Uebertragung der vollziehenden Gewalt zu be= stimmtem verfassungsmäßigen Zweck.
Die Aufhebung hat keineswegs chaotische Folgen. Sie hätte sowieso erfolgen müssen, wenn der
Eigener Bericht des Vorwärts"
Reichstag zum Beschluß gekommen wäre. Für Zusammenstöße zwischen Arbeitern und Nazis- 3 Tote, 8 Schwerverletzte die Vergangenheit bleibt fast alles gültig. Nichtig ist in der Vergangenheit nur die rechtliche Absegung der Minister und Beamten; das Auftreten für Preußen im Reichsrat, das praktisch allerdings belanglos ist wegen der Vertagung des Reichsrats und die endgültigen Neuernennungen durch das Staatsministerium.
Die Ehre Preußens muß von dem unerträglichen Vorwurf der Pflichtverletzung gegen das Reich befreit werden.
Es war die deutsche Mission Preußens, das Reich zu gründen und zur Klammer von Ost nach West zu werden. Preußens Aufgehen im Reiche sollte die Krönung dieser deut schen Mission Preußens werden. Preußen darf jezt nicht mit schweren Vorwürfen belastet im Reiche untergehen. Die Reichsreform muß von diesem Geburtsfehler befreit werden. Der Prozeß muß das Gute haben, daß er neuen Auftrieb zur Reichsreform gibt.
Wenn aber die Diffamierung der preußischen Minister nicht beseitigt wird, so fönnte der Zustand eintreten, daß auch wir einmal, wenn wir in diese Lage kommen, Minister absetzen. Nach Aufhebung der Verordnung vom 20. Juni jedoch würde sich eine freiwillige Zusammenarbeit mit dem Reichskanzler bzw. mit dem Reichskommissar in dem erstrebten engeren Sinne sehr leicht ergeben. An der Personenfrage würde diese Zufammenarbeit auf preußischer Seite nicht scheitern.
× Bapen redet viel
Und sagt nichts
Herr von Papen hat gestern in Paderborn und Dortmund Reden gehalten. In Paderborn tam er wieder, ähnlich wie in München , auf die Verfassungsreform zu sprechen. Er erklärte, daß wir schon in ,, a normalen Verhältnissen" lebten und eine Rückkehr unmöglich sei. Die regierungsfreundliche Presse wird daraus wieder die Ankündigung eines Staatsstreichs herauslesen, und die oppofitionelle Presse wird wieder verboten, wenn sie dieselbe Meinung äußert. In Dortmund feierte der Bergassessor Stein den Reichskanzler als den Gönner der Privatwirtschaft, gab aber der Sorge über die Kontingentpolitif Ausdrud. Der Reichskanzler ging in seiner Antwort auf die Kontingentspolitit nicht ein.
Sehr erbost zeigte sich Herr von Papen über die Präsides der katholischen Arbeitervereine, die ihm In einem Brief einige milde Wahrheiten gesagt hatte. Er versicherte, gerade sein tatholi iches Gewissen habe ihn verpflichtet, die Ge schäfte der Staatsregierung zu übernehmen...!
Wo blieb der Brief?
Groener und Wilhelm jr. Köln, 17. Oftober.
Der frühere Reichswehrminister Groener hat am Sonnabend zu dem von der„ Rheinischen Beitung" veröffentlichten Brief des Extron= prinzen an ihn erklärt, daß dieser Brief niemals in seinen Besitz gelangt sei. Dazu bemerkt heute die Rheinische Zeitung ":
„ Das Groener- Dementi wundert uns sehr. Der Brief wurde abgesandt. Er fann un möglich auf dem kurzen Weg von Potsdam nach Berlin verloren= gegangen sein. Es sollte uns sehr überraschen, wenn außer uns nicht noch einige Personen von diesem Brief Kenntnis erhalten haben sollten. Und Herr Groener selbst sollte den Brief nicht gelesen haben? Das Schreiben beginnt mit der Anrede:„ Lieber Herr General!" Es ichließt mit den Worten:
"
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Wo es von jeher mein Bestreben gewesen ist, persönlich ein Vertrauensverhält= nis zwischen Reichswehrministerium und den nationalen Verbänden- speziell auch der NSDAP . herzustellen, werden Eure Exzellenz verstehen, wie schmerzvoll dieser Schritt, zu dem Sie Ihren Namen gegeben haben, berühren muß. Indem ich hoffe, daß Eure Exzellenz die Offenheit, mit der ich Ihnen geschrieben habe, richtig verstehen wird, verbleibe ich mit herzlichsten Grüßen Ihr gez. Wilhelm."
