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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 202.

Sonnabend, den 29. August 1896.

13. Jahrg.

Lokales. oder Vollständigkeit der Urliste etwaige Einsprache erhoben ist man jetzt bei dem Bau der Niederlaufiger Eisenbahn wieder werden. Arbeiter sind bekanntlich, wenn auch nicht dem Buch auf ein sehr ausgedehntes Urnenfeld gestoßen. Dieser an der Den Parteigenoffen des 2. Berliner Reichstags- Wahl- laben des Gesetzes nach, so doch thatsächlich von der Mitwirkung 3aafower Saide gelegene germanische Begräbnißplatz ist schon kreises hiermit zur Kenntnißnahme, daß am Montag, den in Schöffengerichten ausgeschlossen. Auch diese niedersten Ge- seit mehreren Jahren bekannt. Er wurde im Jahre 1878 von 31. August, eine Gedächtnißfeier zu Ehren unserer richte werden daher von der großen Masse der Bevölkerung als dem Gymnasialdirektor Tschiersch und Sanitätsrath Dr. Robert verstorbenen Vorkämpfer im Lokale des Herrn Marten, Klassengerichte bewerthet. Behla- Luckau entdeckt und lieferte bereits eine große Anzahl von Friedrichstr. 236, abgehalten wird, und zwar unter gefälliger Er deutet darauf hin, Mitwirkung des Gesangvereins Kreuzberger Harmonie". Bismardblatt, den Neuesten Nachrichten", finden wir eine Mit- daß in feiner Nähe früher ein Wohnort gelegen hat, der später Ja, Baner, das ist ganz was anders! In dem hiesigen einzelnen prähistorischen Thongefäßen. Die Feftrede hält der Reichstags- Abgeordnete u beil. Die theilung über eine nachts 122 Uhr in dem Betriebe der hiesigen gehörige Urnenfeld, welches bei Gelegenheit der Exkursion der Reichstags- Abgeordnete ganz verschwunden ist. Denn das weiter abliegende zu Zaakow Versammlung ist eine öffentliche. Wir laden deshalb auch die Bäckereibesitzerin, Wittwe R., erfolgte Revision, worüber folgendes Berliner anthropologischen Gesellschaft nach Luckau im Jahre 1877 Frauen noch besonders ein. Mit der Bitte an die Genossen, rege Lamento losgelassen wird: für zahlreichen Besuch dieser Versammlung zu agitiren, bemerken wir noch, daß sonst keine weiteren Festlichkeiten im 2. Berliner vorgenommen? Frau R. steht früh um 4 Uhr auf, muß den nach den Formen der Gefäße stimmen jedoch die beiden Urnen­" Wozu in aller Welt werden diese Revisionen in der Nacht näher untersucht wurde, befindet sich dicht am Dorfe in den dortigen Sandgruben. Nach der Einrichtung der Gräber und Reichstags Wahlkreise zu diesem Zwecke veranstaltet werden. ganzen Tag über dem Geschäft und der Wirthschaft Die Sigungen der Preßkommission finden an jedem und geht abends 101/2 Uhr abgeradert zu Bett, nach 18/ 2ftünfelder chronologisch genau überein. ersten Donnerstag im Monat statt; Beschwerden u. s. w., welche diger Arbeitszeit. Ist es nicht unerhört, einer bejahrten, um ihre Polizeibericht vom 27. Auguft. Nachmittags wurde den lokalen oder Annoncentheil des Vorwärts" betreffen, sind Existenz ringenden Frau das Leben so zu erschweren? Jungen, an der Ecke der Dresdener- und Alten Jakobstraße der zehn­an eines der nachstehend verzeichneten Mitglieder zu richten: fräftigen Männern verbietet man, länger als 12 Stunden zu jährige Sohn des Magistratssekretärs Walter von einer Droschke Für den 1. Wahlkreis: arbeiten, gegen ein solch' armes Wesen aber, weil sie überfahren und am Kopfe verlegt. Vor dem Hause Stalizer­Unternehmerin ist, giebt es teine Rücksichten. Was nüßen Straße 33 lief der 37 jährige Arbeiter August Bogen in der Beruhigungspulver der Herren Geheimräthe. Trunkenheit gegen vorüberkommenden Wagen Polizei und Gericht gehen nicht danach, wie es der Herr Ge- elektrischen Straßenbahn, gerieth unter die Räder und erlitt eine Er wurde nach dem Krankenhause heimrath gemeint hat, sondern nach dem Buchstaben der Ver- Verlegung am linken Senie. ordnung und Ausführungsbestimmung. Durch Uebereifer der Am Urban gebracht. In der Nacht wurde in der Linden­Beamten werden die Bestimmungen häufig noch recht sehr verstraße ein ungefähr 50 Jahre alter Mann durch eine über­schärft. Diese Revisionen haben, wie uns mitgetheilt wird, in mäßig schnell aus der Friedrichstraße tommende Droschte über­großem Maßstabe stattgefunden, doch nur in einigen Revieren fahren und am Kopfe so erheblich verletzt, daß er bewußtlos Er wurde in die Charitee übergeführt. Der von des Nachts. Die Haltung der Gesellen war ausnahmslos eine liegen blieb. den Meistern wohlwollende. Auch sie sehen ein, daß es unmöglich dem Publikum festgehaltene Rutscher Anton Hinzmann wurde zur ist, die Verordnung zu halten." Wache gebracht.

