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tSrischen Gleichberechtigung. Bei dieser Aussprach« legte Herriot Wert darauf, die Stellen der französtschen Note zu unterstreichen, die die Tür zu weilerea Verhandlungen offen lassen. Diese Verhandlungen dürsten zunächst in offiziöser Form zwischen den interessierten Mächten während der Tagung des Völkerbundsrates in Genf wieder aufgenommen werden. Herriot -hat die Absicht, am 26. September nach Genf zu reisen. Der deutsche Botschafter hat am Sonnabendabend Paris ver- lassen, um einen dreiwöchigen Urlaub anzutreten. Nach Beendigung dieses Urlaubs kehrt von Hoesch kurze Zeit zu Abschiedsbesuchen nach Paris zurück. Der neue Botschafter Koester dürfte Anfang November sein Pariser Amt antreten.

Entlastung." Wieviel Arbeitslose gibt es in Deutschland ? Die Zahl der Arbeitslosen bei den Arbeitsämtern nimmt in den letzten Monaten ab. Es wurden bei den Arbeits- ämtern gezählt: Ende Juni..,,» 6 476 000 Arbeitslose . Juli... S3ll2000. August.... 6225000 In zwei Monaten hat sich also die Arbeitslosenzahl bei den Arbeitsämtern um rund eine Viertelmillion ver- m i n d e r t I Dieser Silberstreifen am Horizont wurde aber von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losenversicherung erbarmungslos zerstört. In ihrem Bericht für die zweite Hälfte August hat die Reichsanstalt ausdrück- lich betont, daßinfolge der Einführung der H i l f s b e- d ü r f t i g k e i t als Unterstützungsvoraussetzung eine starke Senkung der Zahl der Unterstützungsempfänger eingetreten ist; da nun erfahrungsgemäß ein Ausscheiden aus der Unter- stützung in zahlreichen Fällen auch eine Richterneuerung des Arbeitsgesuches zur Folge hat, wird hierauf ein großer Teil des zahlenmäßigen Rückganges zurückzuführen sein". Ich glaube behaupten zu dürfen, daß diese Erklärung sich nicht aufe i n e n g r o ß e n T e i l" des Rückganges der Arbeitslosenzahl, sondern so gut wie auf den ganzen Rückgang bezieht. Um sich davon zu überzeugen, genügt es, die Bewegung der Arbeitslosenzahl bei den Arbeitsämtern mit der Zahl der Beschäftigten nach der Monats st ati st ik der Krankenkassen zu vergleichen. Für Ende August ist die entsprechende Zahl noch nicht bekanntgegeben. Wir wollen aber den Zeitabschnitt von Ende Mai bis Ende Juli erforschen. Arbeitzlose bei den Bcsckiiiftlgte nach der 1932 Arbeitsämtern Statistik der Kranken- in IlXXl lassen in 1000 Ende Mai...... 5 582 12 744 . Juli...... 5 392 12 756 Differenz 190+ 12 Die Arbeitslosenzahl weist einen Rückgang von 190 000 auf, während die Zahl der Beschäftigten nur um 12 000 gestiegen ist. Wo bleiben die übrigen 178000 Menschen? Aus den Arbeitsämtern sind sie verschwunden, in den Betrieben haben sie aber keine Arbeit gefunden. Sie liegen auf der Straße, doppelt Ausgestoßene von der Wirtschast und vom Staate. Wenn dies aber so ist, so taucht die Frage auf, in welchem Maße die Arbeitslosenzahlen der Arbeitsämter nach allen Experimenten der letzten Zeit zuverlässig sind und einen Vergleich mit der früheren Zeit zulassen. Die Frage gewinnt eine besondere Bedeutung, da man bei der Beurtei- lung der Auswirkung des neuen Wirtschaftsprogramms der Regierung auf diese Zahlen immer wieder zurückgreifen wird. Ende Juli waren von den Arbeitsämtern gezählt: im Jahre 1930 2820000 Arbeitsloj« 1931 3 990 000 1932...... 5 392 000 Es sollte sich daraus im Juli 1932 eine Mehrbelastung des Arbeitsmarktes um 1,4 Millionen im Vergleich mit dem Vor- jähr und um 2,6 Millionen im Vergleich mit dem Jahre 1930 ergeben. Das Bild wäre schon unerfreulich genug, die Statistik der Krankenkassen zeigt aber, daß die Wirklichkeit noch trostloser ist. Nach dieser Statistik sollte die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer betragen: Ende Juli 1930...... 16 843 000 . 1931...... 15 020 000 . 1932...... 12756000 Freilich hat sich inzwischen die Gesamtzahl der Arbeitnehmer in Deutschland vermindert, und zwar etwa um 80 000 von Mitte 1930 bis Mitte 1931 und um weitere 130 000 im folgenden Jahre. Bei der unveränderten Arbeits- l o s e n z a h l müßte daher die Zahl der Beschäftigten nach der Statistik der Krankenkassen von 16,8 Millionen im Juli 1930 etwa auf 16,7 Millionen im Jahre 1931 und 16,6 Mil- lionen im Jahre 1932 zurückgehen. Sie ist aber im Sommer 1931 auf 16,0 Millionen und im Sommer 1932 auf 12,8 Mil- lionen gesunken. Dies läßt erkennen, daß die Arbeitslosen- zahl im Vergleich mit dem Jahre 1930 viel stärker gestiegen ist, als dies sich aus den Nachweisen der Arbeitsämter ab- lesen läßt. Mitte 1931 gab es in Deutschland nicht 4,0, son- dern etwa 4,6 Millionen Arbeitslose, Mitte 1932 lautete die entsprechende Zahl nicht auf 6,4 Millionen, sondern etwa auf 6,6 Millionen. Neben der offiziellen Arbeitslosigkeit, die in der Statistik der Arbeitsämter in Erscheinung tritt, hat sich in den letzten Iahren noch eine verhüllte Arbeitslosigkeit entwickelt, die eine Million übersteigt und sich aus Ausge- steuerten, Jugendlichen und solchen Arbeitslosen zusammen- setzt, die von den Arbeitsämtern nichts zu erwarten haben. Die Arbeitsämter von Arbeitsuchenden zu entlasten, ist leichter, als den Arbeitslosen Arbeit zu geben I Wl. Woytinskj. Volkskommissar Likwinow, der auf der Durchreise nach Genf in Berlin eingetroffen ist, hat dem Reichskanzler von Papen und dem Reichsaußenminister �reiherm von Neurach einen Besuch ab- gestattet. Reichsaußenminister Frecherr von Neurath veranstaltete ein Frühstück für den Volkskommissar.