Kein Dementi schafft diesen Brief aus der Welt, aber auch tein Dementi wird uns verleiten, zur Zeit die wirklich entscheidenden Teile des Briefes zu veröffentlichen. Wir erneuern unsere Aufforderung an den Herrn Reichsprästdenten und an den Herrn Reichstanzler, dafür zu sorgen, daß die politische Ahnungslosiga feit dieses Hohenzollern nicht unermeßlichen Schaden für Land und Volk anrichtet."
Kriegsopferzeitung verboten. Der Allgemeine Verband", die Monatszeitung des Allgemeinen Verbandes der Kriegs- und Arbeitsopfer Deutschlands"( einer Absplitterung von dem kommunistischen Internationalen Bund), ist durch Verfügung des Berliner Polizeipräsidenten vom 10. Ottober 1932 auf die Dauer von 6 Monaten verboten worden. Die Verbotsgründe dürfen nicht angegeben werden.
3m Stadtbezirk Simmering kam es in der Nähe eines Arbeiterheims zu blutigen Auseinandersehungen zwischen Anhängern der Nationalsozialistischen Partei und Sozialdemofraten. Drei Personen, darunter ein Polizeibeamter und zwei Nationalsozialisten, wurden getötet und etwa 30 zum Teil lebensgefährlich, zum Teil leichter verleht.
Die Nationalsozialisten hatten im Stadtbezirk Simmering eine Versammlung angesagt. Als vor Beginn der Versammlung uniformierte SA.Leute das Heim passierten, fam es zu lärmenden Kundgebungen und Schlägereien mit Infaffen des Heims. Bald fielen auch zahlreiche Schüsse. Zunächst fant ein Polizeibeamter, der die Nationalfozialisten begleitete, durch einen Schuß in die Stirn getroffen, födlich nieder. Alles spielte sich in wenigen Minuten ab.
Die Polizei entsandte, als ihr die Vorgänge befannt wurden, fofort ein größeres Polizeiaufgebot, das zahlreiche Verhaftungen und in dem Stadtbezirk Simmering mehrere Haussuchungen vornahm. Die Polizei läßt verlautbaren, daß die Zahl der Berhafteten etwa 100 beträgt, außer den Toten etwa acht Schwerverletzte und 20 Leichtverletzte zu verzeichnen find und im Berlauf der Haussuchungen außer 75 Gewehren, 13 Pistolen auch acht Mafchinengewehrgurte und ein Rudfad mit Revolvern sichergestellt wurden.
Die Schuld der Nazis
Ueber den Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Arbeitern in Simmering wird noch gemeldet: Die Nationalsozialisten drangen in die Drischützgasse, in der das Arbeiterheim liegt, ein. Diese Gasse liegt ganz abseits von dem Demonstrationsaufzug der
Nationalsozialisten. Die Polizei hätte den ganzen Vorfall verhindern können, sie hätte mit höchstens zehn Mann die Drischüzgasse abriegeln können. Sie hat die Nazis aber ungehindert vor das Arbeiterheim ziehen lassen. Hier haben die Nazis zuerst auf das Arbeiterheim geschossen. Das Feuer wurde dann von den Insassen des Heims erwidert.
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Simmering , der Wiener Bezirf, der im Südosten der Stadt liegt, ist ein ausgesprochen proletarischer Vorort.
