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Billiges Sporttraining

Jeder junge Mensch wünscht sich besondere för­perliche Kräfte. Eine ausgeprägte Armmuskulatur ist sehr beliebt und immer wirkungsvoll. Expander und Hanteln bedient man sich, um ehrfurcht­ermedende Bizeps zu erzielen. Expander und Hanteln sind überflüssig, das leben im einsamen Zimmer oder das Gehen zum Turnsaal und Sportplag ist nicht mehr nötig. Unsere U- Bahn verfügt über eine Anzahl Wagen älteren Kalibers, beren Türen so schwer auf- und zugehen, daß es für ftrebsame junge Leute fein besseres Mittel gibt, gewissermaßen nebenbei ohne Infoften fich eine beachtenswerte Armmustulatur zu erwerben, als freiwillig diese Türen zu öffnen und zu schließen. Da es Frauen und Mädchen fast nie gelingt, derartige Türen zu öffnen, so erwirbt fich ein junger Mensch auch noch das Anfehen. eines Ravaliers.

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In den Zanderjälen der medito- mechanischen Institute und der Sanatorien führen allerlei In­strumente meistens ein wenig beachtetes trauriges Dalein. Es gibt da Ruderapparate und auch Reit­apparate. Man seht sich auf so ein medito- mecha­nisches Pferd, drückt auf einen Knopf und hopphopp, hopphopp geht das Ding los. Und dann wird man nach allen Regeln der Reitkunst burchgerüttelt und durchgeschüttelt, meil eben das Bferdereiten an sich ein sehr gesunder Sport ift. Diese Vibration, d. h. Erschütterung, der Körper­teile spielt in der Massage eine wichtige Rolle. Wer nun eine solche Vibration braucht, hat es nicht nötig, zu einem Reitinstitut zu gehen oder fich ein mechanisches Pferd zu greifen. Unsere 11- Bahn verfügt über einige Wagen älteren Ka­libers, die in vollendetster Weise und ohne jede Ertragebühr eine Durchrüttelung und Durchschütte­lung des ganzen Körpers vornehmen. Wem das etwa auf die Dauer zu viel wird, der steige an beliebiger Station aus und benuge den nächsten Zug, wo er dann vielleicht die eben beschriebene Prozedur zur Stärkung der Armmustulatur vor­nehmen kann.

Wer nun eine Gebirgstour vor hat und sich barauf trainieren will, der hat es beileibe nicht nötig, den Kreuzberg   zehnmal hintereinander rauf und runter zu flettern. Unsere U- Bahn bietet dem angehenden Bergsteiger zwei prächtige Trainings­stellen. Die eine befindet sich am Halleschen Tor und die andere am Nollendorfplatz. Auf dreimal 33 Stufen steigt der Bergbefliffene von der Tiefe des U- Bahnhofs Belle- Alliance- Platz zu der steilen Höhe des Bahnhofs Hallesches Tor empor. Einige ,, Hochebenen  " sorgen dafür, daß man wieder zur Buste kommt. Wer schärfer herangehen will, der

begebe fich zum Nollendorfplatz, da hier die Hoch­ebenen türzer sind.

Daß die Korpulenten auf der U- Bahn, dem Autobus, der Straßenbahn und der S- Bahn im Sommer jederzeit gratis eine Entfettungs- Schwitz­fur vornehmen können, hat sich bereits so herum­gesprochen, daß es eben nur noch der Erwähnung bedarf. Es kommt immer nur darauf an, mie man die Dinge betrachtet, mit einem freundlichen oder

einem empörten Auge. Viele Fahrgäste meinen, daß die alten und ältesten Wagen, die sich immer noch auf der Strecke Warschauer Brüde- Schönes berg und Alexanderplatz  - Krumme Lante herum­tummeln, in den verdienten ewigen Ruhestand versetzt werden sollten. Man sieht aber, daß diese ehrwürdigen Vehikel offenbar auch noch anderer nüglicher Zwede als denen der Personenbeförde rung für mert befunden werden.

Eissport im Arbeiterbezirk

Friedrichshain   schafft Kunsteisbahn

Im Kreise von Vertretern des deutschen   Eis. sports, von Mitgliedern des Bezirksamts Fried richshain und Vertretern der Presse gab am Mon­tag Bürgermeister Mielig einen Ueberblic über die Bestrebungen des Bezirksamtes Fried­ richshain  , der sportliebenden Jugend auch im Winter eine gefunde sportliche Betätigung zu schaffen.

