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DieNeue Gtaatsfiihnmg" Zur Personalpolitik des Reichskommissars

Durch die Presse geht die Antwort des Beauf- tragten des Reichskommissars, Dr. Bracht, auf die Anfrage des Naz�mannes Kube im Landtag, warum im Kreise Kalau statt des angeblichen Staatsparteilers Dr. Krause nicht ein Nazipartei. buchbeamter zum kommissarischen Landrat bestellt worden sei, denn die NSDAP , habe den weitaus größten Teil der Bevölkerung des Kreises Kalau hinter sich. Diese Behauptung des Kube ist Schwindel. Die marxistischen " Stimmen übersteigen im Gegenteil die Nazistimmen um rund 6000 und mit den mehr als bOOO Stimmen anderer bürgerlicher Parteien bei einer Gesamtstimmenzahl von rund 37 000 gegenüber 25 000 Nazistimmen um rund 12 000. Auf diese Tatsache muß in seiner Antwort sogar Herre Bracht auf die Anfrage hinweisen. Für die Sozialdemokratische Partei und die Arbeiterschaft ist aber eine Wendung in der Ant- wort des Herrn Bracht über die Person des neuen kommissarischen Landrats Dr. Krause von beson- derem Interesse. Es heißt da u. a.: Dr. Krause hat es insbesondere verstanden, seine persönliche politische Ansicht dem Staats- dienst unterzuordne n." Was meint Herr Dr. Bracht damit? Will er sagen, daß es ein Verdienst ist, daß Herr Krause. obwohl er Staatsparteiler war, sich der jetzigen voll-, und verfassungsseindlichen Papen-Bracht- Regierung restlos zur Verfügung gestellt hat und die gegen das Volt und den demokratischen Staat gerichtete Politik dieser Herren auf das beste unterstützt? Er hat ja aber auch die srühere Re- gierung, und zwar als Staatsparteiler aus tiefster Ueberzeugung"unterstützt".

Bruno Walter begann den Zyklus seiner Konzerte mit Verdis über alle Worte Herr- lichemR e q u i e m". dessen Itthurgischen Text brandende Fülle musikalischer Phantasien über- flutet. Apokalyptische Gesichte, Höllenangst, Erden- not und Himmelsträume, tn uralten feierlichen Formeln eingefangen, lateinischen Abbreviaturen des Glaubens, der Liebe, des Lebens hier wurden sie, unkirchlich symbolisch genommen. dramatisch lebendige, lebensnahe Musik von unheimlich großer Gewalt. Unbeschreiblich, mit welch innerer und äußerer Ruhe, mit welch sicherer Beherrschung des Riesenapparates(Kittel- scher Chor, Phicharmonisches Orchester) Walter das Werk erstehen ließ. NemetH, Th or» borg, Sitte jch, S ch e y waren die Solisten, sämtliche über schöne Stimmen verfügend, wenn auch stilistisch recht uneinheillich: jede und jeder der vier sang sozusagen im eigenen Raum. Die Singakademie brachte unter Georg S ch u- mann, ihren Direktor, Robert Schumanns lyrisches ChorwerkParadies und Peri" zu Gehör: als Einleitung des Abends erklang zum erstenmal in Verlin Heinz Schuberts Hymnus" für Sopransolo, Chor und Orchester nach Worten des persischen Zarathustra: ein gut gemachtes, klang, und wirkungsvolles, ein wenig äußerliches Stück, dem die Solistin Merz- Tunner zu schönem Erfolg verhalf. * Bleibt von zwei auegezeichneten Arbeiterchören zu berichten: demSängerchor Berlin

