aber auch den Schluß zu, daß innerhalb der Ver­maltung schmere Mißgriffe vorgekommen find. Es wäre notwendig, daß die Verwaltung auf der fommenden Generalversammlung der Deffentlichkeit über die Lage des Unternehmens reinen Wein einschenkt.

Für 1931/32 wird der Verlust mit 356 000 m. ausgewiesen. Der Rohgewinn erscheint mit 0,78 und demgegenüber Unkosten mit 0,99 und Ab­schreibungen mit 0,14 Mill. M.

Die andere Seite Industrieverluste aus der Osthilfe

Die zum Rütgers- Konzern gehörende Ber. einigte Dachpappenfabriken 2.-G. Berlin  ( Bebag), die jetzt erst Abschluß und Ge­schäftsbericht für 1931 veröffentlicht, weist bei einem Kapital von rund 10 Millionen Mark einen Jahresverlust von 871 652 Mart aus.

Bemerkenswert an diesem Verlustabschluß ist, daß rund die Hälfte dieser Verluste zu Lasten von Rückstellungen und Abschreibungen auf zweifelhafte Forderungen im Ost. hilfegebiet gehen. Die Verwaltung bemerkt hierzu, daß diese hohen Sonderabschreibungen not­wendig waren, da die Kreditwürdigkeit der Ab­nehmer im Gebiet östlich der Elbe   durch die Ein­führung des Sicherungs- und Entschuldungsver­

fahrens weiterhin verloren hat. Man kann sich denken, daß Unternehmungen, die die Aus­wirkungen der Osthilfeverordnung derart am eigenen Leibe spüren mußten, den verstärkten Vollstreckungsschuß, den die letzte Papen- Notver­ordnung gebracht hat, mit sehr gemischten Gefühlen aufnehmen müſſen.

Den Auslandsabsatz fonnte die Bedag mengen­mäßig noch erheblich steigern, jedoch sind die Erlöse durch die Valutenentwertung in England und Standinavien sehr stark gesunken. Jetzt fehlt nur noch, daß Industrieunternehmungen, die schon durch die Osthilfe und die anderen Agrarver­ordnungen schwere Verluste auf sich nehmen mußten, auch noch durch eine rigorose Rontingents politik ihre Auslandsmärkte verlieren. Dieses In die 3ange- nehmen" nennt sich dann Anfurbelung.

Schutz den Sparern!

Die Gründung eines Volksbundes

In Berlin   ist jetzt ein ,, Volksbund zum Schutze ersparten Vermögens gegen Angriff auf Ver­tragsrecht und Währung" gegründet worden.

Der Volksbund will eine tatkräftige Bertretung der deutschen Sparer und Besizer fest­verzinslicher Wertpapiere fein. Die Inter­effenvertretung von Aktienbefizern gehört dagegen

nicht in den Aufgabenkreis des Boltsbundes". Das Ziel, das sich der Volksbund gesteckt hat, geht auf Einhaltung des Vertragsrechts und die Stabilität der Währung aus, weil nur auf diesem Wege das allgemeine Vertrauen wieder geschaffen werden kann, das durch die Ereignisse der letzten Jahre erschüttert ist.

Besonders scharf wendet sich der Volksbund gegen die Kräfte, die die Sanierung be­stimmter Wirtschaftskreise einseitig auf Kosten der Befizer des mühsam erarbeiteten deutschen Sparvermögens durchführen wollen.

Teurer Butterfriede

Der Finnland   gezahlte Preis

Der Butterkrieg seit Anfang dieses Jahres mar sehr teuer. So ist z. B. im ersten Halbjahr 1932 der deutsche Export nach Dänemark   um 52 Broz. gefallen. Der jetzt geschlossene Butter frieden ist es auch. Zu der Erhöhung des Vertragszolls von 50 auf 75 M. hat sich Finn land nur bereit erklärt, wenn gleichzeitig Deutschland   auf die Bindung von Zollsägen für Kleie, Glühlampen, elektrisch e Maschinen und Spezialapparate ver­zichtet, so daß der finnische Einfuhrzoll für diese Waren erhöht werden kann. Die Position

Kleie ist unbedeutend, aber die deutsche   elektro. technische Industrie hat im Jahre 1931 für 6,3 Millionen Mart nach Finnland   exportiert.

Gewiß ist die neue Regelung der Buttereinfuhr gegenüber der bisherigen vernünftiger, da jetzt die Butteregporteure gerechter behandelt werden und auf handelsvertraglichem Wege eine Eini­gung herbeigeführt worden ist. Aber die neue Zollerhöhung ist wieder nur auf Kosten des Industrieerports möglich gewesen. Auf der anderen Seite ist die Zollerhöhung für die Landwirtschaft keinen Pfifferling wert, denn jede durch eine Zollerhöhung er= zwungene Preissteigerung im Inland bedingt einen sofortigen Rückgang des Butterabfazes. Aber die Agrarfeldwebel in den landwirtschaft­lichen Organisationen müssen ja„ Erfolge" vor­weisen, um ihre Daseinsberechtigung zu beweisen.

Statistisches Jahrbuch für 1932. Das Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich für 1932 ist soeben neu erschienen. Im allgemeinen blieb dies unentbehrliche Nachschlagewerk unverändert. Aber die deutsche Produktionsstatistik erhielt einen brei­teren Raum. Die Entwicklung des deutschen Ar­beitseinkommens wurde neu aufgenommen. Der internationale Teil wurde erweitert, so der Nach­weis über die Weltproduktion, über die Vorräte auf den Weltmärkten, über das internationale Finanz- und Schuldenwesen.

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