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Frankreichs   Rolle in Genf  Populaire" wirft Paul Boncour   Sabotage der Abrüstung vor
Zugend, wir rufen dich! Du gehörst in die sozialistischen   Kampfreihen
Paris  , 1. Oktober. Die Einwendungen, die der französische   Dele- gierte in der Abrüstungskonsercnz Paul Bon- c o u r bereits gestern gegen den neuen abgc- änderten amerikanischen Abrüstungsvorschlag er- hoben hat, veranlassen den sozialistischenP o- p u l a i r e". Paul Boncour   und der französischen  Regierung Sabotage der Abrüstungskonferenz vorzuwerfen. Paul Boncour   habe geglaubt, so- fort die Frage der militärischen Ber- bände, die in gewissen Ländern bestehen, auf- werfen zu sollen, womit er natürlich Deutschland  und Italien   im Auge hatte. Es sei zu eigen- artig, daß der Vertreter Frankreichs   auf solche Weise diese Frage anschneide, habe sich nicht Frankreich   stets geweigert, in die militärischen Essektivbestände die ausgebildeten Reserven ein- zubegreisen? Sei der militärische Wert dieser ausgebildeten Reserven nicht winde st ens ebenso groß wie der der in Frage kommen- den militärischen Formationen? Paul Boncour  begebe sich damit auf ein gefährliches D i s- kussionsgebiet. Aber das sei leider noch nicht alles. Biel   schlimmer sei der Eindruck, den die Stellungnahme Frankreichs   in der Welt hervorrufe. Zedesmal. wenn ein praktischer Vorschlag zur herabsehung der Rüstungen gemacht werde. sei es der französische   Delegierte, der sich dem widersetze, indem er stets technische Argumente finde, neue Schwierigkeiten zu bereiten, und«inen solchen Vorschlag in der Flut von kleinlichen Einwendungen zu ertränken versuche. Die Beweisführung, deren Paul Boncour   sich bedient habe, lasse keinen Zweifel über seine Absicht zu. die Annahme des Hoover-Plans zu v e r h i n- dern. Wenn die französische   Regierung syste- matisch alles, was man in Genf   vorschlage, zurück- weise, so möge sie doch endlich mit ihrem eigenen Plan herauskommen. Andernfalls werde man sie ganz einfach bezichtigen, jede Herabsetzung der Rüstungen zu sabotieren, habe sie aber einen Plan? Nichts gestatte, diese Frage zu bejahen. Die französischen   Sozialisten er­füllen in mustergültiger Weis« ihr« Pflicht, indem sie nahezu allein in ihrem Lande den Mut haben, die Haltung der eigenen Delegierten in Genf   so zu kennzeichnen, wie sie es verdient. Aber die deutschen   Nationalisten haben kein Recht, sich auf die scharfe Kritik desPopulaire" zu berufen, weil sie selbst das ihrige dazu beitragen, eine Verständigung unmöglich�zu. machen, indem sie unerfüllbare Forderungen aufstellen und die Reichsregierung scharfmachen. Wir als deutsche Sozialdemokraten werden«» uns nicht nehmen lassen, den Schuldanteil der eigenen Militaristen festzustellen, auch auf die Gefahr hin,
daß wir genau so alsVerräter" beschimpft werden, wie unsere französischen Genassen jenseits der Grenze. Deshalb erklären wir es für außerordentlich be- dauerlich, wenn auf deutscher Seite immer wieder durch überspitzte offizielle Erklärungen der Eindruck erweckt wird, als ob man nur die r e jt- lose Durchsetzung der eigenen Forderungen als Grundlage für die Wiederbeteiligung Deutsch- lands an den Konferenzarbeiten ansehe. Dieser Eindruck ist wieder einmal durch die gestrigen Erklärungen des Reichsaußenminifters von Neu­ rath   vor der deutschen   Presse erweckt worden, besonders durch feine Ablehnung der gemeldeten Kompromißformel henderfons. Damit ist nur der französischen   Presse das Stichwart für die Be- hauptung geliefert worden, daß Deutschland   mit ultimativen Forderungen jede Verständigungs- Möglichkeit zerschlage. Nun wird für Sonntag eine neue Rede herriots angekündigt. Fällt sie ebenso aus, wie die von Gramat am vergangenen Sonntag, dann werden Gegenerklärungen in der gleichen Tonart auf deutscher Seit« nicht zu vermeiden sein. So könnte das Spiel noch eine ganze Zeit- lang weitergehen. Vielmehr: so kann es nicht weitergehen! Wir sind der Meinung, daß es an der Zeit ist, daß man auf beiden Seiten mit diesen Reden und Interviews Schluß macht, die die Gegensätze nur verschärfen und die Aufgabe der ehrlichen Vcr- mittler bis zur Unmöglichkeit erschweren. Keine neue Dechandlungen Paris  . 