wölfels überein. Im Wölfel jagt: Wie komme ich alter Mann dazu, zu einem so jungen Zusammenhang damit wird Wölfel gefragt, ab er den Mann, der ihn anfiel, vorher Nazistrolch und Arbeitermörder genannt habe. Menschen so etwas zu sagen. Solche Begnungen hat man doch alle Tage. Das ist vollkommen ausgeschlossen."

Die Verhandlung geht weiter.

Der Antrag des Staatsanwalts.

Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte gegen den An­gefährlicher Körperverlegung 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, geflagten Krint wegen unbefugten Waffenbefizes und gemein­gegen den Angeklagten Laehn wegen gemeinschaftlicher ge fährlicher Körperverlegung 1 Jahr Gefängnis, gegen den Angeflagten Bestmann wegen des gleichen Bergehens die Unmoral der Tat. In noch stärkerem Maße tat dies der 10 Monate Gefängnis. Mit scharfen Worten geiselte er Vertreter des Nebenklägers.

| einander. Der Metallstaub entzündete sich in Form einer Stich­flamme und traf den Arbeiter am Halse. Durch den Luftdruc mur­den mehrere Fenster zertrümmert und die Decken beschädigt. Glück­licherweise entstand fein Feuer, so daß die alarmierte Köpenider Feuerwehr, die unter Leitung des Baurates Anders herbeigeeilt war, bald wieder abrüden fonnte.

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Gleditschstraße 41 ausgebrochen war, zog sich der 26 Jahre alte Bei einem Kellerbrand, der heute Nacht gegen 42 Uhr in der Schuhmacher Karl Pflug eine schwere Rauchvergiftung zu. Pflug wurde durch die Feuerwehr ins Auguste- Viktoria- Krankenhaus   über­führt.

Präsidentenmörder hingerichtet.

Gorguloffs letzte Worte.

Paris  , 14. September. Gorguloff, der Mörder des französischen   Staatspräsidenten Doumer, wurde heute früh 5.54 Uhr hingerichtet.

Um 5.20 Uhr betraten der Generalstaatsanwalt, der Unter­suchungsrichter, verschiedene Beisiger, ein Gerichtsschreiber, die beiden Berteidiger und der Geistliche die Zelle des Todeskandidaten, der noch in tiefstem Schlafe lag. Gorguloff hatte jedoch sofort verstanden, daß seine letzte Stunde geschlagen hatte. Er nahm das traditionelle Glas Rum und beichtete ein letztes Mal dem russischen Popen. Als man ihn zur Guillotine begleitete, erklärte er, daß er für seine Idee, die weber royalistisch noch tommunistisch sei, sterbe. Er sterbe für das russische Volf. Widerstandslos ließ er sich dann auf das Fallbrett werfen, und wenige Gefunden später war ber Gerechtigkeit Genüge getan.

Bluttat bei Potsdam  .

Junger Arbeiter in Bornim   erschossen aufgefunden.

der Sühnerfarm wurde gestern der 24 Jahre alte Am Bornimer Feld an der Pappelallee in der Nähe Arbeiter Walter Meißner   aus Bornim   er= schossen aufgefunden. Ob er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, läßt sich noch nicht mit Gewißheit jagen.

den Nachhausewege waren, mit einer schweren Schußverlegung in Der junge Arbeiter wurde von zwei jungen Leuten, die auf der Brust aufgefunden. Die beiden jungen Leute sind mit Meißner bekannt. Sie forgten fofort für seine, Ueberführung in das städtische Krankenhaus. Hier ist Meißner furz nach der Einlieferung gestorben. Beim Absuchen des Geländes durch Polizeibeamte fand man gestern feine Waffe. Die beiden jungen Leute, die M. auffanden, fönnen auch die Stelle nicht mehr genau angeben. Der junge Mann hat den Schuß anscheinend in sigender Stellung be tommen. Es wird vermutet, daß Meißner vielleicht einem Unglücks­fall erlegen ist, als er oder andere mit einer Schußwaffe hantierte. Die Potsdamer   Mordkommiffion ist heute früh mit den 3eugen nochmals nach Bornim   gefahren, um eine genaue Untersuchung einzuleiten.

In der Gitschiner Straße 84 wurde die 25 Jahre alte Arbeiterin Erna Lange Don dem 24iährigen Alfred Balm nach einer Eifersuchtsszene durch einen Schuß in den Kopf schwer verletzt. Das wäbchen wurde ins Utban- Krankenhaus gebracht. Es gelang heute früh, Balm, der in der Westfälischen Straße 63 mohnte, zu ermitteln und festzunehmen.