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Maffenentlassungen bei der AEG.

Ist das Bermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit?"

mit solchen Verträgen in der Tasche Gegner des Kündigungs­schuhgesetzes für ältere Angestellte

Namhafte industrielle Unternehmungen scheinen den gemäßigten| Verbrechen, solche Verträge überhaupt abzuschließen? Verständlich Wirtschaftsoptimismus des Herrn von Papen feineswegs zu teilen. wird allerdings, warum die Herren Direktoren So werden beispielsweise die Massenentlassungen bei der AEG. unbeirrt fortgesezt, eine Maßnahme, die offenbar auf eine reichlich pessimistische Beurteilung der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung zurückzuführen ist. Mitte September find bei der AEG. etwa weitere 600 Angestellten Kündigungen zu nächstzulässigen Terminen ausgesprochen worden, nachdem in der Zeit vom 1. August 1931 bis zum 1. August 1932 schon eine bedeutsame Verminderung der Belegschaftsziffern Blag gegriffen hat. In dem angegebenen Zeitraum hat die AEG. ihre Angestellten- Belegschaft

von 10 600 auf 6000, also um 4600 vermindert,

das ist um 43,5 Proz.! In diesen Zahlen sind nicht enthalten die Kündigungen, die zum Ultimo Oktober bzw. Ultimo Dezember wirksam werden und schon früher ausgesprochen, wurden. In dem gleichen Zeitraum ist die Arbeiter- Belegschaft von 17 600 auf 9000 zusammengeschrumpft ,, also um 8600, das sind 48,75 Proz. Die jetzt neu ausgesprochenen Massenentlassungen von Arbeitern und Angestellten verschärfen diese an sich ungünstigen Ver­hältnisse noch bedeutend. Nach den Eintragungen im Handelsregister gab es bei der AEG. am 1. August 1932 drei ordentliche und zehn stellvertretende, also insgesamt

13 Borstandsmitglieder und 136 Prokuristen und Direktoren. Zu dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres weist das Handelsregister 15 Borstandsmitglieder und 142 Prokuristen und Direktoren auf, so daß dem Grundsatz der Vermehrung und Erhaltung der Arbeits­gelegenheit" bei dieser Kategorie von Angestellten fast hundert­prozentig Rechnung getragen wurde. Diese Tatsache muß von den Tausenden von arbeitslos gewordenen Arbeitern und Angestellten der AEG. geradezu als eine Provokation empfunden werden. Ein besonderes Kapitel bilden die Ausgaben der AEG. für Pensionierung leitender Persönlichkeiten und deren Hinter­bliebenen. Bisher ist die AEG. dem hartnädig immer wieder auf­tauchenden Gerücht, daß die Witwe des verstorbenen Geheimrats

Deutsch

eine Jahrespension von 300 000 m.

bezieht, niemals entgegengetreten. In den letzten vier bis fünf Jahren sind mehrere Vorstandsmitglieder verstorben oder aus der AEG. ausgeschieden. Wenn sie oder ihre Angehörigen ähnliche Bezüge erhalten, so begreift man, warum die AEG. Tausende von Arbeitern und Angestellten brotlos machen mußte. Es sollen Verträge vorliegen, die für die AEG. rechtsverbindlich sind, so daß sie angeblich an diesen Bezügen nichts zu ändern vermag. Sind solche Verträge aber angesichts der ungeheuren Not nicht als fittenwidrig zu bezeichnen, und war es nicht geradezu ein

Schleicher wie Schäffer.

Arbeiterorganisationen sind unerwünscht.

Der neue Regierungsturs in Deutschland zeitigt immer schönere Blüten. So hat jeßt das Reichswehrministerium Tarifverhandlungen mit dem Deutschen Land arbeiter Verband abgelehnt.

Der Deutsche Landarbeiter- Verband stand mit den staatlichen Remonteämtern Ferdinandshof und Neuhof Treptow in der Provinz Pommern, die dem Reichswehrministerium unter­stellt sind, seit über einem Jahrzehnt im Tarifverhältnis. Die Ver­handlungen über die jeweiligen Neuabschlüsse fanden immer direkt mit den Verwaltungen der beiden Remonteämtern statt und führten stets zu einer Verständigung. Jetzt haben die Verwaltungen der Remonteämter die Tarifverträge mit der Erklärung gekündigt, daß sie Mitglieder des Pommerschen Landbundes ge­worden sind und Verhandlungen über den Neuabschluß der Tarif­verträge nur mit dieser Organisation zu führen gedenken.

