Thre Schulfern für Entwicklungen, die zertrümmern fönnen, was unserem Lande in den schwersten Jahren erhalten geblieben ist!
Im Zentrum und bei den Nationalsozialisten find inzwischen Roalitionsverhandlungen geführt worden, die vor vier Wochen faum jemand für möglich gehalten hätte. Als dieses Herzensbündnis, schüchtern zuerst und dann heftiger, auffeimte, mußte man an das Lied denken:
,, A bisserl a Liab und a bisserl a Treu,
und a bisserl a Falschheit ist allweil dabei." Fiele mir die Aufgabe zu, diese Gefühle abzuwägen, wollte ich beginnen, 10 Proz. Liebe, 5 Proz. Treu, ich würde zu Resultaten kommen, die man laut faum auszusprechen wagt. Aber wie ein glüdlicher Bräutigam fah feiner von beiden Koalitionsgenossen aus. Doch Herr Dr. Frick und Herr Straßer haben erklärt, daß fie es ernst und ehrlich meinen mit ihren Verhandlungen, die vom ,, Angriff" mit der Ueberschrift„ Schwarze Wühlmäuse am Wert" und ,, Das Zentrum als Reichszerstörer" eingeläutet worden waren. Noch vor kurzem schrieb die nationalsozialistische„ Preußische Zeitung ": Frankreichs bestes Pferd, der Zentrumsvorsitzende Kaas" und seine schwarzen Galgenvögel". Der Völkische Beobachter" verkündete: nur über die Leiche des roten Zentrums führt der Weg zur Freiheit." Ich weiß nicht, ob dem Zentrum beim Anblid diefer Leiche ganz wohl ist, und bei den Verfassungsbeteuerungen, wie sie jetzt aus dem Munde der Nationalsozialisten strömen. Ich will mich nicht auf die Artigkeiten des Herrn Münchmener berufen, als er fagte:
„ Ich lehne den heutigen Staat ab, weil ich mich schäme, in einer solchen Judenrepublik zu leben. Diese Republik ist eine
Schweinerepublik."
Herr Münchmener hat die drei Monate Gefängnis, die ihm dafür| zuerkannt wurden, nicht absigen brauchen. Aber auch der Bölkische Beobachter", Herausgeber Adolf Hitler , schrieb unter dem Titel ,, Verfassungsbruch":
,, Wir wußten von Anfang an, daß diese Berfaffung ein Instrument für die Volksverdummung war. Heute, wo bereits tein Mensch mehr an den Inhalt der geschriebenen Verfassung glaubt."
Und an den Eid auf diese Verfassung erinnert, auf sie berufen sich alle Tage Herr Göring, Herr Hitler , Herr Frick! Zurück zu Weimar , scheint ihre Parole zu sein. Ist das Zentrum bereit, diese Versiche rungen zu glauben? Es ist schon so, hier will jeder den anderen betrügen, und das Opfer dieser Roßtäuschermanieren ist das deutsche Volk.
Wenn trog ihres Wahlerfolges die ,, Rote Fahne" auf lange Zeit verboten, die ,, Rote Hilfe" ausgehoben, ihre Anhänger eingesperrt und ihr Organisationsmaterial beschlagnahmt wird, so gehen sie dagegen auch nicht mit Generalstreit und Gewalt Dor, obgleich ihnen doch diese Dinge wichtiger sind als ein Ministerium Severing oder Braun. Es ist also eine Täuschung an der Arbeiterklasse, die sie verüben.
Zwischen uns und der Regierung Papen , aber auch zwischen uns und den schwarz- braunen Koalitionsversuchen
flafft ein unüberbrückbarer Gegenjak. Was sie herbeiführen wollen, ist politisch eine Minderung der Rechte des deutschen Volkes durch Verfassungsreform, die in Wirklichkeit eine Rückwärtsrevidierung der Verfassung, der politischen Rechte darstellen. Es ist wirtschaftlich und sozial eine Minderung der Lebenshaltung des Volkes, durch Rückwärtsrevidierung der sozialen Geſetze und Ansprüche. Es ist eine Wirtschaftsbelebung, deren Wirkung höchst zweifelhaft bleibt, die aber dem Unternehmertum sichere Zu
Die Außen- und Wehrpolitik schüsse, Subventionen und Steuervergütungen gewährt.
zialdemokratie wendet sich heute wie immer gegen die einseitigen der Regierung gibt uns Anlaß zu schweren Besorgnissen. Die SoBestimmungen des Vertrages von Versailles . Bleichberechtigung Deutschlands , aber mit dem Ziel Bestimmungen des Vertrages von Versailles . Sie verlangt die der 2brüstung, nicht der Aufrüstung. Wir sehen in der Aufrüstung nur den Beginn neuen Wettrüstens, neuer Argumente für andere Regierungen zu weiteren Rüstungen und die Gefahr einer Isolierung Deutschlands . Die Sicherheit Deutschlands fann bei unserer geographischen und politischen Lage überhaupt nicht durch Rüstungen gewährleistet werden, sondern nur durch eine außenpolitische Verständigungspolitik.
