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Fabrik fliegt in die Luft

Drei Schornsteine stürzen

Der E- Film meldet sich am Telephon: Um 5 1hr soll eine große Sprengung losgehen: Auf dem Eiswerder bei Spandau fliegt eine ganze Fabrik in die Luft. Das Testament des Dr. Mabuse" wird dort gedreht. Es handelt sich also um eine ganz große Sache.

Ein langes, einstödiges, gedecktes Fabrikgebäude mar tüchtig mit Holzwolle ausgestopft, drei Schornsteine waren unterminiert worden. Bon den Brand- und Sprengstellen führten Kabel zu einem Schaltbrett. Ueberall hängen Lichtkabel für die Scheinwerfer herum. Geschützt stehen Tonfilm Aufnahmeapparate und Mi­frophoe, stehen richtige und falsche Feuerwehr­leute herum. Inzwischen ist es dunkel geworden und es kann losgehen.

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Die auf hohen Gerüsten postierten Scheinwerfer­batterien werden eingeschaltet, die Lichtkegel ein­geschmentt. Alles verläßt die zum Untergang nerurteilte Fabrik. Eine Rakete fährt steil in den Himmel: Alles flar zur Sprengung. Vier Brandherde werden automatisch entzündet, weißer Qualm steigt aus dem langen Dach hervor. Blöglich ein dumpfer schwerer Schlag, eine riesige Flammengarbe schießt in die Luft. Ein Benzol­faß ist auseinandergerissen worden.

Nun ein Druck auf den Knopf des Schaltbrettes: Ein riesiger Schornstein scheint nur wenig er­schüttert zu sein. Dann aber neigt er sich faſt schüchtern auf die Seite, und schon im Fallen zer­bricht er. Donnernd legt sich die Steinmasse quer

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Raketenstart

Ein gelungener Versuch

Vor einem kleinen Kreise geladener Gäste führte am Sonntag morgen der Raketenkonstrukteur Tiling aus Osnabrüd auf dem Tempel hofer Feld einen probe start mit einer fleinen Pulverrafete vor, um die Bedenken der Behörden gegen eine Durchführung von Raketen­starts vor einem größeren Publikum zu zerstreuen. Die Rakete erreichte in wenigen Sekunden nach dem Abschuß eine Höhe von 800 Meter, dann entfalteten sich die Flügel, und in Spiralen fam das Raketenflugzeug etwa 400 Meter vom Start­play im Gleitflug wieder zur Erde. Im Anschluß an den Probestart zeigte Tiling seine neueste Ron­struktion. Die bei einer Höhe von drei Meter und einer Spannweite von vier Meter mit voller Ladung eine Höhe von 7000 Meter erreichen kann, um dann in einem Gleitflug 20 bis 40 Kilometer weit zu schweben. Diese Ratete soll am nächsten Sonntag auf dem Flughafen Tempelhof vor­geführt werden, allerdings aus Gründen der Sicherheit nur mit geringer Ladung abgeschossen werden. Tiling verwendet bei seinen Vor­führungen Pulperrateten, die bei diesen Versuchen billiger und einfacher zu handhaben sind. Die verwendeten Raketen haben bei einem Gewicht von 6 Kilogramm eine Brenndauer von 10 bis 15 Sekunden. Doch hat der Konstrukteur auch Raketen vor wesentlich längerer Brenndauer entwickelt. Auch Tiling ist aber grundsätzlich An­hänger der Flüssigkeitsrafete. Er arbeitet zur Zeit an einer Flüssigkeitsladung, die er später in den jezigen Raketenkörper einbauen will. Die nächste Etappe wird der Einbau einer Fernsteuerung sein. Dann erst wird die nächste Rakete aus Duralumin und Elektronmetall gebaut und allmählich weiter entwickelt werden, bis man an den Bau einer bemannten Rakete denken fann.

