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nicht uns allein so, sondern bei anderen führen­den Zeitungen in Köln , ebenso bei der Frank­ furter Zeitung " und der DA3." liegen die Dinge nicht anders. Wir haben für unsere grenz= und außenpolitische Tätigkeit viel fach Anerkennung von deutschen Staatsmännern wie Stresemann und Hermann Müller erhalten. ( Zuruf: Systemstaatsmänner!)

Zeuge Maus: Ich weiß nicht, was Ihre Staatsmänner find! Wir haben auch von Deutsch­nationalen mehrfach Anerkennung für unsere poli­tische Haltung bekommen.

Abg. Steuer( Dnat.): Das glaube ich nicht. Zeuge Maus: Herr Abgeordneter,

Sie werden doch nicht bestreiten, daß es auch in der Deutschnationalen Partei objektive Männer gibt.( Heiterkeit links.)

Abg. Hamburger( Soz.): Der Vorsitzende läßt hier eine Anzahl Fragen durchgehen, die mit dem Verhandlungsstoff gar nichts zu tun haben. Wenn das so weiter geht, tommen wir überhaupt nicht vorwärts. Einzelne Abgeordnete fühlen sich be­rufen, hier große Plädoyers zu halten. Und ich ersuche den Vorsitzenden, jezt endlich alle Fragen zu beanstanden, die nicht zur Sache gehören.

Nach Schluß der Vernehmung des Zeugen tommt es nochmals zu erregten Szenen, als der Vorsitzende zur Bereidigung des Zeugen schreiten will.

Abg. Meginger( 3.) weist darauf hin, daß man nach dem bisherigen Brauch erst dann die Vereidigung vornehmen solle, wenn der Zeuge das schriftliche Protokoll durchge= lesen habe. Ihm erscheine die Eile, mit der hier die Bereidigung stattfinden soll, sehr ver­dächtig.

Abg. Muhs( Nsoz.): In diesem Fall ist es angebracht, daß die Bereidigung ausgesetzt wird. Wir haben den Briefwechsel zwischen dem Zeugen und Dr. Klepper verlesen und die Antwort des Zeugen Maus gehört. Wir sind der Meinung, daß seine Aussage falsch ist.( Stürmische Ent­rüstungsrufe in Zentrum.)

Abg. Dr. Gras( 3.): 3n diesem Ausschuß werden von einzelnen Mitgliedern Feststellungen über Feststellungen getroffen, obwohl nur der Ausschuß als folcher etwas festzustellen hat. Wann will der Vorsitzende hier endlich einmal eingreifen?

Es wird sodann beschlossen, den Zeugen Maus nach Einsichtnahme in das Protokoll zu ver=

Herriot der Dunfle

Eine Rede voll Andeutungen

Eigener Bericht des Vorwärts"

Paris , 19. Oftober.

Herriot hielt vor dem Verband der französischen Provinzpresse eine Rede, in der er außenpolitisch folgendes sagte:

,, Unser Land wird angegriffen, andererseits wird es schlecht verstanden. Sehr oft stoße ich zugleich auf Feindseligkeit und auf jenes furcht­bare Mißverständnis, das bewirkt, daß selbst unsere e del mütigsten Gesten nicht ge= würdigt werden. Frankreich braucht alle seine Wachsamkeit, um nicht nur seine eigene Ruhe, sondern auch die der anderen Länder zu sichern. Das von der Menschheit gewünschte Statut iſt der Frieden. Leider ist seine Durchführung nicht einfach. Wenn man sich bedroht fühlt, gebietet einem der Instinkt, alle seine Ver­teidigungsmittel ohne Aufschub und ohne Vor­behalte auf den höchsten Stand zu bringen. Die übernommenen Verpflichtungen und die Art, in der das Problem aufgeworfen ist, zwingen uns, das flare Recht und die tatsächlichen Vorteile auf unsere Seite zu bringen. Aber einer­

nicht zur Viermächtekonferenz hinzugezogen werden.

