voll auswirken, der mit seiner hohen Verzinsung jetzt eine starke Anregung bietet.
Pfandbriefe konnten allgemein ihren Kursstand um etwa 1 Proz. verbessern und auch Schuldbuchforderungen lagen im Durch schnitt bis 1 Proz. über dem gestrigen Stande. Ueberraschend war, daß Kommunal obligationen vernachlässigt blieben, obwohl die Erklärung der Städte Köln und Frankfurt a. M., ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, start beachtet wurde.
Der Aktienmarkt lag im Gegensatz zu der lebhaften Rauftätigkeit bei den Renten völlig tot. Das Strohfeuer der Anfurbelung scheint bereits ausgebrannt zu sein. IG. Farben hörte man gegen 1 Uhr mit 100%, Siemens mit 135 bis 136. ReichsbahnVorzugsaktien blieben mit 83% gefragt.
Der Herbst ist da!
Schlechtes Sonntagswetter in Aussicht.
Wieder hat sich in den letzten Tagen das Wetter unter einem gleichzeitigen Temperaturrückgang zum Wochenende immer mehr verschlechtert. Die Sonntagsprognose des Amtlichen Wetterdienstes lautet recht trübe: Meist bewölkt, Regenfälle, wenig Temperaturänderung und mäßige bis frische füdwestliche Winde.
Ueber der Normandie und über Schottland haben sich De pressionen herangebildet, die beide auf unser Gebiet zusteuern. Im größten Teil des Reiches ist das schlechte Wetter bereits vorherrschend. Mittel- und Ostdeutschland meldet Regen bei 13
bis 15 Grad Wärme. Nur im Süden und in Schlesien ist es noch trocken und die Temperaturen liegen dort bei 18 bis 20 Grad Wärme. Zur Zeit ist die gesamte Wetterlage so unsicher, daß für den Wochenbeginn keine genaue Vorhersage möglich ist.
Der fünfte Fastentag angetreten.
Bombay, 24. September. Gandhi trat am Sonnabend seinen fünften Fastentag an. Freitagabend zeigten sich bei ihm starte Erschöpfungserscheinungen, so daß in feinen Freundeskreisen starke Befürchtungen für seine Gefundheit geäußert werden. Gandhi hat seit Beginn des Hungerstreifs 4% Pfund an Gewicht verloren.
Um Freitag erhielt Gandhi ein Telegramm aus Amerika , worin die Verwunderung über seinen Entschluß ausgedrückt wird, für eine indische Sekte anstatt für das ganze indische Volk zu sterben. In feiner Antwort schreibt Gandhi :„ Der indische Nationalismus wird durch meinen Opfertod gestärkt werden. Ich hoffe, daß Amerika die Weltmeinung zugunsten meines Opfers in Bewegung sehen wird."
Ein Hindudiener, der einen Sympathie- Hungerftreit mit Gandhi befchloffen hatte, beging nach 24 Stunden Selbstmord.
Patel droht.
New York , 24. September. Der indische Nationalistenführer Patet traf am Freitag an Bord des deutschen Dampfers ,, Europa " in New York ein, um eine große Propaganda für die indische Unabhängigkeit in Amerika durchzuführen. Er bezeichnete seinen Auftrag als„ Unterrichtung des amerikanischen Volkes in der Philosophie Gandhis ". In einer Unterredung erklärte Patel: England hat Indien gestohlen, es muß unser Eigentum zurüdgeben. Wir wollen völlige Unabhängigfeit." Ueber die Möglichkeit eines Hungertodes Gandhis befragt, fagte Patel: Gandhi steht zwischen dem englischen Weltreich und der Revolution. Ohne ihn würde das Leben der Engländer in In
"
dien nicht sicher sein. Er wird den gegenwärtigen Hungerstreit
fiegreich überleben."
Urteil im Brünner Hochverratsprozeß. Nationalsozialistische Angeklagte zu Gefängnis verurteilt.