Herm. Soyka, Lübbenerstr. 14 II., Joh. Timm, Alte Jakobstr. 18/19.

Für den 2. Wahlkreis:

Paul Jakob, Gneisenaustr. 82 II. bei Springer,

H. Knüpfer, Schöneberg , Goltstr. 17, Quergebäude III. Für den 3. Wahlkreis:

Franz Hoch, Admiralstr. 7, IV. vorne. August Pohl, Staligerstr. 118, III.

Für den 4. Wahlkreis:

( Für den Osten): W. Schulz, Weidenweg 5, 1II. ( Für den Südosten): Paul Böhm, Görlizerstr. 58/54. Für den 5. Wahlkreis:

Leopold Liepmann, Straßburgerstr. 12, part. Adolf Roth, Dragonerstr. 49.

Für den 6. Wahlkreis:

Otto Näther, Anklamerstr. 44.

Otto Schmidt, Schwedterstr. 22, Seitenflügel IV.

Die Parteigenoffen in Reinickendorf machen wir darauf aufmerksam, daß die veranstaltete asfalte feier am Sonn­tag, den 30. August im Restaurant Seebad" nicht statt­finden kann. Der bisherige Bächter ist nach bekanntem Muster auf Beranlaffung des Besizers plötzlich seines Pachtrechts ver Iuftig gegangen. Diejenigen Parteigenoffen, welche bereits im Besitz von Billets sind, wollen dieselben aufbewahren, da in kürzester Zeit das Fest trosdem abgehalten werden wird. Das obenbezeichnete Lokal ist selbstverständlich bis auf weiteres zu meiden,

Das Komitee.

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Das Bismarckblatt fügt dieser in Form einer Zuschrift wiedergegebenen Klage noch folgende Bemerkung hinzu:

Es erübrigt noch die Frage, ob dieses nächtliche Ein­bringen mit dem Artikel 6 der preußischen Verfassung und dem Gesetz vom 12. Februar 1850 über den Schuß der persönlichen Freiheit vereinbar ist."

Diese Veröffentlichung ist hochcharakteristisch. Sie zeigt, wie fremd dem Unternehmerthum bisher alles war, was sich als Polizeifcheererei oder auch nur als behördliche Kontrolle deuten ließ. Eine gewissenhafte Revision der Bäckereibetriebe ist durch das provokatorische Verhalten der Meister geradezu heraus gefordert worden, und feinerlei Anzeichen deutet darauf hin, daß in dem angeführten Falle die Polizei ausnahmsweise brüst auf getreten wäre. Und doch ein Halloh diesertivegent, faft als ob die Revision ein Stück Hochverrath in sich schlösse. Die Presse aber, die im Interesse des Unternehmerthums in einem solchen Wehgeschrei schauspielert, ist dieselbe, die den drückendsten Maß­regeln, den härtesten Gefängnißstrafen zujauchzt, wenn sie über Arbeiter und deren Vertreter verhängt werden!