Wir verwerfen den Krieg als Mittel der Politik
und werden nichts bewilligen für vermehrte Rüstungen, zumal in| Gewissen haben. Dann spricht man von Notwehr! Planmäßig, einer Zeit, in der Mittel für die Bezüge der Aermsten nicht vor- fast gleichzeitig wurden in Ostpreußen und Oberschlesien schlafend handen sind, in der militärische Stellen sich nicht nur der Kontrolle im Bett liegende Gegner ermordet. Einsame Häuser von Landdurch das Parlament entziehen, sondern sich auch die Herrschaft im arbeiterführern wurden überfallen, Sprengstoffe gegen LandratsStaate anmaßen. und Gewerkschaftshäuser geschleudert, gegen Kaufhäuser und Zei tungsredaktionen, gegen Wohnungen politischer Gegner. Dann will man noch die Dreistigkeit befizen, von Notwehr zu sprechen? Not wehr mit monatelang aufbewahrten Handgranaten, die in dunkler Nacht ausgegraben werden?
Die Gewalttaten im politischen Kampfe,
die Deutschlands Ansehen vor der Welt beflecken und mit ihrer Unruhe die Gesundung der Wirtschaft hindern, haben sich seit der Aufhebung des Uniformverbots durch die Regierung Papen vervielfacht. Der Herr Reichspräsident gab damals der merkwürdigen Ansicht Ausdruck, die Aufhebung würde ein Faktor der Beruhigung sein. Aber doppelt soviel Tote, Verlegte, Berhezte, Attentate und Anschläge waren die Folge. Eine Richtung schiebt der anderen die Berantwortung zu, aber blicken Sie auf die sechzigjährige Geschichte der Sozialdemokratie, die lange Zeit die einzige, große, befehdete und unterdrückte Oppositionspartei war. Sie werden vergeblich die Kette von Gewalttaten suchen, dagegen immer wieder die Versiche rung finden, daß der Kampf mit dem Geiste, nicht mit der Waffe geführt werden dürfe, daß es gilt, die Köpfe zu erhellen, nicht einzuschlagen.
Es ist also kein Zweifel, erst als die Anbeter der Gewalt tamen, die nicht auf die Mehrheit warten wollen, die einer kühnen Minderheit die Macht in die Hand spielen wollen, begann die Aera der Exzesse.
Verantwortlich sind nicht diejenigen, die heute in den Zucht häusern fizen, sondern die, die seit Jahren von links her riefen: Wir werden euch die Galgen errichten, und von rechts her androhten: Eure Köpfe werden in den Sand rollen! Verantwortlich find diejenigen, die dauernd drohen, damit die Erzesse anstiften und so ihre eigenen verurteilten Anhänger wie ihre Gegner auf dem
Mit Sondergerichten und Urteilen,
die den Haß verzehnfachen, die den Eindrud erwecken, als ob der Staat selbst sich mit der gleichen, rücksichtslosen Ungerechtigkeit an diesem Kampf beteiligt, kann man arme Opfer packen, aber die Urheber nicht belangen. Ich kann die haarsträubenden Urteile, die sich zu Bergen türmen, nicht alle aufzählen. Ich will auf Ohlau , Berlin , Hirschberg und Breslau nur verweisen. Man kann es falt und gefühllos lesen, ein, zwei, drei, vier Jahre Zuchthaus. Aber fann man sich vorstellen, wieviel Menschenglück und Menschenleben, wieviel Familienglück, Kinder- und Frauenleben damit zerstört
werden? Meine Herren,
es ist eine Drachenfaat, die Sie ausstreuen. Wehe, wenn sie aufgeht! Halten Sie ein, machen Sie gut dieses furchtbare Unrecht.
Uns fümmern die Vorwürfe der Kommunisten nicht, die so tun, als ob wir den Handstreich gegen Preußen mit Generalstreit oder Gewalt hätten abwenden können. Diese Herren wissen so gut wie wir, daß gegen die Uebermacht der staatlichen und gegnerischen Organisationen ein Sieg mit den Mitteln der Arbeiterklasse mitten in der Krise nicht errungen werden konnte. Sie selbst sind auch nicht gewillt, die uns empfohlenen Mittel für sich selber anzuwenden.
