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tellte, ließen sich die Bergleute dennoch nicht irre machen und ihre Standhaftigkeit blieb nicht unbelohnt. Wie uns jetzt ge­schrieben wird, hat der Streit mit einem Siege der Arbeiter geendet.

Soziales.

Der Reichszuschuß zur Invaliditäts- nud Alters­versicherung wird nach offiziöser Mittheilung für 1897/98 die awanzigste Million überschreiten. In sieben Jahren hätte sich der Betrag des Reichszuschusses zur Juvaliditäts- und Alters­versicherung demnach mehr als verdreifacht. Die Position macht etwa 60 pt. der gesammten ordentlichen Ausgaben des Reichs­amts des Innern aus und wird mit den Jahren von dieser Ge fammtsumme einen immer größeren Antheil beanspruchen.

Ueber das Buchdruckgewerbe in der Stadt Posen vers Offentlichte der Verein für Sozialpolitik in seinen Untersuchungen über die Lage des Handwerks eine werthvolle Arbeit des Herrn Franz Kantorowicz. Danach betrug in Posen der durchschnittliche 2ohn des Segers in den Jahren im Afford

1857: 1865:

pro 1000 Buchstaben*) 2 Sgr. 6 Pf.

2 Sgr. 6 Pf.

1875: 30 Pf. und 20 pet. Lokalzuschlag 1885: 30 f. und 10 pet. Lokalzuschlag 1890:

im gewissen Gelbe 4-5 Thlr. wöchentl. 5-512 Thlr. 15-20 m. 18-20. 20,50-24 m.

32 Pf. Lokalzuschlag, der in den größeren Druckorten Deutsch lands gezahlt wird, giebt es in Posen seit einer Reihe von Jahren nicht mehr. Da Ende der siebziger Jahre bei einem Grundpreise von 30 Pf. der Lokalzuschlag 20 pCt. und später noch 10 pet. betrug, so ist durch den Fortfall desselben vor etwa 10 Jahren der Verdienst der berechnenden Seher bedeutend ( 3-6 m. pro Woche) zurückgegangen.

35 M. die Woche verdient wird.

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Versammlungen.

Die Mitgliederversammlung des deutschen Metall­arbeiter- Verbandes, die am 18. August stattfand, diskutirte nach einem Vortrag der Frau Rohrlack die Schaffung eines Die Lokalfonds". Der Antrag wurde schließlich abgelehnt. Einnahmen vom Wintervergnügen betrugen 215 M., die Aus gaben 159,60 m., so daß ein Ueberschuß von 55,40 m. verblieb; 47 Billets stehen noch aus. Als Beitragsammler bei Rühle wurde Kollege Lüning gewählt.