Die Goethe- Medaille für Herriot

%

Eigener Bericht des Vorwärts" Paris , 19. Oftober. Der Reichspräfident hat dem französischen Mi­nisterpräsidenten die Goethe Medaille zu­erkannt. Die Ueberreichung wird durch den deut­ schen Botschafter anläßlich eines Abschiedsessens erfolgen, das Herriot dem scheidenden Herrn von Hoesch gibt.

Die Medaille, die in Silber geprägt ist, zeigt das Profilrelief Goethes und auf der Rückseite eine alegorische Zeichnung, während am Rande jedesmal der Name des Empfängers eingraviert ist. Der Medaille liegt stets ein persönliches Begleitschreiben des Reichspräsidenten bei.

Der Luftfahrt- Skandal

Gefälschte Papiere oder gefälschte Aussagen?

seits darf man Frankreich niemals vorwerfen C

fönnen, die geringste der von ihm unterzeichneten Verpflichtungen verlegt zu haben, andererseits fann man, wenn man, wie ich, die Verantwortung für das Leben und die Interessen Frankreichs trägt, nicht vergessen, daß, falls ein ernstes Ereignis eintreten sollte, wir genötigt sein würden, nicht auf uns allein zu rechnen, sondern auch mit den anderen. Die Demarchen, die meine Regierung unternehmen muß, sind infolgedessen sehr kompliziert. Man muß den internationalen Horizont überwachen, und ohne einen Namen aussprechen zu wollen, erkläre ich, daß unser Land das nötige tun muß, um das gute Recht auf seine Seite zu bringen."

Der französische Ministerpräsident will offenbar vermeiden, daß in dem schlimmsten Fall den er vorsichtigerweise mit einrechnet -Mangel an Voraussicht und leberschätzung des Friedenswillens des ,, anderen" ihm vor­geworfen werden könne. Jedenfalls ist Eu

eibigen. Darauf beginnt die Bernehmung des Di ropa wieder in einem Zustand, wo von einem

rettors Brüning von der DD.- Bant- Filiale in Köln .

Druckmaschine beschlagnahmt Haussuchung im Karl- Liebknecht- Haus Der Polizeipräsident teilt mit:

Auf Ersuchen des Kaffeler Untersuchungsrichters suchungsrichters wurde die Beschlagnahme am City- Druckerei des Karl- Liebknecht- Hauses die Ro= taonsmaschine beschlagnahmt, da durch Sachverständigengutachten festgestellt wurde, deß auch hier Druckschriften hoch verräterischen In­halts, wegen deren ein Strafperfahren vor dem Reichsgericht schwebt, hergestellt worden sind.

In Ausführung dieser Anweisung des Unter­fuchungsrichters wurde die Beschlagnahmung am 19. Oktober unter dem Beisein des von dem Unter­suchungsrichter ernannten Sachverständigen durch Kriminalbeamte der Politischen Polizei, durch­geführt.

Maßregelung eines Richters Naziminister muß Verfügung zurück­nehmen.

Eigener Bericht des Vorwärts"

Dessau , 19. Oktober.

Die nationalsozialistischen Macht­haber in Anhalt haben mit ihrer Personalpolitik fortgesetzt Pech. Vor wenigen Wochen ist der sozialdemokratische Amtsrichter Za bel gemaßregelt und in den Assessorstand zurüdversetzt worden. Nachdem aber der Staat Anhalt durch eine einstweilige Vera fügung des Landgerichts zur teilweisen Gehaltszahlung verpflichtet wurde, hat sich jetzt der nationalsozialistische Ministerpräsident Frey­berg veranlaßt gesehen, den gemaßregelten fo zialdemokratischen Beamten unter Gewäh rung aller bisherigen Rechte wieder in sein Richteramt einzusetzen.

Folgen der Papen - Politik

350 Arbeiter entlassen Eigener Bericht des Vorwärts" Braunschweig , 19. Oftober.

Die Rontingentierungspolitik der Bapen- Regierung hat holländische und dänische Kunden der Miag, des größten braun­schweigischen Industriewerks, zur zurück. ziehung der Bestellungen veranlaßt. In­folgedessen werden 350 Arbeiter entlassen.