Seit einigen Tagen ist das Ermeler-Haus in der Breite Straße der Allgemeinheit zugänglich ge> macht, und es erfreut sich eines überaus regen Besuches. Der Berliner bekommt ja dort nicht nur ein Musterbeispiel Altberlier Wohn» kultur tn unverfälschtem Zustand van Anno 1870 zu sehen, sondern auch einen über- aus ersreulichen Ableger des Märkischen Museums , das die rückwärtigen Zimmer in vorbildlichem Geschmack hergerichtet und mit seinen Beständen angefüllt hat. die in einem näheren Zusammenhang mit dem Patrizierhaus stehen; Berliner Bildnisse des 18. Jahrhunderts, Pfeifentöpfe, Spielzeug, Puppenstuben, Hauswirt- schaftliche und Küchengeräte nebst einer Samm- lung kurioser Beleuchtungskörper aus dem Berlin von 1700 bis 1870 sind in hellen Räumen ge- Ichmackvoll und sparsam aufgestellt. Direktor Dr. Stengel oerdient das höchste Lob für diese Neueinrichtung. Bor allem interessieren die Gesellschastsräume des ersten Geschosses, die Peter Friedrich Damm. Armeelieferant des Königs, um 1760 neu her- richten lieh, und die nunmehr von den Malern Agthe und Longhammer in ihrer alten Schönheit sorgfältig wiederhergestellt worden sind. Schon die Wendeltreppe mit dem köstlichen vergoldeten Schmiedegitter und persstettivistischen Malereien führt in den Geist der Rokokokultur ein: besonders bezeichnend die Prunkräume im

Aber ist es insbesondere zutreffend, daß der für den Sozialdemokraten Freier berufene kommissa- rische Landrat Dr. Krause sowie der als Ersatz für den Sozialdemokraten Fitzner zum kommissarischen Reglerungspräsidenten ernannte und mit dieser Stellung belohnte Ministerialrat Thönner in Frankfurt a. d. O. Aussagen gemacht haben, die der Papen-Bracht-Regierung als Unterlage für das verfassungswidrige Vorgehen am 20. Juli 1932 und als Material für das Verfahren vor dem Staatsgerichtehof gegen die rechtmäßige preu- hische Staatsregierung gedient haben? Eine Bejahung dieser Frage würde allerdings Herrn Bracht recht geben mit seiner Behauptung, daß Herr Krause seine staatsparteiliche Ansicht der neuen Art von Staatsauffassung, wie sie durch die Herren Papen-Bracht repräsentiert wird, untergeordnet hat. Treffen diese Vermutungen zu, so können sie nicht besser gekennzeichnet werden, wie Ministerial- direktor Brecht das vor dem Staatsgerichtshof tn Leipzig getan hat, als er am Schluß seiner Aus- führungen noch schwere Angriffe gegen die Reichs- regierung richteie, weil sie bei der Sammlung von Material gegen die preußische Regierung außerordentlich eigenartig vorgegangen sei.Sie habe nicht nur alle Akten durchstöbert und durch- sucht, um Vorgänge zu finden, die man der preu- ßischen Regierung zum Vorwurf machen könne, sondern sie habe auch die Beamten ver- nommen und dazu veranlaßt, un- günstige Aussagen über die bis- herigen Minister zu machen. Ein solcher Vorgang ist einzigartig in der deutschen Geschichte. Niemals, auch nicht nach dem Um-

1 90 0", sowie demMännerchor Fichte- G e o r g i n i a", die unter ihren Chormetstern Georg Oskar Schumann und Wilhelm Knöchel zu hören waren. Beide Chöre ver- fügen über schönes Stimmaterial, sorgfältige Schulung und heiligen Eifer für die künstlerische Sache. DerSängerchor" ist lyrischer eingestellt, auf häufiges An- und Abschwellen, auf Crescendo und Decrescendo bedacht(was übrigens nicht immer ein Vorteil sein muß):Fichte-Georginia" singt zusammengefaßter, geballter, männlicher, kontrastreicher. Was freilich die Programme beider Chöre anlangt, hätten sie(insbesondere bei Fichte-Georginia") etwas weniger gemütlich sein, hätten sie zettnäher ausfallen, sozialistischer ton- zipiert werden können und müssen. Arbeitersänger zu sein, ist ja nicht nur eine künstlerische Ausgabe, es ist zugleich ein« politisch« Ver» p f l i ch t u n g. Es soll und darf heute nicht mehr vorkommen(wie es beim Sängerchor der Fall war), daß in einem Arbeiterchorkonzert ein Wald- horitquortett als Einlage AbtsWaldandacht" spielt, daß wir auf solche Weise also die ältesten Ladenhüter bürgerlicher Kunst verbrauch«» Auch Fichte-Georginia" hatte mit seinen Einlagen wenig Glück: die Altistin L i s B e ck hat noch viel, sehr viel an Technik und Vortrag zu lernen, ehe sie sich der Oeffentlichkeit wieder präsentiert; und H a u s ch i l d. ein sympathischer Baritonist, be- mühte sich vergeblich um sehr gleichgültige Lieder von Kanetscheider und Petschnig, die er zur Uraufführung brachte. A. W.

