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Beilage

Freitag, 23. September 1932

Der Abend

Spalausgabe des Vorwärks

Die Zukunft des Films

oder: die Technik des Phantoms- Von Frank Warschauer  

Das Gespräch war wieder mal auf den Film gekommen. ,, Eigent­lich seid ihr die wahren Herren des Films", sagte ein Schriftsteller, zu dem Ingenieur gewandt. ,, Oder solltet es wenigstens sein. Erst habt ihr die bewegte Schattenwelt des stummen Films in die Welt gesetzt, dann habt ihr euren Gespenstern auch noch die Sprache gegeben, zuerst recht dürftig und nun immer vollkommener. Früher flang es zuweilen wie Husten und Bellen, was dort von der Lein­wand her ertönte, jetzt aber sind es wirkliche Stimmen, die uns anreden, und es fehlte nur das eine, daß ihr auch noch die Macht bekommt, sämtliche Generäle, Unteroffiziere, Muschkoten samt meib lichem Anhang von der Leinwand zu verbannen und an die Stelle dessen eine bessere und sinnvollere Welt von Figuren und Ge­schehnissen zu setzen."

,, Die Macht haben wir ja leider nicht", lachte der Ingenieur, ,, und wer weiß, ob wir sie mal erhalten werden. Vorläufig arbeiten wir weiter, um alles Technische am Film so vollkommen wie mög­lich zu gestalten."

,, Und was habt ihr in dieser Hinsicht in der nächsten Zeit vor?" fragte der Schriftsteller. Ich finde, ihr seid oft zu bescheiden. Von euren Plänen und Zukunftshoffnungen laßt ihr wenig hören. Da­bei ist es doch auch gerade für uns andere wichtig, sich einmal flar zu machen, was ihr eigentlich vorhabt und wohin die technische Ent­widlung zielt."

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,, Ganz richtig", entgegnete der Ingenieur. Bei allen Ueber­legungen und Phantasien über solche Themen sollte man immer davon ausgehen, welches das eigentliche Ziel der Technik dabei ist. Ich will Ihnen etwas davon erzählen. Es ist ganz gewiß nicht nur für Techniker interessant. Man weiß, daß intensiv an dem Film in natürlichen Farben gearbeitet wird- und man weiß auch, daß es unsere nächste Aufgabe sein muß, dem Filmbild die Flächen­haftigkeit zu nehmen und es plastisch erscheinen zu lassen. Dies letztere ist ja jetzt besonders dringend; denn der Tonflim läßt den Gegensatz zwischen dem räumlich erscheinenden Ton und der Zwei­dimensionalität, der Flachheit des Bildstreifens ganz besonders start

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,, Richtig

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damit haben Sie unsere künftige Arbeit bezeichnet. Wir wollen Gespenster   erschaffen- nur werden es keine Gespenster sein, sondern Abbilder des Lebens. Sie werden vielleicht gelegentlich in einem Theater gesehen haben, wie weit wir es schon jetzt in der Technik der eigentlichen Gespenstererscheinung gebracht haben. Das hat natürlich nur für das Theater oder die Oper Gültigkeit aber es ist zugleich der erste Schritt auf dem Wege, den wir fünftig auch beim Film einschlagen werden.

Denken Sie sich also eine solche Gestalt in einen Luftraum projizert- natürlich eine Gestalt wie in unseren jezigen Filmen, also eine lebendige, die sich in einer finematographisch aufge­nommenen Umgebung naturgetreu bewegt. Sie wird bei aller Voll­kommenheit wahrscheinlich noch immer den Fehler haben, daß sie nicht ganz plastisch erscheint. Denken Sie sich nun weiter dieses geradezu magische Bild in die Mitte eines Zimmers projiziert. Sie haben vor sich dieses flimmernde Etwas, das Ihnen hundertmal besser, als es jetzt geschieht, das Leben vorspiegelt; und nun werden Sie vielleicht den Versuch machen, um dieses höchst lebende Bild herumzugehen Sie werden es von der Seite ansehen wollen und dann wird es natürlich entweder zusammenschrumpfen oder allmählich verschwinden. Sehen Sie das paßt uns Ingenieuren nun auch wieder nicht. Wir werden bis dahin den Ehrgeiz haben, lebende Bilder zu schaffen, um die man herumgehen kann, genau so, wie um einen lebenden Menschen; sie sollen ebenso mit allen drei Dimensionen im Raume stehen. Denken Sie sich, Sie sehen vor sich Chaplin zappeln; Sie gehen etwas näher und betrachten ihn von der Seite dann werden Sie ihn eben von der Seite sehen; oder Sie kommen von hinten, dann erblicken Sie eben die Hinterseite des Herrn Chaplin."