Nazis ftützen Papen

In Friedrichshagen eröffnete die Partei den Wahlkampf um den neuen Reichstag mit einer öffentlichen Wählerkundgebung im größten Saal des Ortes. Der Versammlungsraum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Rebner war Ge­nosse Karl Litfe. Seine mit einer erheblichen Portion Berliner Wig gewürzten und wiederholt von Beifall unterbrochenen Ausführungen waren eine scharfe Brandmarkung des Papen­Purses, nicht minder aber auch der Nazipar­tei, deren Schuld an dem Zustandekommen der jezigen Regierung nach Ansicht des Redners fo flar zutage liege, daß sie auch der entschiedenste Kampf gegen die feinen Leute" nicht aus der Welt zu schaffen vermag.

Die Eiserne Front in Lichtenberger­öffnete den Wahltampf mit einer gewaltigen öffenlichen Rundgebung. Zu Beginn der Rundgebung gedachte Fritz Thurm, der Führer der Lichtenberger Genossen, mit bewegten Worten unferer für die Idee des Sozialismus gefallenen Genossen und derer, die für ihre lleberzeugung hinter Gefängnis und Zuchthausmauern schmach­ten. Einmütig gelobte ihnen die Versammlung unnerbrüchliche Treue und unbedingte Solidarität. Dann nahm Genosse Robert Breuer das Wort: Wenn die Kreise, die heute in Deutschland die Macht haben, glauben, daß die Arbeiterklasse durch fünf Bahlkämpfe zermürbt oder ermüdet wäre, dann wird das Ergebnis des 6. November für fie eine bittere Ueberraschung werden. Das Pro­letariat weiß, daß es für seine Rechte kämpfen muß und es meiß auch, daß der beste Kampfboden die demokratische Republik ist Wir warnen des= halb, mit der Berfassung zu spielen. Die Ar­beiterklasse ist bereit, die Verfassung unter allen Umständen zu verteidigen.

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über das Fabrikdach, zerschlägt es, reißt die Mauer ein. Glühendes Chaos öffnet sich. Wieder explo= diert ein Benzolfaß. Prasselnd stürzt ein zweiter Schornstein ins brennende Gemäuer. Noch ein Druck auf den Knopf: Eine riesige Benzolmolfe stiebt empor, dann muß auch der letzte Schorn­stein dran glauben.

Die Sprengungen sind beendet. Sachlich nüch tern schauen die Operateure auf ihre Meteruhren: In 72 Meter Film haben sie die ganze Angelegen heit festgehalten. Doch schon geht es weiter, die Kameras müssen heran an den Unglücksherd, Feuerwehrstatisten rücken mit Schläuchen vor, Gas­masken über dem Kopf, einige tragen Sauerstoff­geräte auf dem Rücken. Sie rücken por gegen das Flammenmeer der Fabrik. Von der Seite stürzen als Arbeiter verkleidete Filmkomparsen heraus, die, so will es das Filmmanuskript, von dem Unglüd überrascht wurden, ein Taschentuch vor den Mund gepreßt, taumelnd, zusammenbrechend. Schließlich tritt richtige Feuerwehr in Aktion, nachdem die Filmleute weiter keine Verwendung für das Blut­meer haben.

Etma 80 000 M. hat die kurze Angelegenheit gekostet, dazu kommen noch einmal 12 000 m., weil der Brand unerwarteterweise eine Woche zu früh ausbrach und ein Teil der Fabrik wieder neu aufgebaut werden mußte. Und wenn man sich im Kino etwa im März den Film ansieht, dann ahnt man nicht, wieviel Kosten, Mühe und Ver­antwortung eine Filmszene von nachher vielleicht fünf Minuten Spieldauer erfordert hat.

In wenig Worten

Die Reichsbahn beförderte im Monat Sep­tember auf der Berliner S- Bahn 28 410 512 Personen. Im gleichen Monat des Vorjahres wurden 33 066 317 Personen befördert. Das er­gibt einen Verkehrsrückgang um 14,1 Proz­

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Am Montag vormittag wurde in der Markgraf . Albrecht- Straße in Halensee die 21 Jahre alte Angestellte einer Berliner Butterhandlung von einem bisher noch unbekannten Mann einer Attentasche beraubt, in der sich 1663 Mark be fanden,

In den Werken der Continental Coutchouc Co., Hannover , ereignete sich am Montagvormittag in der Nickelei durch Abplazen eines Deckels in einem Bulkanisierkessel eine Explosion. 3 wei Ar. beiterinnen erlitten Schädelbrüche, die ihren Tod herbeiführten.