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Aus den Nachbarorten.

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Die

Laffallefeier in Pankow Nieder- Schönhausen. Gewinnnummern werden am Sonntag im Anzeigentheil des Vorwärts" veröffentlicht. Die Gewinne find beim Genossen Karl Hoffmann, Pankow , Mühlenstr. 26, abzuholen. Müggelbergen fonnte man tausende von Langbeinen beobachten, Die Störche haben sich verabschiedet. Hinter den die sich zu dem gemeinsamen Fluge nach dem Süden gesammelt hatten.

Aus Rixdorf. Im Dienste verunglückt ist vorgestern Nach­mittag der hier stationirte Fußgendarm Güttler. Als derselbe am Kottbuser Damm eine Bäckerei revidiren wollte, stürzte er infolge Ausgleitens die zur Backstube hinabführende Treppe hinunter und erlitt mehrere Rippenbrüche.

Unverrichteter Sache mußte

Ein Jahr auf Probe" heirathen wollte ein junger Mann, der fürzlich mit seiner Auserwählten und den üblichen Die Feuermeldungen werden in Berlin mehr und mehr Trauzeugen auf dem Standesamt in Rigdorf erschien. Als der burch öffentliche automatische Melder übermittelt. Das Berliner Aquarium ist seit gestern wieder in dem Standesbeamte die bedeutungsvolle Frage an ihn gerichtet hatte, Im Jahre 1895/96 gingen( abgesehen von 35 nicht das Stadt- Besitz zweier menschenähnlichen Affen, eines Gorilla und ob er gewillt fei, mit Fräulein N. N. die Ehe einzugehen, ant­gebiet betreffenden Meldungen) im ganzen 1858 Feuermeldungen eines Chimpansen. Bekanntlich gehört der Gorilla zu den wortete er zwar mit einem kräftigen Ja!", fügte aber gleich zur ein; davon betrafen 92 Großfeuer, 167 Mittelfeuer, 1294 Klein- feltensten und daher kostbarsten Bewohnern von zoologischen großen Ueberraschung der Anwesenden hinzu: ,, Aber nur auf fener( außerdem fanden noch 5731 Kleinfeuer ohne Alarmirung Anstalten. Gegenwärtig besitzt nur der zoologische Garten in ein Jahr!" Vergebens versuchte der Standesbeamte den an­ber Feuerwehr statt), 283 blinden Lärm, 22 böswilligen Alarm. London ein Exemplar diefes höchststehenden aller menschenähn- gehenden Ehemann von der Unzulässigkeit einer solchen Probe­Die Meldung erfolgte 544 Mal durch Polizeistation, 59 Mal lichen Affen. Die beiden Thiere famen vor wenigen Tagen mit Heirath zu überzeugen. Dieser beharrte vielmehr bei seiner burch Feuerwehr= Station mit Weitermeldung, 339 Mal durch einem Wörmann'schen Dampfer aus Gabun , der an der Forderung Einjährigen Ghedienstes" und selbst die Bitten und Feuerwehr Station ohne Weitermeldung, 865 Mal( 461/2 pt.) Westküste des äquatorialen Afrika gelegenen französischen Thränen seiner Braut vermochten ihn nicht in seinem Ent­durch öffentliche automatische Melder, 28 Mal private automatische Melder, durch Besißung, in Hamburg an und wurden durch Vermittelung des schlusse wankend zu machen. Fünf Jahre früher, Telephon. Thierhändlers Hagenbeck vom Berliner Aquarium erworben. Daher das Brautpaar mit den Trauzeugen wieder nach Hause 1890, erfolgten von 1240 Meldungen erst 442( 351/2 pet.) durch öffentliche auto- lange in der Gefangenschaft aus. insgesammt nach den bisherigen Erfahrungen hält der Gorilla leider nicht gehen. matische Melder. Die Zahl dieser Melder ist inzwischen von 85 auf 116 vermehrt worden, und es soll weiter in der Ver- Abg. Träger hat, wie die Freifinnige Zeitung" berichtet dichtung des Melderneges fortgeschritten werden, bis von jeder den Titel Justizrath erhalten. Doch nicht für seine Gedichte? Stelle des Stadtgebietes ein öffentlicher Melder in 3 Minuten mäßigen Laufens erreicht werden Staatsanwalt Lorenz aus Erfurt soll in einem Berliner tann. Von den im Krankenhause gestorben sein. Er hatte, wie ein hiesiges Blatt Jahre 1895/96 vorhandenen öffentlichen Meldern wurden am schreibt, behufs Heilung eines langjährigen Leidens die Anstalt häufigsten benutzt: 31 Mal der am Rottbuserplay, 31 Mal der aufgesucht, um sich einer Operation zu unterziehen. Diese war in der Potsdamerstr. 87, 30 Mal der in der Koppenstr. 72. auch glücklich gelungen, als unerwartet der Tod eintrat. Stimmt Unter 10 Mal wurde keiner benutzt. Bu bedauern ist allerdings, diese Nachricht, so hat die Sozialdemokratie Ursache, einen ihrer daß die öffentlichen Melder die böswilligen Alarmirungen er intimsten Feinde zu betrauern. Wenige haben in ihrem Wirkungs­leichtern. Von böswilligen Alarmirungen famen 20 auf öffent freife fo sehr wie Staatsanwalt Lorenz es verstanden, wider willen liche Melder. Dieser Unfug, der vielleicht weniger auf Nichts für die Sozialdemokratie Propaganda zu machen. würdigkeit als auf tindische Gedankenlosigkeit zurückzuführen ist, trägt leider mit dazu bei, den Mannschaften ihren ohnehin nicht leichten Dienst noch mehr zu erschweren.

