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Eine Konzeffionsaffäre.

Der Beleidigungsprozeß Dr. Weiß gegen Angriff".

Im Prozeß gegen den Angriff" fam gestern eine Ron zeffionsaffäre zur Erörterung. Eigentlich hat diese An­gelegenheit mit der Anklage selbst nichts zu tun. Der ursprüngliche Vorsitzende in diesem Prozeß hatte aber die Zeugen zu der Kon­zeffionsaffäre geladen; der jetzige Vorsitzende ist im Gegensatz zum Oberstaatsanwalt Buchardi der Ansicht, daß die Erörterung dieser Angelegenheit für das Strafmaß von Bedeutung sein könnte.

Es handelt sich um folgendes: Der Besitzer eines Lokals, Glogauer Straße 23, Heßig, war beim Polizeiamt Kreuzberg wegen der Ronzession eines Bierausschants von 3 bis 6 Uhr morgens eingekommen. Er berief sich dabei auf den Umstand, daß in der Nähe des Lokals ein Frühmarkt stattfindet. Die Konzeffion wurde abgeschlagen, weil ein Bedürfnis nicht vorlag. Eine Beschwerde beim Polizeipräsidium verlief ergebnislos. Darauf mandte sich der Schwager des Hezig, der Häusermakler Bast, an ben ihm von früher her bekannten Konrad Weiß, einen Bruder des Vizepolizeipräsidenten Weiß, schilderte ihm in bewegten Worten die bedrängte Lage, in der sich sein Schwager, der frühere Unter­offizier Hezig, befinde und bat ihn, bei der Erlangung einer Früh tonzession behilflich zu sein. Die Konzession wurde erteilt, als aber später Beschwerden darüber eingingen, daß sich im Lokal ein regel rechter Nachtbetrieb eingestellt habe, wurde die Konzeffion zurüd gezogen. Der Häusermakler Bast trat nun an eine ganze Anzahl von Rechtszeitungen und Sensationsblättern mit dem Anliegen heran, die Konzeffionsangelegenheit zu veröffentlichen, und zwar stellte er dabei die Behauptung auf, Konrad Weiß habe für die Durchführung der Konzession 2000 m. erhalten, die vermutlich,

Massenflucht von Fürsorgezöglingen

Auflehnung im Erziehungsheim.- Eine zweite Waldhof- Anstalt?

Limburg ( Lahn ), 19. September. Baters beschützten und den Bater, einen früheren fommunistischen Stadtverordneten, töteten, sind aus der Haft entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft ist der Auffassung, daß die beiden Brüder in Notwehr gehandelt haben. Es ist damit zu rechnen, daß ein Verfahren daß ein Verfahren gegen die Brüder nicht eingeleitet wird. Motorboot in Flammen.

Im Landeserziehungsheim Schloß Dehrn brach unter den Zöglingen am Sonntagabend eine Revolte aus, die bedrohlichen Umfang annahm. Unter großem Lärm zerschlugen die Zöglinge die Fensterscheiben und einen großen Teil der Einrichtungsgegen­stände. Zerschlagene Türen, Tische und Beleuchtungstörper bildeten ein tolles Durcheinander, als die alarmierte Feuerwehr aus Dehrn und ein Landjägerkommando im Heim eintrafen. Inzwischen war ein großer Teil der Zöglinge geflüchtet. Es gelang schließlich den Beamten, die Ruhe wiederherzustellen und fünf 3öglinge als Rädels. führer zu verhaften. Die meisten Ausreißer wurden noch in der Nacht wieder aufgegriffen und in die Anstalt zurückgebracht. Die übrigen geflüchteten 3öglinge stellten sich schließlich freiwillig.

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Es ist die Aufgabe der berufenen Stellen, hier sehr energisch den Hintergründen dieser Revolte nachzuspüren. Es ist nur zu billig, die Gründe solcher Auflehnungen in politischer Verhegung" zu sehen. Der Prozeß um die Prügelanstalt Waldhof hat der Deffentlichkeit erschreckend gezeigt, wie es noch heute in manchen Fürsorgeheimen" zugeht.

In Notwehr den Vater erschlagen.

Köln , 19. September. ( Eigenbericht.)