Der Heimwehrabgeordnete Hainzl, der im Fi­nanzausschuß den Abg. Genossen Otto Bauer durch Wurf mit einem Streichholzständer am Kopf verwundet hat, wurde wegen Körperverlegung zu 300 Schilling verurteilt.

solchen Fall offen in Staatsreden gesprochen wird. Das ist eine sehr ernste Fest­stellung, und es wäre nicht unlogisch, zu er örtern, wie und wodurch man wieder so weit gelangt ist....

Im übrigen scheint Herriot es darauf an gelegt zu haben, die Alliierten Franf­reichs über die Festigkeit dieser Bündnisse zu beruhigen und ihnen zu sagen, daß sich daran gar nichts ändert, auch wenn sie

Hirsch wider Hirsch!

Umgang mit Harzburgern

Die Nazi- Fraktion im Preußischen Land­tag hat folgende Anfrage Rube, Lohse, Haake, Hinkler und Gen.( Nr. 376) ein­gebracht:

In der Presse wurde in den letzten Tagen bekanntgegeben, daß sich der Reichskommissar für Preußen, Herr Reichstanzler v. Papen , nach Ostpreußen begeben habe, um dort die

not der oftpreußischen Landwirtschaft" im ein­

zelnen festzustellen. Tatsächlich hat Reichs­fommissar v. Papen entsprechend dem Vorbild seines großen Vorgängers, des Herrn Minister­präsidenten Dr. h. c. Otto Braun , in der Ro­mintener Heide Hirsche gejagt, was wohl nicht direkt mit der Not der Landwirtschaft in Ostpreußen " in Verbindung steht. Außerdem hat Herr Reichskommissar v. Papen in Trakehnen am Querfeldein Rennen teilgenommen. Auch das dürfte nicht direkt mit der auch von uns behaupteten Not der Landwirtschaft in Oft preußen" in Verbindung stehen. Lediglich in Tilsit hat der Herr Reichskommissar v. Bapen beim Kaffee mit dem Landrat Penner über die ,, Not der Landwirtschaft in Ostpreußen ge= sprochen.

Wir fragen das Staatsministerium:

1. Billigt es die tendenziöse Darstellung der Regierungspreffe, eine Vergnügungs- und Jagdreise des Reichskommissars für Breußen, Herrn v. Papen , als Dienstreise zu frisieren, durch die der Eindruck erweckt werden soll, der Reichskommissar v. Papen fümmere sich tatsächlich um die Not der Landwirt­schaft in Ostpreußen ?

2. Hat Herr v. Papen als Reichskommissar für Preußen weiter nichts zu tun, als Staatshirsche zu schießen?

Vor kurzem führte die Kube- Fraktion be­fanntlich erbitterte Beschwerde, weil der dem Nazi- Reichstagspräsidenten Göring durch Vermittlung Kerris zum Abschuß über­wiesene preußische Hirsch den verwöhnten Ansprüchen des Herrn Göring nicht genügte. Jetzt ist die Rache da: haust du meinen Hirsch, hau ich deinen Hirsch!

Gerüchte über eine Regierungsfrise in der Tschechoslowakei werden jetzt dahin eingeschränkt, daß nur eine Umbildung der Regierung Ubrzal bevorstehe.

Eigener Bericht des Vorwärts"

Paris , 19. Oftober.

Der Skandal in der französischen Luftschiffahrt hat am Montag eine neue Wendung genommen. Bisher hatte der verhaf­tete Journalist Collin behauptet, daß er alle falschen Dokumente nach Angaben des Direktors der Aero Postale, Bouillour- Lafont, angefertigt habe. Diese Aussage hatte Bouillour- Lafont start belastet. Am Montag hat nun der Untersuchungs­richter einen Komplicen Collins namens Picherie vernommen, den Collin, um sich wichtig und glaubwürdig zu machen, den Direktoren der Aero Bostale als Polizeikommissar oorge=

Bluttat im Ruhstall

Um 2,50 Mark-- Täter ermittelt

Der

E'ne schwere Bluffat ereignete fich Montagabend in der Wipperstraße 5 in Jeukölln. 19 Jahre alte Melter Karl Graf, ein gebürtiger Schweizer , erschlug mit einer Mistgabel seinen Arbeitgeber, den 32 Jahre alten Molkereibefizer Guffin Mafskowsky aus der Wipperstraße 5. Der Täter flüchtete dann, wurde aber 24 Stunden später bereits ermittelt und festgenommen.