1. Oktober. Eigener Bericht haoas meldet aus Genf  , daß die in englischen Zeitungen verbreiteten Gerüchte, wonach deutsch  -französische Verhandlungen über eine innerhalb von zehn Jahren durchzu- führende Rüstungsgleichheit im Gange seien, nach Ankünften von autorisierter Seite jeder B e- gründung entbehrten. Flaute in Genf  Genf  . 1. Oktober. Eigener Bericht Aus Mangel a n Rednern mußte am Freitag die Vollversammlung des Völ» kerbundes ausfallen. Sie wird ihre Generaldebatte am Montag beenden und die drei nichtständigen Ratsmitglieder wählen. Di« Kommissionen setzten auch am Freitag ihre Arbeiten fort, wobei in der vierten Kommission Rheinbaben- Deutschland für eine herab- setzung der Gehälter der Völkerbundsbeamten an» gesichts der schwierigen Finanzlag««intrat. D'S gleiche Haltung nahmen die englischen Redner ein.
Berlin   ehrt Arno Hol» Denkmal auf dem knedhof Heerstraße In der letzten Sitzung der städtischen Deputation für Kunst und Bildungswesen wurde als eine städtische Ehrung für A r n o h o l z die Errichtung eines Grabdenkmals auf dem Friedhofe an der Heerstraße auf Kosten der Stadt Berlin   be- schlössen. Der Entwurf und die Ausführung des Denkmals stammt von dem Bildhauer Ifen- stein. Das Grabdenkmal soll spätestens zum 70. Geburtstage von Arno holz   am 20. April 1933 fertiggestellt sein. Die Deputation, die den Etatsansätzen der hau-haltskapitel für Kunst und Bildungswesen mit unerheblichen Abweichungen zustimmte, hat weiter den Ankauf von Radierun- gen von Paul Hermann   beschlossen, die Bilder von der Eröffnungsfeier des Ehrenmals Unter den Linden darstellen.
Kreuz und Schwert! DieSchulreform" der Reaktionäre Das moderne, unter sozialdemokratischer Jni- tiative aufgebaut« Schulwesen, das die Kinder ohne Prügel und Drill zu körperlich und geistig gesunden, ausrechleu Menschen erziehen will, ist den reaktionären Mumnrelgveisen von jeher ein Dorn im Aug« gewesen. Nur haben sie sich das noch nie so deutlich merken lassen wie heute, wo ihnen und ihresgleichen unverdienterweise die Macht in den Schoß g«sallen ist. lzegt erfährt mau, wohin der Weg in Schule und Erziehung gehen soll. DieBerliner Börseirzeitung" prophe- zeit frohlockend(in Nr. 100 vom 30. September) - gestützt auf die von der Reich-'rezi«ri>ng auf- gestellten neuen Erziehungsgrundsätze die Schicksalswende der deutschen Schule": .Kreuz und Schwert sind die Symbol«: unter Ihrem Zeichen muß sich die Gesundung der deutschen   Schule vollziehen!... Au» Erziehung und Unterricht muß d'e Deichlichtelt verschwinden. die vor der Majestät des Kindes onbeiend<!) kniet und ihm nichts zumuten möchte. Es ist Zeit, daß das WortAlles vom Kinde aus" in der Molss- schlucht verschwindet." Wir wissen schon lang«, haß sich die Herren
von der Schwerindustrie und der Großsinanz einer denkenden und selbstbewußten Arbeiterschaft gegen- über nicht wohlfühlen, daß sie sich von herzen wieder den alten Untertanen herbeiwünschen. Untertanen- und Duckmäusergeist soll nach dem Willen der Reaktion wieder in die Schul« ein- ziehen und dieAnbetung der Majestät des Kin- des" anscheinend durch die Anbetung der M a- jestät des Geldjacks ersetzt werden. Es fragt sich nur, ob sich die Arbeiterschaft das ge- fallen läßt oder ob sie nicht recht bald diese Herren samt ihrem Moderduft in die Mottenkiste der Vergangenheit zurückbefördert.