Goebbels , der Alle Schuld rächt sich auf Erden Eben hat Josef Goebbels noch im Sportpalast gegen Bonzen und Protzen gewettert, wie ein rasender Roland auf die rote und schwarze Pest geschlagen und die feinen Herren der Adelsclique als freche Erbschleicher denunziert da naht ihm das Verhängnis im Gewände der Getreuen, die sich den Helden selbst genauer unter die Lupe nehmen. Josef Goebbels , du wütest gegen die Adelsclique und ihre noblen Manieren. Hast du nicht vor wenigen Wochen erst stolz geprahlt, weil deine jung angetraute Frau im Haufe derer von Dirkfen die Kronprinzessin beknickfen durfte? Josef Goebbels , du nanntest Brüning und Kaas Französ- linge und schwarze Galgenvögel und sitzest jetzt kuhhandelnd mit ihnen im Zimmer Goerings um den runden Tisch, um dieselben niedrigen parlamentarischen Geschäfte abzuhaspeln, die du sonst mit Stentorstimme verdammst. Josef Goebbels , du prahlst mit den Opfern der Armen, die Ihr Letztes für die heilige Sache hingegeben, hast dir aber in der gleichen Zeit eine feudale Wohnung am Reichskanzlerplatz ein- gerichtet und von Schultze-Naumburg für Zehntausende von Mark künstlerisch ausstatten lassen. Josef Goebbels , im Sportpalast rufft du:Herunter in die Arena des Voltes! Sie sollen uns kennenlernen! Wo die Türen verschlossen sind, da wird das Volk sie aufbrechen." Und drinnen, im verschlossenen prächtigen Heim zeigst du den erwählten Stan- dartenfllhrern den mit Blattgold belegten prunkhaften Kronleuchter! Josef Goebbels , du rühmst dich, Freund des einfachen Mannes zu sein und wählst deine Gesellschaft aus denselben feu- dalen Kavalieren, die zu der Klasse Papen gehören, Graf Schimmel- mann ist dein Prioatsekretär, Graf Helldorf dein ständiger Be- gleiter.> Josef Goebbels , der du als armer Studiosus deine Kol- legiengelder von Zentrumsherren gepumpt hast, wer hat dir die Riesengelder für das reiche Leben verschafft, die unbekannten Sol- baten aus der SA-Armee, die deine Zeitungen und Broschüren verkauften, die einfachen Leute, die dein Eintrittsgeld bezahlten. So schallte es ihm gestern entgegen nicht von uns, die wir den persönlichen Kampf gering achten sondern aus den Reihen der eigenen Getreuen, die noch vor einigen Wochen an seiner Seite fochten. Als ausgekochten Bonzen, als Emporkömmling, der sich glücklich im Glänze der Gesellschaft sonnt, wenn er daheim ist, und den donnernden Revoluzzer mimt, wenn er aus dem hundertpferdigen Mercedes in den Sportpalast zieht so enthüllen ihn die Seinen, den Helden des Dritten Reiches, der sich im zweiten recht mollig einzurichten weiß. So wird man an dem gestraft, womit man gesündigt hat!