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nehmer. Die Schiedsrichter werden auf die Dauer von sechs während der vier Monate entstandenen Schadens befizen Jahren durch die Urne gewählt und in gesonderter Wahl von wollte, dann mußte er sich dahin ausdrücklich mit K. ver jeder der beiden Parteien für die Berufsgruppen 1, 2, 6 und 8 ständigen." werden je 20, für die übrigen Gruppen je 16 Schiedsrichter ge­wählt. Präsident und Echreiber stellt das Bezirksgericht. Das Schiedsgericht wird aus je zwei Vertretern jeder Partei, dem Präsidenten und Schreiber gebildet. Die Kompetenz geht bis auf Eine Versammlung der Kammmacher vom 13. Auguft be­200 Franks. Die Zahl der Berufsangehörigen beträgt 48 458, fchäftigte sich mit den Lohndifferenzen in der Streich'schen wovon 17 682 weiblichen Geschlechts. Unternehmer sind 11 670, Werkstelle. Seitens der dort arbeitenden Kollegen wurde eine wovon 3646 weibliche, und 36 788 Arbeiter, wovon 9136 weib- Ausbesserung des Lohnes von 15-20 pCt. verlangt, Herr Streich lichen Geschlechts. Stimmberechtigt sind 22 792, wovon 16 533 wollte jedoch nur eine solche von 7-8 pt. bewilligen. Obwohl Arbeiter. Herr St. nachwies, daß einige Arbeiter bei ihm 30-34 m. ver­Auf der Nischnij- Nowgoroder Ausstellung hat, wie bedienen, so mußte er andererseits doch zugeben, daß der Durch richtet wird, das Ministerium für Volksaufklärung eine kleine schnittsverdienst höchstens 19-20 M. beträgt. Da eine Einigung " Karte der Volksbildung" ausgestellt, welche richtiger Karte nicht erzielt wurde, legten die organisirten Kollegen die Arbeit nieder. Leider hat sich auch ein Streitbrecher gefunden. der Unbildung" genannt werden müßte. Es erweist sich, daß es solcher idealer" Gegenden in Rußland  , wo auf 100 Ein­wohner mehr als 6 Schüler fommen, nur zwei giebt: Finnland   und Livland  ; 5 bis 6 Schüler auf 100 Einwohner weifen nur die Gouvernements Kurland, Esthland und Taurien auf, 4 bis 5 Schüler noch die Gouvernements Jaroslaw und Saratow  . Sodann ist es aber mit den Bildungsoasen" zu Ende! Der größte Theil des Gouvernements Petersburg  , die Gouvernements Moskau  , Twer  , Smolenst, Kaluga  , Tula  , Orel, Wladimir, Rjäsan, Tambow   haben nur noch 3 bis 4 Schüler Eine öffentliche Tapezirer Versammlung tagte am auf 100 Einwohner, und noch schwärzer und dunkler sieht es in 21. Auguft bei Zubeil in der Lindenstraße. Der Referent dem übrigen Rußland   aus. Daß es im Uralgebiet nicht einmal Grünwald aus Hamburg   warf in seinem Vortrage einen einen Schüler auf 100 Einwohner giebt, nimmt man schließlich Rückblick auf die Entwickelung der Verhältnisse im Tapezirer­noch ergebungsvoll hin, daß es aber auch im europäischen   Ruß Gewerbe während der letzten 20 Jahre. Er tam zu dem land, noch dazu hart an der West grenze, auch ein solches Resultat, daß nach der damaligen Voraussage Kaufmann's Gebiet giebt das Gouvernement Kowno dürfte doch Be- das Gewerbe fich zum fabrikmäßigen Großbetrieb entwickelt fremden erregen. habe, jedoch in anderer Form, wie solche Industrien es ver Eine Warnung vor Transvaal   wird im Fachblatt Der mocht haben, denen die fortschreitende Maschinentechnik zu gute Affordarbeiter kommt heute im Durchschnitt auf ungefähr das Baugewerbe in Blüthe steht und die Städte Kanalifirung ein- gleich der Konfektion; aus diesem Grunde ist im Zapezirers Ein tüchtiger Töpfer" an die Thonwa arenarbeiter gerichtet. Da gerade kommt. Im Tapezirer- Gewerbe ist die Handarbeit vorherrschend, 25 M., es giebt allerdings auch einige Ausnahmefälle, wo bis