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Der Sturm aufs Arbeiterheim. Die Zugkatastrophe in Algerien

Rationalsozialistische Totschläger vor

Kiel , 15. September. ( Eigenbericht.)

In dem Prozeß gegen die Nationalsozialisten, die den Sturm auf das Edernförder Gewerkschaftshaus unter­nahmen und dabei zwei Landarbeiter töteten, begann die Beweisaufnahme. Aeußerst belastend für die Nationalsozialisten ist das Zeugnis des Standartenführers Roos aus Schleswig , der an diesem Tage das Oberkommando über die gesamte SS. und S2. hatte. Seiner Schäzung nach seien zirka 300 SS.- und SA.- Leute am Gewerkschaftshaus gewesen, als er dort ankam. Es sei ihm nicht gelungen, so sagt er, die außerordent­lich erregten SS. - und S.- Ceute zur Ruhe und Disziplin zu rufen. Die Menge ging entgegen feiner Aufforderung zum Sturm auf das Gewerkschaftshaus über. ,, Aber sonst", so fügt dieser Nazistandarten­führer hinzu ,,, habe ich meine SA. immer in der Hand!"

Das ominöse Wort

Sitzung

Kein Eintritt!

" Wat iffen det? Da hat woll eener jebrochen?" Um Gottes willen, bebaupten Sie nicht, daß einer unferer Herren was gebrochen hat. Gie riskieren Zuchthaus'"

Auf die sehr präzise Frage des Staatsanwalts, daß er doch die Sperrfette habe bilden lassen, antwortete der Standartenführer mit Ja!" Auf die weitere Frage, aber ein Eindringen der S2. doch nicht zu verhindern?" antwortet der Zeuge ebenfalls: Ja, um Gottes willen nicht!" Damit hatte er die Angriffs absicht ganz deutlich zugegeben. Als ihm die Bedeutung seiner Aussage bewußt wurde, versuchte er sie ins Gegenteil um­zudrehen und sagte als Erklärung dazu: Das war aber eine ver­zwidte Frage!"

Der Vorsitzende des ADGB. in Eckernförde und die Land­arbeitersekretäre Tofte und Peters gaben eine sehr eingehende Schilderung der Vorgänge vor dem Gewerkschaftshaus. Durch niele Landarbeiter, die alle zu einer Landarbeiterfonferenz im Gewert schaftshaus versammelt waren, wurden diese Aussagen ergänzt und bestätigt. Danach find zuerst zwei Candarbeiter vor dem Gewerk­schaftshaus von einer Gruppe von 25 bis 30 uniformierten Nazis überfallen und mit Schulterriemen verprügelt worden. Vor dem Gewerkschaftshaus sigende andere Landarbeiter befreiten ihre Ge­nossen und trieben die Nazis zurüd. Diese antworteten mit einem Steinhagel auf das Gewerkschaftshaus. In wenigen Augen­blicken hatten die Nazis mit Personenwagen und Castwagen Sun­derte von S2.- und SS. - Ceuten zur Verstärkung da. Das ganze Haus wurde umftellt. Nach einem Pfiff, dem sofort ein Schuß folgte, ging es von allen Seiten zum Angriff über. Dieser Uebermacht waren die beiden Polizeibeamten und die wenigen Reichs­banner- und Landarbeitergenossen, die zum Schuh im Haus waren, nicht gewachsen.

" Das Mädel vom Montparnasse"

Primus- Palast

Auf der flimmernden Leinwand gibt es noch mehr Barone und Adlige als in der deutschen Politik, so auch in diesem Film, der sich französisch gibt und Louis Verneuil zum Mitverfasser hat. Der irrlichtert natürlich wieder erotisch und es kommt beinahe zu pitanten Szenen.

Der alte Graf ist ein Ekel, der seinen Sohn verstößt, weil der ein Mädel vom Montparnasse liebt. Doch der alte Graf verliebt sich, ohne daß er es weiß, in das Mädel seines Sohnes. Und da es lei dem Souper mit dem Alten standhaft bleibt und der junge Herr Graf an seinem Verlobungstage ausreist( ihm ist die Tochter eines reichen Magarinefabrikanten zugedacht), kann die eigentlich schon lange fällige Hochzeit endlich als Filmschluß stattfinden.

