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Severin als Zeuge.

Er hat als Privatmann" telephoniert.

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Der Polizei- Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtags  vernahm am Donnerstag zunächst den Generalleutnant a. D. Severin als Zeugen. In den gestrigen Verhandlungen hatte ein Hausinspektor des Reichstags ausgesagt, daß in den ersten Nacht­stunden am Tage der Reichstagsauflösung ein General Severin bei ihm angerufen und sich danach erkundigt habe, ob im Reichstag   alles ruhig sei. Da die Haussuchung erst einige Zeit nach diesem Anruf stattfand, hat der Beamte dem Zeugen am Telephon erklärt, daß alles ruhig wäre und daß sich außer der üblichen Wache niemand im Reichstag befinde. Die Zeugenladung des Generals Severin war nun erfolgt, um zu ermitteln, ob etwa dieser Zeuge nähere Auskünfte über die Haussuchung zu geben vermöchte, ob er irgend etwas davon gewußt oder gehört hatte.

Auf die entsprechenden Vorhaltungen durch den Ausschußvor­sitzenden bestätigt Severin, daß er in der Tat am Tage der Reichstagsauflösung, und zwar gegen 10 oder gegen 11 Uhr abends im Reichstag angerufen und sich bei dem Hausinspektor erkundigt habe, ob alles ruhig und in Ordnung sei. Ich war, so sagt der Zeuge, an jenem Tage am Reichstag vorbeigekommen und hatte ein be= rechtigtes Interesse daran, auch rein als Privatmann, mich danach zu erkundigen, ob nun nach der Auflösung im Reichstag   alles ruhig verlaufen sei, denn ich war noch 1928 Kommandant in Berlin  . Der Zeuge erklärt, daß der Hausinspektor ihm gesagt habe, es sei im Reichstag   alles ruhig.

Bors. Schwenk: War vielleicht die Veranlassung zu Ihrem Anruf ein Gerücht, daß eine Sprengung des Reichstagsgebäudes be­absichtigt sei?

Zeuge Severin: Nein, das habe ich erst später aus den Zei­tungen erfahren. Ohne weitere Befragung wird der Zeuge Severin dann entlassen. Der Ausschuß setzt nunmehr die Zeugenvernehmungen zu den Zwischenfällen in der Bendler- und Tiergartenstraße am Tage der Skagerrak  - Kundgebung fort.

Abg. Meistermann( 3.) ersucht dann, dem Reichskommissar den Abdruck der gestrigen Ausführungen des Berichterstatters schleunigst zuzustellen, damit der Reichskommissar sich äußern könne. Vors. Schwent widerspricht dem. Wenn der Reichs­kommissar um den Bericht ersuche, stehe er ihm zur Verfügung. Der Ausschuß habe aber keine Veranlassung, dem Reichskommissar irgend­wie nachzulaufen.

Abg. Henze( Natsoz.) schließt sich dieser Auffassung an. Abg. Dr. Hamburger( Soz.) dagegen ersucht, eine gute Sache nicht durch Formalien zu verschlechtern, und beantragt, den Bericht dem Reichskommissar unverzüglich zuzusenden.

Vors. Schwenk: Hier handelt es sich nicht um Bürokratismus. Der Reichskommissar ist es, der die Arbeit des Ausschusses sabotiert hat. Er hält es auch nicht für nötig, sich hier vertreten zu lassen. Gegenüber einer solchen Nichtachtung würde das Hinübersenden des Berichts geradezu eine Würdelosigkeit sein.

Abg. Daluege( Natsoz.) tritt dem Vorsitzenden bei und weist darauf hin, daß ja ein Vertreter des Reichskommissars am Pressetisch fize. Der Reichskommissar sei sehr genau über das unterrichtet, was im Ausschuß vorgehe.

Berichterstatter Möller( Soz.) mein, es wäre doch sehr gut, wenn man die Aeußerung des Reichskommissars heute nachmittag noch bekäme. Diese Aeußerung würde den Kommissar nur noch mehr ins Unrecht sehen.

Gegen die Stimmen von Zentrum und Sozialdemokraten wird jedoch die lle bersendung des Berichts abgelehnt.

Doch Verfassungsbruch!