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Auf der Pulverfabrik in Spandan hat sich dem Anz. f. b. H." zufolge vorgestern gegen Mittag ein gräßlicher Unglücks fall ereignet. Während ein Klempner dort an seiner Lötmaschine beschäftigt war, plagte plötzlich deren Kessel und der Verschluß­deckel flog dem Arbeiter mit voller Wucht ins Gesicht. Dadurch wurde das rechte Auge dermaßen beschädigt, daß es die Sehkraft wohl für immer verlieren wird. Außerdem wurden dem Ver­unglückten beide Backen vollständig aufgerissen, so daß die Zähne bloß lagen. Auch das Nasenbein wurde gebrochen. Der Arzt des Feuerwerks- Laboratoriums wurde sofort herbeigeholt, der die Risse nähte und einen Verband anlegte. Der Bedauernswerthe, der Frau und Kinder zu ernähren hat, wurde dann mittels Krantenwagens ins Krankenhaus gebracht, wo er wohl längere Beit daniederliegen wird.

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Der Militär- und Sanitätsverein Deutsches Baterland" schreibt uns: In der Beilage zu Nr. 199 Ihrer Zeitung vom Auf der Neuen Pulverfabrik ereignete sich vorgestern Nachs Nach einem Beschlusse der städtischen Deputation für 26. d. M. haben Sie unter der Spigmarke Ein großes Unrecht mittag abermals ein schwerer Unglücksfall. Ein Schlofferlehrling Kunstzwecke foll bekanntlich das von dem Bildhauer Brunow begehen die Antisemiten" einen Artikel veröffentlicht, welcher sich war an einer Maschine beschäftigt und gerieth dabei mit der gefertigte Broncebildwerk, eine Wäscherin" nebst dem sie tragen- mit unserem Verein befaßt. Es heißt darin, daß derselbe aus- linken Hand zwischen deren Kammräder, wobei ihm zwei Finger den Laufe bez. Springbrunnen auf dem dreieckigen Perron auf schließlich aus Jsraeliten bestehe. Diese Behauptung ist unwahr; zerquetscht wurden. gestellt werden, der sich am linken Spree Ufer unterhalb der vielmehr zählen Angehörige der evangelischen, katholischen und Um 10 000 Mark geschädigt hat eine Schwindlerin das Waisenbrücke zwischen der Wallstraße, der Straße Neu- Cölln am jüdischen Religion zu unseren Mitgliedern. Wie wir nachträge Bankgeschäft von S. Kann in Potsdam . In das Geschäft kam Wasser und dem städtischen Bark befindet. Mit der Herstellung lich erfahren, sind allerdings nicht alle Mitglieder des Vereins am 21. d. M. eine Frau, die sich Frau Reuter aus Werder der Fundamente 2c. für den Brunnen ist nunmehr die 7. Stadt mit dem amüsanten" Sedanabend Jsraeliten. nannte und bot für 17 000 Mart fünfprozentige amortifirbare Bau- Inspektion betraut worden. Von der Staatsanwaltschaft ist die Beerdigung der alte rumänische Rente zum Rauf an. Von einem Angestellten Bezüglich der Erhebung der Bauplas- Stener in Berlin Näherin Bertha Müller aus der Reinickendorferftr. 