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RAUS

Die undankbaren Brüder.

RAUS

Der deutschnationale Abg. Steuer wurde von den Nazis niedergebrüllt und Judenjunge" tituliert.

RAUS

RAUS

RAUS!!!

SUDENJUNGE

JUDENJUNGE!

RAUS!

JUDENJUNGE

RAUS

RAUS!!!

UDENYUNGE

RAUS

O Harzburg, o Harzburg, du wunderschöne Stadt!

Steuer

Neurath   trumpft in Genf   auf.

Aber hinter den Kulissen wird eifrig verhandelt.

Genf  , 23. September.  ( Eigenbericht.)

Die Leitung der deutschen   Außenpolitik versucht auch in Genf  den Anschein zu ermeden, als sei Deutschlands   Position die stärkere und als müßte das Fernbleiben von der Abrüstungskonferenz die anderen Mächte zur Anerkennung der Gleichberechtigung 3 win gen, um Deutschlands   unentbehrliche Mitarbeit wiederzuerlangen. In der Tat beschränkt sich die Taktik des Reichsaußenministers 3u­nächst nach außen hin auf Abwarten. Er entwickelte heute der deutschen   Presse nochmals, daß die deutsche Regierung nach ihrem mißglückten Verständigungsversuch in Paris   munmehr warten müsse, bis die anderen zu ihr kämen.

Weder die theoretische Anerkennung der Gleichberechtigung, noch eine Henderung der Prozedur in den Verhandlungen des Büros durch sofortige Jnangriffnahme der politischen Fragen tönne an Deutschlands   Haltung etwas ändern. Ohne volle An­erkennung der Gleichberechtigung fomme eine Rückkehr zur

Teilnahme an den Bürofihungen nicht in Frage. Indessen haben schon die Verhandlungen über die Grundlage für diese Rüdtehr eingefeßt. Der englische Außenminister Sir John Simon hat Herrn von Neurath heute einen anderhalb. stündigen Besuch abgestattet, der, entgegen allen Berlautbarungen, sehr erwünscht mar. Troz des Stillschweigens, das über diese Berhandlung gebreitet wird, erfährt man, daß dabei das gesamte Gebiet der praktisch durchführbaren Abrüstung durchge­sprochen wurde, Bon beiden Seiten wurden angeblich noch feine bestimmten Vorschläge gemacht.

Spiel mit Worten.

Auf die Tatsachen tommt es an!

Der Sozialdemokratische Prefsedienst" schreibt: Jmmer noch werden die Enthüllungen von Offo Wels über Hitler   in der Presse erörtert. Merkwürdig nur, daß die, die es angeht, Nationalsozialisten und Zentrum, weiter schweigen, während Unberufene die Richtigkeit der Enthüllungen von Otto Wels   zum Teil bestreiten bzw. als nicht ganz den Tatsachen entsprechend be­zeichnen. Wir betonen demgegenüber, daß Otto Wels   an feinen Behauptungen festhält und sie durch kein De­menti, von welcher Seite es auch fommen mag, erschüttert werden tönnen.

Das gilt auch von dem Dementi, das am Freitag vom Reichs­wehrminifterium ausging und in dem der Versuch gemacht wird, die Feststellungen des fozialdemokratischen Parteiführers über einen Besuch Straßers bei Schleicher   als falsch hinzustellen. Wels hatte zu diesem Besuch in der Berliner   Sportpalast- Berfamm­lung ausgeführt, daß Straßer   Herrn von Schleicher gebeten hatte, feinem Freund Hitler   die Unmöglichkeit seiner Kanzlerschaft klarzu­machen. Das Reichswehrminifterium sagt dazu:

,, Gregor Straßer   hat ben Reichswehrminister Don Schleicher niemals aufgesucht. Damit entfallen alle Folgerungen, die an dieses Gerücht gefnüpft worden sind." Das ist der Verfuch, eine pofifive Behauptung mit Redensarten aus der Welt zu schaffen. Es tommt nicht darauf an, ob Herr Straßer Herrn Schleicher aufgesucht hat oder Herr Schleicher Herrn Straßer. Das wesentliche ist auch nicht, wo die Be­fprechung stattgefunden hat und wie es zu ihr fam, fondern daß fie stattgefunden hat, und daß sie abgehalten wurde, wird in den Dementis des Wehrministeriums nicht beftritten, weil es nicht bestritten werden kann. Man dementiert lediglich, daß Herr Straßer Herrn Schleicher aufgesucht" hat, eine Formali­tät, die nicht im geringften gegen den Kern der Behauptung von Otto Wels   spricht und insofern für die Sache selbst ohne jede Bedeutung ist. So sicher Herr Schleicher   gegenwärtig Reichs­wehrminister ist, so ficher hat auch die Besprechung mit Straßer stattgefunden. Allerdings nicht unter vier Augen, sondern in Gegen­wart des christlichen Gewerkschaftsführers 3mbusch, der sich in Begleitung von Straßer befand.