Der Deutsche Landarbeiter- Verband hat daraufhin das Reichs­mehrministerium auf die tariffeindliche Einstellung des Pommerschen Landbundes hingewiesen, die dazu führte, daß in der Provinz Bommern fast alle bestehenden Tarife 3wangsverträge sind, und geben die Verwaltungen der Remonteämter Ferdinandshof und Neuhof Treptow anzuweisen, die Verhandlungen über den Neu­abschluß eines Tarifvertrages auch in diesem Jahr wieder direkt mit dem Deutschen Landarbeiter- Verband zu führen, oder aber im Ministerium selbst Verhandlungen anzusetzen. Das Reichswehr­ministerium hat darauf wie folgt geantwortet:

,, Auf das Schreiben vom 20. August 1932 teile ich mit, daß die Remonteämter Ferdinandshof und Neuhof- Treptow Mitglieder des Pommerschen Landbundes geworden sind, und daß nunmehr die vom Landbund abgeschlossenen Tarifverträge auch für die genannten Remonteämter ohne weiteres Anwendung finden. Verhandlungen über Tarifverträge kommen daher für die genannten Remonteämter oder für mich nicht mehr in Frage."

find. Mit solchen Sicherheiten ist man auf diese sozialen Einrich tungen freilich nicht angewiesen. Im übrigen beschränken sich die in den letzten Jahren ausgeschiedenen und pensionierten Vorstands­mitglieder nicht darauf, ihre zweifellos ausreichende Pension zu vers zehren, vielmehr sind die Herren Beierls, Pfeiffer, Hirsch. berg usw. auch heute noch in Brunfzimmern des Verwaltungs­gebäudes entweder für die AEG. selbst oder für eine ihrer zahl­reichen Tochtergesellschaften tätig. Dabei darf man angesichts der bisher von diesen Herren an den Tag gelegten Bescheidenheit wohl nicht annehmen, daß es sich um eine rein ehrenamtliche Tätig keit handelt. Es handelt sich um Herren, die fast durchweg das 60. Lebensjahr weit überschritten haben, während bei den kleinen" Arbeitern und Angestellten die Leistungsfähigkeit bereits bei einem Lebensalter von 45 Jahren als wesentlich vermindert gilt. Es er­scheint durchaus nicht als ausgeschlossen, daß demnächst

fich die AEG. als nofleidender Betrieb deklariert, um die für diesen Fall in der Notverordnung vorgesehenen Kürzun­gen der Tariflöhne und Gehälter der Arbeiter und Angestellten durch zuführen. Schon deshalb ist es notwendig, diese skandalöfen Zustände in die Offentlichkeit zu bringen. Die Arbeiter und Angestellten müssen aus diesen Erscheinungen die richtigen politischen und gewerkschaft­lichen Schlußfolgerungen ziehen.

Auch die Großbanken entlassen.

Die Deutsche Bank und Disconto Gesellschaft fündigt an, daß sie 200 Angestellte entlassen müsse. Diese Entlassungen könnten nur vermieden werden, wenn die Ar­beitszeit auf 44 Stunden herabgesetzt und gleichzeitig aber die Ge­hälter um 4 Proz. gekürzt würden. Von einer Kürzung des immer noch stark übersetzten Leitungsapparats ist keine Rede. Und doch fönnte hier ein verhältnismäßig geringer Abbau die Gehaltskürzung überflüssig machen.

Man muß sich fragen, ob die Subventionen an die Banken gegeben worden sind, um die hohen Direktionsgehälter bei­zubehalten und Massenentlassungen von Angestellten vorzunehmen. Man muß sich auch fragen, ob der Staat diese Subventionen gegeben hat, damit die Banken das Programm der Reichsregierung der Erhaltung und Vermehrung von Arbeitsgelegenheit jabotieren.