Was Herr Graef Herrn von Papen zutraute.

Herr Graef, der deutschnationale Vizepräsident des letzten Reichstages, hat durch ein Dementi in der TU." den Sinn seiner Breslauer Versammlungsrede abzuschwächen versucht. Er will nur von einer Daueranwendung des Art. 48, nicht von Verfassungsbruch geredet haben. Demgegenüber erklärt der Berichterstatter der Ullstein- Blätter, der in dieser Bersammlung zugegen war:

Nach meinen Notizen hat Graef   wörtlich erklärt: Wir sind der Meinung, daß man ohne einen Verfassungsbruch niemals wird Schluß machen fönnen mit dem Weimarer   System. Herr von Papen wird das schon besorgen; wir dürfen da Vertrauen haben. Brüning hat ihm ja das Rüstzeug der Notverordnungen in die Hand gegeben."

Diese während der Versammlung gemachten Notizen stim= men übrigens auch überein mit dem Bericht des Breslauer Zentrumsblattes.

Als Graef   diese Worte gesprochen hatte, ging eine sichtbare Bewegung durch die Versammlung. Ein offenbar deutsch­nationaler Versammlungsteilnehmer bemerkte sportan: ,, Donner­metter, das ist aber deutlich."

In der Tat: die Worte des Herrn Graef sind so deutlich, daß feine nachträgliche Auslegungskunst daran etwas ändert. Gegner der Regierung Papen  , die die Befürchtung eines fünftigen Verfassungsbruches ausgesprochen haben, sind bisher schonungslos mit Berbot und Strafe belegt worden. Wie steht es nun, wenn Freunde der Regierung Papen   ihr das Vertrauen aussprechen, daß sie den Verfassungsbruch schon besorgen" werde? Ist die Unterstellung der Bereitschaft zum Verfassungsbruch in den Augen der Regierung Papen   denn keine Beleidigung mehr, wenn diese Unterstellung nicht von ablehnender Besorgnis. sondern von beifälliger Hoffnung begleitet wird? Darauf hat die Regierung Papen   jetzt zu antworten!

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Um die Berliner   Bezirke.

Friftverlängerung bis 15. November.

Der Minister des Innern hat die dem Oberpräsidenten in Char­

Der Ueberfall auf der Landstraße

Nazis und Reichsbannerleute vor dem Sondergericht

Vor der 2. Kammer des Berliner   Sondergerichts unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Meusel haben sich fünf Teilnehmer einer Propagandafahrt der Eisernen Front zu verantworten. Die Reichstannerleute Schmidt, 16 Jahre alt, und Teichmann, 24 Jahre alt, wegen versuchten Totschlags, die Mitglieder des Arbeiteradfahrerbundes Solidarität, Boß und Bachmann, wegen Anffiffung zum versuchten Totschlag und der 19jährige Buchdrucker­lehrling Galle  , weil er bewaffnet war. Außer diesen fünf find noch zwei Nationalsozialisten angeklagt, der 24jährige Landarbeiter Beder wegen gefährlicher Körperverletzung und so­wohl er wie der 19jährige Bäckergeselle Schröder wegen desselben Bergehens wie Galle  .

Da es sich um einen Fall vor dem 10. Juli handelt, unterliegt die Sache nicht den Strafbestimmungen der letzten Notverordnung. Sämtliche Angeklagten befinden sich auf freiem Fuß. Die Anklage wird vom Staatsanwaltschaftsrat Dr. Mittelbach ver­treten, die Mitglieder der Eisernen Front werden von den Rechts­anwälten Dr. Joachim und Dr. Kantorowicz verteidigt, die Nationalsozialisten vom Rechtsanwalt Dr. Triebel. Der Anklage liegt ein 3usammenstoß zwischen Teilnehmern einer Propa­gandafahrt der Eisernen Front und Nationalsozialisten zugrunde, wobei drei Nationalsozialisten Schußwunden erlitten und vier Teil­nehmer der Propagandafahrt mehr oder minder schwere Ver­legungen davontrugen. Die Anklage behauptet, daß der Ueberfall von den Mitgliedern der Eisernen Front ausgegangen sei, während die Angeklagten das Gegenteil aussagen. Die flarste Darstellung von den Vorgängen gibt der Angeklagte. Voß. Von der Motor­staffel des Arbeiterradfahrerbundes Solidarität wurden Motorrad­fahrer angefordert zur Teilnahme an einer Propagandafahrt der Eisernen Front. Es sollte Werbematerial verteilt werden. Voß und 3mm hatten die Leitung der Motorstaffel. Es starteten etwa 19 bis 20 Motorräder, größtenteils mit Beiwagen.