Uebrigens hat sich der frühere Reichsarbeitsminister Dr. Steger­wald am Freitag gegenüber Vertretern der Zentrumspresse über Das Ziel des Wahlkampfes" geäußert und dabei auch Ausführungen über Sinn und Zweck der Koalitionsgespräche des Zentrums mit den Nationalsozialisten gemacht. Stegerwald war an diesen Gesprächen maßgebend beteiligt; er weiß aljo, was zwifchen Zentrum und Nationalfozialisten in den lehten Wochen vor­gegangen iff. Wenn er dennoch auf die. Enthüllungen von Difo

Sir John Simon hat aber seinen Plan einer Anerkennung der deutschen   Gleichberechtigung ohne das Recht der Aufrüstung aus­führlich dargelegt.

Eine Fortsetzung der Aussprache wurde noch nicht verabredet, weil Simon das Ergebnis dieser Beratung mit dem französischen   Kriegs­minister Paul Boncour   besprechen wird, ehe er weiter mit Neurath   verhandelt. So dürfte der deutsche Einspruch doch wieder zu einem Handelsobjekt werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr interessant, daß Litwinows Ankündigung im Büro, Deutschland   werde wieder an den Beratungen teilnehmen, wenn das Büro beschließe, die Rüstungen allgemein um ein Drittel herabzusetzen, jetzt eine besondere Beleuchtung erfährt. In Berlin   hat der Reichsaußenminister mit Litwinow   über die Abrüstung verhandelt, ehe dieser nach Genf   fuhr. Wenn auch jezt in Genf   betont wird, Litwinows Ankündigung sei nicht der Lage entsprechend und genüge nicht, um Deutschland   zur Rückkehr in die Bürofizungen zu veranlassen, so kann das doch nicht über die Sicherheit hinwegtäuschen, mit der Litwinow   diese An­fündigung aussprach. Es ist vielmehr wahrscheinlich, daß die Reichsregierung sich in ihrer isolierten Bage trog ihres betonten Glaubens an die stärkere Position Litwinows bebient hat als Bermittler einer Andeutung, die den Weg zurüd nieleidt ebnen helfen könnte. Nach den Erfahrungen von Bausanne tann man bei dieser Regierung voraussehen, daß fie später felbft wieder mit ihren Vorschlägen für die eigene Rückkehr herauskommen wird.

Wels im Berliner Sportpalast nicht mit einem Worf ein­gegangen ist, so ist das der beffe Beweis dafür, daß die Fest­stellungen von Wels in jedem Punkt der Wahrheit entsprechen und nicht dementiert werden können. Uebrigens eine Feststellung, die in maßgebenden Zentrumstreifen nicht bestritten, sondern aus­drücklich bestätigt wird.

Eine Ente ohne Beine.

Hitlers Leiborgan läßt sich anschwindeln.

Das Münchener   Hitler- Blatt hat sich eine Ente ausgebrütet, von der man nicht einmal sagen kann, daß sie turze Beine hat fie tann überhaupt nicht laufen. Es läßt sich von einem jüngeren deutschen   Sozialdemokraten" einen Brief über tiefgehende Diffe­renzen" in unserer Partei schreiben, die er im Bezirksvorstand Groß- Berlin erlebt haben will. Er behauptet, dieser Bezirksvorstand Groß- Berlin bestünde aus 375 Mitgliedern,(!) die mit 358 gegen 17 Stimmen ein Mißtrauensvotum gegen den Parteivorstand an genommen und den sofortigen Rücktritt von Wels, Hilferding  , Breit­ scheid   und Stelling gefordert hätten. Dann wird der alte Schwindel