Eine Probe der Willkür. Zeitungsverbot wegen angeblicher Nazibeleidigung. Der Reichsinnenminister hat schleunigst das TZerbot der M ecklenburger Volkszeitung' und oer Zeitung Das freie Wort" aufgehoben. Das Verbot unserer beiden Parteizeitungen durch die Mecklenburger Naziregie- rung war das willkürlichste Zeitungsverbot, das bisher er- folgt ist! Unsere Blätter wurden verboten, weil sie festgestellt hatten daß der Nazipräsident G ö r i n g im Jahre 1923 sein Wort gebrochen hat eine unumstößliche Tatsache und weil sie den Brief der drei Stahlhelmer aus dem Hotel Exzelsior an Goebbels abgedruckt hatten. In allem amtlichen Ernst hat das Mecklenburg-Schwerin - fche Ministerium des Innern dem Verbot die folgende B e- gründung beigegeben: Dieser Brief ist«ine Häufung schwerster Beleidigungen gegen

Reichsbanner verurteilt! Weil SA. provozierte.- Das Llrteil im Kanther Land- friedensbruchprozeß, Breslau . 17. September.(Eigenbericht.) 3m Prozeß um die Vorgänge am kanlher Blutsonntag, der seit Mittwoch vor dem Sondergerichl am Breslauer Landgericht verhandelt wird, erfolgte am Sonnabend in den späten Abendstunden die Urteilsverkündung. Es wurden verurteilt: Der Angeklagte weih(SPD .) wegen schweren Landsriedensbruchs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung aus politischen Beweggründen und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 1 3ahr Z Mo- naten Gefängnis, die Angeklagten K l i n n e r(KPD .) und Longe r(parteilos) wegen einfachen Landsriedensbruchs zu je 4 Monaten Gefängnis, der Augeklagte Pawel(SPD .) wegen einfachen Landsriedensbruchs in Tateinheit mit Aufreizung zu Gewaltt�jjgkeiten zu K Monaten Gefängnis, die in der Anklageschrift als Rädelsführerin bezeichnete bekannte Angeklagte Kühl(parteilos) wegen Beihilfe zu schwerem Landsriedensbruch in Tateinheit mit Aufforderung zu Gewalttätigkeiten unter Zubilligung mildernder Umstände zu 2 Monaten Gefängnis, der Ange- klagte Kurt Schubert (KPD .) wegen unbefugten Besitzes einer Schußwaffe und wegen Vergehens gegen§ Z des Gesetzes gegen waffenmißbrauch zu 4 Monaten Gefängnis, der Kanlher Razisturmführer Vater wegen des gleichen Deliktes unter versagung mildernder Umstände zu 5 Monaten Gefängnis und die angeklagten Rationalsozialisten Kann und R e i n h o l d Schubert ebenfalls wegen unbefugten Waffenbesitzes und Verstoß gegen 8 3 des genannteu Gesetzes zu 4 bzw. Z Monaten Ge- f ä n g u i s. Bei den Angeklagten B l a f ch k e und S ch i w i k, gegen die der Staatsanwalt je 2 3ahre Zuchthaus beantragt hatte, sowie bei den Angeklagten 3ungmann und Lauser(sämtlich parteilos) erkannte das Gericht auf Areispruch. « Die Vorgänge, die am 10. Juli in Kanth , Kreis Neumarkt , zu den bekannten blutigen Zusammenstößen geführt und einem Reichsbannermann das Leben gekostet hatten, wurden vom Vorsitzenden bei Begründung des Urteil- in starker Anlehnung an die Auffassungen der Staatsanwaltschaft und an die Aussagen der nationalsozialistisch eingestellten Zeugen dargestellt. Der Zug der Eisernen Front habe vor dem Arnoldschen Grundstück angehalten. Einzelne Reichsbannerleute feien dort gegen dort- stehende Nazi- tätlich vorgegangen. Von welcher Seite zuerst geschossen worden sei. habe das Gericht uicht einwandfrei ermitteln können.