Ein Aufruf des Parteivorstandes
Wien , 16. Oktober. Der sozialdemokratische Parteivorstand erläßt zu den blutigen Vorfällen, die sich in Sem mering abgespielt haben, einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: ,, So unzweifelhaft die Schuld der Nazis und so schwer die Mitschuld der Polizei sei, so hätten andererseits bei diesen blutigen Ereignissen auch Provokateure die Hand im Spiel." Weiter wird gesagt, die österreichische Arbeiterschaft habe schon ganz andere Gegner besiegt als die Nationalsozialisten. In den deutschen Großstädten hätten die Provokationen der Nazis zu täglichen blutigen Ereignissen geführt. Man werde das nicht nach Wien verschleppen lassen.
Nachspiel an den Hochschulen Wien , 17. Oftober. An der Universität und an der technischen Hochschule tam es heute vormittag aus Anlaß der gestrigen Vorfälle in Simmering zu Schläge= reien zwischen nationalsozialistischen Studenten und politischen Gegnern. Soweit bisher befannt wird, wurden an der Universität acht Bersonen leicht verlegt, an der Technischen Hochschule 15 Personen, darunter eine schwer. Beide Hochschulen wurden durch Verfügung der Rektorate sofort ge= fperrt.
Eigener Bericht des Vorwärts"
Fürstenwalde, 17. Oftober.
Nach einem„ teutschen Abend" der Nazis in Ketschendorf kam es im Garten ihres Stammlotals, Café Spreemühle, in der Nacht zum Sonntag zu einer schweren Holzerei. Mit Gartenstühlen und anderen Gegenständen schlugen fie aufeinander ein. Es gab einige Berlebte, darunter den Führer der Ketschendorfer SA. Die raufluftigen Brüder griffen dann im Garten des Lokals einen Unteroffizier des Reiterregiments 9 an. Zwei zufällig vorübergehende Reichswehrangehörige wollten ihrem bedrängten Kameraden zur Hilfe eilen. Der Gefreite Mewes wurde dabei von den Nazis mit einer Stahlrute zu Boden geschlagen und ihm Säbel und Mütze entriffen.
Schließlich mußten die Reichswehrsoldaten vor der Naziübermacht flüchten. Sie wurden von der Meute verfolgt und mit Fußtritten trattiert. Säbel und Mühe konnten später wieder gefunden und dem Gefreifen zugestellt werden.
Straßenschlacht
Schießerei in Dortmund - Zwei Tote Eigener Bericht des ,, Vorwärts" Dortmund , 17. Oktober. Am Sonntagvormittag kam es in dem nördlichen Stadtteil Dortmunds zu schweren Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Zwei Personen, ein Nationalsozialist und eine an den Vorgängen unbeteiligte Frau, die vom Fenster ihrer Wohnung aus den Zusammenstößen zusah, wurden ge= Außerdem blieben auf dem Kampfplatz elf Verlette.
tötet.
In der Gegend um das Eisen- und Stahlwerk Hoesch hatten sich am Sonntagvormittag Nationalsozialisten zum Zwecke der Flugblattverteilung versammelt. In der Nähe sollte um elf Uhr vormittags in einem Kino ein Kulturfilm aufgeführt werden. Lange vor Deffnung des Theaters war dessen Eingang von einer dichten Menschenmenge, darunter zahlreiche Kommunisten besetzt. Als dann zwei bisher unbekannte Täter mehrere Schüsse abgaben, durch die zwei S.- Leute schwer verletzt wurden, versammelten sich auf Grund fommunistischer Alarmsignale immer größere Menschenmengen, die der stark eingesetzten Polizei Widerstand entgegensegten. Die Beamten wurden mit Steinen beworfen und aus den Häusern beschossen. Sie erwiderten das Feuer. Von den acht Schwerverletzten sind bald nach dem Vorfall
zwei gestorben. Die während der Zusammenstöße getötete aber an fich unbeteiligte Frau hat dem Befehl der Polizei Fenster schließen", bevor ge schossen wurde, nicht Folge geleistet und wurde so ein Opfer ihrer Unachtsamkeit.