Die beiden Brüder Junker in Brühl bei Köln , die vor

In der Großen Krampe unweit Müggelheim ging gestern am späten Nachmittag ein Motorboot in Flammen auf. Ehe die alarmierte Feuerwehr, durch schlechte Waldwege stark behindert, an die Unfallstelle gelangen fonnte, war das acht Meter lange Motorboot, das aus einem Holzkörper bestand, nahezu herunter­gebrannt. Wie die späteren Feststellungen ergaben, war beim An­werfen des Motors ein Vergaserbrand entstanden. Das Feuer griff mit rasender Schnelligkeit um sich und den Insassen blieb gerade noch Zeit, aus dem Boot zu springen und sich in dem seichten Basser ans Ufer zu retten. Wasser ans Ufer zu retten.

Ein Strandbad am Liepnissee.

Der schöne Liepnisee an der Straße von Bernau nach Wandlig wird jetzt ein Strandbad erhalten, das die Stadt Bernau errichten läßt. Mit den Arbeiten ist bereits begonnen worden; zu Beginn des nächsten Sommers wird das Bad fertig­gestellt sein. Zwischen dem Bahnhof Bernau und dem Bad soll

wenigstens zum Teil, als Bestechung des Bizepolizeipräsidenten einigen Tagen ihre Mutter gegen die brutalen Angriffe ihres bann eine Bostautolinie eingerichtet werden.

Dr. Weiß gedacht worden seien.

In der Nachmittagsverhandlung behauptete der Häusermakler Bast, daß Beamte des Polizeipräsidiums ihn in seiner Wohnung aufgesucht und sich bemüht hätten, ihn zu bestimmen, günstig für den Vizepolizeipräsidenten Dr. Weiß auszusagen. Er behauptete ferner, daß der vernehmende Oberregierungsrat Dr. Kopp auf ihn einen Drud in dem Sinne ausgeübt hätte, daß er Konrad Weiß unmöglich 2000 m. gegeben haben könne, und daß er aus diesem Grunde dies auch verneint hätte. Deshalb sei zu Protokoll ge= nommen worden, daß Konrad Weiß kein Geld bekommen hätte. Troß der Vorhaltungen des Vorsitzenden und des Oberstaatsanwalts, die beide durchblicken ließen, daß der Zeuge sich der Gefahr eines Meineidsverfahrens aussetze, blieb dieser bei seinen Be­hauptungen. Er beharrte bei ihnen auch dann, als Oberregierungs­rat Ropp fie als bewußte Lüge bezeichnete.

Bizepolizeipräsident Dr. Weiß bestätigte unter seinem Eide, daß er von den 2000 m., die sein Bruder von Bast erhalten, feine Ahnung gehabt habe. Bei der Untersuchung der Angelegenheit wurde festgestellt, daß er mit der ganzen Sache nichts zu tun hatte. Das gleiche Ergebnis zeitigte die Nachprüfung der Sache durch das Ministerium des Innern.

Preußenfasse mang, die Herren"!

Mit Hurra vorwärts zu neuen Subventionen!

nichtendste Kritik der offiziellen Agrarpolitif steckt. Vor drei Jahren wurden die landwirtschaftlichen Genossen­schafter mit einem Aufwand von mehr als hundert Millionen Mark öffentlichen Geldern saniert. Der Stützung und Rettung des Ostens dienten drei Osthilfegeseze, der Stügung der Getreidepreise zuliebe erfolgte eine, in feinem Lande der Welt sonst feststellbare Verteue­rung der Ernährungsbasis. Wir haben Zollgesetz auf 3ollgesetz ge­macht, wir sind jetzt auf dem Wege, zugunsten einer falschen Agrar­politik den Export zu vernichten. Der ersten Zinssenfung mit 300 Millionen Zinsersparnis soll jetzt eine zweite folgen mit 200 Millionen Zinsersparnis. Von den unzähligen sonstigen direkten und indirekten Subventionen wollen wir gar nicht sprechen. All das hat nichts genügt. Auch die neue Viertelmilliarde wird schließlich hinausgeworfen feir. Aber Subventionswille fragt weder nach Vernunft noch Zogif!