richten, sollen hauptsächlich Thonwaarenfabriken und Ziegeleien Gewerbe die Hausindustrie, mit allen ihren scheußlichsten Aus­aber nicht möglich, da die Verhältnisse sich fortwährend ändern. Aktiengesellschaft zu Friedrichsfeld   in Baden  , J. Cramer in ein Zwischenunternehmerthum herausgebildet, welches für größere Eine ganz genaue Angabe ist errichtet werden. Neben deutschen Firmen, wie der Thonwaaren- wüchsen die vorherrschendste Betriebsform. Auch hier hat sich Besonders ungünstig liegen die Dinge in den Klein- Bunzlau und Lüttjer- Borgmann in Berlin  , find englische Kapita- Möbel- und sonst für das Tapezirerfach in betracht kommende betrieben. Während in allen Großbetrieben mindestens mit dem liften bemüht, die Töpfer- und Ziegelei- Industrie in ausgedehntem Großgeschäfte die Waarenanfertigung übernimmt, Redner Minimaltarife gelohnt wird, arbeiten in den Kleinbetrieben Seger Maßstabe einzurichten. Zum Zwecke der Einrichtung und zur Be- führt eine ganze Reihe von hygienischen Mißständen fogar für 14 M. die Woche. Sehr ungünstig sind die Lohnverhält schaffung des geschulten Arbeiterpersonals wendet man sich nun aus den Berliner sogenannten Buden" an, die überlaut nisse in den polnischen Druckereien, mit Ausnahme der zwei nach Deutschland  . Es sind zwei ausschlaggebende Gründe, welche nach Abstellung schreien. Diesen elenden Zuständen gegen größeren Zeitungsdruckereien. Die Akkordarbeit kommt hauptsächlich in den Zeitungs- anzustellen; erstens gilt der deutsche   Michel als ein gefügigerer daß in erster Reihe diejenigen Berufskollegen, denen der Zufall selbst die Engländer bewegen, die ihnen so verhaßten Deutschen   über, erklärt der Vortragende, sei es endlich an der Zeit, druckereien vor, wo mehr auf Schnelligkeit als auf Genauigkeit und lentsamerer Arbeiter als der flaffenbewußtere Engländer einen erträglicheren Arbeitsplatz und etwa lohnendere Arbeit zu­gesehen wird. Hier hat sich die vervollkommnete und zweitens hat die Erfahrung in den süd- afrikanischen Frei- gewiesen hat, ihren Hochmuthsdünkel fallen zu lassen haben. Im Technit zum Schaden der Arbeiter geltend gemacht. Ziehungslisten der preußischen lassenlotterie wurden bie für einen sehr minimalen Lohn schaffen, in den Handleistungen angehörigen übt der Vortragende scharfe Kritik an dem, unter den Die staaten gelehrt, daß der Deutsche einwilligt, die farbigen Arbeiter, Sinblick auf das indifferente Verhalten der Maffen der Berufs­früher in jeder Zeitung gesetzt und als Ziffernsatz mit einem zu unterweisen, was der Brite stets zu thun sich weigerte, da er Tapezirern herrschenden leidigen Organisationsformenstreit. Mit Aufschlag von 75 pet. bezahlt; jezt werden sie in ganzen Platten nicht eine bedürfnißlose. Schaar von Eingeborenen anlernen überzeugendem Eifer bemüht er sich, die Nothwendigkeit der von Berlin   fertig bezogen. wollte, die für einen Tagelohn von 4-5 m. arbeiten, während zentralen Organisation hervorzuheben, und ist redlich bestrebt, In gewiffer Beziehung stehen sich die polnischen Buch der Europäer 20-23 W. erhält. Ist die erforderliche Menge den Versammelten klar zu machen, daß Abänderung der äußerst brucker Posens besser als die deutschen. Da jene die deutsche farbiger Arbeiter vorhanden, so wird auf dem Arbeitsmarkt ein traurigen Verhältnisse im Tapezirergewerbe nur geschehen kann Sprache in der Schule lernen, sind sie auch in der Lage, Lohndruck eintreten, der dem Europäer die menschenwürdige durch organisatorisches Zuſammenfassen aller Kräfte zu einer im späteren Leben