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,, Und wenn die einmal vollendet sein wird, so werden Sie sich ebensowenig darüber aufregen wie jetzt über Film oder Rundfunk, bis dahin hat man sich schon daran gewöhnt. Aber ich will Ihnen noch etwas darüber erzählen, wie wir uns das technisch denken. Diese stereoskopische Vision", wie man sie nennen könnte, wird in der Weise geschaffen werden, daß man die Darsteller nicht wie jetzt von einer Seite, sondern von allen Himmelsrichtungen aus auf­nimmt. Sie werden dabei im Mittelpunkt eines Ringens von Film­aufnahmeapparaten und Mikrophonen stehen. Nach ähnlichen Prinzipien wird dann auch die Projektion erfolgen, nämlich derart, daß die verschiedenen Bilder und Klangaufnahmen zu einem einzigen Totaleindruck zusammengefügt werden und daß dieses Gesamtbild die Darsteller von allen Seiten wiedergibt, so wie sie vorher aufgenommen wurden.

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Und nun denken Sie sich weiter, daß Fernsehen und Fern­film derartige Gebilde überallhin drahtlos verbreiten werden und daß in jedem Zimmer ein Aufnahmeapparat stehen wird, der den Raum mit derartigen Phantomen aus aller Welt erfüllen kann. Dann haben Sie ein Bild von der Technik, an der wir arbeiten, dann haben Sie eine Vorstellung von der Zukunft des Films!"

"

,, Tolle Dinge haben Sie mir da erzählt", sagte der Schrift­steller. Aber was hilft das alles, wenn ihre phantastische und zauberhafte Technik wirklich im wesentlichen nur dazu dient, eine alte, verklungene und verstaubte Welt von Parademärschen und Kasernenhoftypen ganz besonders lebendig neu erstehen zu lassen. Mir persönlich scheint schließlich der Inhalt der Filme noch wichtiger als ihr technische Ausführung."

,, Da bin ich ganz Ihrer Ansicht", antwortete der Ingenieur. ,, In dieser Hinsicht wird nur eins helfen und daran müssen wir ge­,, Entseßlich", stöhnte der Schriftsteller ,,, das ist wirklich die meinsam arbeiten: Zusammenschluß der fortschrittlich Gesinnten und Technik des Phantoms!"

und störend in Erscheinung treten. Gut: man wird sich also mit Felix Stössinger  :

dem Gedanken vertraut machen müssen, daß der Film in relativ furzer Zeit farbig und plastisch sein wird und dabei imstande, alle Laute und Geräusche als dazugehörige Musik in einwandfreier Weise wiederzugeben.

Das ist aber noch keineswegs alles. Wir Ingenieure gehen in unferen Hoffnungen und Zielsetzungen schon heute viel weiter. Wir wollen nichts Geringeres als das Leben mit seinen Gestalten, Land­schaften und Geschehnissen in vollständiger Treue nachschaffen."

,, Also eine Art genial vervollständigtes Panoptikum", warf der Schriftsteller ein.

" Ja, wenn Sie wollen, gewiß. Es wird uns sehr bald nicht mehr genügen, Filme der gekennzeichneten vervollkommneten Art herzustellen; wir werden auch dann weiter streben. Was wir vor­haben, ist: Der Wirklichkeit so nahe wie möglich zu kommen. Wir find heute schon Zauberer und unsere Zukunftszaubereien werden noch weit fühner sein als die der Gegenwart.