Mit der Preußischen Zentralgenossenschaftstasse geschehen jetzt| ventionen, wenn sie sachlich heute unvermeidlich wären, die ver große" Dinge. Der 20. Juli und die Abhängigkeit der Papen Regierung von den Junkern haben hier freie Bahn geschaffen. Für den Tüchtigen freilich nicht und auch nicht für eine vernünftige Politik. Denn wer und was etwas taugt in der Preußentasse, ist gegangen worden oder wird liquidiert. Die Preußenfasse wird jetzt bald ein Reichsinstitut werden und sie wird in die Papen Pro gramme zur Wirtschaftsbelebung Nr. 1, Nr. 2 und folgende eingegliedert werden. Das Nächste, was fommt, sind neue Subventionen für die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Betrage von etwa einer Viertelmilliarde Marf. Die Dinge liegen ziemlich einfach. Die einzelnen landwirtschaft Noch eine zweite Episode kam gestern zur Erörterung. Nämlich lichen Genossenschaften, besonders die des Ostens, haben Hunderte der Fall Dr. Weiß- Steinmeyer. Steinmeyer, der Inhaber Don Millionen Kredite ausgeliehen. Natürlich ist ein Teil dieser des bekannten Nachttanzlokals, hatte einem Bekannten gegenüber Kredite zweifelhaft. Besteht man aber auf Eintreibung, dann be geäußert, daß er in Monte Carlo Dr. Weiß getroffen habe. Er tommt man den größten Teil auch herein. Das entspricht den Er­wurde darauf vor das Finanzamt geladen, damit er hier überfahrungen, die die Genossenschaften in den letzten drei Jahren Dr. Weiß' Geldausgaben bekunde. Man hatte sich im Finanzamt gemacht haben, als sie selbst von oben, d. h. von der Preußenkasse, darüber aufgehalten, daß Vizepolizeipräsident Dr. Weiß feinen zu Rückzahlungen angehalten worden sind. Jegt aber herricht in Antrag auf Devisen gestellt hatte. Steinmeyer war über diese Deutschland ein junkerfreundlicher Wind. Die landwirt­Ladung äußerst ungehalten; die Sache verrann in nichts. Herrschaftlichen Organisationen züchten die Hoffnung auf neue Sub­Steinmeyer, der in Monte Carlo 100 Franten täglich für Pension ventionen, und so wird zahlte und auch ziemlich hoch spielte, kann sich natürlich nicht vor­stellen, daß man in Monte Carlo auch billig leben kann und glaubte das Gericht davon überzeugen zu können, daß man dort unmöglich mit 200 m. eine Woche lang auskommen fönne. Er bestätigte

spielte.

Die nächste Sitzung findet Mittwoch statt.

der Zahlungswille auch da untergraben, wo Zahlungs­fähigkeit besteht.

Arbeitsabschaffung?

Materialien zum Wahnsinn der Kontingentspolitif.

Nachdem die gesamte deutsche Industrie durch den Brief Kastls gegen den Wahnsinn der Einfuhrkontingentierung protestiert hat, wird dieser Protest jetzt von einzelnen Industriegruppen durch un­widerlegliches Material unterstrichen.

Kontingente für die Einfuhr von Häuten und Fellen?

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Und so erfährt die übrigens, daß Dr. Weiß in Monte Carlo mit niedrigen Einfäßen Deffentlichkeit jegt, daß nach amtlichen Erhebungen im Unterbau der Genossenschaften, d. h. bei den einzelnen Genossenschaften, ein Abschreibungsbedarf von mehreren hundert Millionen Mark bei den ausgeliehenen Krediten besteht. Da man die In­anspruchnahme der genossenschaftlichen Haftung der Landwirtschaft nicht zumuten will, wird der Druck von unten nach oben weiter. geleitet, der Drud landet schließlich bei der Preußenkasse, und so kommt es zu der Notwendigkeit", durch Inanspruchnahme des Kapitals der Preußentaffe( eingezahlt sind heute 141,6 Millionen Mark) und durch neue Reichssubventionen das landwirt. müßte fchaftliche Genossenschaftswesen wieder einmal zu sanieren.

Verlust von 5,44 Millionen.

Die Spargläubiger des Wirtschaftsvereins sollen voll, die Warengläubiger mit 60 Prozent befriedigt werden. Der Beamten Wirtschafts- Bereine. G. m. b. 5. zu Berlin hat gestern dem Amtsgericht Berlin- Tempelhof einen Ver­gleichsvorschlag eingereicht. Dieser Vorschlag muß aber jetzt erst von Sachverständigen geprüft werden, so daß bis zu seiner Annahme noch Monate vergehen können.

