Der Abstrom französischen Goldes nach Amerika , die Konoersion der französischen Staatsrenten, Frankreichs Zu- rürkhaltung in Stresa haben von neuem die Aufmerksamkeit auf Frankreichs mögliche Rolle als Kapitalexporteur für den europäischen Wiederaufbau gelenkt. Frankreich hat heute selbst nicht unbeträchtliche Kapitalssorgen. Seit Ende 1926 hatte die Bank von Frankreich Gold über Gold an sich herangezogen. Das ganze Weltwährungs- system ist unter dem Druck der französischen Bemühungen, möglichst viel Kapital nach Frankreich zu ziehen und wenig zu verborgen, durcheinandergeraten. Erst in den letzten Monaten wechselte der Goldstrom seine Richtung und zwang auch die Bank von Frankreich verschiedentlich zu größeren Goldabgaben. Diese Tatsache Hot neue Erwartungen auf eine nutzbringende Erschließung des franzö- fischen Kapitalmarkts, besondern für Europas Wiederaufbau, auf- kommen lassen. Aber die neuerlichen Goldabgaben der Bank von Frankreich (die übrigens jetzt schon wieder überwunden zu sein scheinen) sind keine Zeichen für einen Wandel der französischen Anlagepolitik. Sie standen in Verbindung mit der Rew-Dorker Börsen- Hausse, die große europäische Kapitalmengen an sich zog, natür- lich auch französische Spekulationskapital. Aber nicht in bedeutenden Mengen. Die französische Spekulation stand und steht noch jetzt der New-Dorker Aufwärtsbewegung sehr skeptisch gegenüber. Dagegen hat eine sehr beträchtliche Umlagerung englischer Flucht- k a p i t a l i e n von Paris nach New Port stattgefunden. Währungs- mäßig war die Wirkung dieser Umlagerung die gleiche wie die etwaiger französischer Kapitalexporte. Gegen französische Franken wurden Dollar gesucht. Mit anderen Worten: die Bewertung des Franken gegenüber dem Dollar schwächte sich ab. Der Dollar über- stieg vorübergehend den Goldexportpunkt mit der Folge, daß statt den nachgefragten Dollars Gold nach New Park überführt wurde. Prinzipielle Bedeutung kommt demnach den letzten französischen Goldexporten nicht zu. Aus ihnen Hoffnungen auf eine Erschließung des französischen Kapitalmarkts zu hegen, wäre oerfehlt. Grundsätzliche Hemmungen. Immer wieder ist in den letzten Iahren die Erschließung des französischen Kapitalmarkts in den Vordergrund der internationalen Diskussion gezogen worden. Der Kapitalüberfluß in Frankreich und die damit verbundenen niedrigen Zinssätze auf der einen Seite, und die Kapitalnot des Auslandes, das sehr hohe Zinsen bewilligte, auf der anderen hätten nach den Grundsätzen der National- ö k o n o m i e ohne weiteres zu einem natürlichen Ausgleich durch französische Kapitalexporte führen müssen. Und zwar um so mehr, als auch der französische Staat durch seine Wirtschaftspolitik den Kapitalexport zu fördern suchte, z. B. durch starke Herabsetzungen der Börsen- und Wechselsteuern für ausländische Papiere, durch eine Teilreform des Aktienrechts, eine Reform der Pariser Börse, die Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen für die Errichtung von Investementtrusts in Frankreich , die Errichtung einer Akzeptbank. Wenn trotzdem ein wesentlicher französischer Kapitalexport nicht zu- stand« kam, so ist dies auf verschiedene Hemmungen grundsätzlicher Art zurückzuführen.: Vor allem: der Franzose ist vorsichtig und will sicher gehen. Er will ruhig schlafen können, wenn er Geld oerborgt und verlangt eine besonders sichere Anlage. In der Vorkriegszeit hatte Frankreich etwa 4S Milliarden Goldfranken Anleihen ans Ausland gewährt, die zum überwiegenden Teil verlorengegangen sind. Kein Wunder, wenn heute der französische Kapitalist große Neigung ver- spürt, neue Geschäfte mit dem Ausland zu riskieren. Außerdem bestehen Mängel im französischen Banken- system, die das Aufsuchen von Kapitalanlagen im Ausland er- schweren. Die französischen Banken sind