52 untersagt des Hauses erhielt sie auch 10 000 Mart Anzahlung mit dem Be ift nunmehr beim Magiftrat die Entscheidung des Ober- Ber- worden. Das 20 Jahre alte Mädchen wohnte bei seinem Pfleges merken, daß sie den Rest später abholen könne. Erst zu spät er waltungsgerichts eingegangen, wonach diejenigen Baupläge, vater, dem Handelsmann Raeder, und starb plötzlich am ver- fuhr der Angestellte, daß die gekauften Papiere werthlos sind. deren Baufluchtlinien noch vor dem Jahre 1875 festgesetzt waren, schaft hat zur Ermittelung der Todesursache, die ein Arzt nicht geholt; sie ist auch in Werder nicht gefunden worden. gangenen Mittwoch um 5 Uhr nachmittags. Die Staatsanwalt. Die Verkäuferin hat natürlich die fehlenden 7000 Mart nicht ab­von der Steuer zu befreien sind. Ueber die Rückzahlung der be­reits gezahlten Steuern hat des Magistrats- Rollegium seinen Be- feststellen konnte, die Leiche beschlagnahmt. schluß noch ausgesetzt.

Der ältefte Bürger von Berlin , Schuhmachermeister Rarl Der Stadtverordnete Heilborn hat aus Gesundheitsrück. Brenzler aus der Saarbrückerstraße 12 hat gestern in voller fichten sein Mandat niedergelegt. Derfelbe ist Mitglied der Ver- Rüftigkeit seinen 102. Geburtstag gefeiert. Bielfache Ehrungen fammlung seit 1886. Von dem Gemeindewahl- Bezirk der I. Ab- wurden dem Greise zu theil. theilung bis Ende 1899 gewählt, muß für ihn demnächst eine Die Rathhausstraße, die Sieberstraße und die Parochial. Ersazwahl vorgenommen werden. straße von der Jüden - bis zur Klosterstraße werden behufs Wer­legung einer Wasserleitung vom 1. September ab bis auf weiteres Zur Ausführung des Beschluffes der Stadtverord: für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Der Treidelweg auf neten- Versammlung wegen Herstellung des bereits in Angriff bem linken Ufer des Berlin - Spandauer Schifffahrtstanals zwischen genommenen Fußgänger- Tunnels zur Verbindung der der Sandkrugbrücke und dem Nordhafen wird behufs Er­Schwarzkopffstraße mit der Feldstraße, unter dem weiterung des Kanals vom 31. d. M. ab bis auf weiteres ge­Bahntörper des Stettiner Bahnhofes, hat sich die städtische sperrt. Bau- Deputation mit dem vom Geh. Baurath Dr. Hobrecht er läuterten Projekte der tgl. Eisenbahn Direktion für die Anlegung auf Antrag seines Vertheidigers bald der königlichen Charitee Der verhaftete Fahrrad- Fabrikant Neumann dürfte eines Bahnhofes im Humboldthain einverstanden erklärt. Die

Eine Typhusepidemie ist, wie wir in den N. N." lesen, bei dem 35. Infanterie- Regiment( Prinz Heinrich) in Brandens burg a. H., das sich meist aus Berlinern refrutirt, ausgebrochen. 18 Mann, hauptsächlich vom 3. Bataillon, liegen bereits im Lazareth . Die Bade- Anstalt wurde geschlossen.

Gewerbe- Ausstellung 1896.