Für den Arbeiterjungen wie für den Bürger- söhn, für das Proletariermädchen wie für die höhere Tochter ist dir Gegenwart grau und die Zukunft v ö l l i g u n g e w i ß. Die Jugend aller Volksschichten ist in eine furchtbare Lebens- Unsicherheit hineingeraten durch das vollständige Versagen und den unaufhaltsamen Zerfall des kapitalistischen   Systems. Auf den Lippen von Millionen Jugendlicher steht die anklagende Frage:Was soll aus uns werden!?" Taufende und aber Taufende Jugendliche sind zum Nichtstun verurteilt. Verurteilt von wem? Von dem jetzt herrschenden System der Ausbeutung vieler nicht besitzender Menschen durch die wenigen besitzenden, von dem System einer Wirtschaft, in deren Mittelpunkt nicht der Mensch, sondern das Geldverdienen ohne Rücksicht aus die Wohlfahrt der Menschen steht. Dieses System heißt Kapitalismus  . Es soll jetzt nach dem Wunsch und Willen der Adelsregierung wieder belebt und vor seinem Untergang be- wahrt werden. Wer rettet die Tugend vor dem völligen Der. kommen? Wer bewahrt die Tugend vor dem völligen Zerfall ihrer körperlichen und geistigen Kräfte? Der Kapitalismus kann es nicht, weil er zu alt und greisenhaft geworden ist. um neues Leben zu zeugen. Die Jugend muß und will ihre Zukunft auf Neuland bauen. Gaukler zeigen der Jugend dieses neue Land einmal alsDrittes Reich", ein anderes Mal alsSowjetdeutschland". Die So- ziali st ische Arbeiterjugend ruft der Jugend zu: Laßt euch nicht täuschen von diesen Blendioerken! Werdet nicht zu Jüngern falscher Propheten! Ihr Jungen dürft nicht nur glauben, daß es so oder so schon einmal besser werden wird. Euch Hilst kein Thälmann   und kein Hitler, ihr müht euch selber helfen, indem ihr
Hand anlegt am Ausbau einer neuen Welt der Arbeit, der Menschlichkeit, des Sozialismus. Einzeln schafft ihr das nicht, da müssen wir uns zusammenschließen. Die Sozialistische Arbeiterjugend ruft alle Jungen und Mädchen in ihre Reihen zu diesem gigantischen Werk, das wir nicht erst in Zukunft, sondern heute und hier beginnen wollen. Die Sozialistische Arbeiterjugend gibt auch das Rüstzeug dazu. Sie will euch erziehen zu neuen Menschen, die allein imstande sind, die neue Welt zu bauen. Soziali st ische Er- ziehung und Schulung waren nie not- wendiger als heute. Not lehrt beten und an Wunschbilder glauben Die Sozialistische Ar- beiterjugend will die Jugend denken lehren. Die Tugend soll erkennen lernen die Ar- fachen ihrer Rot: denn nur aus dieser Er- kennlnis allein erwächst dos richtige handeln zur Ueberwindung der Rot. Zu der Erkenntnis muß die Bereitschaft zum völligen Einsatz für den Sozialismus kam- men. Wer erkannt hat, daß der Kapitalismus  feine Pein verursacht, der wird sich ganz einsetzen für den Sozialismus, der allein der Jugend helfen und aus dem kapitalistischen   höllentol herausführen kann. Schwenkt ein zum Sozialismus, ihr Burschen und Mädchen! Nur im Einsatz für den Sozialismus bekommt euer Leben einen Sinn. Kommt zu uns, lernt mit uns schult euch mit uns, kämpft mit uns! Auch freuen sollt ihr euch mit uns, denn die Sozialistische Arbeiterjugend ist kein Kloster, sondern eine Gemeinschaft lebensfreudiger Jugend Jugend ruft die Jugend zu neuem Tun, zu neuem Leben für eine neue Welt, hört den Ruf! Schließt euch an! hinein in die Sozialistische Ar- beiterjugend!