als Imm an Voß heranfuhr und ihm mitteilte, daß der Kamerad Man hatte das Dorf Börnicke passiert, es war gegen 6.30 Uhr, Ungermann eine Panne erlitten habe und weggeschleppt werden müsse. Da Voß ein Schlepptau bei sich hatte, fuhr er mit seinen Begleitern und 3mm zu Ungermann zurüd. Dieser stand mit jeinem Motorwagen etwa 8 Meter entfernt von einem Lieferwagen, auf dem ein SS.- Mann jaß. Man war gerade dabei, Ungermanns Wagen anzufoppeln, als von der Richtung aus Grünfeld ein Cast­wagen und ein Beiwagen, besetzt mit uniformierten Nazis, heran­faufte. Kaum hatten sie Schmidt an der Uniform als Reichsbanner­mann erkannt, als der Ruf ertönte: Anhalten, anhalten, Ios! Die Nazis sprangen vom Wagen, mit Spaten be waffnet. Voß sprang auf seinen Motorwagen und gab Gas. Die Nazis warfen nach ihm mit Bierseideln, Schmidt wurde beinahe vom Wagen heruntergerissen. Bei der Motorstaffel angelangt, teilte

Verboten!

Wahlversammlung

der

Versammlung verboten

Da wahrscheinlich durch NSDAP  - Leute gesprengt wird

Eine deu schnationale Verfammlung in Frankfurt   a. d. wurde wegen beabsichtigter nationalsozialistischer Störung verboten.

Ratürlich die Bersammlung, nicht die Störenfriede!

Magistrat als Entwurf vorgelegte Bezirksverfassung endgültig und Magistrat als Entwurf vorgelegte Bezirksverfassung endgültig und ohne Abänderung dem Staatsministerium zur Bestätigung vorgelegt wird.

In der neuen Bezirksverfassung sollen die heutigen Bezirks­versammlungen verschwinden. An ihre Stelle treten die fleineren Gremien der Bezirksräte, die das Bezirksamt verkörpern, an dessen Spize der Bürgermeister steht. Ueber den Aufgabenkreis und die Zuständigkeit dieser örtlichen Verwaltung soll eine spätere Orts jagung die Grenzen ziehen.

er mit, daß die Nazis Kameraden überfallen hätten; sämtliche Motor­räder starteten, um Ungermann und Imm aus der Bedrängnis zu helfen. Die Nazis hatten sich zu einem Haufen auf der Chaussee zusammengeballt, fünf Motorräder konnten durch den Haufen hin­durch, der sechste erlitt neben dem Naziwagen eine Panne,

die Nazis sprangen auf den Fahrer Ringel mit erhobenen Spaten zu, sein Milfahrer Weber erhielt einen Schlag und fiel aus dem Beiwagen heraus. 3m felben Augenblid erfönte ein Schuß.

Schmidt rief: sie schießen, Boß sprang auf sein Motorrad und fuhr davon. Als er unterwegs seine Luftpumpe verlor und einen Augen­blic haltmachte und sich umdrehte, sah er, wie Bachmannn den verlegten Weber in seinen Beiwagen aufnahm und wie in der Mitte der Wegkreuzung ein Nazi stand und schoß. Er feuerte etwa sechsmal seine Waffe ab. Voß fuhr weiter zur Post und rief in

Hennigsdorf   das Ueberfall kommando an. Vors: Es wird von Ihnen behauptet, daß Sie das Kommando erteilt hätten, die Chaussee abzusperren. Angefl.: Bei uns in Solidarität werden überhaupt keine Befehle erteilt. Es werden einfach Zeichen gegeben zum Halten. Vors: Haben Sie selbst eine Waffe gehabt. Ange k 1.: Nein. Vors.: Hat jemand aus Ihren Reihen geschossen? Angefl.: Nein. Vors.: Wie erklären Sie es aber dann, daß drei Nationalsozialisten angeschoffen worden sind. Angefl.: Ich kann es mir nur so erklären, daß die Nationalsozialisten, die hinter uns her rannten, von ihren eigenen Leuten angeschossen worden sind.