Der Bezirk Friedrichshain   ist der dichtbevöl fertste Berliner   Stadtteil. Auf engen Höfen und verkehrsdurchfluteten Straßen wächst die prole tarische Jugend heran. Dieser Jugend Licht, Luft und Sonne und ein ausreichendes sportliches Betätigungsfeld zu schaffen, hat das Bezirksamt mit sichtbarem Erfolge angestrebt. Die Schaffung des Sportplages im Friedrichs­

Der Park mit der Kältemaschine

es, den Eissport fünf Monate hindurch Tag für Tag ausüben zu fönnen.

Die technische Einrichtung ist im wesentlichen eine Rältemaschinenanlage, pie sie in Brauereien und Schlachthofanlagen allgemein zur Anwendung gelangt. Mit Hilfe einer Kälte­maschine wird Salzwasser auf Temperaturen von 8 bis 12 Grad Celsius gefühlt; durch eine Spezial­pumpe wird die falte Sole   einem Rohrnez zu= geführt, das in der Eisbahnfläche verlegt wird. Die Eröffnung des Eishahnbetriebes ist für Mitte Dezember vorgesehen.

bain fowie einiger anderer Sport- und Spiels In wenig Worten

pläge, die obligatorische Einführung des Schwimm­unterrichtes in den Volksschulen haben viel zur Gesundung und zur Erhöhung der Lebensfreude unferer proletarischen Jugend beigetragen. Viele Sportarten, die auf Plätzen ausgeübt werden, sind jedoch an die Sommermonate gebunden. Daher war das Bestreben, im Friedrichshain  eine Freilufteisbahn zu schaffen.

Die Finanzlage der Stadt Berlin   ließ es leider nicht zu, aus eigener Kraft eine Freilufteisbahn zu schaffen. Die Bereinigung Freiluftkunfteisbahn Friedrichshain seßt nunmehr den Plan in die Tat um. Das Bezirksamt hat zu diesem Zwede eine entbehrliche Fläche im Friedrichshain  , an der Grenze der Häuserfront der Landsberger Allee  , zur Verfügung gestellt und dafür die Zusicherung erhalten, daß hier der Eissport wirklich als Volkssport betrieben wird. Den Schulen und den Vereinen wird der Platz zur Sportaus­übung überlassen und sogar die Ausbildung ber Lehrerinnen und Lehrer im Eissport wird an gestrebt. Die Freiluftfunfteisbahn isf von Tem­peraturunterschieden unabhängig und ermöglicht

Wirtschaftliche Not veranlaßte in Roskilde  ( Dänemark  ) einen Rechtsanwalt mit seiner Ehefrau, seinem 15jährigen Sohn und seinen drei Töchtern durch Einatmen von Gas aus dem Leben zu scheiden.

In Schwegingen( Baden) tam es zwischen den Mannschaften eines Fußballwettkampfes zu einer Auseinandersetzung. Am erregtesten wurde der Schiedsrichter: er schoß eine Gaspistole ab. Ein Unbeteiligter aus dem Publikum erlitt eine schwere Augenverlegung.

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Der Sekretär des Regimentszahlmeisters des 178. französischen   Infanterieregiments in Re= miremont namens Ostermann hat mit der Regimentstasse, die 250 000 Frant( etwa 40 000 Mart) Bargeld enthielt, die Flucht ergriffen. Man nimmt an, daß er sich in Paris   aufhält.

SPORT

Rennen zu Karlshorst  

Jungfern- Hürdenrennen. 1. Pilot( Florian); 2. Dru­fus; 3. Frag Papa. Toto: 66: 10. Blaz: 17, 14, 48:10. Ferner liefen: Oberstolz( 4.), Verdi, Markmeister, Montclair, Manitoba  , Wunderkind  , Himmelfahrt, Alma.

1. Laret( St. b.

Ostar- Dehlschläger- Jagdrennen. Sorn); 2. Sergius; 3. Eva. Toto: 14:10. Blaz: 12, 25: 10. Ferner liefen: Revident( 4.), Merian, Kolonne. Serbst- Breis. 1. Honesta( Wolff); 2. Bisa Gloria S. 1; 3. Priester. Toto: 32: 10, Plaz: 19, 18, 13:10. Ferner liefen: Fugger( 4.), Fiametta, Parademarsch, Spala.