" Ballon"

wieder aufgetischt, daß Leipart und Aufhäuser mit der Regierung Papen   fuhhandelten; auch Verhandlungen mit Schleicher   seien schon meit fortgeschritten. Ausschlaggebend für diese Haltung der Gemert­schaften sei ihre tatastrophale Finanzlage, nachdem sie den letzten Wahlkampf der Sozialdemokratie mit der Riesensumme von über drei Millionen Mart finanziert hätten. Andererseits beziehe das Parteivorstandsmitglied Stelling ein Monatseinkommen von über 3000 m., ohne jedoch auch nur die geringste Zuwendung an Parteis freise zu machen. In gleicher Weise wird dann auch die Leitung des Reichsbanners verdächtigt, daß sie im stillen den Bapen- Kurs unterſtüze. Schließlich wird noch dem Parteivorstand unterstellt, daß er in aller Stille ein Ausschlußverfahren gegen die Opposition eingeleitet habe, dem u. a. der Abgeordnete Seger, Major Hauff Dom Reichsbanner und der Vorsitzende Ollenhauer von der SAI. zum Opfer fallen sollen.

Wenn schon gelogen werden soll, muß es doch etwas schlauer angestellt werden. Der erweiterte(!) Bezirksvorstand Groß- Berlin besteht nämlich aus 31 Mitgliedern und nicht aus 375(!), er hat niemals eine Resolution gegen Wels und Genossen angenommen.

Die Parteivorstandsmitglieder wären sicher sehr froh, wenn sie nur die Hälfte des für Stelling angegebenen Monatseinkommens hätten. Wer das intim freundschaftliche Verhältnis der Genossen Dllenhauer, Seger u. a. zu sämtlichen Mitgliedern des Parteivor­standes tennt, wird auch über die Albernheit lachen von dem an geblichen Ausschlußverfahren; ganz abgesehen davon, daß Major Hauf niemals Mitglied der Sozialdemokratie, sondern Staats­parteiler war. So verhält es sich mit allen Angaben des inter­essanten Briefes. Genosse Aufhäuser wird sich besonders freuen, von seinen Verhandlungen mit Papen zu erfahren und die gleiche Ueberraschung dürfte Herrn Schleicher bei diesen Enthüllungen" befallen.

Das ganze ist offenbar erfunden, um die wild aufbegehrenden SA.- Leute, die wütend sind über die dauernden Umfälle ihrer Partei­leitung, mit Märchen über die Sozialdemokraten abzulenten. Aber so dumm hätte man es deshalb doch nicht anstellen brauchen, und wir verstehen, daß der Völfische Beobachter" den Namen des furiosen Briefschreibers sorgsam verschweigt.

Macdonald Block vor dem Ende? Samuel- Liberale und Snowden verlassen das Kabinett.

London  , 25. September.  ( Eigenbericht.) Der Austritt Sir Herbert Samuels,

Archibald Sinclairs und vier weiterer Minister der liberalen Gruppe Samuel sowie auch Snowdens, aus der Nationalregierung, gilt jetzt als sicher. Macdonald ist bereits von der Absicht des Rücktritts informiert. Offiziell soll der Rücktritt jedoch erst nach der Kabinettssitzung vom 28. September erfolgen. Als Nachfolger der ausscheidenden Minister werden Konservative genannt.

*

Diese seit Tagen in der Luft liegende Kabinettskrise ist in erster Linie eine Folge der schußzöllnerischen Beschlüsse der Reichskonferenz von Ottawa  , die weit über das hinausgehen, was die ,, prin­zipiellen Freihändler wie Snowden und Herbert Samuel   an Abweichungen von ihren Grundsägen zugestehen wollten.

Es bleibt abzumarten, melche Folgen das Ausscheiden einer wichtigen Gruppe aus der ,, nationalen Regierung" Macdonalds nach sich ziehen wird. Das Kabinett ist vor Jahresfrist unter der Voraus­fegung gebildet worden, daß die Liberalen auf lange Sicht mit den Konservativen in einer Koalition zusammenarbeiten. Der Zerfall dieser Roalition würde unter Umständen auch baldige Neuwahlen zur Folge haben.

Ministerium Hansson.

Das neue Kabinett in Schweden  . Stocholm, 23. September.  ( Eigenbericht.) Die Ministerliste des sozialdemokratischen Kabinetts ist soeben fertigestellt. Die Regierung wird geführt von Per Albin Sausson. Ihm gehören weiter an als

Außenminister Sandler, Finanzminister Wigfor, Innenminister Möller,

Justizminister Schliper, Landwirtschaft föl,

Verkehr Leo,

Handel Eg mann,

Kultusminister Engberg,

Verteidigung Wennerssen.

Außerdem sind zwei Minister ohne Portefeuille, dar­unter der frühere Außenminister Unden, bestellt.

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