hiervon Nußen zu ziehen. Praktisch bethätigen Fristung des Daseins unmöglich macht. Also der deutsche Ar- gewaltigen Macht, mit welcher gegen die eingeriffenen Verhältnisse fie dies dadurch, daß sie in deutschen   Druckereien Stellungen an- beiter soll lediglich dazu mach Süd- Afrika berufen werden, den konsequent vorzugehen sei. Hieran schloß sich eine sehr erregte nehmen und diese auch mehr oder minder ausfüllen. Während Großkapitalisten billige Arbeitskräfte heranzubilden und der Debatte, in der eine stramme zentrale Organisation, eine loſe in fämmtlichen polnischen Druckereien tein Deutscher be- europäischen Arbeiterschaft Brot und Verdienst zu nehmen. Bentralorganisation und eine lokale Organisation mit gleicher schäftigt ist, besteht in den größeren deutschen Druckereien ein Bon den angeführten Firmen sind schon Thonwaaren- Arbeiter Heftigkeit vertreten wurden besonders Opposition riefen bie Drittel des Personals aus Polen  . auf dreijährige Kontraktzeit unter Gewährung freier Hin- und Ausführungen Stinigti's hervor, der erklärte, daß die Ber­Der Lohn der Maschinenmädchen beginnt bei 8 M. Rückfahrt nach Süd- Afrika   gesandt worden, doch fanden fechter der Lokalorganisationen im allgemeinen auf anarchistischem und beträgt im Durchschnitt 4,50 bis 5 M. wöchentlich. Be- dieselben bald heraus, daß ihnen in der neuen Heimath nichts Standpunkte ständen, meist aus Opposition gegen den Beschluß währen sie sich als tüchtige Arbeiterinnen, so bekommen sie weiter blüht, als sich im Frohndienste des Kapitals abzuplagen. der Mehrheit der deutschen Arbeiterschaft, sich in zentralen Ber in den großen Druckereien bis 10 Mart. Die als Die Zusicherung der freien Rückfahrt bietet den von den Eta bänden zu vereinigen. Seitens Pönite's wurde die Konstituirung Gegerinnen beschäftigten Frauen erhalten wöchentlich blissements entfendeten Arbeitern schließlich noch die Möglichkeit einer siebengliedrigen Kommission beantragt, der es obliegen soll, ungefähr 12 M., die Lehrlinge ein Rostgeld, das im Laufe in absehbarer Zeit beimzukehren, wenn auch nicht als reichere, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Gewerbe zu studiren und der Lehrjahre von 3 auf 6 M. steigt. so doch als weifere Leute; jedoch schlimmer steht es mit denjenigen einer Versammlung, die 14 Tage später stattzufinden hat, Be Während früher in Posen 10 bis 11 Stunden ge- Arbeitern, die sich von einem L. Balzer aus Weilburg   bei Lahn richt darüber zu erstatten. Andererseits wurde dieser Zeitraum arbeitet wurde, haben sich jetzt die Verhältniffe derartig geändert, amverben lassen, der einen Großhandel in Menschenwaare treibt für viel zu kurz erachtet; schließlich wurde auf Antrag Hoh. baß, abgesehen von einigen fleineren Druckereien, wo 10/2 bis und an feinen in Johannesburg   als Bauunternehmer leben mann's zu der Wahl der vorgeschlagenen Rommission eine 11 Stunden gearbeitet wird, der Behnstundentag als den Schwager in regelmäßigen Zwischenräumen europa  - neue Bersammlung beschlossen, die sich ausschließlich mit diesem durchgeführt gelten kann. Sehr im Schwange ist in Posen die Lehrlings verfrachtet. müde Arbeiter der Thonwaaren- Industrie in Abtheilungen Bunkt zu befaffen habe. Im Schlußwort, während welchem die Der Schwager Becker baut die Fabriken und allmälig entstandene Erregung sich einigermaßen legte, trat der Büchterei; die im Tarife vorgesehene Lehrlingsstala wird Biegeleien und liefert deren Inhabern zugleich das nöthige Referent znerft entschieden dem Bedauern Marquiet's ent nicht