Die Vermögensübersicht verzeichnet Bermögenswerte 12,6 Millionen Mark und Schulden von 18,0 Millionen Mark, so daß ein Verlust von 5,44 millionen Mart entstanden ist, der

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durch die offenen Reserven und die Geschäftsguthaben gebedt sein soll. Die Geschäftsguthaben die Einzelsumme wurde bekanntlich menige Wochen vor Zahlungseinstellung von 30 auf 60 Mark er­höht sind also restlos verloren. Uebrigens rechnet der Vor­stand selbst nur mit dem Eingang von etwa 60 Proz. der Haft­summe, da vielen Genossen die Zahlung heute einfach unmöglich ist, abgesehen von der großen Zahl derer, die ihre Zahlungspflicht bestreiten, weil sie schon vor Jahren ihre Mitgliedschaft aufgegeben hätten.

Nach dem Vergleichsvorschlag sollen die Warengläubiger 60 Proz. ihrer Forderungen erhalten. Die Spartassengläubiger sollen zwar ihr Spargelder voll zurückerhalten, aber nur unter der Voraussetzung, daß sie die eingezahlten Beträge fünf Jahre lang zinslos stehen lassen. Da dieser Vorschlag für viele Spar­faffengläubiger zweifellos eine große Härte bedeutet, soll versucht werden, den ganzen Sparkassenbestand auf ein anderes Institut zu übertragen. Sollte das nicht möglich sein, so soll die allmähliche Rückzahlung der Sparkassenguthaben nach einem Jahre( nach Befriedigung der Warengläubiger) beginnen, vorausgesetzt, daß dem Beamten- Wirtschafts- Verein dann die nötigen Mittel zur Verfügung

ſtehen.

Protest gegen den Rundfunk.

In einer überfüllten Rundgebung der republikanischen Rund­funthörer von Falkenberg, Alt- Glienicke und Grünau wurde mit Entrüstung von den parteipolitischen Maßnahmen der Berliner Funtstunde Kenntnis genommen. Die versammelten Rundfunkhörer erklärten, daß sie sich einstimmig den vom Arbeiter Radio Bund im Rahmen der Eisernen Front zu treffenden Maßnahmen anschließen, daß sie auch vor einem hörerstreit nicht zurüd­schreden werden, wenn die Programme des Berliner Senders nicht unverzüglich auch die Würde der republikanischen Hörerschaft berüd fichtigen.

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Wetteraussichten für Berlin : Veränderlich und fühl, einzelne Schauer, nordwestliche Winde. Für Deutschland : Ueberall fühler, namentlich im Süden und Osten Regenfälle, im Rüftengebiet start mindig.

Was dahinter steht, ist nach der jezigen Struktur der Regie­rungsverhältnisse im Deutschen Reich ganz klar:

die landwirtschaftliche Befiherhaltung, besonders im Often, wird durch neue riesenhafte Geschenke des Steuer­zahlers auf eine breitere Grundlage gestellt.

Das ist ein Ziel, dem die bisherige solide Politik der Preußenfasse im Wege stand, ein Ziel, das unter der früheren preußischen Regie­rung nicht erreicht werden konnte, und zu dessen Durchsehung man erinnere sich an Brünings Sturz wegen seines bolschemistischen Agrarprogramms mit der Reform" in Preußen auch die Neu­orientierung der Preußenkasse erfolgte und ihr Ausbau zu einem Institut des Reichs jetzt vorwärtsgetrieben wird.

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Bei der Preußentasse selbst war nämlich richts faul. Bei der Preußenfasse selbst besteht keinerlei Ab­

schreibungsbedürfnis. Was für die jetzige von den Oſtagrariern abhängige Reichsregierung abschreibungsbedürftig war, das war die bisherige Politik der Preußentasse.

Die frühere Preußentasse wollte die Selbsthilfe, die die Landwirtschaft immer wieder proklamiert hat, zur Wirklichkeit machen. Sie wollte die Ablösung des schlechten Landwirts durch einen besseren, fähigeren Landwirt. Sie wollte die Erhaltung der gutgeleiteten und lebensfähigen Güter durch Aus­merzung, d. h. die Aufsiedlung oder Aufforstung der schlechtgeleiteten und nicht lebensfähigen Güter. Sie wollte eine saubere kredit politit im Genossenschaftswesen, von der breiten unteren Basis bis zur Spize. Und das Allerwichtigste: sie hatte diese Politik durch