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Sehen Sie, jetzt sind wir noch an die Projektionsfläche ge­bunden. Ein Bild aber, das auf so eine Fläche geworfen wird, muß immer und unter allen Umständen etwas Bildhaftes, also dem Leben nur entfernt Nahekommendes haben. Schon jetzt beschäftigen sich besonders die phantasievollen amerikanischen Ingenieure intensiv mit der Frage, wie man diese Projektionsfläche entweder verändern oder aber überhaupt vollständig abschaffen könnte. Die Luft selbst wird eines Tages unsere Leinwand sein- so hat erst fürzlich einer dieser Pioniere der künftigen Filmtechnik geäußert. Wir werden, so sagte er, Mittel und Wege finden, um die Bilder in die Luft zu projizieren.

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Aber das wird wiederum nur der erste Schritt zu einer weiteren Vervollkommnung sein. Stellen Sie sich vor, daß so eine bewegte Gestalt in natürlicher Größe, mit natürlichen Farben und Tönen in einem Luftraum erscheint."

,, Aber da fommen Sie ja zu einer Technik des Phantoms!" rief der Schriftsteller dazwischen.

Kampf gegen die Reaktion."

Glück und Sorgen der Schweiz  

ist. Es ist das Zentrum des Museums, ein Berg aus Erz und Stahl, an dessen Härte der Anprall aller feindlichen Mächte zerschellte.

In meinem letzten Schweizer   Brief, der hier unter dem Titel| Saal, der Waffenschmud tausendjähriger Kämpfe aufgebaut ,, Auf Schweizer   Bahnen" erschienen ist, habe ich ein Wort unseres alten Genossen Seidel zitiert, der die Schweiz   ,, noch immer einen fremden Erdteil" genannt hat. Es ist nicht Seidel allein, der es als unrecht empfindet, wie alljährlich hunderttausende Fremde dieses kleine, herrliche Land durchfahren, und souverän über die Menschen und ihr Leben hinweg den Blick nur auf die Berge und Wälder richten. Auch Romain Rolland  , ein tiefer Kenner der Schweiz  , hat im Johann Christoph den Hochmut dieser Ferien­und Vergnügungsreisenden gegeißelt, die, wie er schreibt, an der Schweiz   nur die Auswüchse sahen, den Aussatz der Hotels, die Fremdenstädte, allen den Unsinn aus den Ladenfenstern... Nichts fennen sie vom Leben des Volkes, bei dem sie zu Gaste sind. Sie ahnen nichts von den Schätzen sittlicher Kraft und bürgerlicher Freiheit, die sich seit Jahrhunderten in ihm aufgespeichert haben, nichts von den Kohlen aus der Feuersbrunst eines Calvin und 3mingli, die noch unter der Asche glühn... Nichts von dem Bei spiel, das diese Vereinigten Staaten der drei Hauptstraßen des Ofzidents, dieses Miniaturbild des zukünftigen Europas  , der Welt gebe."

Es waren allerdings gute Geister, die mich schon an meinem ersten Tag in Zürich   gegen mein Programm in ein Museum führten, in dem mir im Fluge eines Vormittags die ganze Schweiz  im Bilde, im Schaffen, im Werke gezeigt wurde. Das schweizerische Landesmuseum gibt uns einen hinreißen­den Querschnitt durch die schweizerische Kultur als ganzes. Von den prähistorischen Funden bis zum modernen Kunstgewerbe ist hier die Schweiz   als ganzes repräsentiert. Gar nicht funstgewerblich, sondern eben wirklich das Schaffen, die Entwicklung, die kulturelle Organisation des Landes selbst. Und es ist kein schlechtes Symbol, daß inmitten des Museums, in einem prachtvollen firchenartigen

Zunahme der Kinderlähmung?

Aus zahlreichen Orten Deutschlands   wird in der letzten Zeit das Auftreten einzelner Fälle von spinaler Kinderlähmung gemeldet. Viele Eltern, vor allem diejenigen, die sich vielleicht noch der furcht­baren Epidemie aus dem Jahre 1908/1909 erinnern, mögen in Sorge vor einer Wiederholung eines solchen Massenauftretens der Seuche sein, deren Verlauf immer noch in 10 bis 12 Prozent der Fälle zum Tode und noch häufiger zum lebenslänglichen Krüppeldasein führt. Der Arzt und der Seuchenforscher wissen aber, daß die spinale Kinderlähmung eine sogenannte Saisonkrankheit ist, die

in jedem Herbst eine gewisse häufung des Auftretens

zeigt, und zwar beginnt ihr Ansteigen im August, während im Oktober die Krankheit wieder zurückgeht, ohne daß man bisher für dieses merkwürdige Verhalten eine Erklärung hätte finden können. Das gegenwärtige Wiederauftreten der Kinderlähmung ist also an, sich nichts Ungewöhnliches und noch kein Anzeichen einer neuen Epidemie.