Die Wiege dieses Kabinetts hat nicht von ungefähr im Herrenklub gestanden. wollen. Wir aber ringen Es ist die Macht der Herren über das Volk, die sie herbeiführen
für Bolfsrechte gegen Herrenrechte, für Volkswohl gegen die Gewinne der Reichen.
Das Wort von den 95 Proz. Antikapitalisten ist nicht neu. Es wurde in unseren Versammlungen schon oft gebraucht, aber daß es vom anderen Ende der politischen Parteien kommt, gibt ihm seine Bedeutung. Es bestätigt uns, heute lebt hinter fast allen politischen Bewegungen ein fernes sozialistisches Ideal. Bei den großen Parteien und bei den kleinen, auch bei den Jungdeutschen, auch bei den Christlichsozialen feimt es empor, auch die christlichen Gemertschaftler verlangen schon die Verstaatlichung der Bergwerke.
-
Fahren wir heute durchs deutsche Land, dann geben unzählige Fahnen von unserer Parteizerflüftung Kunde aber es ist die rote Fahne, auf der sich sowohl das Hakenkreuz wie Hammer und Sichel, wie unsere drei Pfeile befinden. Meine Herren, auch in der Vorstellungswelt des Dritten Reiches lebt für viele, in der das Sowjetdeutschland lebt für alle, offen oder im Unterbewußtsein, ein sozialistisches Ziel.
Wohlan, wir schlagen Ihnen vor einen Weg:
Wir wollen die Kommandobrücke besezen! Kohle und Eisen, Stahl und Zement, Chemie und Geld gehören in die Hände des Staates, in die Hände der Volksgemeinschaft, damit diese sie zum Wohle aller verwalten muß.
-
Wir rufen Sie zur Mitarbeit auf, Sie können nicht zögern. Bergesellschaftung der Trusts steht auch in Ihrem Programm. Die eigene Scholle für den Bauern statt der Latifundien des GroßVerstaatlichung der Banken steht auch in Ihrem Programm. Verstaatlichung der Banken Die eigene Scholle für den Bauern statt der Latifundien des Großgrundbesizes das steht auch in Ihrem Programm.
-
-
Lassen Sie uns statt soziale Pflaster zu kleben, Fundamente und Architektur für den Bau der Zukunft errichten.
-
Wenn nicht, meine Herren die Sozialdemokratie ist gewohnt, allein zu fechten zwischen einer Unzahl von Feinden, die uns rückfichtslos befehden. Wie wir dem Aufbau einer neuen Ordnung dienten, als wir die tägliche politische Kärrnerarbeit der letzten zehn Jahre verrichteten, so werden wir nicht einen Augenblick irre werden, wenn jetzt neue Verfolgungen und Schmähungen unserer warten.
Mögen Sie uns durch Kerker und Pfützen schleifen, wie sie es in der Jugend unserer Bewegung getan, aus Millionen von Herzen und Hirnen antwortet ihnen der siegesbewußte Ruf:
Mit uns zieht die neue Zeit!
Zusendung von 5 Man. Obst, Gemüse u.leicht verderbliche Artikel werden nicht zugesandt.
Frisches Fleisch
Mastochsen
99
58
"
19
Brust
Suppenfleisch..Pfd. 0.48 .Pfd. 0.54 Schwanzstück, o. Kn. 0.78 Oberschale ohne Kn. 0.88 Blume.. ohne Knochen 0.88 Roulade........ Pfd. 0.98 Kalbskamm........ Pfd. 0.60 Kalbsbrust u.-Rücken 0.68 Kalbskeule o. Beilage, Pfd. 0.78 Kalbsroulade...... Pfd. 0.98 Schweinebauch.... Pfd. 0.74 Schulter ohne Beilage, Pfd. 0.78 Schinken ohne Bein... Pfd. 0.80 Kaẞlerkammu. Schuft Pfd. 0.78 la Berliner Bratwurst Pfd. 0.68 Fr. Schweinenieren Pfd. 0.62 Gehacktes......... Pfd. 0.54
Fettheringe
in Ŏl und Tomaten
3 Dosen à 270 Gr.
95 Pl.
Obst u. Gemüse Geflügel, Wild
Melonen.......... Pfd. 0.05 Tomaten....... 3 Pfd. 0.10 Kochäpfel ......... Pfd. 0.12 Graubirnen ..Pfd. 0.16 Tafeläpfel u. Birnen Pfd. 0.20 Pfirsiche...... Pfd. 0.14 0.26 Weintrauben...... Pfd. 0.20 Preiselbeeren.... 2 Pfd. 0.35 Rot- und Weißkohl3 Pfd. 0.10 Wirsingkohl...... 3 Pfd. 0.10 Mohrrüben...... 3 Pfd. 0.10 Senfgurken.4 Pfd. 0.10 Spinat.........3 Pfd. 0.25 Sellerie. .3 Pfd. 0.25 Blumenkohl Kopf von an 0.08 Rosenkohl......... Pfd. 0.22 Kartoffeln... 10 Pfd. 0.22 0.25
Pflaumen 25pl.