innegehalten, namentlich verstoßen die Besizer der kleineren Betriebspersonal, wohl assortirt. Balzer läßt die Leute, denen er gegen, daß die Lapezirer feinerzeit es abgelehnt hatten, Druckereien bagegen. In den Großbetrieben kommen auf einen von den Zuständen im Goldlande" die rosigsten Schilderun gen den Wildberger'schen Unterstügungsverband Rettung Lehrling 3,37 Gehilfen, in den kleinen Druckereien auf 1 Lehr- entwirft, einen Dienstvertrag unterschreiben, wodurch sich diese aus den Formenstreitigkeiten anzuerkennen, beklagte darauf Diskussion erwähnte Thatsache, daß ling aber nur 1,05 Gehilfen. Die Ausbeutung der Lehrlinge ist zu einem fünfjährigen Dienst gegen einen Wochenlohn von 130 m. tiefer Toraliter um so ärger, als die Lehrzeit überaus lang ist, burchschnitt- verdingen, aber zugleich einwilligen, daß der Arbeitgeber ein feitens der Lokalisten ein Kollege ausgefandt sei, nicht um lich bauert sie vier bis fünf Jahre! Lehrgeld wird Drittel dieses Lohnvertrages zur Sicherung gegen Kontratibruch in organisationslosen Orten Organisationen zu gründen, sondern zwar nicht bezahlt, will aber der Lehrling eher freigesprochen bis nach Ablauf der fünf Jahre zurückbehält und mit 5 pet. ver- in Orten, wo Filialen der zentralen Organisation mit Mühe werden, so muß er dem Lehrprinzipal 100 bis 200 Mart zinft. Der Zinsfuß ist erstens ein lächerlich niedriger, da der errichtet worden seien, gegen diese und für lokale Organisationen zahlen. In einer Druckerei hat der freigesprochene Lehrling übliche 8-10 pCt. beträgt; zweitens wird dem Arbeiter keinerlei zu agitiren; zum Schluß protestirte er mit aller Entschiedenheit ungefähr 45 M. zu einer Kneiperei der Gehilfen zu zahlen. In Gewähr gegeben, daß in einem Lande, wo die Spekulationswuth gegen die Art und Weise der Agitation, die, wie er betrübender den übrigen Druckereien ist dieser früher allgemeine Brauch ab- den Höhepunkt erreicht, an einem Tage große Vermögen verloren Weise wahrnehmen müsse, kein Vertreten der Intereffen der gekommen. Wenn der Lehrling ausgelernt hat, wird er in der werden, der Arbeitgeber plötzlich verarmt und er um den Preis Arbeiter, sondern ein Bertreten deren Interessen bedeute. Die Regel entlassen und vermehrt nun die Schaar der Arbeitslosen. feiner Mühen beraubt ist. Sehr verlockend muß allerdings dem nun folgenden persönlichen Bemerkungen und Richtigstellungen Der technische Unterricht, den die Lehrlinge bei den Lehr- deutschen Arbeiter, der fich mit dent fümmerlichften waren wegen der sich stetig steigernden Unruhen nicht mehr vers lingszüchtern genießen, ist mangelhaft. Entgelt für feine Wirksamkeit begnügen muß, der an ständlich, kaum war die Schlußerklärung der Versammlung ver In der Handwertervorlage der Regierung wird der scheinend hohe Lohnsatz dünken; aber man darf nicht nehmbar. Buchdruckereibetrieb den Innungen ausgeliefert. Von Interesse vergessen, daß ihm Preise für alle Lebensbedürfnisse in ent in dieser Beziehung ist, daß in Bosen eine Buchdrucker­Innung nie bestanden hat. Die Buchdrucker haben, fagt Herr Kantorowicz  , ihr Gewerbe nie zum Handwerk rechnen wollen, und heute trifft diese Bezeichnung weniger als je auf baffelbe zu. Selbst wo sich noch reine Kundenproduktion erhalten hat und feine Zeitung erscheint, ist die Art der Geschäftsführung durchaus kaufmännisch und bei der übrigen Produktion verbieten die fabrikmäßige Gliederung der Arbeitsverwendung, die Größe des Kapitals, das sowohl zur Gründung als zum Betriebe nothwendig ist, das Buchdruckgewerbe noch zum Handwerk zu