Graf war vor etwa drei Wochen von dem Be­figer als Kuhmelter angenommen worden, sollte aber wieder entlassen werden. Am Montagnach­mittag wurde G. der restliche Lohn ausbezahlt. Zwischen beiden Männern ist es zu einer erregten Auseinandersetzung gekommen und im Ruh st all hat G. die Bluttat verübt. Die Aerzte stellten fest, daß M. durch den Schlag einen schweren Schädelbruch, einen Kiefernbruch und andere Berlegungen davongetragen hat.

Der Melter Graf war dann verschwunden und der angestrengten Arbeit der Kriminalpolizei ge­lang es, ihn am Dienstagabend bei Bekannten in Neukölln zu ermitteln und festzunehmen. Im Verhör behauptete er, daß er in der Notwehr gehandelt hätte. Matstowsky hatte eine Forte in der Hand als G ihn aufsuchte und eine Rest- forderung von 2,50 Mart vorbrachte. Der Besizer hätte ihn nun mit der Forfe aus dem Stall jagen wollen. Ihm wäre es aber gelungen, M. die Forte zu entreißen. Jett hätte sein Gegner einen schweren 3int­eimer genommen, den er ihm an den Kopf werfen wollte. Da erst hätte er zugeschlagen. Ob diese Darstellung Grafs zutreffend ist, bleibt ab­zuwarten. Der schwerverletzte Befizer fann im Krankenhaus noch nicht vernommen werden.

Graf ist der Mordinspektion eingeliefert wor den, um eine völlige Klärung herbeizuführen.

ſtellt hatte, der Agent des Spionagebüros des Der Mord an Eva Koppel

Generalstates fei. Bicherie gestand nach anfäng­lichem Zeugnen, daß er der Verfasser ver schiedener Dokumente sei und daß Collin ihm die Unterlagen für die Fälschungen verschafft habe, Collin habe Bouillour- Lafont diefe falschen Dokumente aufgedrängt, um ihm möglichst viel Geld zu entlocken. Bicherie ist darauf gleichfalls gestellt worden. wegen Fälschung von Dokumenten unter Anflage

"

Der Populaire" nimmt die Aussage des Bicherie sehr steptisch auf. Die Zeitung meint, es handele sich hier um bestellte Arbeit, die den 3wed verfolge, Bouillour- Lafont zu entlasten. Bicherie sei zehnmal vorbestraft, darunter auch wegen Erpressung Man dürfe also seiner Aussage keine große Bedeutung bei­legen.

Titulescus Sieg Regierungskrise in Rumänien Eigener Bericht des Vorwärts"

Bukarest , 19. Oktober.

Die seit einer Woche erwartete Regie­rungstrise ist ausgebrochen. Minister­präsident Vaida Voivod hat am Montag­nachmittag dem König den Rücktritt des Ge­samtfabinetts überreicht, da er sich davon überzeugen mußte, daß der König und ebenso einige Mitglieder seines Kabinetts die Partei des gegen ihn rebellierenden Londoner Gesandten Titulescu ergriffen hatten und dessen ab= lehnende Haltung in der Frage des Nichtangriffs­pattes mit der Sowjetunion teilten. König hat die Demission angenommen.

Der

In nationalzaranistischen Kreisen wird ver­sichert, daß weder mit einem Regierungswechsel noch mit der Auflösung der Kammer zu rechnen sei. Der König werde wieder eine nationalzara­nistische Regierung berufen. Der nationalzara­nistische Führer Maniu ist am Dienstag vom König mit der Neubildung der Regierung betraut worden, in die Titulescu als Außenminister ein­treten soll. Nachdem es be dem

ehrgeizigen

Titulescu gelungen ist, aus dem Kampf mit Baida- Voivod als Sieger hervorzu­gehen und diesen zu stürzen, ist es nicht ausge= schlossen, daß er nunmehr wieder auf seinen Lon­ doner Posten zurückkehren und dadurch Maniu oder einem anderen Nationalzaranisten die Bil­bung eines homogenen nationalzaranistischen Ka­binetts ermöglichen wird.