klagten Voß. Zum Teil ergänzen sie sie durch bedeutsame Einzel­Die übrigen Angeklagten bestätigen die Darstellung des Ange= heiten. So behauptet z. B. Schmidt, daß zwei Nazis auf ihn losgegangen seien, der eine hatte einen Revolver in der Hand, der andere einen Spaten. Der eine rief ihm zu: Du Hund, du hast geschossen. In Wirklichkeit hatte auch er feinen Revolver. Als Voß davongefahren war, lief er mit den anderen Kameraden zuerst borgen, bis die Landjäger kamen. Vors: Nationalsozialistische zum Bahnhof und dann in den Wald. Hier hielt man sich ver­Zeugen behaupten, daß Sie geschossen hätten. Ange kl.: Ich habe nicht geschoffen. Ich habe nur furze Zeit die Luftpumpe in der Hand gehabt, die ich vom Beiwagenmitfahrer bekommen hatte. Rechtsanwalt Dr. Triebel stellt einen Antrag bei der Polizei, Aus­tunft darüber anzufordern, daß der Radfahrerverein Solidarität Sozialdemokraten sind und daß sich der Verein aktiv an der eine politische Organisation sei, daß der größte Teil der Mitglieder Eisernen Front beteiligt. darität eine politische Organisation iſt. Eisernen Front beteiligt. Die Angeklagten bestreiten, daß Soli­

Das Gericht unterstellt als wahr, daß die Teilnehmer der Motorradstaffel sich in diesem Falle in den Dienst der Eisernen Front gestellt haben.

Neue Todesopfer der Not.

Greises Ehepaar durch Gas vergiftet.

Die furchtbare wirtschaftliche Not fordert täglich neue Opfer. Heute früh wurde der 77 Jahre alte Naturheilkundige August Jähnte und seine um zwei Jahre jüngere Frau Auguste in der Tilsiter Straße 38 durch Gas vergiftet aufgefunden. Die Bemühungen der Feuerwehrfamariter waren ohne Erfolg.

Die alten Leute bewohnten im Hause Tilsiter Straße 38 eine fleine Wohnung und lebten sehr zurüdgezogen. Heute früh gegen 8 Uhr bemerkte die Portierfrau auf dem Treppenflur starfen Gasgeruch, der aus der Wohnung des greifen Paares drang. Man verschaffte sich gewaltsam Einlaß und fand das Ehepaar in dem mit Gas erfüllten Schlafzimmer leblos auf. Die Lebensmüden hatten in der Küche am Gastocher einen mehrere Meter langen Gummischlauch angebracht und das Ende des Schlauchs an einem Bettpfosten des Schlafzimmers befestigt. Der Tod muß schon nach furzer Zeit eingetreten sein. Wirtschaftliche Not ist auch hier wieder das Motiv zu dem gemeinsamen Verzweiflungsschritt der alten Leute.- In seiner Wohnung in der Grünauer Straße in Köpenid wurde heute früh der 37 Jahre alte Gastwirt Erich E. von Angehörigen erhängt aufgefunden. Wirtschaftliche Sorgen und ein Nervenzusammenbruch sind die Gründe zur Tat.

Gelbstmord eines Schupobeamten.

In der Polizeiunterkunft in der Chauffeestraße verübte heute vormittag der 21 Jahre alte Schupowachtmeister Otto Gerigf von der Inspektion Nord Selbstmord durch Erschießen. Der junge Beamte hatte zu Kameraden in letzter Zeit wiederholt Selbstmordgedanken geäußert. Als fich G. heute vormittag allein in feinem Zimmer befand, frachte plöglich ein Schuß. Als Kameraden hinzueilten, lag Gerigt mit einem Herzschuß tot am Boden. Dienst­liche Verfehlungen lagen gegen den jungen Schupo nicht vor; es wird vermutet, daß er aus verschmähter Liebe seinem Leben frei­

willig ein Ziel gesetzt hat.