Um 9.15 Uhr wurde im Schwurgerichtssaal des Brünner Kreisgerichts das von der gesamten sudetendeutschen Deffentlichkeit mit großer Spannung erwartete Urteil im Brünner Hochverratsprozeß gefällt. Das Urteil lautet:
Für Plakate 11 Jahre, 9 Monate
Der vierte Senat und seine Rechtsprechung
Vor dem 4. Strassenat des Reichsgerichts hatten sich in zweitagiger Berhandlung der kommunistische Parteisekretär Schippa und elf Genossen aus Bitterfeld wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehens gegen das Republikschutzgesetz zu verant
worten.
In der Nacht zum 22. Mai 1931 waren in Bitterfeld im Hinblick auf eine wegen der Kürzung der Fürsorgegesätze geplante Erwerbslosendemonstration an den verschiedensten Stellen der Stadt zwei bebilderte plakate angeklebt worden, in denen die Polizeibeamten und Soldaten aufgefordert wurden, sich mit den Erwerbslosen zu solidarisieren. Vier Angeflagte maren geständig, an der Klebeaktion teilgenommen zu haben, während die übrigen ihre Beteiligung abftritten. Das Gericht verurteilte den Parteisekretär Schippa als Leiter der Klebeaktion zu einem Jahr neun Monaten Festungshaft, den Chemotechniker Schnura, der ihm bei der Einteilung der Klebekolonnen behilflich gewesen war, zu einem Jahr sechs Monaten Festung. Zwei Angeklagte erhielten ein Jahr drei Monate und fünf ein Jahr Festung. 3wei Angeklagte wurden wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Sämtlichen Angeklagten wurde die Ueberzeugungstäterschaft zugebilligt. Untersuchungshaft wurde angerechnet.
Zuchthaus für Reichsbannermann. Unverständliche Urteile eines Schöffengerichts.
Die
Das hiesige Schöffengericht verurteilte am Freitag einen Reichsbannermann zu einem Jahr Zuchthaus und einen anderen zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Zwei Kommunisten erhielten zehn und acht Monate Gefängnis. In der Nacht vor dem ersten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl fam es in Steinbach im Odenwald zwischen Reichsbannerleuten, Kommunisten und Nazis zu einem Zusammenstoß. Der Nazimonteur Hellbeck hatte einem jungen Kommunisten eine Ohrfeige versetzt. So entstand der Streit. Auf beiden Seiten gab es Leichtverletzte. Trotzdem verurteilte das Gericht den Reichsbannermann, Lokomotivheizer Keil, wegen angeblicher Rädels
lohn einklagen müssen. Dafür ist der Pg. dieser Arbeiterpartei" vielfacher Haus- und Schloßbefizer und eifriger Börsenbesucher. Nieder mit den Bank- und Börsenfürsten!
Oberstaatsanwalt Buchardi sagte am Mittwoch über Herrn Steinmeyer: Es ist selbstverständlich, daß man mit zweihundert Mark in der fraglichen Zeit fünf Tage!- austommen fann, wenn man nicht die Ansprüche des Herrn Steinmeyer stellt. Und dieser Steinmeyer ist der Intimus der Ber liner nationalsozialistischen Führer.
Sonderjustiz in Liegniß.
Sozialdemokratische Funktionäre verurteilt.
Liegnih, 24. September. ( Eigenbericht.)
gericht ein großer Aufruhr- und LandfriedensbruchIn sechstägiger Berhandlung befchäftigte das Liegniter Sonder
Straßendemonstration
prozeß, dem die der Eisernen Front am Nachmittag des 25. Juni zugrunde liegen.
An dem fraglichen Sonnabend nachmittag waren in der Liegnißer Innenstadt erftmals Mitglieder der Eifernen Front mit ihren neuen Abzeichen zu einem Spaziergang zu Wahlpropagandazwecken erschienen und begrüßten fich mit Freiheitsrufen.
Es wurden von einzelnen Rudeln Nationalsozialisten einige Eiserne- Front- Mitglieder angegriffen, mißhandelt oder ihnen die 2 bzeichen abgerissen. Die Polizei war daher vollzählig eingefeht und ging mit dem Gummifnüppel gegen die Menge vor.