rechnen.

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Eine empfindliche Strafe traf einen Fabrikanten in Altena  , der seinen Arbeitern den Lohn in Wechseln aus­gezahlt hat, ftatt in baarem Gelde, wie es die Gewerbe- Ordnung vorschreibt. Er wurde vom Gericht zu 300 M. Strafe ver urtheilt. Ein Arbeiter, dem es nicht paßte, bei der Um­wechselung Schaden zu leiden und sich Abzüge gefallen zu laffen, hatte Anzeige erstattet.

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als

sprechender Höhe gegenüberstehen. Für gute Koſt und Logis muß Depelchen und letzte Nachrichten. der Arbeiter wöchentlich 30-40 m. zahlen, die Flasche deutsches Bier fostet 3,50 m., das 4/10 Liter- Glas des in Transvaal   ges Leipzig  , 22. Auguft.( Privatdepesche des Vorwärts".) brauten Bieres 50 Pf., das Glas Genever 75 Pf. Für das Auf Antrag des Landgerichts Kiel   beschlagnahmte die Polizei Paar Stiefel befohlen berechnet der Schuhmacher 6-8 M. in der Leipziger   Volksbuchhandlung sechzig Exemplare von ähnliche Preise muß man für alle Bedürfniffe zahlen. Am Ende des Jahres wird der Arbeiter finden, daß er kaum mehr Nr. 33 der Neuen Welt", die nach Annahme des Land Ersparnisse zurückgelegt hat, als früher in der Heimath, im gerichts in dem Artikel ,, Der Nazarener" eine Gotteslästerung ent. Falle er sich nicht große Einschränkungen auferlegt hat, die in halten soll. Das Amtsgericht Kiel   hatte die Beschlagnahme ab= einem heißen Klima noch weniger durchführbar sind, als in einem gelehnt, auf die Beschwerde des Staatsanwalts hatte aber das gemäßigten.

Soziale Rechtspflege.

Kieler Landgericht die Beschlagnahme verfügt.

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London  , 21. August.  ( W. T. B.) Ueber die in Tanger  entdeckte Verschwörung gegen den Sultan von Marokko   wird dem Reuter'schen Bureau" von dort gemeldet, daß die Regierung eine Verschwörung gegen den Sultan entdeckt habe, welche den Zweck haben sollte, den Bruder des Sultans, Muley Mohammed, auf den Thron zu erheben. Mehrere einflußreiche Personen sollen in die Verschwörung verwickelt sein.

Unberechtigte Lohnverweigerung. Der Pianoforte fabrikant Ulbrich, welcher dem Pianobezieher K. bei der Lösung des Arbeitsverhältnisses 23,60 m. verdienten Lohnes vorenthalten hatte, machte gegen die entsprechende Forderung K.'s vor dem Gewerbliche Schiedsgerichte in der Schweiz  . Aus Gewerbegericht einen, Schadensersatz- Anspruch geltend. Er Stockholm  , 22. Auguft.( W. T. B.) Die Zeitung Afton­Zürich wird uns geschrieben: Der sonst so fortschrittliche begründete feinen Antrag, den Kläger abzuweisen, damit, daß bladet" erhielt folgendes Telegramm, welches von Andrée am Konton Zürich   hinkt in Beziehung auf die gewerblichen dieser während seiner viermonatlichen Beschäftigung in der 11. August von Virgos- Hafen abgesandt worden ist: Bisher hat Schiedsgerichte anderen Kantonen nach, so den Kantonen Genf  , Fabrik nach und nach einen höheren Schaden angerichtet habe, die Ballonfahrt nicht angetreten werden können. Die zuerst Neuenburg, Bern   und Basel  ; denn erst im vorigen Jahre wurde als zum Ausgleich des flägerischen Anspruchs erforderlich sei. herrschenden nördlichen Winde gingen vor mehreren Lagen ein Gesez hierüber geschaffen und jetzt ist es nur die Stadt Der Schaden bestand in der Entwerthung von Arbeitsmaterial in Stille und schwache Stoßwinde über. Wir sehen der Mög Zürch  , wo mit der Errichtung eines gewerblichen Schiedsgerichts durch ungenügende fehlerhafte Verwendung desselben. Nach der lichkeit entgegen, zur Rückkehr genöthigt zu werden. Wir warten ernst gemacht wird. Der Kleine Stadtrath hat dem Großen Aussage des als Zeugen vernommenen Werkführers war es natürlich möglichst lange, aber wegen der Assekuranz soll das Stadtrath hierüber eine Borlage gemacht, wonach die Arbeiter diesem und dem Beklagten seit den ersten Wochen des Arbeits- Schiff spätestens am 20. August abgeben; auch ist die Jahreszeit und Arbeiterinnen in neun Berufsgruppen eingetheilt werden, verhältnisses bekannt, daß der Kläger   nicht so arbeitete, zu weit vorgeschritten. Uebrigens ist alles wohl, die Stimmung nämlich 1. Arproduktion, Lebens- und Genußmittel; 2. Bekleidung, wie sie wünschten, und daß der betreffende Material- jedoch mehr und mehr gedrückt.