Die Musik spielt in diesem Film dann eine Rolle, wenn man sie parodistisch gebraucht. Illustriert man doch durch wahre Kazen­mufit sehr amüjant unangenehme Tischreden. Diese wortlosen Reden wurden für weite Kreise erstmalig durch den Chaplin- Film Lichter der Großstadt " bekannt. Sonst macht das gute Spiel der Darsteller das an und für sich schwache Werk für Anspruchslose erträglich. Man sieht Frizz Schulz als jungen Grafen in der für ihn geschriebenen Paraderolle und neben ihm als Neuerscheinung Emmi Bessel. Ihre Singstimme wirft piepfig, ihre Mimik ist nicht groß, trotzdem hat sie aber dann und wann gute Momente. Alfred Abel ist als alter Graf ganz Mann von Welt und Julius Falkenstein ein urkomischer Gerichtsvollzieher, der mehr pumpt als pfändet. Hans Schwarz führte die Regie, bei der er meder sich noch seinen Kollegen ausweichen konnte. Borweg ein toller Zeichenfilm Ping und Pong beim Wintersport". Die in ihm künstlerisch reizvoll verarbeiteten Einfälle würden für 10 Durchschnittstonfilmluftspiele reichen. e. b.

Nene Künstlerläden in Berlin . Die Berliner Künstler, die an der Ecke Unter den Linden und Charlottenstraße den ersten Künstler­laden( m'etefrei) eröffneten, haben im ersten Monat mit dem Ver­tauf von 37 Werken guten Erfolg gehabt und wollen demnächst einen zweiten Laden eröffnen, ebenfalls in ehrenamtlicher Arbeit.

Farbige Min- mouse- Time. Wie aus Hollywood gemeldet wird, sollen die nächsten zehn Micky- Mouse- Filme probeweise farbig hergestellt werden. Wenn diese neue Art sich als erfolgreich erweisen follte, werden alle Zeichentrickfilme fünftighin als Farbenfilme her­

gestellt werden.

120 Fremdenlegionäre getötet, 150 verwundet

Die Aufräumungsarbeiten,

Paris , 15. September. ( Eigenbericht.) das ganze Zugpersonal befindet sich unter den Toten, Die furchtbare Eisenbahnkatastrophe bei Tlemcen in außerdem der Leiter des Transportes, ein Offizier der Algerien hat nach den bisherigen Meldungen etwa Fremdenlegion. Gegen neun Uhr abends traf ein Zug 120 ote und 150 Verlette gefordert. Das mit den ersten Verwundeten in Tlemcen ein. Bisher unglück ereignete sich auf der Strecke Oran - Udschda. sind etwa 50 Tote identifiziert worden. Der Militärsonderzug mit 2 Offizieren, 73 Unter­offizieren und 435 Mann der Fremdenlegion war um 7.15 Uhr in Richtung Marokko aus Sidi bel Abbés ab gefahren. Einige Kilometer von der Station Turenne entfernt, entgleiste der Zug infolge Unterspülung der Gleise durch die heftigen Regenfälle der letzten Zeit. Die Lokomotive und 31 Wagen stürzten in eine etwa 20 Meter tiefe Schlucht, wo sie in einem schrecklichen Durcheinander zerschellten. Nur der am Schluß des Zuges laufende Gepäckwagen blieb am Rande der Schlucht hängen.

Ein in der Nähe der Unglücksstelle befindlicher Araber benachrichtigte den nächsten Gendarmerieposten, der die Meldung an den Bahnhof Turenne weitergab. Alles verfügbare Personal und ein großer Teil der Bewohner von Turenne eilte sofort an die Unglücksstelle und leistete, zusammen mit den unverlegt gebliebenen Legionären, die erste Hilfe. Inzwischen wurden von Tlemcen und Sidi bel Abbés zwei Silfszüge mit Aerzten und Sanitätspersonal abgesandt. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich äußerst schwierig, da die Schlucht schwer zugänglich ist und die Dunkelheit hereingebrochen war, so daß Scheinwerfer aufgestellt werden mußten. Fast

Der neue Elisabeth- Bergner - Film.