in ihrem Arbeitskreis sehr stark abgegrenzt. Die Depositenbanken(mit der Crädit Lyonnais und dem Comptoir National an der Spitze) saugen durch ihr um- fassendes Filiolnetz die Spareinlagen auf, beschäftigen sich aber nur mit dem Depositen(Einlagen) und dem Diskontgeschäft(Wechsel- onkauf). Demgegenüber haben wieder die Emissions-(Anleihe-) Banken(wie etwa die Union Parisienne und die Banque de Paris et des Pays Bas), die sich mit der Grohsinanzierung und dem Aus- landsgeschäft befassen, keine direkte Fühlungnahme mit dem Publikum. Ohne das zeichnungsfreudige Publikum ist aber großer Kapitalexport nicht möglich. Wo trotzdem Auslandsanleihen gewährt wurden, lagen meist politische Ursachen vor, wie bei den Anleihen für die Ostländer. Akkuelle Sorge»». Diese Hemmungen werden aber wesentlich verschärft durch ver- schiedene aktuelle Nöte. Vor allem hat die inländische Kapital- bildung ihr Tempo stark verringert. Die französische Inflation hatte dem Spargedanken keinen Abbruch getan. Von Monat zu Monat steigen die Spareinlagen an. Durch die Wirt- schaftskrise hat sich seit Mitte des vergangenen Jahres die Spar- tätigkeit ganz außerordentlich verringert. Zum Teil durch die Ein- kommensminderung der Beschäftigten und die wachsende Arbeits- lostgkeit, zum Teil aber auch durch die Zunahme des Strumpf- sparen? aus Mißtrauen. Nur etwa 79 Proz. der von der Bank von Frankreich ausgegebenen Noten laufen um. Der Rest ist größtenteils gehamstert. Für den Kapitalmarkt sind die gehamsterten Beträge natürlich verloren. Größer sind aber noch die Verluste aus der Zahlungsbilanz mit dem Ausland. Der weitaus größte Posten, den Frankreich im Verkehr mit dem Ausland früher vereinnahmte, stammte aus dem Fremdenver- kehr. Es ist in den letzten Monaten stark zusammengeschrumpft. Die Reparationseinnahmen, die dem Touristenverkehr mit einigem Abstand folgten, haben ganz aufgehört. Die Zinsen, die Frankreich vom Ausland zu fordern hotte, sind durch die große Kopitalrückführung stark vermindert. Die Kapitalflucht nach Frankreich hat ihr Ende gefunden und die französischen Fracht- einnahmen aus dem Ausland stehen mit der Eintrocknung des Welchandels ebenfalls auf einem Minimum. Kurz: die Kapitalkraft und die Kapitalneubildung Frankreichs haben gegenüber dem Stand der letzten Jahre eine beträchtliche Minderung erfahren. Großer Inlandsbedarf. Das macht sich bereits im normalen französischen Wirtschasts- verkehr störend bemerkbar. Die Industrie, die sich großenteils früher aus eigenen Gewinnen sinanzierte, ist heute infolge der Krisenverluste auf den Kredit angewiesen. Kredite zu erlangen ist zur Zeit jedoch in Frankreich nicht wesentlich leichter als in Deutsch - land. Aber nicht nur die Industrie, auch der Staat hat schwere Sorgen um seine Geldbeschaffung. Stacüspopiere und Renten sind die klassische Anlage des sronzösischen Sparers. Wenn man ober bedenkt, daß seit Ende des vergangenen Jahres große Posten
französischer Renten aus Rentnerkreisen an der Börse verkaust wurden, so ist das für den Staatskredit nur angenehm, um so un- angenehmer, weil der Staat mit einem immer größeren Budgetdefizit zu kämpfen hat. Ende 1929 hatte der französische Staat noch etwa 29 Milliarden Franken Rücklagen. Sie sind heute vollkommen aufgebraucht. Das laufende Finanzjahr wurde ohne eine Centime Rücklage begonnen. Der Ausfall von 1,1 Milliarde Franken , der während der ersten vier Monate des laufenden Finanzjahres zu verzeichnen war, und der bis zum Jahresende schätzungsweise auf mindesten» 6 Milliarden anwachsen wird, drückt daher in seinem vollen Umfang. Er kann wohl nur durch neue Anleihen ausgeglichen werden. Daß der Staat an eine Sanierung der Finanzen herangehen muß, ist selbstverständlich. Jetzt hat sich das Kabinett cherriot, an- geregt durch den Erfolg der englischen Konversion, zu einer Herab-