Die sieben Angeklagten find schuldig, sich seit den Jahren 1930, 1931 und 1932 in einigen Orten der tschechischen Republik zu Berschiedene Personen, darunter die GewerkschaftsAnschlägen auf diese vereinigt zu haben und zu demselben 3wed in jetretäre Ufert, Höer und Späte wurden verhaftet. unmittelbare oder mittelbare Verbindung mit fremden Fat- Ufert war auch mit dem Gummifnüppel geschlagen, Höer der toren getreten zu sein und haben zu demselben Zweck befert war auch mit dem Gummifnüppel geschlagen, Höer der waffnete Kräftee gesammelt, organisiert und ausgebildet, woKragen abgeriffen worden. durch sie sich des Verbrechens des§ 2 des Schutzgesetzes strafbar machten. Es sind deshalb gemäß dieses Paragraphen verurteilt
worden, und zwar:
Dr. Alexander Petermichel zu 18 Monaten, Ingenieur Haider zu drei Jahren, Palide zu 15 Monaten, Donnhäuser zu zwei Jahren, Schwab zu einem Jahr, Illing zu drei Jahren und Mehner zu drei Jahren und zu weiteren Geldstrafen sowie zu den Verlusten aller bürgerlichen Ehrenrechte. Die Untersuchungshaft wird ihnen angerechnet.
Die Verteidiger werden Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung anmelden. Die Angeklagten nahmen das Urteil mit Ruhe auf.
Eine Perle der Nazis.
" Pg. Steinmeyer".
Im Prozeß des ehemaligen Bizepräsidenten Weiß gegen den ,, Angriff" wegen der Beschuldigung, an Glückspielen teilgenommen und
sekretäre, denen Rädelsführerschaft zur Last gelegt wurde. Zehn Angeklagt waren elf Personen, darunter die GewerkschaftsAngeklagte gehören der Eisernen Front an, während einem Nationalsozialisten, der niedergeschlagen worden war und sich mit einem Totschläger gewehrt hatte, unbefugter Waffenbesitz zur Last gelegt wurde.
Es wurden rund 100 Zeugen vernommen. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagten insgesamt 7 Jahre 5 Monate Gefängnis, gegen die Gewerkschaftssekretäre Ufert 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, Höer und Späte je 1 Jahr Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten Gefängnisstrafen von 6 bis 9 Monaten, gegen den Nationalsozialisten Steffen einen Monat Gefängnis.
Das Urteil lautete: bei Ufert auf 7 Monate Gefängnis, Höer Freispruch, Späte 4 Monate Gefängnis, Moser 4 Monate, Krause 5 Monate, Haute 6 Monate Gefängnis, Gerschau Freispruch, Alf 3 Monate, Goldschmidt 3 Monate, Elsner 4 Monate Gefängnis. Steffen wurde freigesprochen.
Spielflubs begünstigt zu haben, wird allerhand Klatsch zuſammen. Werkspionage bei der AEG.
getragen und die Kronzeugen des Angriff" werden bis auf die Knochen blamiert. Aber einige Momente verdienen doch festgehalten zu werden. Da ist Herr Steinmeyer, der in der Friedrichstraße eine Tanzdiele und in Teltow eine Villa besitzt. Dort verkehren ständig prominente Führer der nationalsozialistischen Partei, unter anderem der Angriff"-Redakteur Lippert, der sich obendrein beschwerte, daß ihm Herr Steinmeyer zu lange an der Riviera gewesen sei. Herr Steinmeyer, das noble Mitglied der nationalsozia: listischen Arbeiterpartei" versichert im Prozeß Stein und Bein, mit 200 Mark könne man in Monte Carlo nicht fünf Tage leben wie das Dr. Weiß behauptet habe und ist auch sonst ein Kenner nobler Manieren. Mit 200 Mark nach Monte Carlo zu reisen, daß sei so unmöglich, wie mit 1,50 m. in sein Lokal in der Friedrichstraße zu gehen!
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Zum Besuch dieses anscheinend auch der sittlichen Erneuerung bestimmten Lokals ladet Pg. Steinmeyer in der so tief verachteten Boulevard- Bresse ein, auch in der jüdischen, er schmückte seine Inferate bis zur Bracht- Verordnung mit den Bildern dreiviertel nackter Tanzgirls die übrigens bis zu dieser Zeit auch so herumliefen und so erbärmlich bezahlt werden, daß sie auf andere Art von Erwerb angewiesen sind. Aehnlich benimmt sich Pg. Steinmeyer gegenüber den Kellnern, von denen jeht wieder eine Anzahl ihren Garantie
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Zwei Hauptschuldige festgenommen.