Der Patt der Konservativen. Schlechte Preffe für Snowden und Samuel. London  , 29. September. Minister sind nicht gerade freundlich. Morning Post" vergleicht Die Abschiedsworte der konservativen Presse an die scheidenden Snowden mit einer tugendhaften alten Jungfer und fügt hinzu, die Regierung werde ohne diese Deserteure ihren Weg fort­

lottenburg geſetzte Frift zur Berichterstattung über die Neu- Keine Mehrheit für Benizelos. egen müſſen. Die Zeiten würden noch schlechter werden als bisher.

,, Times" erörtert die Ereignisse mit Gelassenheit und führt

begrenzung der Verwaltungsbezirke der Stadt Berlin  und die Aenderung der Bezirksverfassung bis zum 15. novem- Aber auch keine für die Monarchisten.  - Das Endergebnis aus, die Mitarbeit der zurückgetretenen Mitglieder der Regierung ber verlängert.

Widersprüche und Schwierigkeiten.

Die neue Bezirksverfassung des Magistrats findet in der Einstellung der Rathausparteien zu den territorialen Aenderun­gen bei der Bezirkszusammenlegung eine geteilte Aufnahme Schon in den Bezirksbürgermeisterkonferenzen standen die Auf­fassungen 50:50, in der Stadtverordnetenversamm Iung wird das gleiche Verhältnis bestehen, von den Bezirks. versammlungen gar nicht zu reden, die sich wahrscheinlich hundertprozentig gegen ihre eigene Auflösung wenden werden. Obgleich die Frist für die Reformvorschläge bis zum 15. November verlängert worden ist, ist kaum damit zu rechnen, daß die beteiligten Bezirksversammlungen einen zustimmenden Beschluß fassen werden. Dann tritt, wie in den Ultimativerlassen der Regierung angekündigt ist, die Beauftragung des Magistrats mit der Durchführung der neuen Bezirksverfassung ein. Das bedeutet aber, daß die jezt vom

der Griechenwahlen.

Athen  , 29. September.  ( Eigenbericht.) Das Schlußergebnis der griechischen Neuwahlen liegt nunmehr vor. Die Benizeliften erhielten danach 102 Mandate und die Royalisten 96. Die übrigen Mandate verteilen sich mit 9 auf die kommunisten, 11 auf die Agrarier und 26 auf die antivenizelistische republikanische Gruppe; 6 find parteilos. Die abfolute Mehrheit, die Venizelos   im alten Parlament besaß, ist dahin. Immerhin bietet das Ergebnis insofern eine Ueber­rajchung, als die Royalisten die erwartete abfolute Mehrheit nicht erlangt haben.

Ein Kapp- ,, Minister  " gestorben. Am Mittwochabend verstarb nach schwerer Krankheit der deutschnationale Arzt und Volkswirt Dr. med. Georg Wilhelm Schiele  . Der Verstorbene, der ein Alter Don fast 64 Jahren erreicht hat, gehörte der Putsch- ,, Regierung" Kapps als Finanzminister an.

sei ungemein wünschenswert gewesen, aber sie sei keinesfalls unerläßlich. Daily Expreß  " schreibt, als Vorkämpferin des Frei­handelsgedankens innerhalb des britischen Reichs könne die nationale Regierung durch das Verschwinden der anders Gesinnten nur gestärft werden.

Der liberale News Chronicle" erflärt seine volle Uebereinstimmung mit dem Schritt Sir Herbert Samuels und seiner Kollegen.

Das Arbeiterblatt Daily Heraid" bemerkt: Snowden ist in höherem Maße verantwortlich für das Entstehen der jetzigen kon­servativen Mehrheit als irgendein anderer Parteimann einschließlich Macdonalds. Somit trägt er auch den vollen Anteil an der

Berantwortung für die Fehler, über die er sich jetzt in seinem Brief empört. Der gestrige Bruch zeigt, daß diejenigen, die in der Banif des vorigen Jahres nicht den Kopf verloren und erfannten, daß die Nation in eine Falle gelodt worden sei, im Recht waren.