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Bus und Reinigung; 3. Textilindustrie und chemische Industrie; schaden infolge dessen entstand. Die Kammer IV, welche Konstantinopel  , 22. Auguft.( Meldung des Wiener   K. K. 4. Metallbearbeitung; 5. Holzbearbeitung; 6. Erd- und Hochbau; die Sache zu entscheiden hatte, veurtheilte den Beklagten Telegraphen Korrespondenz- Bureaus.) Hiesige diplomatische 7. Graphische Gewerbe; 8. Kaufmännische Gewerbe und 9. Trans- zur Auszahlung der 23,60 m. unter folgender Begründung: Die Kreise betrachten den Einfluß der Intervention der Kon­port und Fuhrwesen und weitere Berufsarten. Wählbar und Kompensation des Schadens gegen die Lohnrestforderung fonnte fuln in der tretischen Angelegenheit als erschöpft; auch wahlberechtigt find alle stimmberechtigten Arbeiter und Unter- nicht für gerechtfertigt erachtet werden, weil der Betlagte den die Pforte scheint überzeugt, daß sie ohne die Autorität der Kläger   vier Monate lang beschäftigte, obwohl er von Anfang an Großmächte mit den Kretensern nicht fertig werden könne und *) Bis zu den 70er Jahren wurde im deutschen Buchdruck dessen schwache Seite kannte. Wollte er vor größerem Schaden der Wiederausbruch eines allgemeinen Aufstandes zu befürchten gewerbe der Attorblohn nach 1000 n berechnet, seitdem nach 1000 bewahrt bleiben, dann hätte er Gelegenheit gehabt, R. längst zu fei; sie wünscht daher die direkte Vermittlung der Mächte Buchstaben, wie sie im Alphabet aufeinander folgen. Lettere entlassen; so muß er aber die Folgen tragen. Trifft die Behaup- zwischen der Pforte und den Kretern, welch' lettere gleich­Berechnungsart ist zuverlässiger als die erste, weil bei dieser der tung zu, daß Kläger   einmal gesagt habe, er werde den Schaden falls diese Vermittelung nachgesucht haben. Die Pforte wäre auch Prinzipal den Gehilfen dadurch betrügen fonnte, daß er die ersehen, dann bleibt immer noch fraglich, ob sich dies auf einen zu entsprechenden Zugeständnissen bereit, da die Beendigung des n besonders breit gießen ließ. Der Seger berechnet näm- einzelnen Fall oder auf die ganze Dauer des Arbeitsverhältnisses tretischen Aufstandes die Vorbedingung zur Regelung dringender lich die Zahl der von ihm gesetzten Buchstaben so, daß er eine bezog. Damit fällt der fragliche Einwand. Wenn Beklagter Finanzfragen ist. Fast alle Mächte sind bereits zur Vermittelung Beile voll Buchstaben fezt und die Anzahl dieser Buchstaben den Kläger nicht entlassen und dennoch am Schlusse des Arbeits geneigt und eine diesbezügliche Aktion ist bevorstehend, womit mit der Gesammtzahl der von ihm gesetzten Beilen multiplizirt. verhältnisses ein Anspruchsrecht auf Ersatz des gesammten, die Lös ng der fretischen Frage zu erhoffen ist. Berantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey, Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berliu. Druck und Verlag von May Bading in Berlin  . Hierzu 2 Beilagen.