Auch die Commerzbank will 100 Angestellte in der Zentrale entlassen und etwa 60 in den Berliner Depositentassen. Außerdem sollen etwa 25 Angestellte pe n- fioniert werden. Was oben von der DD- Bant gesagt worden ist, gilt auch für die Commerzbant.

schläge zur Tarifheuer, auf Motorschiffen, in der Auslandsbasis: fahrt und nach jähriger Abwesenheit vom deutschen Hafen megfallen. Die Arbeitszeiten sollen wesentlich ver. längert, die Besagungsstärte weiter verringert

werden.

Dieser Teil der Forderungen dürfte auch außerhalb der fee. fahrenden Bevölkerung auf scharfen Widerspruch stoßen, weil er in strittem Gegensaz zu der Absicht der Reichs regierung steht, die bestehenden Arbeitspläge zu erhalten und zu vermehren. In der Aussprache der seemännischen Ver­bände und des Verbandes Deutscher Reeder mit Vertretern des Reichsarbeitsministeriums über die Anwendung der Not­verordnung auf die Seeschiffahrt war die Erwartung ausgesprochen worden, daß die Beteiligten der Absicht des Gesetz gebers beim Neuabschluß des Tarises selbst Rechnung tragen würden, so daß sich die Anwendung der Notverordnung erübrigen könne. Der Verband Deutscher Reeder bewegt sich mit seinen An­trägen in gerade entgegengesetter Richtung. Er möchte zwar die Vorteile der Notverordnung genießen, aber die Pflichten, die sie ihm auferlegt, nicht erfüllen. Im übrigen werden fast in allen Positionen des Manteltarifs entscheidende Ver­schlechterungen gefordert.

Konflikt im Töpfergewerbe.

Die im

Achtung vor Pfuscharbeit!

Berliner

Baugewerksbund organisierten Töpfer haben in einer Mitgliederversammlung zu der Lohn. abbauverordnung der Adelsregierung ebenfalls Stellung genommen. Nach einem instruktiven Referat des Fachgruppenleiters Dreher über die Auswirkung der Verordnung nahm die Ver­sammlung einstimmig eine Entschließung an, in der gegen die Notverordnung fch är fftens protestiert und von den Ver­sammelten der Beschluß des ADGB. lebhaft begrüßt wird, daß gegen die Lohnfürzungen auf Grund der Notverordnung von den Gewerkschaften mit allen Mitteln angekämpft werden soll.

Mit diesem Bescheid deckt das Reichswehrministerium das Ver­Die Versammelten nahmen weiterhin scharf Stellung gegen das halten der genannten Remonteämter. Das Reichswehrministerium heißt also die reaktionäre und tariffeindliche Einstellung des Pom- Bestreben einzelner Unternehmer, die, gestützt auf die große Arbeits­merschen Landbundes gut und legt auf den Verkehr mit einer völlig losigkeit, den Tarifvertrag für das Töpfergewerbe selbständigen und von den Unternehmern absolut unab zu durchbrechen versuchen. Die freigewerkschaftlich organi hängigen Arbeiterorganisation, wie der Deutsche Landarbeiter- fierten Töpfer richten an die Berliner Bevölkerung die Aufforderung, Verband eine ist, keinen Wert. Aber wenn der Reichsarbeits- darauf zu achten, daß bei Reparaturen an Defen und Herden keine minister die Gelben empfängt und sogar zu sich bittet, tann man Pfusch arbeit geleistet wird, wie es durch die Fachgruppen vom Reichswehrminister nichts anderes erwarten. Diese arbeiterleitung in letzter Zeit vielfach festgestellt wurde. Sie erwarten, daß feindliche Haltung tann sich noch bitter rächen. sich die Bevölkerung bei derartigen Reparaturen nur gelernter Ofenseger bedient, die mit dem Ausbau der Defen Bescheid wissen und für sachgemäße Reparaturen bürgen

Reeder sabotieren Papen.

Aber die Prämien möchten sie einstecken.

Der Verband deutscher Reeder hat endlich seine Vorschläge für die Erneuerung des Mantel- und Heuer= tarifes den Arbeiterorganisationen bekanntgegeben. Während für die Fahrgast und Frachtschiffe der großen Linienfahrt eine Ver= längerung der jetzt geltenden Heuersätze um 2 Monate vor­geschlagen wird, werden für die Große Trampfahrt, ferner die gesamte Mittlere und Kleine Fahrt außerordentlich weit­gehende Abbaumünsche vorgetragen, die noch dadurch ver­schärft werden, daß in der Einteilung der Fahrtgrenzen und Schiffs= größen grundlegende Aenderungen gefordert werden. Die Abbau­forderungen gehen zum Teil bis zu mehr als 40 Pro3. Dazu kämen dann noch Verschlechterungen infolge Aenderung der Fahrtgebiete.