setzung der Zinssätze für 85 Milliarden französisch« Staatspapiere entschlossen. Seit Montag laufen die Zeichnungen für die Kon- Version. Wenn auch die verlangten Auszahlungen bisher gering sind, so bedeuten sie doch eine volle Belastung. Ob die französische Konversion den gleichen Erfolg wie die englische haben wird, ist offen. Aber selbst wenn es so wäre, dann müßten diesem ersten schnell weitere, nicht minder tiefgreifende Schritte folgen, um die Staatsfinanzen wieder in Ordnung zu bringen. Der eigene Kapitalbedarf Frankreichs ist somit im Augenblick und in der nächsten Zukunft so groß, daß die Aussichten nicht groß sind, in absehbarer Zeit den französischen Kapital- markt dem europäischen Wiederausbau nutzbar zu machen. Die Aus- sichten werden freilich auch nicht gebessert, wenn die Frage der Heeresrüstungen, die immer zugleich eine Kriegs- und Friedensfrage ist, nicht im Sinne gründlicher allgemeiner Abrüstung in Europa gelöst wird. bb/ .
Gegen Vergewaltigung der Städte Oer Deutsche Gtädtetag protestiert gegen Vrachts voreilige Reform.
Es ist eine Ironie der Geschichte, daß ausgerechnet der Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt, Herr Bracht, zum mindesten gegenüber der Zermürbungspolitik an der kommunalen Selbstverwaltung sich nicht zur Wehr setzt, daß er bei seiner Ver- waltungsreform sich über die Reformvorschläge seiner früheren Kollegen, des Preußischen Städtetages, einfach hinweg- gesetzt hat. Gegen diese Methoden der Berwaltungsreform, gegen unzweck- mäßige Staatseingriffe in die Selbstverwaltung hat der Deutsche und Preußische Städtetag auf seiner Vorstandssitzung am 23. September in Weimar nachdrücklich protestiert. Die Kom- munalaussicht über die mittleren und kleineren Städte muß nach Ansicht der Städte beim Oberpräsidenten zusammengefaßt werden. Wenn schon die zweite Instanz im Verwaltungsstreit- verfahren beseittgt sei, dann müsie wenigstens oerlangt werden, daß die Bezirksausschüsse mit Leuten besetzt würden, die die Kommunalverhältnisse wirklich kennen. Alle Verwaltungs- aufgaben der örtlichen Instanz seien auf die Kommunen zu übertragen. Widerspruch fordern vor allem heraus, daß in die grundsätzliche Neuordnung der Verwaltung die vorübergehenden Bestim- mungen über die Einsetzung von„Staatskommissaren für die Ab- lieferung von Staatssteuern" aufgenommen feien. Dos sei geeignet, der Hetze, die von den Gegnern jeglicher Kommunalwirtschaft
„Sie letzte Game." Llntergangsstimmung bei der Schwerindustrie. Es steht schlecht mit dem privatkapitalistischen System. Niemand hat dos so deutlich ausgesprochen wie der Reichskanzler von Papen in seiner im Rundfunk statt im Reichstag vorgetragenen Kanzler- rede. Dieses Bewußtsein lebt aber auch in der privatkapitalistischen Wirtschaft selbst. Es ist bemerkenswert, daß es das führende Organ der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie ist, die Wirtschaftszeitung„Ruhr und Rhein " des Langnam-Vereins, die den Er- folg des Papen -Programms ebenfalls als letzte Chance des privat- kapitalistischen Systems in Deutschland bezeichnet.„Ruhr und Rhein " schreibt am 23. September folgendes: Mut zum Handeln. „Mißlingt der Plan der Reichsregierung, über die private Wirt- fchaft den Organismus der deutschen Wirtschaft wieder zu beleben und ihm seine volle Leistungsfähigkeit zurückzugeben, dann ist das freie Unternehmertum verloren, dann werden jene Kräfte die Ober- Hand gewinnen, die den Gesamtbereich der Wirtschaft der staatlichen Regelung unterwerfen wollen. Wehe dem Unternehmertum, wenn es nur an eigenen Nutzen denkt und nicht an den des großen Ganzen, wenn es jetzt nicht feine Stunde erkennt und die große Chance begreift, die ihm die Reichsregierung bietet, wenn es nicht wagt, sondern nur