Den ganzen Tag über herrschte in Dortmund noch starke Unruhe. Weitere Tätlichkeiten waren jedoch nicht zu verzeichnen.
, 17. Oktober.
In der Kirchstraße im Norden der Stadt fam es am Sonntagabend zwischen Gästen eines dort befindlichen Arbeiterheims und Nationalsozialisten zu schweren Zusammenstößen.
Hierzu teilt das Polizeipräsidium Leipzig mit: Bei den Zusammenstößen wurden fünf Nationalfozialisten verletzt. Im Krankenhaus ist der 24 Jahre alte Nationalsozialist Alfred Kindler einem Lungenschuß erlegen. Vier der Tat verdächtige Personen wurden festgenommen und dem Polizeipräsidium zugeführt.
Kommunist niedergeschossen
Die Oldenburger Straße in Moabit war in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag der Schauplatz einer Straßenschlacht zwischen Nationalsozialisten und kommunisten. Ein 22jähriger Kommunist wurde durch einen Kopfschuß niedergestreckt und schwer verletzt.
Ein
Kurz nach Mitternacht stieß ein nationalsozialistischer, 15 Mann starter Trupp auf 9 Kommunisten, die von einem Diskussionsabend famen. Die Hafenkreuzler schlugen ohne jeden Anlaß auf die linksradikalen Gegner ein und im Augenblick war eine tolle Straßenschlacht im Gange. Mit Schlaginstrumenten hieben die feindlichen Gruppen aufeinander ein. Ein Hakenkreuzler zog eine Pistole und feuerte mehrere Schüsse ab. junger Kommunist wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen; er brach bewußtlos zusammen. Einem Nationalsozialisten wurde durch einen Schlag das Nasenbein zertrümmert. Außerdem erlitten fünf an der Schlägerei Beteiligte leichtere Wunden. Von der Polizei wurden die beiden Schwerverletzten ins Moabiter Krankenhaus gebracht. 14 Mann wurden festgenommen und der Politischen Polizei übergeben.
In der Schönhauser Allee wurden mehrere Sozialdemokraten von nationalsozialistischen Wegelagerern überfallen. Es kam zu einer Schlägerei, in deren Verlauf einer der Angegriffenen durch Schläge mit einem Roppelriemen schwere Kopfverlegungen davontrug. Von der Polizei wurden 6 Beteiligte festgenommen. Schließlich wurden noch am Sonntagabend in der ,, Neuen Welt", wo der Kolonialbund eine Tagung abhielt, zmei S.- Leute festgenommen.
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Die Neuwahlen zum Senat, die am Sonntag in dreißig französischen Departements, in dem algerischen Departement Constantine und in der Kolonie Martinique stattfanden. haben einen kleinen Cintstud zur Folge gehabt, der aber die Zusammensehung des Senates nicht wesentlich verändern wird.
Im ganzen waren 111 Mandate zu erneuern. die sich nach einer vom Innenministerium herausgegebenen Statistik wie folgt verteilen: 4 früher 5( 1)
Aeußerste Rechte. Nationalisten
Gemäßigte Nationa
listen
25
27(-2)
•
"
8
"
10(-2) 15(-2)
"
"
48(+ 9(
1
99
2(-1)
3
•
"
Unabhängige Radikale 13 Radikale( dem. Linke) 57 Sozialisten
Parteilose
4(-1)
Diese Statistik ist, wie bemerkt werden mus, etwas optimistisch, denn eigentlich haben die Radifalen nur vier Size gewonnen. Die fünf übrigen Gewinne fommen eigentlich den unabhängigen Radikalen, das heißt dem mal mit rechts, mal mit links paftierenden Zentrum zu, das dann nicht zwei Sige verloren, sondern drei gewonnen hätte. Das Innenministerium nimmt aber wahrscheinlich an, daß sich die fünf fraglichen Senatoren der radikalen Fraktion anschließen werden. Die Sozialisten hätten mit Leichtigkeit im Norddepartement, wo u. a. Bracke kandidierte, zwei oder drei Sige gewinnen fönnen, wenn nicht die Kommunisten für alle drei Wahlgänge eine eigene Liste aufgestellt hätten.