Bergmanns Sterben

Drei weitere Opfer der Schlagwetter­katastrophe

Aachen, 19. Oktober.

Im Laufe des geftrigen Tages find drei der bei dem Unglüd auf der Grube Sophia 3afoba" in Hückelhoven schwer verletzten Bergleute gestorben. Drei weitere Opfer des Unglücks schweben noch in Lebensgefahr.

Saarbrüden, 19. Oftober.

In der Grube Göttelbort im Fischbachthal wur­den drei Bergleute durch Absturz des hän­genden Gutes verschüttet. Sie fonnten sofort befreit werben, doch haben alle drei schwere Verlegungen erlitten.

10 Jahre Zuchthaus für Cecchini Eigener Bericht des Vorwärts" Basel , 19. Oktober. den In dem Schwurgerichtsprozeß gegen Italiener Cuigi Cecchini wurde in der Nacht zum Mittwoch das Urteil verkündet. Cecchini wurde des Totschlags, begangen an seiner Gattin Eva Koppel aus Berlin , schuldig erklärt und unter Zubilligung mildernder Um­ftände zu zehn Jahren 3uchthaus, einer Juftizbuße von 1000 Franken und den Prozeß­foften verurteilt. Die Untersuchungshaft von Jahren wird angerechnet. Mildernde Um­stände billigte das Gericht dem Angeklagten zu, weil er nicht vorbestraft ist und ein Geständnis abgelegt hat.

Bei der Strafbemessung war maßgebend, daß das Gericht Vorbedacht bei der Berübung der Tat verneinte, jedoch nicht in dem Sinne, daß Cecchini nicht die Absicht gehabt habe, seine Frau zu erschießen. Es habe aber die falte, ruhige Ueberlegung gefehlt, die nach teffinischem Strafrecht zum Wesen des Vorbedachts gehöre. Als mildernde Umstände wertete das Gericht die bisherige Unbescholtenheit des Ange flagten und dessen Geständnis. Weiter nahm das Gericht in Anbetracht des äußerst leidenschaft­lichen Charakters des Angeklagten eine Vermin­derung der zurechnungsfähigkeit Cecchinis an.

Das Publikum, das zu Beginn des Pro­zeffes offenkundige Sympathie für Ceccchini be fundet hatte, änderte seine Stimmung nach dem Plädoyer des Nebenklägers völlig und nahm die Berkündung des Urteils mit Befriedigung auf.

SA.- Mann als Kinderschänder Zu Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt Eigener Bericht des Vorwärts" Halberstadt , 19. Oftober. Von der Halberstadter Großen Straffammer wurde am Dienstagabend der SA. Mann Hermann Krüger aus Halberstadt wegen Sittlichkeitsverbrechen zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Er hatte sich in gemeinster Weise an vier sieben- bis neun­jährigen Mädchen vergangen. Der Angeklagte suchte sich damit herauszureden, daß er die Be­schuldigung als einen Racheaft der Kommunisti schen Partei, der er früher angehörte, darstellte. In der gleichen Weise bemühte sich ein SA .. Scharführer, der gleichfalls der KPD. angehört hatte, den Sittlichkeitsverbrecher zu entlasten. Das Gericht verweigerte dem An­geklagten mildernde Umstände und verurteilte ihn außer zu der obigen Zuchthausstrafe zu fünf Jahren Ehrverlust.

Gegen Klara Zeffin. Der Alterspräsident des Preußischen Landtages , General Ligmann, ist von den Nationalsozialisten im Wahlkreis Frank­ furt - Oder- Grenzmart als Spizenkandidat zur Reichstagswahl aufgestellt worden. Die Auf­stellung hat den Zweck, zu verhindern, daß Klara Betfin neuerdings als Alterspräsidentin den Reichstag eröffnet. General Ligmann ist

80 Jahre alt.

Der Streif in den Elmhorner Wurstfabriken ist durch Schiedsspruch des Schlichters mit einem Erfolg der Streifenden beendet.