Der Manteltarif foll für alle Schiffe, also auch für die Große Linienfahrt gelten. In ihm sollen vor allem die 3u.

Sonderbare Personalpolitik.

Die Reichsanstalt entläßt.

Zur Zeit werden in der gesamten Reichsanstalt wieder hunderte Angestellte auf die Straße gesetzt. Teils sind es vor kurzem einge­stellte Zeithilfen, die die durch die Papen- Verordnung entstandene zu­fägliche Arbeit bewältigen helfen mußten, teils sind es lang jährige Angestellte, die dem Phantom Meßziffer" zum Opfer

fallen.

Wenn auch die Ziffer der unterstützten Arbeitslosen in der Reichsanstalt dank der Papenschen Reorganisation" etwas zurüd­gegangen sein mag, so ist doch die Arbeit auf den Arbeitsämtern durch dieselbe Notverordnung so vermehrt worden, daß man noch 10 Proz. des Personalbestandes neu einstellen müßte, wenn man die glatte Abfertigung der Arbeitslosen endlich erreichen will. Echon allein die Einschaltung der Hilfsbedürftigfeits.

prüfung durch die Wohlfahrtsämter hat die Arbeit der Arbeits­ämter erheblich vermehrt.

Man kennt sehr wohl diese zusätzliche Arbeit, die die Aemter nicht mehr bewältigen können. Reichsprüfer und Prüfer der Landesarbeitsämter stellen statistisch fest, wieviel Ueberarbeit zu­säglich entstanden ist. Den Angestelltenorganisationen hat man ver­sprochen, nach Zusammenstellung dieser Erhebungen über eine neue Meßziffer für die Personaleinstellung zu verhandeln. Aber solange nicht die Ergebnisse der Prüfungen vorliegen, ist eben feine Mehrarbeit festzustellen. Wenn man es richtig nimmt, schafft die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung auf diesem Wege Arbeit", allerdings in diesem Falle nur für sich selbst, denn die Entlassenen sind morgen unter­stützte Arbeitslose.

Einigung im englischen Weberstreif?

London, 23. September.

Die von der Regierung nach Manchester einberufene Vermittlungskonferenz im Weberstreik in Lancashire fam am Freitag zu einer Einigung in der Lohn= frage. Beide Seiten stimmten der von dem Unter­ausschuß vorgeschlagenen Lohnherabsetzung um durch­schnittlich 8,5 Proz. zu.( Die Unternehmer wollten die Löhne um 12½ Proz. fürzen.) Damit ist der haupt­sächlichste Streitpunkt beigelegt. Der Streif dürfte in allernächster Zeit beendet sein. Die Konferenz hat sich noch mit der Frage der Wiedereinstellung von Webern zu befassen, die bei früheren Lohnstreitigkeiten entlassen worden waren. Man hofft auch hier bald eine Einigung zustandezubringen.

Zum Streif bei O. Elsner.

Achtung vor Streitarbeit.-

Wie uns von der Streifleitung mitgeteilt wird, werden bei der Firma Elsner folgende Zeitschriften usw. hergestellt: Im Buch­drud: Deutsche Arbeitgeber- Zeitung, Berkehrstechnische Woche, St. Georg, Friseur Zeitung, Bildungs- Zeitschrift, Deutsche Post, Der Bahnbau, Der Papierfabrikant, Deutscher Drucker, Fortschritte der Medizin, Photofreund, Der Kinoamateur, Salamander- Katalog, Telefunken- Katalog und Preisliste, Der Arbeitgeber, Die Reichs­bahn, Eisen- Zeitung, Der Deutschen Spiegel, Beamten- Bund, Das Baugewerbe, Allgemeine Automobil- Zeitung, Beamten- Jahrbuch, Groß- Berliner Aerzte- Blatt, Photowoche, Photofreund- Jahrbuch 1933, Kinotechnik, Shell- Führer, laufende Arbeiten für die Firmen Bauer u. Co.( Sanatogen) und Schering- Kahlbaum. Im Tiefdruck: Zeit im Bild, Leben im Bild, Landwirtschaft und Gartenbau, Bild­

bericht, Apotheker- Zeitung, Woche im Bild, Wort und Bild, Spar­tassenbote, Friedrich- Wilhelm- Versicherungs- A.- G.