Obergeschoß Mit Architekturmalereien von dem Theatermaler Fechhelm im großen Saal, dem reizenden Vogelzimmer und der Wiedergabe des Gutes Dammsmühle in Niederbornim, die einen anschaulichen Begriff von den Wochenendfreuden eines wohlhabenden Zeitgenossen Rousseaus und zugleich die erste wirkltchkeitstreue Landschasts- darstellung der Mark gibt. Das zweite Geschoß ist für wechselnde Ausstellungen bestimmt. Zunächst hat man in einigen Zimmern Kostproben jüngster Wohn- weise dargeboten: spätes Biedermeier. M a k a r t z e i t von 188S mit muffiger Plüsch- garnitur und überreicher Ornamentikaus unser Väter Werk" und Jugendstil von 1900. Bei dem unausgeglichenen Verhältnis, das wir zur Lebensauffassung unserer Väter und Großväter haben, lag eine tarikatuvstlsche Aufsasiung dieser wenig ansprechenden Gebrauchskunst nahe; ge- rechter« Beurteilung im historischen Sinn wird das Lächerliche solcher Extreme demnächst wohl etwas milder» können. Durchaus zu begrüßen ist die Gedächtnisschau für Max S l e o o g t, die in diesen schönen Zimmern das Märkische Museum veranstaltet hat Es ist die Sammlung, die Slevogts Freund Eduard Fuchs von Gemälden und Zeichnungen zusammengebracht hat: sie gibt ein sehr anregen- des Bild seines Schaffens, gerade das Persönliche und Zufällige ihrer Entstehung spricht klar und

stürz, wurde von einer neuen Regie- rung in solcher Weise Material gegen ihre Vorgängerin gesammelt. Ich glaube, wir habe» allen Grund, im Interesse des deutschen Beamtentums diesem Kapitel so schnell wie möglich ein Ende zu machen."

Ketzereien am Wochenende

Unser Vorschlag für das nächste Mal

erfreulich für Slevogts kühne, stets einfallsreiche Art. Hauptstücke der Kollektion sind das berühmte Triptychon des Verlorenen Sohnes; das große Porträt von Fuchs: die prachtvollen lebendigen Raubtierstudien; die Skizzen nach d'Andrade als Don Juan , die köstlichen, frisch empfundenen Abenteuer Don Ouixottes, am herrlichsten viel- leicht die Studie eines sich bäumenden Pferdes, von der Genialität Göricaults. Ganz unmittelbar, mit dem Glück momentaner und persönlicher Be- Ziehungen, wirken die vielen skizzierten Postkarten, die der große Improvisator an seinen Freund ge- schrieben hat: Zeugnisse eines vitalen, heiter über- sprudelnden Lebensgefühls. ?aul k'. Lchmidt.