palastsozialist. und das Schicksal schreitet schnell. die gesamte nationalsozialistische Volksbewegung und geeignet, die größte Unruhe in das Volk hineinzutragen. Abgesehen von der persönlichen Beschimpfung des Führers Dr. Goebbels werden die Mitglieder der SA.- und SS.-Organisationen nicht nur verächtlich gemacht, sondern werden auch alsIdioten, Narren, Abenteurer, Desperados, Kommunisten und sonstig« Verbrecher" hingestellt. Durch diese maßlose Hetze werden die öffentliche Ruhe und Sicherheit und damit lebenswichtige Jnter- essen des Staates aufs schwerste gefährdet. Auch die Taffache, daß der Artikel in der Form der Wiedergabe eines angeblichen Briefes von drei Stahlhelmführern gehalten ist, ändert hieran nichts. Denn mit Freuden macht sich die Zeitung durch die Form ihrer Ueberschrift und ihren kennzeichnenden Kom- mentar in dem Schlußsatz des ArtikelsDas ist dernationale" Duft von Harzburg!" den Inhalt dieses Artikels zu eigen und be- wirkt gerade durch die Veröffentlichung die schwere Gefährdung der Ruh« und Ordnung. Somit rechtfertigt sich ein Verbot auf Grund der in dem Be- schlusse angezogenen Bestimmung. Was die Dauer des Verbots betrifft, so ist zu berücksichtigen, daß die Beschimpfung des Reichstagspräfidenten insbesondere die Beleidigungen des nationalsozialistischen Führers Dr. Goebbels und der SA .» und SS. -Organisalionen sehr schwer sind." Hat das Mecklenburg -Schwerinsche Ministerium nicht ge- mußt, daß dieser Brief zuerst imAngriff" des Herrn Goebbels abgedruckt war? Natürlich hat es das gewußt: denn der Ministerpräsident ist der Schwager von Goebbels . Man hat eben probiert, wie weit man in der Willkür gehen kann! Unsere Parteiblätter haben sich ausdrücklich eine Schadenersatzklage vorbehalten.

proiest gegen Naziwillkür. Oie Stadt Schwerin seht sich zur Wehr. Schwerin , 17. September. Der Rat der Stadt Schwerin wendet sich an die Oeffentlichkeit mit einer Protesterklärung gegen das Vorgehen der Staats- regierung gegenüber der städtischen Polizei, die mit sofor- tiger Wirkung der Leitung der Ordnungspolizei unter- st e l l t worden ist. Der Rat der Stadt bemängelt hierin, daß die Verfügung dem Oberbürgermeister zugestellt sei, ohne daß dem Rat Gelegenheit gegeben sei, hierzu Stellung zu nehmen. Der Rat der Stadt Schwerin ist der Auffassung, daß die Verfügung mit den geltenden Gesetzen unvereinbar sei. Er legt Verwahrung ein und spricht die Erwartung aus, daß die Verfügung zurückgenommen werde.