Durch die Berliner Kriminalpolizei ist in den letzten Tagen ein Fall von Werkspionage bei der AEG. aufgedeckt worden. Die beiden Hauptschuldigen, der seit vielen Jahren bei der EG. beschäftigte Betriebsingenieur Frik S. und der 62 Jahre alte Bertreter einer Farbenfabrit, Dr. Mar H., find feffgenommen worden. Die Beschuldigten geben ihre Tat zu einem Teil zu. Beide werden sich auf Grund der Notverordnung zum Schutz der Wirtschaft vom 9. März 1932, die verschärfte Bestimmungen für den Berrat von Betriebsgeheimniffen vorsieht, zu verantworten haben.
Langwierige Ermittlungen der Kriminalpolizei waren notwendig, um die beiden Schuldigen zu überführen. Wie die Ermittlungen ergeben haben, hat der AEG.- Ingenieur von dem Vertreter für erteilte Aufträge jahrelang Schmiergelder entgegen genommen. Diese Bestechungsgelder betrugen immer 3 Proz. des jeweiligen Rechnungsbetrages. Durch fortlaufende Entgegennahme der Schmiergelder hatte sich der Ingenieur dem Vertreter der Farbenfabrik völlig ausgeliefert. Bor mehreren Monaten trat nun Dr. Mar H. an den AEG.- Beamten heran und forderte ihn ouf,
führerschaft bei schwerem Landfriedensbruch zu einem Jahr Zuchthaus, den Reichsbannermann Steiner zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und die beiden Kommunisten Arzt und Kiefer zu zehn bzw. acht Monaten Gefängnis. Der Nazi Hellbock, der Ver= anlasser des Streites, erhielt wegen tätlicher Beleidigung 50 Mart Geldstrafe!
Verschleierte Photos.
Was Kriminalbeamte im Kommunistenprozeß aussagen.
Jm Kommuniffenprozeß vor dem Sondergericht wurden heute die ersten Kriminalbeamten vernommen. Sie sollten darüber ausfagen, auf welche Weise die Wiedererkennung der Angeklagten durch die Zeugen Engelhardt vor sich ging.
Schon in der gestrigen Verhandlung wurde beanstandet, daß Kriminalassistent Damm Engelhardt- Sohn die Photographien der Angeklagten anfangs mit Seidenpapier zugedeckt vorgelegt hatte. Als Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld vom Kriminalkommissar Sattler wissen wollte, ob eine derartige Identifizierung bei der Kriminalpolizei üblich sei, berief sich dieser auf sein Dienstgeheimnis. Der Antrag Dr. Rosenfelds auf Anforderung einer amtlichen Auskunft zu dieser Frage wurde vom Gericht abgelehnt. Zu einer meiteren Ablehnung eines Antrages der Verteidigung fam es bei der Erörterung der Festnahme von zwei jungen Leuten, die durch die Bekundung der berüchtigten Frau Gueride veranlaßt worden war. Wie erinnerlich, hat diese Dame im Gerichtssaal plötzlich behauptet, die Angeklagten Tobehn und Krüger seien es gewesen, die auf ihre Veranlassung verhaftet worden seien. In WirkMan lichkeit waren es aber die beiden anderen jungen Leute. fernte sie heute vor Gericht kennen, sie sehen den beiden Angeklagten nur sehr wenig ähnlich. Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld richtete an Frau Guericke die Frage, welche Art Operationen sie durchgemacht habe. Er begründete diese Frage damit, daß gewisse Operationen bei Frauen Charakterveränderungen hervorrufen, die die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen. Diese Frage wurde zuerst vom Vorfigenden Landgerichtsdirektor Tolk beanstandet und später durch einen Gerichtsbeſchluß abgelehnt.