Der träumende Mund" im Capitol. Wir haben nur eine Elisabeth Bergner in der großen Schar barstellender Künstlerinnen. An Berinnerlichung, Bertiefung, pincho logischer Ausarbeitung fommt ihr feine gleich. Aber merkwürdig: das aus den Fugen geratene Theater hat in Berlin keine Verwen­dung mehr für sie. Wer diese feine Kunst liebt, wird sich daher freuen, die Bergner wenigstens in einem neuen Film zu erleben. Sie hat nicht immer Glück gehabt mit ihren Filmen. Aber einer von allen ist leuchtend im Gedächtnis: das zarte Frauchen im Nju". Weitere Kreise zog ihre Ariane". An beide Filme wird man er­innert durch ihre Rolle in dem neuen Film Der träumende Mund". Das Bühnenstück Melo" von Henri Bernstein , das übrigens in Berlin durchfiel, mag feine besondere Borlage sein. Bas Paul zinner, Manuskriptverfasser und Regisseur in einem, daraus gemacht hat, mag auch nicht viel besser sein. Gewiß, es ist nur das alte Spiel von der Frau, die zwischen zwei Männern steht und feinen Ausweg mehr als den Freitod findet. Aber die Bergner hat wieder einmal Gelegenheit, ihr reiches Seelenspiel in allen seinen Nuancen vorzuführen. Sie wird uns vorgestellt als die Frau eines braven, pedantischen, maßlos in sie verliebten Primgeigers, dessen ganze Existenz sich um diese kleine Frau dreht. Sie ist lässig, träume­risch, verspielt- daher der gesuchfe Titel. Sie liebt ihren Mann auf ihre Weise, aber es fehlt ihr der eigentliche Lebensinhalt, da ihr ein Kind versagt ist. Da erscheint der berühmte Geigenfünftler, dem fie sofort verfällt. Ohne Besinnen betrügt sie ihren Mann, verführt den großen Künstler, dessen Herz gerade frei ist, kehrt aber zu ihrem Mann zurüd. Denn sie fühlt, daß er ohne sie nicht leben kann. Er erfranft, und sie wird ihm die treueste Pflegerin. Raum ist er halb wegs genesen, da kommt der andere, von Sehnsucht getrieben, zurüd und verlangt ihre Liebe. Nun fennt sie sich nicht mehr aus, schreibt ihrem Mann den tröstenden Abschiedsbrief und geht ins Wasser. Was wir an der Bergner lieben das Geheimnisvolle der Seele, das plößlich in die Erscheinung tritt als brennende Sehnsucht oder tiefe Melancholie, als jähes Bersinken oder jubelndes Glücks gefühl und alle die andeutenden, halbverwischten und doch so mar­das fanten Züge, die das Leben des Unterbewußtseins spiegeln alles kommt in diesem Film heraus. Wie wundervoll ist dieser be jeelte Blick, dieser feine Mund, der bald wehmütig verschloffen ist, bald zart lächelt und nur einmal zu tollem Lachen sich öffnet. Das Verängstete, das Hilflose, das Verwunderte, nicht mehr Begreifende und sich in sich selbst zurückziehende mer könnte das wie die Bergner ausdrücken! Ihre Hände sprechen ihre eigene Sprache. Anton Edthofer und Rudolf Forst er sind die beiden Männer, zwischen denen sich ihr Schicksal erfüllt. Forster, der auch in der " Ariane" ihr Partner war, aber dort eine bessere Rolle hatte, ist diesmal dazu verurteilt, nur der Auslöser der Liebe zu sein. Er wirkt fast apathisch und erstarrt in seiner Starrolle. Um so lebendiger ist Edthofer als ewig besorgter Ehemann. Er übertreibt im Tempo der Gesten wie der Sprache und wird manchmal fast unverständlich. Rein filmisch wird nicht allzuviel geboten: das übersteigerte Milieu im Hause des Geigers, der Konzertsaal mit der Vorführung eines Geigensolos, die Szene in der Tanzdiele, der Abschiedsbrief im Café. Alles Akustische ist vortrefflich, vor allem die modu­lationsreiche Stimme der Bergner wie auch das Geigenspiel fommen sehr wirksam zur Geltung.

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Im Foyer wird eine Ausstellung von Bildern und Photos von der Bergner in ihren Film- wie Theaterrollen gezeigt. Sie selber konnte wegen einer Operation nicht zur Premiere erscheinen.

,, So ist China ."

Ufa- Pavillon.

D.