blaue, 3 Pfund
Tauben....... Stück 0.58 0.68 Wolgahühner, gefror. 0.58 0.68 Hühner.... ... Pfd. 0.65 0.85 Brathühner.... I ... Pfd. 0.86 0.96 Backhähnchen Pfd. 0.96 1.10 Junge Gänse.. Pfd. 0.73 0.88 Junge Enten... Pfd. 0.88 0.98 Hirschblätter... Pfd. 0.62 0.78 Rehblätter..... Pfd. 0.88 0.98
Kolonialwaren
Weiße Bohnen... 2 Pfd. 0.25 Linsen 0.15 neue Thüringer 0.32 Victoria - Erbsen. 0.16 Victoria - Erbsen neue Ernte 0.22 Grüne Erbsen.neue Ernte 0.28 Kalif.Aprikosen neue Ernte 0.60 Bruchreis 0.11 Tafel 0.14 0.20 Hartgrieß..... Pfd. 0.24 0.26 Puddingpulver.Pfd. 0.38 0.62 Makkaroni Bruch, Pfd. 0.35 0.46
Soweit Vorrat:
Fische
Kabeljau ganze Fische Pfd. 0.15 Rotbars ganze Fische Pfd. 0.15 Seelachs ganze Fische Pfd. 0.15 Schellfisch........ Pfd. 0.20 Fischfilet.......... Pfd. 0.20 Makrelen......3 Pfd. 0.32 Zander gefroren, Pfd. v. an 0.28 Leb. Karpfen Pfd. von an 0.78 Leb. Aale.... Pfd. von an 0.85 Hechte Pfd. v. an 0.32 leb. 0.85 Leb. Krebse 10 Stück v. an 0 35 Fettbücklinge.... 2 Pfd. 0.35 Räucherheringe... 3 St. 0.28 Matjesfilet........ 3 St. 0.28 Makrelen geräuchert..Pfd. 0.24 Schellfisch, geräuch.. Pfd. 0 28 Seelachs u. Fleckheri nge.0.32 Fettheringe 10 St. von an 0.38
Margarine
u. Kokosf. 3 Pfd 88pf.
Wurst
Hausmacher- Sülze Pfd. 0.44 Blutwurst, geräuchert, Pfd. 0.50 Dampf- u. Speckwurst 0.75 Landleber- u. Jagdwurst 0.84 Mettwurst( Br. Art) Pfd. 0.95 Wiener Würstchen Pfd. 0.95 Feine Leberwurst..1.08 1.24 Holst. Zervelat u. Salami 1.18 Zervelatwurst in Fettdarm 1.28 Magerer Speck.... Pfd. 0.98 Schinkenspeck.... Pfd. 1 28 Pökelfleisch gek., in Stek. 1.12
Käse u. Fett
Camembert vollf..Schacht. 0.22 Harzerkäse ca. 1- Pfd.- Pak. 0.25 Emmentaler Art 6 Port. 0.48 Dän. Schweizer fett Pfd. 0.60 Tilsiter u. Steinbuscher 0.66 Briekäse vollfett.... Pfd. 0.70 Limburger Pfd. 0.44 vollf. 0.74 Bratenschmalz..... Pfd. 0.46 Molkereibutter 1.08 allerf. 1.34 Markenbutter...... Pfd. 1.40
Konserven 4 Dose
..... 0.35
Kohlrabi Karotten geschnitten..... 0.28 Junge Erbsen fein...... 0.88 Gemüse- Erbsen....... 0.56 Leipziger Allerlei...... 0.73 Gemischt. Gemüse fein.1.05 Bruchspargel mittel..... 1.20 Stangenspargel mittelst. 1.35 Wein Flasche 1931 Siefersh. Sandbg. 0.58 1931 Nitteler Leiterchen 0.78 1928 Mand. Rosengart. 1.00 1930 Oberemmeler
ohne Glas
Herrenberg 1.10 1930 Zelt. Himmelreich 1.25 1928 Caseler Paulinsbg, 1.40 Maikammerer 0.77 5 Ltr. 3.60 Dürkheimer rot 0.75 5 Ltr. 3.50 Tarragona Ltr. 100 5 Ltr. 4.75 Weinbrand- Verschnitt
1/ Flasche inkl. 2.25
Rebhühner
Stück von an
98PL.