Jubiläumstagung der Justizwachtmeister.

Der vor 25 Jahren gegründete Reichsverband Deutscher Justiz­wachtmeister hielt in Berlin seine Jubiläumstagung ab. Der Ver­band umfaßt mit seinen 3000 Mitgliedern den größten Teil der unteren Beamten bei den deutschen Justizbehörden. Der Verbands­vorsitzende Paul Schmidt- Berlin wies in seiner Eröffnungsrede auf die Bedeutung der Berufsgruppe der Justizwachtmeister hin. Nach den Begrüßungsansprachen entwickelte der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes, Faltenberg, die poli­tische Linie, die heute von den Beamten eingehalten werden müßte. Die Organisationen der Beamten sollten keine Parteipolitik treiben. Aber es könne den Beamten nicht gleichgültig sein, was in der großen Politik geschehe. Sie verwahrten sich dagegen, daß bas Parteibuch entscheidend sei für den Abbauder Beamten. Nur die Frage des Geeignetseins müsse hier maß­gebend sein. Auch das Wort Freiheit dürfe nicht aus dem Wortschatz des Beamten gestrichen werden. Der einzige Weg, der sozialpolitisch und wirtschaftlich erträgliche Verhältnisse für die Beamten sichere, führe das Volk über die Parlamente. Mit aller Entschiedenheit müsse sich die Beamtenschaft dagegen wenden, daß, wie es doch scheine, die Absicht bestehe, für die Beamten die Verhältnisse aus der Vorfriegszeit wieder herbeizuschaffen. Statt die Selbstverwaltung zurückzudrängen, müsse man die Be­amten zu selbständigerer Arbeit erziehen. Das zur Zeit wichtigste Ziel für die Beamtenverbände sei die Schaffung von Rechtsgarantien für die Versorgung und Unterbringung der durch die Notverordnung überzählig gewordenen Beamten. Wenn die Beamtenschaft sich jetzt durch Mißstimmungen verleiten ließe, ihre Organisation aufzugeben, würde sie auf der sozialen Stufe immer tiefer hinabgleiten.

Chinesisches.

Textilarbeiterlöhne um 8 Prozent erhöht.

Schanghai, 23. September.

Amtlich wird gemeldet, daß der Streik in den Baum wollspinnereien, an dem 10 000 Arbeiter teilgenom­men haben, am Freitag beendet wurde. Die Unternehmer haben beschlossen, die Löhne um 8 Proz. zu erhöhen. Die Betriebe haben fofort die Arbeit aufgenommen.

Für den Siegerländer Erzbergbau fällte der Schlichter am Frei­tag einen Schiedsspruch, der den bisherigen Manteltarif bis Ende März 1933 mit folgenden Aenderungen verlängert: Bei gesetzlicher oder tariflicher Aenderung der Arbeitszeit soll über den Lohn auch vor Abruf des Lohntarifs verhandelt werden. Die Urlaubsvergütung des laufenden Urlaubsjahres wird um 25 Pro3. gefürzt. Eine Verfallsklausel setzt eine Frist von drei Monaten zur Wahrung von Ansprüchen aus den Tarifen gegenüber dem Arbeitgeber fest. Die Parteien vereinbarten noch, daß beim Zustandekommen des Rahmentarifs auch das Mehrarbeitsabkommen bis zum 31. März weiterlaufen soll.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin

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Der Borwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Gonntags und Montags einmal, die Abendausgabe für Berlin und im Handel mit dem Titel Der Abend". Jllustrierte Sonntagsbeilage Bolk und Zeit".

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fedes weitere Wort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeter. zeile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgeschäft Lindenstraße 3, wochentäglich Don 8 bis 17 Uhr Der Berlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht ge­nehmer Anzeigen vor!

Berantwortlich rüt Bolitik: Bictor Schiff; Wirtschott. G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton: Herbert Lepère; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Otto Hengst; sämtlich in Berlin. Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. H., Berlin. Drud: Borwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW. 68, Lindenstraße& Hierzu 2 Beilagen.