Die Nachprüfung der Glaubwürdigkeit einer Zeugin ist in Moabit allgemein üblich und strafprozessual absolut zulässig.
gegen ein gutes Honorar die technischen Pläne einer neu= tonstruierten Maschine zu beschaffen. Frizz S. ging auf den Plan ein und er fertigte ein ausführliches Erposé über die Konstruktion der fraglichen Maschine an. Dr. H. hatte inzwischen zu mehreren ausländischen Firmen der Kabelindustrie Verbindungen angebahnt. Vor drei Tagen, als Dr. H. den ausländischen Intereffenten genaue Zeichnungen und weitere Details übermittelte, schien der Ankauf des gesamten Materials durch die ausländischen Firmen unmittelbar vor dem Abschluß zu stehen. Die Polizei, die ihre Nachforschungen insgeheim angestellt und die beiden Männer scharf beobachtet hatte, griff jetzt ein. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Angelegenheit noch weitere Kreise zieht.
Bankräuber verurteilt.
Schwere Zuchthausstrafen in Altona . Altona , 24. September.
Das Sondergericht verurteilte heute wegen Bank
raubes die Angeklagten Hinler zu neun Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust, Petritat zu acht Jahren 3uchthaus und zehn Jahren Ehrverlust, Hendell zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust und Schnabel zu drei Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust. Die Angeklagten hatten am 15. d. M. einen Raubüberfall auf die Filiale der Commerz- und Privatbank in der Holstenstraße ausgeführt. Die Räuber hatten die Bankbeamten mit Revolver bedroht. Da sie jedoch durch das Sirnengeheul einer Alarmvorrichtung gestört wurden, mußten sie mit einer Beute von nur hundert Mart flüchten. Sie wurden bald darauf festgenommen.
Eine Batertragödie.
Mufiter geht mit zwei Söhnen in den Tod.
Hausbewohner des Hauses Elisabethstr. 22 in Pots. dam bemerkten gestern abend starken Gasgeruch. Als man die Wohnung des Musikers Erich Amelungsen mit Gewalt öffnete, 9 Jahre alten Söhnen Otto und Siegfried mit Gas fand man den Musiker mit seinen beiden kindern, den 8 und vergiffet tot auf. Anscheinend hat Amelungsen, der von seiner Ehefrau getrennt lebte, aus wirtschaftlichen Sorgen Selbstmord verübt und seine beiden Kinder mit in den Tod genommen.
Nächtlicher Ueberfall.
Kinopächter mit Auto verfolgt und beraubt.
Ein schwerer Ueberfall ereignete sich in der vergangenen Nacht in der Schön ffraße in Weißensee. Bor feinem Wohnhause wurde der Pächter Herbert Wust rad, als er in Begleitung seiner Ehefrau den Hauseingang Nr. 17 betreten wollte, von drei noch unbekannten Tätern überfallen, mit der Pistole bedroht und um 550 m. beraubt. Die Räuber flüchteten mit einer dunklen Cimoufine.
Das Ehepaar Wustrack hat bereits seit geraumer Zeit in der Berliner Allee 205/210 in Weißensee das dortige Schloßtino gepachtet. Die gestrige Tageseinnahme machte genau 550 M. aus, die das Ehepaar in einem fleinen blauen Handkoffer verwahrte. Nach Mitternacht machten sich die beiden Leute auf den Heimweg und beobachteten dabei bereits eine Limousine, die ihnen in ver= dächtiger Weise folgte. Der Wagen überholte sie aber und fuhr davon. Als das Ehepaar vor dem Hause Schönstraße 17 angelangt war und der Ehemann, der den Handkoffer trug, das Haustor aufschließen wollte, kam plöglich wieder jenes Auto heran, in dem drei Männer saßen. Der Wagen hielt an. Die drei Insassen stürmten heraus. Einer von ihnen zog eine Pistole und rief: ,, ände hoch! Geld her!" Im nächsten Moment schon wurde Wustrack von einem der Burschen niedergeschlagen und des Handkoffers beraubt. Der Mann, der das Ehepaar mit einer Pistole bedroht hatte, gab jetzt zwei Schüsse ab. Bevor die erschreckte Frau des Bächters noch um Hilfe rufen konnte, waren die drei Räuber schon in ihren Wagen gesprungen und rasten mit ihrer Beute davon.