Das würde bedeuten: Produktionseinschränkung der Leder­industrie um 50 Proz.; Verfeuerung des Leders im Inland;. Verlust des Exports und Bordringen der Auslandskonkurrenz im 3nland. Der große deutsche Export an Leder und Lederwaren beruht auf dem Qualitätsvorsprung des deutschen Leders; diese Qualität ist nur zu erreichen bei Verarbeitung von Wildhäuten und Fellsorten, die Fellen im Inland gedeckt werden, mühle der Rindviehbestand ver­in Deutschland nicht vorkommen. Sollte der Bedarf an Häuten und dreifacht, der Pferdebestand vervierfacht, der Schafbestand verzehn­facht, der Ziegenbestand verzwanzigfacht werden!

Bestimmungen: von Januar bis Juli 1932 übertraf die Ausfuhr

Die deutsche Devisenlage duldet keine Aenderung der geltenden von Leder und Lederwaren die Einfuhr dieser Artikel und die Ein­fuhr von Häuten und Fellen um 23,2 Millionen Mark. Die bei Kontingentierung der Einfuhr von Häuten und Fellen unvermeid­liche Preissteigerung für Leder müßte den Absatz und die Beschäfti­gung der Schuhfabriken die gerade eben Neueinstellungen vor­nehmen katastrophal verschlechtern.

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Wirkungen der Verärgerungspolitik.

Die feinteramische Industrie, die 50 Pro3. ihrer Gesamtproduk­tion exportiert, weist für die Zeit Januar bis Juli 1932 gegenüber 1930 folgende Ausfuhrverluste auf, die vor allem auf die deutsche Butterzollregelung zurückzuführen sind:

Rüdgang der Ausfuhr nach Finnland um 92 Proz., nach Lett­ land um 91 Proz., nach Schweden um 68 Proz., nach Estland um

66 Pro3., nach Dänemark um 60 Proz., nach Litauen um 54 Proz., nach Norwegen um 44 Proz., nach den Niederlanden um 39 Proz. Diefe Länder bilden in normalen Zeiten die wichtigsten Absatzmärkte für die deutsche keramische Industrie. Die Rückwirkungen solcher Absahverluste( wegen des Butterzolls!) auf die Beschäftigung einer arbeitsintensiven Industrie, die ihren Standort im Thüringer und im Bayerischen Wald hat, brauchen nicht näher geschildert zu werden. Wird die Regierung es wagen, entgegen allen Bersprechungen durch Verordnung von Einfuhrkontingenten eine Polifit der Arbeits­abschaffung zu betreiben?

geführt und hatte in hohem Maße erfreuliche Grundlagen geschaffen, Der Bauerund der Arbeiterlohn

von denen aus eine Gesundung des landwirtschaftlichen Ostens mög lich gewesen wäre. Aber den Junkern wäre es großenteils dabei an den Kragen gegangen.

Mit dieser Politik wird jezt Schluß gemacht: daß die Berreichlichung der Preußentaffe organisch notwendig geworden sei, ist nur ein Vorwand, und daß die landwirtschaftlichen Genossen schaften nach der Bantensanierung mit der Reichshilfe auch An spruch auf eine Sanierung mit Staatshilfe hätten, ist nur eine Attrappe, hinter der der Wille zu neuen Subventionen zum Zwed der Besizerhaltung auch devaftierter Betriebe sich verbirgt.

Man ist ja nicht mehr gewöhnt, in Deutschland zu fragen, woher die Gelder zu solchen neuen riesigen Subventionen genommen werden sollen, in diesem Lande, in dem die Parole von der Anpassung an die Armut der Nation gelten foll.

Ebensomenig fragt man fich noch, ob nicht in derartigen neuen Sub­

Im zweiten Bierteljahr 1932 betrug das Einkommen der Ar­beiter, Angestellten und Beamten 6,8 Milliarden Mark gegen 8,6 Milliarden Mark im zweiten Vierteljahr 1931. Die Folge: der Frischmilch absag ist im Juni um 15,6 Proz. kleiner geworden als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der Absaz in hoch­wertiger Flaschenmilch hat sogar eine Einschränkung um 30 Proz. erfahren. Ebenso ist der 3uder absatz in diesem Jahr um 16 Prog. geringer als im Vorjahr. Der Fleischabsatz ist

Coffein geht in die Mutter= milch über. Für Für stillende Mütter nur Kaffee Hag!