Die Ursache der spinalen Stinderlähmung, die zuerst im Jahre 1840 durch den Cannstatter   Orthopäden Jakob von Heide genauer beschrieben wurde, ist nicht eine mikroskopisch sichtbare Bakterie, wie etwa der Tuberkelbazillus, sondern ein sogenanntes unsichtbares Virus, einer jener mikroskopisch nicht mehr feststellbaren Krankheits­erreger, von denen man noch nicht weiß, ob sie lebende Organismen

oder pilzähnliche Gebilde find. Dieses Virus wurde 1913 von Flerner und Duguri entdeckt, so daß also eine

Pürzlich

aus Amerika   kommende Nachricht, dort sei der Erreger der spinalen Kinder­lähmung gefunden worden, in das Reich der Fabel verwiesen werden muß.

Das Gift der furchtbaren Seuche, von der einzelne Forscher annehmen, daß die Uebertragung durch eingeaimeten Staub geschieht,

nimmt seinen Weg durch Mund und Nase. Die ersten Erscheinungen der Erkrankung gleichen denen vieler anderer Infektionskrankheiten: Fieber, Schläfrigkeit, Gliederschmerzen und Neigung zum Schwitzen. Diese Anzeichen beginnen fünf bis zehn Tage nach der Ansteckung. Die Körpertemperatur steigt bis 40 und 41 Grad. Halsentzündung und Luftröhrenkatarrh treten fast immer dazu. Am empfänglichsten für die Krankheit sind Kinder im frühesten Lebensalter. Man fann an ihnen im Verein mit den geschilderten Anzeichen

Mangel an Eßluft und starke Reizbarkeit beobachten.

Sie schreien oft bei den leisesten Berührungen. Nach wenigen Tagen,

In Zürich   hat man noch keinen Eindruck von der Größe und der Weite der Schweiz  , von den riesigen Prospekten der Gletscher, von den gewaltigen Ausbrüchen, der die Natur fähig ist. Aber der herrliche Wind, der über dem Züricher See die Klarheit und Wahr­heit der Berge und des Himmels fündet, trägt eine neue Helle der Luft, eine neue Kühle und Frische mit sich, die man als Zeichen einer besonderen Wahrhaftigkeit der Dinge empfindet. Auf dem Universitätsberg, hinter den am See liegenden Straßen, Klettern Gassen und Gäßchen bergauf und ab. Nicht ohne innere Scheu geht man an den Kliniken, Instituten und Studentengebäuden vorbei. Wie viele tausende und tausende Menschen sind hier seit achtzig Jahren herumgegangen, Ausgewiesene, politische Flüchtlinge, Emigranten. Hier haben sie gearbeitet und ge­schaffen, sich auf ihr Werk vorbereitet: auf die Verbesserung, Er­rettung der Welt. Es ist ein heiliger Boden, auf den du hier trittst.

Genf   hat durch den Calvinismus sein Gepräge erhalten und hält sich durch den Calvinismus   weiter in einer Form von einzigartiger Besonderheit. Es ist eine Stadt, die bis ins Letzte durch eine religiöse Lebensauffassung gestaltet und geworden ist. Wie groß ist noch heute die Fähigkeit des Calvinismus, den Menschen zu bilden, eine Gesellschaft zu formen. Das Selbstbewußt­sein des Calvinismus findet schon in der Tatsache einen für Deutsche  überraschenden Ausdruck, daß auf dem mächtigen Denkmal der Reformation im Park der Universität Luther überhaupt nicht vertreten ist. Nur das Eingangstor zu dieser Anlage verzeichnet auf einem Block seinen Namen. Reformation, das heißt für Genf  Calvin  , und nichts sonst. Die Arbeit, Lebensform, Kindererziehung der Genfer   ist calvinistisch, und man darf wohl sagen, daß kaum eine christliche Religion so lebensgestalterisch gewirtt hat wie die Lehre dieses Franzosen.