zurückhält, nur wartet." Wir wiederholen diesen von tiefem sittlichen Ernst getragenen Appell des Reichskanzlers an da« deutsch « Unternehmer- tum, weil auch wir der Auffassung sind, daß in dem Wirtschasts- Programm der Reichsregierung der privaten Wirtschast nicht nur — seit vierzehn Jahren staatssozialisttscher Experimente— die erste, sondern gleichzeitig auch die letzte Chance gegeben ist, die zur Ueberwindung der Krise notwendigen Kräfte zu freier und natür- licher Entwicklung zu bringen. Täuschen wir uns darüber nicht: die so oft berufene Entscheidungsstunde des deutschen Unternehmertums ist wirklich ge- kommen... Die Privatwirtschaft hat durch ihre öffentliche Zu- stimmung zu dem Regierungsprogramm diesen Willen zur Mitarbeit ausdrücklich bekundet. Ein Mißerfolg des Regierungspro- gramms wird daher in den Augen der Oeffentlichkeit als Beweis dafür gewertet werden, daß die Privatwirtschaft zur Ueber- Windung der Krise aus eigener Kraft nicht fähig ist, daß sie„o b- gewirtschaftet hat." Hier kommt eine Stimmung zum Ausdruck, die man nur Katastrophen st immung nennen kann. Das Adelskabinett er- scheint dem Privatkapial heute als Retter des privatwirtschasllichen Systems, und zwar in einer Lage, wo es um die letzte Chance geht. Die Hoffnung aus die Nazis ist schon zum Teufel. Dos Selbstoer- trauen der deutschen Privatwirtschaft scheint endgültig verloren. Für die deutsche Arbeiterschaft ist das kein« Ueber- rasch ung. Für sie haben Sozialdemokratie und Gewerkschaften deshalb den Kampf für die Beseitigung des kapitalistischen Systems als Gegenwartsaufgab« angekündigt, weil die Stunde für den Sozialismus in der Tat gekommen ist. Dieser Befürchtung müssen auch die Unternehmer jetzt offenen Ausdruck geben. Ein Grund mchr, alle Kraft der Arbeiterklasis einzusetzen für den ilmbaii derWirlschast
bettieben werde, zu stützen, obwohl eine Nichtablieferung von Staatssteuern ihren Grund allein in der ungenügenden Reichshilfe und in der mangelnden Staatsbeteiligung an den Wohl- fahrtslasten habe. Die in jahrelanger Arbeit geschaffenen Haus- Halts-, Kassen- und Rechnungsordnungen hielten jeder Kritik stand und seien jeder Staatshaushaltsordnung gleich- werttg. Die Losten aus der Arbeitslosenunterstützung verschieben sich immer mehr von Reich und Staat auf die Gemeinden. Während die Lasten des Reichs sich in diesem Jahre um 159 Millionen Mark verringert haben, wird das Rechnungsjahr 1932 den Gemeinden neue Lasten in mindestens der gleichen Höhe infolge des Steigens der Zahl von Wohlfahrtserwerbslosen bringen. Der Deutsche Städtetag schätzt den Fehlbetrag aller deutschen Kommunen für 1932 auf 599 bis 699 Millionen Mark. Vom Reich müsse zum mindestens die sofortige Zahlung der eingesparten 159 Millionen Mark an die Gemeinden verlangt werden, zumal der Gemeindeanteil an der Krisensürsorge in Höhe von 1,35 Milliarden Mark in Wahrheit nichts weiter als eine Gemeindehilfe für das Reich sei. Obwohl das Reich im Prinzip die Notwendigkeit einer einheitlichen Finanzierung der Arbeitslosenhilfe anerkannt habe, sei bisher in dieser Richtung tot- sächlich so gut wie nicht» geschehen.„So geht es einfach nicht weiter. Di« Gemeinden, die ihre eigenen Aufgaben auf das äußerste ob- gebaut haben, brechen unter den vom Reich auf sie abgewälzten Arbeitslosenlasten zusammen." Schließlich wird neben der alten Forderung, die Arbeit»- losenhilfe zu vereinfachen und das Nebeneinander von Ar- beitsamt und Wohlfahrtsamt zu beseitigen, vom Deutschen Städtetog die neue Forderung erhoben, bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten mehr als bisher Wohlfahrtserwerbslofe(die am längsten arbeitslos sind) zu beschäfttgen. Die Reichsregierung ober wird gewarnt, die Ermächttgung zur Reform der Sozialversicherung zu unsozialen Maßnahmen zu mißbrauchen.