Echo- Flachrennen. 1. Tumult( Haynes): 2. Prolongo­barde; 8. Onega  . Toto: 51:10. Blag: 15, 18, 20:10. Ferner liefen: Belagon, A. D. R., Lorging( 4.), Sanda, Barde.

Berolina. 1. Altopold( E. Maher): 2. Horrido: 3. Sycomedes. Toto: 65: 10. Blag: 29, 31: 10. Ferner Tiefen: Dellom and Blad( 4.), Zottchen( angeh.), Gala. Kott- Flachrennen. 1. Fix und Fertig( Haynes); 2. Laus; 3. Baua; 4. Marschall. Toto: 80: 10. Play: 24, 45, 36, 23:10. Ferner liefen: Sykurg, Bantpos Sohn, Nr. 1. Dennoch, Rigoletto, Steinbraut, Chari­tin, Tulla.

Fortuna  - Preis. 1. Lohland( Bef.); 2. Glühwürm chen. Toto: 15:10. 3ivet liefen.

Cassius- Flachrennen. 1. Nomos  ( Reibl); 2. Lüßow; 3. Tarnschild. Toto: 40:10. Blag: 16, 17, 20:10. Ferner liefen: Musketier( 4.), Metrodorus, Siegwart, Steinfeld, Senvill, Hanstein, Elpi.

Doppelwette: Tumult- Fix und Fertig 1086: 10.

Die Volksbühne spielt am Sonntag, dem 9. d. M., um 15 Uhr das Lustspiel Der Revisor" für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Hierfür sind Karten zum Preise von 80 Bf. zu haben: Im Jugendsekretariat der SAI., SW, Linden­ftraße 2, v. I,( geöffnet von 9-17 Uhr, Mittwoch und Freitag von 9-19 Uhr), im Sekretariat der FGI., SO, Engelufer 24/25 und im Jugend­sekretariat des 3dA., SW, Hedemannstr. 12.

Gegner der Bivisektion. Vor der Charité in der Schumannstraße versuchten gestern nachmittag um 3 1hr anläßlich des Tierschustages etwa 100 Mitglieder des Ringes der entschiedenen Bekämpfer der Vivisektion", größtenteils Frauen, zu demonstrieren, wurden aber von der Polizei daran gehindert, die die Ansammlung ohne Zwischenfall zerstreuen fonnte.

Eine Beratungsstelle für Mieter. Biel   zu wenig ist bekannt, daß der Reichsbund Deutscher Mieter Berliner Mieterverein e. V., Berlin   SW. 11, Kleinbeerenstr. 25, Gartenhaus II, allen Mietern zweddienlichen Rat und Auskunft erteilt.

Wetter für Berlin  : Weitere Wetterbesserung, am Tage wieder etwas wärmer, nachts falt bis zu Bodenfrost, stellenweise Rebel. Für Deutsch­ land  : Im größten Teil des Reiches troden und ziemlich heiter, strichweise Nachtfröste; auch im Süden Besserung. Nur im Nordosten noch ver änderlich.

Mittwood ill Kindertag!

König Heinrich IV. von Frankreich   sagte: Ich wünsche, daß Sonntags jeder Bauer sein Huhn im Topfe habe." ( das waren noch schöne Zeiten!)

Wir sagen:

,, Jeder Junge und jedes Mädel soll seinen warmen Winter Mantel haben!"

Und damit das möglich wird, haben wir Preise auf unsere Kinder- Mäntel gesetzt, die beinahe unglaublich sind.

C.& A. hat den Kindertag zu einem Tag der Freude für Mütter und Kinder gemacht. Denn an jedem Mittwoch finden Sie bei uns ganz besondere Gelegen­heiten in Kleidung für Ihre Kinder.

Denken Sie daran, ( auch wenn einmal an ei­nem Mittwoch kein be­sonderes Inserat erscheint) und

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GEHEN SIE ZUC& A

Nachdruck von Wort und Bild verboten!

Oranienstr. 40

Am Oranienplatz

Chausseestr. 113

Beim Stettiner Bahnhof

Königstr. 33 Wilmersdorferstr. 108

Am Bhf. Alexanderplatz Am Bahnhof Charlottenbure

BRENNINKMEYER

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