Erdbeben Milien weiter Unglückliches Griechenland  Athen  . 1. Oktober. Am Freitag wurde Saloniki   von insgesamt elf neuen Erdstößen heimgesucht. Ein Erdstoß ver- ursachte den Einsturz von vier Häusern. Das Gefchäftsleben in Saloniki   ist vollkommen lahmgelegt. In Sparta   und im P e l o p o n- n e s wurde gleichfalls ein leichtes Beben verspürt. Das Dorf Stageira  , der Geburtsart von Aristo- teles, ist dem Erdboden völlig gleichgemacht worden. An einem gebirgigen Küstenstrich hat sich ein Erdriß von 2 5 Kilometer Länge und großer Tiefe gebildet. Die Bewohner sind geflüchtet, da sie einen Bergrutsch befürchten. Ausländische Geologen, die in Griechenland   ein- getroffen sind, halten es für möglich, daß bei weiteren Erdstößen die Halbinsel Chalkidike   völlig vom Festland adgetrennt werden könnte.
Berichtigung. DerAngriff" hatte in einem Aussatz über von Papen» Beziehungen ,zu groß- kapitalistischen Kreisen, den wir m Nr. 457 (Popen wird enthüllt") registrierten, behauptet, daß Dr. B r a u w e i l e r als neuer Man» in der Pressestelle der Reichsregierung der Verbin- dungsmann zwischen dem Kanzler und dem Kali- syndikat bzw. dem Stahlhelm sein würde. Es liegt aber eine N a m e n s v e r w« ch s l u n g vor: Der Beamte der Reichspresjestelle heißt Dr. E r n st Brauweiler und ist nicht identisch mit dem ge- meinten Heinz Brauweiler.
Jugend im Funk Zweimal Berliner   Funkstunde Die Berliner   Funk stunde sandte ein S ch u l s p i e l. das den Titel trägtC r e ß er- trinkt". Es erzählt, von Solisten- und Chor- gefang«rgänzt, das Schicksal einer Schüler- kameradschaft, die am Egoismus eines einzelnen scheiterte. Schüler von zwei höheren Schulen führten das Spiel auf. Daß fein Inhalt ihrer eigenen Erlebniswelt nahesteht, spürte der Hörer. aus dem gesprochenen wie aus dem gesungenen Wort. Wie in den Themen, so fehlte auch in der Ausführung jedes Pathos. Das Spiel und die Spielenden strebten nach Klarheit, nach Klarung Die schlecht abgestimmte Mikrophonaufnahme und das Fehlen jeder Mikrophonregis verhinderte die eindringliche Wirkung. Der Hörer konnte dem Spiel nur sehr sprunghast folgen, da er die Texte der Chöre kaum verstand: dem musikalischen Hörer füllte allerdings die sehr plastische Sprache der Musik manche Lücke. Es wäre gewiß nicht schwer gewesen, das Spiel mikrophonreif zu machen, durch Zwischenschaltung von Rezitationen der wichtigsten Chortexte und durch saubere Musik- abtönung der Ausnahme. Immerhin spürte man selbst in dieser unzu- länglichen Sendung einen lebendigen Kern, einen künstlerischen, geistigen Willen, sich mit Zeitfragen junger Menschen auseinanderzusetzen. Erschütternd kläglich war dagegen eineJugendstunde" der Berliner   F u n k st u n d e, in der R. R y c z ck zu dem ThemaDerwerktätige Jugendliche und sein Arbeitskreis" zu sprechen vorgab. Seine Berichte schienen geradeswegs aus einer Sammlung moralischer Ge- schichten entnommen, wie sie als Schulprämien für entlassene Volksschüler vor der Jahrhundertwende nicht unbeliebt waren. Von Problemen arbeits- hungriger, lernhungriger, nahrungshungriger junger Menschen war hier keine Rede. Die Jugend- lichen, die Herr Ryczck in seiner sanften Traum- weit erschaut hat, erkannten rechtzeitig, daß es gut ist, sich löblich zu unterwerfen und nicht nach dem Morgen Fragen aufzuwerfen, auf die noch nicht bereits amtlich zugelassene Antworten bereit- gestellt sind. 1z.
Bo-Pa den Kopf heiß gemacht, aber olympische Spiele hat man damit nicht veranstaltet. Aehnlich war es seinerzeit mit einem anderen Modespiel, demD i a b o l o", das vor dem Kriege üblich war. Damals wurde das Diabolo auch als etwas ganz Neues hingestellt. Es stimmte auch nicht. Sc. vor 140 Iahren hat man Diabolo. allerdings unter einer anderen Bezeichnung, ge- spielt. Zu Goethes Zeiten nannte man es Emigrantenspiel", weil es die französischen  Emigranten aus Frankreich   mitgebracht hatten. Bon Koblenz aus, wo damals viele Emigranten wohnten, machte das Spiel die Runde um die ganze Welt, soweit sie sich zivilisiert nannte. Wie dieses Spiel, so ist auch das Vo-Bo über den Pariser   Asphalt zu uns gelangt. Bis nach Afrika   ist das neue Spiel schon vorgedrungen. Man kann sagen: Jede Zeit hat diejenigen Spiele, die es verdient. Und zu Bo-Po braucht man wirklich nicht eine Spur von Berstand.