Unter den wiedergewählten Senatoren sind zu nennen: Poincaré , Kriegsminister Paul Boncour , Ackerbauminister Gardey, der Bizepräsident des Senats Rabier und der frühere Marineminister Dumont. Geschlagen wurde der frühere Minister Maraud, der bei den vorlegten Präsidentenwahlen nach der Niederlage Briands Kandidat der Linksparteien beim zweiten Wahlgang war. Fünf Abgeordnete sind in den Senat gewählt worden, darunter der Schwerindustrielle François de Wendel . Die Familie de Wendel ist nun durch zwei Mitglieder im Senat vertreten. Die neugewählten Senatoren treten ihr Amt im Januar des nächsten Jahres an.
Eisenbahnkatastrophe
Sieben Tote, zwanzig Verletzte
Paris , 17. Oktober. Auf dem Bahnhof Cérence in der Normandie hat sich am Sonntagnachmittag ein schweres Eisenbahnunglück ereignet. Ein Personenzug stieß bei der Einfahrt in den Bahnhof mit einem dort rangierenden Güterzug zusammen. Da der Personenzug ziemlich große Geschwin digkeit hatte, erfolgte der Zusammenstoß mit großer Heftigkeit. Die ersten Wagen des Personenzuges wurden vollkommen zertrümmert. Aus den Trümmern wur. den sieben Tote und etwa 20 Schwer und Leichtverlette geborgen. Einer der Schwerverletzten ist im Krankenhaus gestorben. Die Lokomotivführer und Heizer beider Züge befinden sich unter den Verletzten. Nach den bisherigen Feststellungen trägt der Bahnhofsvorsteher von Cérence die Schuld an dem Unglück. Er hat trotz des fälligen Personenzuges den Güterzug auf dem Durchfahrtsgleis rangieren lassen.
Düsseldorf , 17. Ottober. Ein schweres Unglüd ereignete sich an der deutsch holländisch n Grenze bei dem Orte Hommersum. Ein mit mehreren Personen besetzter Kraftwagen aus Goch wurde an einem unbewachten Bahnübergang von einem aus Gennep ( Holland ) kommenden Güterzug er faßt, überfahren und mitgeschleift. Der Kraftwagenführer, der das Warnungssignal überhört hatte, sowie ein zehnjähriger Knabe und ein achtjähriges Mädchen wurden schwer verlegt. Das Mädchen ist kurz darauf seinen Verletzungen erlegen.
Die fozialdemokratischen Mitglieder des Stock holmer Stadtrates haben beschlossen, sich an den Hochzeitsfeierlichkeiten des Prinzen Gustav Adolf und seiner Familie, die in dieser Woche nach der Rückkehr aus Coburg in Stockholm vor sich gehen sollen, nicht zu beteiligen. Der Pring hat an dem fürzlich in Berlin veranstalteten Stahlhelmrummel teilgenommen.
Richard Skowronnef gefforben. Richard Skowronnef ist in der Nacht zum Montag auf Gut Hödenberg, Kreis Regenwalde ( Hinterpommern), wo er seit etwa einem Jahrzehnt wohnte, im Alter von 70 Jahren am Herzschlag verschieden. Früher Dramatiker und ein häufig gespielter Autor, hatte er sich im Kriege mit dem Zyklus, den der Roman Sturmzeichen" eröffnet, ganz der Erzählung zugewandt. Zuletzt waren die Beziehungen von Stadt und Land im deutschen Norden der Nachkriegszeit das Thema, das er behandelte. In Schunken( Ostpreußen ) war Richard Stowronnet als Sohn eines Försters geboren. In jungen Jahren war er in Frankfurt a. M. und Berlin Journalist.