Unter Kanonendonner und Granateinschlägen, während eines Gegenangriffs der Chinesen, bringt ein japanischer Dampfer Dr. Martin Rifli nach Schanghai . Mit 20 schweren Kisten, an gefüllt mit unerfeßlichem Filmgepäd, steht er in der Nähe eines riesigen Granattrichters und bald darauf filmt Rifli aus ameri­tanischer Stellung heraus die Kämpfe um den Nordbahnhof Ticha pei. Dann dreht er weiter auf diesem eigenartigen Kriegsschau play, 5 Monate hindurch, in denen jeder Tag sich überstürzende Ereignisse bringt. So schuf ein Mensch, der nicht nach Effekten hascht, Zeitdokumente von größtem historischem Wert. Da wird in der internationalen Zone von Schanghai seelenruhig an einem gigantischen Wolkenkrazer gebaut, während das Chinesenviertel in Grund und Boden geschossen wird. Wir sehen die Japaner und die Chinesen bei ihren eindrucksvollen Totenfeiern, wir sind Zeugen des Bombenattentats bei der großen japanischen Parade, wir er­blicken die endlosen Züge der mit Särgen beladenen Barken, auf denen die Chinesen ihre Toten in die Heimat befördern. Wir

die wegen der unwirtlichen Gegend und der recht schwierigen Be­schaffung des Hilfsmaterials nur sehr langsam vorwärtsschreiten, sind noch in vollem Gange. Man rechnet damit, daß eine genaue liebersicht über das furchtbare Unglüd erst im Laufe des Donnerstag möglich ist, da der größte Teil der Toten und Verletzten noch unter den Trümmern liegt. Ein Eingeborener, der als einziger Augen­Lokomotive sich auf die Seite legte und in den Abgrund hinabstürzte zeuge dem furchtbaren Unglück beiwohnte, sah plöglich, wie die und sämtliche 31 Wagen nach sich zog.

Unter donnerartigem Getöse tollten die Wagen in die Tiefe, wo sie wenige Sefunden später nur noch einen einzigen Trümmer­haufen bildeten,

aus dem das Röcheln und Stöhnen der Verletzten drang. Bis in die späten Nachtstunden des Mittwoch war es nur gelungen, eine ver­hältnismäßig geringe Zahl der Toten und Verletzten zu bergen. Die Ursache des Unglücks ist nicht ganz genau festgestellt. Man Regenfälle hervorgerufene Dammunterspülung zurückzu­nimmt zwar allgemein an, daß sie auf eine durch die ausgiebigen führen ist, hält aber vorläufig auch einen verbrecherischen Anschlag nicht für ausgeschlossen. Ob sich auch Deutsche unter den Opfern befinden, ist bisher nicht bekannt, es ist aber damit zu rechnen, da die Deutschen in der französischen Fremdenlegion stark vertreten sind.

dürfen auch die Mitglieder der Völkerbundskommission betrachten und erfahren, daß offiziell eigentlich gar fein Krieg ist, obwohl über zehntausend Menschen getötet wurden. Auf dem Bahnhof in Charbin sorgen japanische Soldaten, chinesische Polizisten und russische Weißgardisten, ohne daß ihre Machiner hältnisse geklärt sind, für Ordnung, aber des Nachts dürfen die 3üge nicht fahren; denn nicht weit vom Bahnhof warten 20 000 plünderungsluftige Banditen auf willkommene Beute.

Fünf Eisenbahnstunden von Schanghai aber liegt Hang= tschau, ein entzückender Erholungsort, in dem Landschaft, Archi­tektur und Gartenbaukunst um den schönsten Eindruck wetteifern. Dann sehen wir noch das Heiligtum des Ling- Yin, ein Buddhistenkloster. Man verehrt dort die Göttin der Barmherzig­feit, was start an den Marienkult der katholischen Kirche erinnert. Brücken, die ein reizvolles Idyll find, Götterstatuen aus Urvor väterzeiten, junge Mädchen, die Sport treiben, und Panzerautos allermodernster Konstruktion- das alles ist China . Trotz dieser vielen

bunten Bilder und Stimmen lernen wir die Seele des Volkes doch

nicht kennen; denn zum Einfühlen in diese fremde Kultur gehört ein Führer, der selbst in beiden Welten zu Hause ist, und ein jahre­langes fleißiges Studium.

-g.

Zeitschriftenschau für Republikaner?