Das neue Spiel Auch bei den Modespielen kann man das uralte Gesetz beobachten: Es gibt nichts Neues, man hat über alles schon einmal gelacht. Das berühmte ModespielP o- B o", das über Kanada  , USA.  , England und Frankreich   nun auch in unsere Groß- städte gekommen ist, besteht aus zwei holzschciben, den Bo-Po, die durch ein dünnes Holzstück ver- bunden find. Das Spiel besteht darin, mit einer Schnur das Spielzeug auf und ab zu bewegen. Figuren damit zu beschreiben und es schließlich von der Schnur zu befreien, was nicht immer leicht ist. Das To-Po hat, wie jeder Modeunsinn. seine Meisterschaftskämpse, sein« begeisterten An- Hänger und seinFieber". In Paris   hat man schon Po-Bo-Championate abgehalten. Man sagt, Fo-Po sei von einem amerikanischen  Multimillionär erfunden worden, al» er gerade über die Lösung der Weltkrise nachdachte. Aber das Ist nicht wahr. Schon die alten Griechen haben Bo-Po gespielt. Allerdings waren sie so vcr- nünftig. diese Unterhaltung auf die Kinder zu beschränken. Di« griechischen Kinder haben sich mit
Der Weltrundfunk Der W«ltrundsunkverein hat eine Reih« von Ziffern veröffentlicht, aus denen die Bedeutung des Rundfunks im sozialen und industriellen Leben, als Kulturmittler für die Massen sowie als Einnahmequelle für die össentliche Hand, für Künstler, Musiker, Urheber, Tondichter usw. er- sichtlich ist. In 11 Jahren(von 1920 bis 1931) hat die Teilnahme am Rundfunk so beträchtlich zugenom- m«n, daß, während im Jahre 1920 auf der ganzen Erde nur einige tausend Haushaltungen Empfangs- geräte besaßen, jetzt nicht weniger als 34% Mil­lionen damit ausgerüstet sind, was auf eine Hörer- zahl von etwa 138 Millionen schließen läßt. Der von den Sendegesellschaften für Senderäume und Sendestellen verausgabte Betrog beläuft sich auf 307 500000 bis 328 000 000 M. Ihre Gesamt- ausgaben für Programmzwecke betragen jährlich 565 800 000 M. Sie geben 25 000 oder 30 000 Menschen ständig Arbeit. Obgleich die Ziffern für das Jahr 1932 noch nicht bekannt sind, schätzt man den Gesamtbetrog der an Künstler und Urheber für ihre Tätigkeit und das Recht zur Verbreitung ihrer Werke im vergangenen Jahr gezahlten Vergllhing auf über 114 800 000 M. Der Gesamtwert der zur Zeit benutzten Emp- sangsgeräte beträgt nach sorgfältiger Schätzung etwa 3 536 250 000 M. Der durch den Rundfunk verursacht« jährliche Mehrverbrauch an elektrischer Kraft beträgt etwa 1 573 200 000 Kilowattstunden zu rund 20 Pf., so ergibt dies 314 640 000 M. In der Rundfunkindustrie waren im Jahre 1931 allein in Deutschland   und England 230 000 Men- schen mit der Herstellung von Empfangsgeräten beschäftigt.
Der Berliner   Bolkschor beabsichtigt, neben seinem Gemischten Chor sowie dem Kinder- und Jugendchor einen Männerchor und Frauenchor zu gründen. Die Leitung des Männerchors hat Rudolf Brauner, de, Frauenchors Dr. Zander übernommen. Sangesfreudige Genossen und Ge- nossinnen werden gebeten, sich zur Aufnahme zu melden. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Der erste Uebungsabend sindet Dienstag, 20 bis 22 Uhr, im Andreas-Realgymnasium. Koppen- straßc 76, statt. Erwerbslosen Mitgliederu wird Beitragsireiheit und in gewissem Umfange Fahr- kostenentschädigung gewahrt.