Was arbeitei Negierungsrat Hiiler? Sozialdemokratische Anfrage in Braunschweig . Braunschweig . 17. September. ver Landtagsabgeordnete Genosse Thielemann hat ein Schreiben an das braunfchweigifche Staatsministerium gerichtet, das folgenden Inhalt hat: Seit dem 25. Februar 1932 ist der Parteiführer Adolf Hitler aus München braunschweigischer Staats- be a m t e r. Als seine Einstellung in den braunschweigischen Staats­dienst und seine Ueberweisung an die braunschweigische Gesandt- schast in Berlin beschlossen wurde, betonte das Staatsministerium. daß der Regierungsrat besonders für die braunschweigische Wirtschaft tätig sein solle. Ich frage das Staatsministerium: Welche Aufträge hat der Reglerungsrat bisher der braunschweigischen Wirtschaft zuführen können, und welche Arbeiten hat er bisher überhaupt für den Staat Braunschweig geleistet?"

Die innere Wahrscheinlichkeit des Vorfalls spreche jedoch für die Annahme, daß die Gewalttätigkeiten nicht von den in der Minder- zahl befindlichen Nationalsozialisten ausgegangen feien. Der Sturmführer der NSDAP . Vater habe in Notwehr gehandelt, als er von seiner Waffe, die er allerdings unrechtmäßig befaß, Gebrauch machte. Andererseits aber müsse den Mitgliedern der Eisemen Front zugebilligt werden, daß sie sich von den Nationalsozialisten gereizt fühlen konnten. Das Verhalten derjenigen Teilnehmer am Umzug, die sich an dem Angriff aus die Nazis beteiligt hatten, sei als Landfriedensbruch und öffentliche Zusammenrottung zu betrachten. Die Rädelsführerschaft habe dagegen bei keinem Angeklagten festgestellt werden können.

Schlesiens Textilarbeiter beschließen. Zede weitere Lohnkürzung untragbar. Breslau , 17. September. (Eigenbericht.) Am Sonnabend tagten im Breslauer Gewerkschaft-haus sämt- liche am Tarifvertrag beteiligten Gewerkschaften und Berufs- gruppen der schlesischen Textilindustrie. Die Beratungen der Kon- ferenz hatten die gegenwärtige politische Lage im schlesischen Tarif- bezirk zum Gegenstand. Am Abschluß der Tagung wurde ein- stimmig eine Entschließung angenommen, in der jeder von den Unternehmern möglicherweise in Aussicht genommene Lohn- abbau als untragbar bezeichnet wird, da er das Daseins- Minimum unterschreiten würde. Die Gewerkschastsverbände feien fest entschlossen, alle Lohn- kürzungspläne mit den ihnen zu Gebote stehenden gewerkschaftlichen Mitteln abzuwehren. Nachdrücklichst aber verbittet sich die schlesische Textilarbeiterschaft jede Einmischung links- oder rechtsradikaler Elemente. Schließlich wird den Gewerkschaftsinstanzen in der Ent- schließung volles Vertrauen ausgesprochen und ihnen die Vollmacht erteilt, alle zweckentsprechenden Matznahmen zu treffen. Ehilenischer Zliegerausstand unterdrückt. Den chilenischen Regierungstruppen ist es gelungen, das rebellische Flieger- korps mit ihrem Flugmaterial gefangen zu nehmen. Der Diktator Blanche verspricht die baldige Aufhebung des Belagerungszustandes und Rückkehr zum parlamentarischen System. Die Neuwahlen zum Parlament sind zum 30. Oktober ausgeschrieben. Mit 295 gegen 9 Stimmen hat auch der französische Senat den Konverticrungsplan ohne Abänderungen angenommen, der somit sofort in Kraft treten konnte.