Eine ganz andere Stadt ist wiederum Basel  , von allen Schweizer   Städten vielleicht die deutscheste, sie könnte auch im Elsaß  oder auf der anderen Seite des Rheins auf deutschem Boden stehen. Es ist eine bürgerliche Stadt im allerbesten Sinne des Wortes. Sie hat nicht das unverwechselbare Gesicht von Genf  , sie ist städtischer als Zürich   und durch ihr geschichtliches Bewußtsein enger mit dem deutschen   Schicksal verbunden als jede andere Schweizer   Stadt. Obwohl Basel   nur 140 000 Einwohner hat, sind seine Leistungen für kulturelle 3 mede phantastisch. Die Stadt leistet frei­millig mehr als sonst ein ganzes Land. Sie hält sich ihre berühmte Universität, auf der fast 150 Dozenten lehren, also auf tausend Ein­wohner ein Universitätslehrer, Museen, Theater, viele Schulen und zahlreiche wissenschaftliche und religiöse Gesellschaften.

In der Schweiz   reisen, heißt aber jetzt auf Schritt und Tritt die Krise spüren, die vor allem in einer unerträglichen

manchmal schon nach Stunden treten die gefürchteten Lähmungs- Zeuerung besteht. Und wie stets in bürgerlich- kapitalistischen erscheinungen auf, die alle Muskelgebiete befallen können, am häu­jigsten die Beine. In den besonders schweren Fällen, wenn etwa das Zwerchfell oder die Atemmuskulatur gelähmt wird, kann die Krankheit zum Tode führen, meistens jedoch gehen die Lähmungs­erscheinungen nach einigen Wochen wieder beträchtlich zurück.

Besonders wichtig zur Bekämpfung der Seuche ist natürlich die

Vorbeugung. Die Kranken sollten, wenn irgend möglich, stets sofort in ein Krankenhaus übergeführt werden; ist das jedoch nicht durch­führbar, so müssen sie auf alle Fälle streng isoliert werden. Wichtig ist es, daß Pfleger und andere Personen sich von den Kranken

nicht anhusten, lassen.

Die erkrankten Kinder sollen mindestens zwei bis drei Wochen strengste Bettruhe haben, und auch die Leichtkranken und Krankheits verdächtigen müssen durch Vorsicht beim Sprechen und Husten sowie durch häufiges Waschen die Ansteckungsgefahr vermindern.

Wenn Eltern, Aerzte und Behörden zusammenarbeiten und alle Vorsichtsmaßnahmen treffen, die nach dem heutigen Stand der Wissenschaft möglich sind, so wird es möglich sein, der furchtbaren Kindergeißel den Schrecken zu nehmen und jedes stärkere Auftreten unter allen Umständen zu verhindern.

Dr. L. Albert.

Staaten, beginnt nun eine Kette von Kämpfen, die mit dem Lohn­raub beginnt, aber noch lange nicht mit dem Preisabbau fortgesetzt wird. Die Krise hat bereits auf den Baumarkt, den Grundstücks­markt, dadurch auf Hypotheken und Banken übergegriffen. Das Geld trägt nichts mehr, ist wertlos, das heißt die Preise steigen.

Die Fremdensaison war die schlechteſte ſeit erdenklichen Zeiten,

und allmählich bereitet sich die Gesamtwirtschaft darauf vor, daß der reisende Millionär für lange hinaus als nicht existierend be­trachtet werden muß. Deutschland   ist der Schweiz   gegenüber ein spottbilliges Land auf allen Gebieten. Natürlich sind solche kleine Mittelchen nicht geeignet,

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Wirkungen einer Weltkrise zu beheben. Die Schweiz   war übrigens immer teuer und wird es noch lange bleiben müssen. Das ist in einem Bergland nicht anders möglich. Aber gerade in der Schweiz   wird man sagen können, daß ein großer Teil der Hilfe nur von außen kommen kann. Erst wenn die Welt sich wieder aufrichtet, werden die Reisenden wieder in großer Zahl zurückkehren, und erst wenn das geflüchtete Rapital in seine Heimat zurückkehrt, wird die Schweiz   von dem Druck eines Segens befreit werden, der sich längst in einen Fluch verwandelt hat.