Es gibt auf der Deutschen Welle eine regelmäßig wieder­fehrende Veranstaltung, den Querschnitt durch Zeit­schriften". Man fann der Deutschen Welle nicht dieselbe Haltung wie der Schlesischen Funkstunde zum Vorwurf machen, die erklärt hat, sozialistische Zeitschriften könnten nicht mehr be. sprochen werden. Die Deutsche Welle und der Referent dieser Stunde, Dr. Hans Traub , sind jawohl um Objektivität bemüht. Auch eine sozialdemokratische Zeitschrift wurde am Mitt­woch berücksichtigt. Daß Dr. Traub dabei ausgerechnet auf einen Artikel einging, der mit 3eitfragen gar nichts zu tun hatte, sondern eine Reiseschilderung aus Rußland war, hat die Mißbilligung der sozialistischen Hörer erregt? Aber Dr. Traub fann natürlich aus jeder Zeitschrift nur das herausgreifen, was ihm am wichtigsten er­scheint, und in einer sozialistischen muß ihm ein Reisebericht als das einzig wichtige erscheinen darüber kann es für den Hörer dieser Zeitschriftenschau teinen Zweifel geben.

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Dr. Traub macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Ohne daß eine Notwendigkeit dazu vorlag, erklärte er, die Kämpfer von Langemark seien opferfreudig und vorbildlich für Gott und den Kaiser" in den Tod gegangen; Dr. Traub erinnerte auch daran, daß das Herz Preußens am Feindesland" liegt. Von der ihm sicherlich sonst ewig unbekannt gebliebenen Monatsschrift Die Monarchie" erfuhr der Hörer, daß sie es sich angelegen sein laffe, den monatchischen Gedanken wach und rein zu erhalten". Auch vergaß Dr. Traub nicht mitzuteilen, daß es noch eine Wochenschrift des gleichen Titels gäbe. Herr von Papen, der neben seiner Kanzler- und Reformarbeit offensichtlich nicht nur als außerordentlich produktiver Redner, sondern auch noch als fleißiger Schriftsteller gewertet werden muß, bekam den Löwenanteil dieser Zeitschriftenstunde.

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-Iz.

Die Ortsgruppe Berlin des Schuhverbandes aufgelöst. Der Hauptvorstand des Schugverbandes Deutscher Schrifta steller in seiner Eigenschaft als Reichsleitung des über das ganze deutsche Sprachgebiet gehenden Verbandes hat gestern die Auflösung der Ortsgruppe Berlin beschlossen. Der Grund der Auflösung sind die zahlreichen Versuche des gegenwärtigen Vorstandes dieser soge= nannten alten Ortsgruppe Berlin daneben besteht die gleich starke Ortsgruppe Berlin- Brandenburg, seine Stellung an der Spige einer Ortsgruppe und den Apparat des Verbandes zu einseitigen politischen Zweden zu mißbrauchen. Durch die Auflösung werden Mitgliederrechte nicht verfürzt, insbesondere nicht der Anspruch auf den Rechtsschutz. Der SDS. enthält sich jeder Ein­wirkung auf die Gesinnungsfreiheit seiner Mitglieder, der Haupt­vorstand erachtete es aber als Pflicht, dem SDS. das Ansehen einer überparteilichen Berufsvertretung zu bewahren.

1934 wieder Passionsspiele in Oberammergau . Der Gemeinde­rat von Oberammergau hat beschlossen, aus Anlaß des 300jährigen Jubiläum der Passionsspiele im Jahre 1934 die Passionsspiele wieder aufzuführen, und zwar in Verbindung mit einem Vorspiel.

Gerhart Hauptmann hat sein Erscheinen zur Festborstellung des Deut­ schen Theaters Rose Bernd " ant Sonnabend zugesagt. Eugen Klöpfer wird das Gedicht ,, Die Hauptmann- Welt" von Max Herrmann als Prolog sprechen.

Alle Galgenlieder von Christian Morgenstern erscheinen in

diesem Herbst als Boltsausgabe in einem Band im Verlag Bruno Cassirer , Berlin .

Sigrid Onegin beginnt ihre diesjährige Tätigkeit an der Städtia schen Oper am 25. September als Carmen ".

Es gelangt zur Auführung ,,, Der I e ben de Leichnam" mit Alexander Das Berliner Theater wird Freitag, den 23. September, wieder eröffnet. Moissi in der Hauptrolle.