Ein gemeinsames Entree von einer Mark für den Besuch der Hauptausstellung, Alt- Berlin, Kairo und der Kolonial­ausstellung wird fortan jeden Mittwoch erhoben. Nur in der nächsten Woche fällt der Marktag auf den Montag, und zwar weil am Mittwoch St. Sedan ist! lich, soweit wir uns erinnern, nur für den Donnerstag ein er­Ueber die Frage der Zweckmäßigkeit dieser Maßregel ist man im Publikum sehr getheilter Meinung. Während anfäng Kosten des Baues, einschließlich einer gedeckten Halle, die fich behufs Beobachtung seines Geifteszustandes überwiesen werden. höhtes Entree erhoben wurde, ist später noch der Dienstag Nach auf 75 000 m. beziffern, sollen in den nächstjährigen Etat ein- Hilflos wurde vorgestern Nachmittag an der Jerufalemer mittag und neuerdings ja der Mittwoch als Marktag hinzu gestellt werden. Eine Entscheidung der städtischen Behörden Kirche der 19jährige obdachlose Schloffer Paul Röhl aufgefunden. gekommen. Auf den ersten Augenblick erscheint die Mittwochs­über die eventuelle Herstellung eines Bweigtunnels von den Der junge Mann, den ein Schuhmann in ein Krankenhaus brachte, neuerung äußerst liberal. Zieht man aber in betracht, daß es Vorort- Bahnsteigen des Stettiner Bahnhofes nach dem in Aus- stammt aus Minden . Arbeits- und mittellos wanderte er durch ganz unmöglich ist, an einem einzigen Tage auch nur die führung begriffenen Tunnel ist noch nicht getroffen worden. die Straßen Berlins , bis er endlich an der Jerusalemerstraße Hauptausstellung zu durcheilen, geschweige denn noch drei um fangreiche Nebenausstellungen init zu besichtigen, so dürfte der Der deutsche Schriftsteller- Verband wird am Sonntag, schwerkrank zusammenbrach und liegen blieb. ben 6. September cr. mittags, im Stadtverordneten - Sigungssaal, Verschwunden ist der 16jährige Emil Kolhorst, Sohn eines Vortheil, den das Publikum aus dem angeblichen Entgegen. feine erste Sigung abhalten. Nach Schluß dieser Sigung werden Handelsmannes aus der Koloniestraße 111. In einem Briefe kommen der Ausstellungsleiter ziehen soll, als recht problematisch ben Gästen seitens der Stadt Erfrischungen dargereicht werden. hat er seinem Vater mitgetheilt, daß ihm das Fuhrwert, mit dem erscheinen. er unterwegs war, gestohlen worden sei, und daß er deshalb Die Urlifte derjenigen Personen, welche nach Bestimmungen nicht wieder nach Hause fomme. Dieser Grund, wegzubleiben, des Gerichtsverfassungs- Gesetzes zu dem Amte eines Schöffen bezw. erscheint jedoch wenig stichhaltig. Geschworenen für das Jahr 1897 berufen werden können, ist vom städtischen Wahlbureau, Poststr. 16, II, Poststr. 16, II, aufgestellt und Unter dem Milchviehbestande des Molkereibesizers Mahs liegt daselbst eine Woche lang, und vom bier, Perlebergerstraße 28, ist die Maul- und Klauenfeuche aus 30. August bis einschließlich 5. September täglich von gebrochen. vormittags 9 bis nachmittags 2 Uhr zu jedermanns Einsicht In dem auffallend urnenreiche Luckauer Kreise, in aus. Während dieser Ausliegefrift tann gegen die Richtigkeit welchem schon so viele werthvolle Funde gemacht worden sind, Herrlichkeiten in Treptow bauen zu helfen. Alle diese Bor

zwar

Von Maßnahmen, die der großen Masse der Berliner Bes völkerung den Besuch der Ausstellung erleichtern könnten, hält fich die Ausstellungsleitung nach wie vor mit peinlicher Gewiffen­haftigkeit fern. Recht entschieden ist selbst in einigen bürger­lichen Blättern dem geschäftsführenden Ausschuß unter die Nase gerieben worden, daß es nicht allein eine Pflicht der Schicklichkeit, fondern auch geschäftlich vortheilhaft sei, auch denjenigen die Aus­itellung zugänglich zu machen, die gut genug waren, die