Ganz London ist seit Montag in undurch dringliche Finsternis gehüllt. Es ist dunkler als um Mitternacht. Die Erscheinung wird mit der Windstille und der Bildung eines bichten Rauchnebels über der Stadt erklärt.

Durch den Selbstmord des Obersekretärs entsche von der Dresdener Ortskrankenkasse ift man erheblichen Beruntreuungen auf die Spur gekommen; für die veruntreuten Gelder ist jedoch bereits Sicherstellung erlangt worden. In zu sammenhang hiermit hat die Ortskrankenkasse größere Personalveränderungen vorgenommen.

Der Filmartist Tom Mir ist bei einer Film­aufnahme verunglückt. Sein Lieblingspferd Tony tam zu Fall und warf dabei den Reiter so unglücklich aus dem Sattel, daß er unter das Pferd geriet und schwere Berlegungen erfitt.

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Ein Einbruchsdiebstahl wurde in der Nieder­lage der Pharmazeutischen Werke Merck- Darm­ stadt verübt. Gestohlen wurden 230 Kartons Rauschgift( Morphium).

Wie wird das Wetter?

In Berlin : Meist start bewölkt und kühl, ein­zelne Regenfälle, westliche Winde. In Deutsch­ land : Im Norden leicht veränderlich, vereinzelt Schauer, nachts sehr fühl, in der Nacht zum Mitt­woch Frostgefahr, im Süden noch trübe und regnerisch.

Fortschritt in der Küche

TEST

Im Ufa- Palast am 300 zeigte die Marga. rine Berkaufs- Union" einen Werbe. film, der in amüsanter Weise über den Werde­gang und die vielfache Verwendungsmöglichkeit eines unserer wichtigsten Nahrungsmittel, die Margarine, berichtete. In einer Lehrküche hatten sich Filmdiven zu koch- und lernwütigen Küchen­feen gewandelt, die poll Andacht und Eifer ins Margarinekolleg stiegen. Sie faben ebenso wie die unten im Barfeft den ganzen Herstellungs­prozeß der Margarine, angefangen pon der Ge­winnung der Rotos und Erdnüsse auf Ceylon über die Reise nach dem Hamburger Hafen in die Delwerke. In großen Delmühlen werden die Nüsse zu Del und Fett verarbeitet, dann so lange gefiltert und geläutert, bis sie eine flare Substanz bilden. Durch Beimischung entrahmter Milch erhält die Margarine das Aroma. Nun geht's in die Kirne, von da in die Kühltrommel, von hier nach dem Kneter, und schließlich in die Badmaschinen. Die ganze Herstellung erfolgt auf maschinellem Bege. Es sollte mit diesem Film vor allem gezeigt werden, wie rein, ohne chemische Mittelchen die Margarine bereitet wird.

Eine ganz mo­

derne, hoch­stehende Gar­nitur macht die elegante Turban- Kappe riesig fesch und kleidsam.

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Mit einer echten Maulwurfkrawat­te, feschen Är. meln und hüb­scher Rückenpar tie präsentiert sich der flotte Crewl- Diagonal­Mantel, der aus­ser einem halb. gestickten Fut­ter noch ein Zwi. schenfutter hat.

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Wie gefällt IHNEN dieser Mantel?

Glauben Sie, daß er Ihnen gut zu Gesicht stehen würde?

Und was sagen Sie zu seinem Preis?

Es ist natürlich nur einer von tausenden gleich schö­nen, gleich guten, gleich billigen Mänteln, die Ihnen bei uns zur Verfügung stehen.

Doch aber hat dieser hier seine besonderen Reize.- Schauen Sie ihn sich einmal an- probieren Sie ihn an――

GEHEN

SIE

ZUC& A

Oranienstr. 40

Am Orgnienplatz

Chausseestr. 113

Beim Stettiner Bahnhof

Königstraße 33 Wilmersdorferstr. 108

Am Bhf. Alexanderplatz Am Bahnhof Charlottenburg

BRENNINKMEYER

Nachdruck von Wort und Bild verboten!

Die obigen Angebote stehen Ihnen ab Dienstag zur Verfügung.