Der Heringszoll. Heftiger Protest aus Norwegen . Die Verdreifachung des Heringszolls in Deutschland hat bei den norwegischen Fischern heftigsten Protest hervorgerufen. Die Fischereiorganisationen Norwegens haben sich bereits an die Regie- rung gewandt und gegen die deutschen Zölle schärfste Ver- geltungsmaßnahmen gefordert. Diese Forderung wird durch den Hinweis unterstrichen, daß Norwegen dreimal soviel Waren von Deutschland kaufe als umge- kehrt, so daß im deutsch -norwegischen Handelsverkehr Deutschlands Handelsbilanz hoch aktiv sei.— Auch die schottischen Fischer- verbände haben ihre Mitglieder einberufen, um zu den deutschen Zollerhöhungen Stellung zu nehmen. In Deutschland protestiert der Reichsoerband der deutschen Fischhändler lebhaft gegen die Behauptung der Reichsregierung, daß die neuen Heringszölle keine Verteuerung nach sich ziehen würden. Der Reichsverband gibt an, daß die Herauf- setzung der Zölle von 3 auf 9 Mark je Tonne bei dem billigen norwegischen Salzhering zu einer Verteuerung um 31 Proz. führen muß. Damit würde der einzelne Hering um 1.2 Pfennig teurer werden. Bei den bekannten Preisabrundungen auf dem Wege über die verschiedenen Handelsorganisationen bis zum Konsu- menten dürfte die von uns aufgestellte Berechnung, daß die Ver- teuerung des einzelnen Herings zwei Pfennige ausmachen wird, noch den Feststellungen des Reichsoerbandes zutreffen. Zum Schluß erklärt der Reichsverband mit vollem Recht, daß die Steige- rung der Heringseinfuhr aus Norwegen , die im letzten Jahr 89 Proz. betragen habe, sich ausschließlich auf den billigen Salzhering beschränkt haben. Diese zusätzliche Einfuhr billiger und billigster Fische ist ober schließlich nur eine Folge derent- setzlichen Kaufkraftzerrüttung in Deutschland .
Deutscher Eisenhaadel A.-G. legt Kapital zusammen. Di« Generalversammlung der Deutschen Eisenhandel A.- G, Berlin , beschloß, das Kapttal von 24.2 auf 9 Millionen Mark zusammenzulegen. Der Kapitolschnitt Hot sich durch erhebliche Sonderabschreibungen, besonders auf die zahlreichen Tochtergefell- fchaften, als notwendig erwiesen.— Nach dem Vorstandsbericht ging der Umsatz diese» größten deutschen Cisenhandelskonzerns. der über«in Netz von 94 Konzernunternehmungen verfügt, im Geschäftsjahr 1931 auf 71 gegen 119 Millionen Mark zurück. Im letzten Konjunkturjahr 1929 betrug der Umsatz etwa noch 299 Mil- lionen Mark. Bemerkenswert war der Hinweis des Vorsitzenden, daß nach einer weiteren Schrumpfung der Umsätze in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um nochmals 35 Proz. die Umsätze eine erhebliche Steigerung erfahren hätten, so daß sich dos Verhältnis zwischen Handlungsunkosten und -Umsätzen günstiger gestaltet habe. Der Anteil der Unkosten am Umsatz konnte bereits von 17 auf 14.5 Pro.z. gedrückt werden. so daß hei einem Bruttogewinn vom Umsatz in Höhe von 13 Proz. jetzt wieder fast die Grenze erreicht sei, wo Gewinne Herausgewirt- schaftet werden könnten.