Der Schweinigel-Dramatiker Der Rundsunthetzer Köhn, der sich voe dem Berliner Mikrophon als Anwalt völkischer Moral gebärdet und alle freidentenden Menschen be- schimpft hatte, wurde schon vor drei Jahren als ein besonderer Zotenmacher und Schweinigel ent- larvt. Damals wurde in der Sommerjaison am Theater des Westens " eine sogenannte Komödie ausgeführt, die den Titel führteW a s ist denn nur mit Balduin?" Als Autor signiert« ein gewisser Franke, den niemand kannte. Alles, was dieser Premiere beiwohnte, war höchst verwundert. Denn das Stück zeugte nicht nur von einer ungewöhnlichen Talentlosigkeit, sondern von einer so widerwärtigen Schmutzerei und Gemein- heit, daß der unbekannte von der gesamten Ber - liner Kritik ein ekelhafter Schweinigel genannt wurde. Im Theater selbst saß der bisherige Theaterkrttiker der ScherlschsnNachtausgabe", Herr Köhn, der sich bisher dadurch ausgezeichnet hatte, daß er in stümperhaftestem Deutsch den Regisseur und Intendanten des Staatstheaters, Leopold Jeßner , antisemitisch angepöbelt und schon damals verlangt hatte, daß die Regierung das subventionierte Theater von allen rassefremden Elementen säubere. Als einziger amüsierte sich über die Schweinerei auf der Bühne der Theater- kritiker Köhn. Ja, er machte sich sogar an Kritiker, die er oberflächlich kannte, heran, um sie von der Vorttefslichkeit des Stückes zu überzeugen. Bald darauf wurde das Pseudonym Fraick« ge- lüftet. Kein anderer als der Scherlsche Theater- kritiker Köhn war der allgemein gebrandmarkte Schweinigel-Dramatiker. Selbst dem hartleibigen und gegemiber bösartigen Kulturhegern sehr tole- ranten Hugenberg-Verlag waren diese Tricks des Gerissenen zu dumm. Köhn mußte die Kritiker- feder weglegen, doch er wurde unterirdisch noch weiter beschäftigt. Dann tauchte er wieder aus der Versenkung aus als Redakteur des Nazi-Witzblattes D i e B r e n n e s s e l". Er war zur Hälfte Nazi geworden, zur Hälfte war er Hugenberger ge- blieben. Er schrieb wie der richtige Schmock, bald rechts, bald links. Nun versuchte er wieder sein Kuckucksei zu legen, und es war Zeit geworden, ein wenig in den Schweinigel- und Drückeberger- charakter dieses sauberen Männchens, hineinzu- leuchten.

Nobelpreis für llpkon Sinclair verlangt. Das Nobelpreis-Komitee hat eine von 800 namhaften Autoren und Wissenschaftlern aller Erdteile unter- zeichnete Petition erhallen, in der die Forderung ausgesprochen wird, den diesjährigen Nobel- preis für Literatur dem amerikanischen sozialistischen Schriftsteller Upton Sinclair zu verleihen.

W ehrhaft der Rundfunk! Für die deutsche Jugend Gelände- und Wehrsport soll, auf Wunsch des Reichsinnenministeriums, zunächst einmal zurückgestellt werden. DerStahlhelm- s e n d e r" war darüber höchst entrüstet, und da er ja seine speziellen Gönner hat kommt man ihm beim Rundfunk selbstverständlich entgegen. In der Jugend st unde der Berliner Funk- stunde sprach Freiherr von Massen- dach überGeländelauf und Gelände- spiel e". Dann beginnen die Uebungen, bei denen an erster Stelle der Geländesport steht, darunter Meldeübungen, Geländebeurteilung und-aus- Nutzung, Tarnen, Gasschutz, Gebrauch des Schanz- zeuges, Zurechtfinden im Gelände durch Karten- lesen usw. Neben Leibesübungen und Ordnungs- Übungen, wie Gymnastik, Turnen, Bodenübungen, Freilauf und Hindernislauf, Nahkampfschulung werden Geländespiele gezeigt, bei denen die Findigkeit, die Aufmerksamkeit, das Urteils- vermögen und die Entschlußkraft gefördert werden sollen: daran schließen sich Schießübungen und gemeinsamer Gesang." Der HugenbergscheTag" brachte am 14. Oktober diese Schilde- rung, die natürlich viel ausführlicher ist und in jedem Satz von militärischem Geist strotzt. Der Redner der Funkstunde transponierte das Thema auf eine Tonart von mittelalterlicher Ro- mantik, und nur einige Grundakkorde schlugen forsche preußische Töne an. Ws Rattenfänger von Hameln sang er sein Lied von Geländespiel und Geländesport. Nahkampfschulung, Hindernislauf, Gebrauch des Schanzzeuges, Tarnen das läßt sich auch an einem mittelalterlichen Raubritter- kämpf üben, den Freiherr von Massenbach neben Geländeübungen vorschlug. Daß in solchem Wehrsportlager für strammen Drill gesorgt wird, versteht sich von selbst. Den reizenden Ab- schluß, Kleinkaliberschießen und gemeinsamen Ge- sang, will Herr von Massenbach sicherlich auch keinem Teilnehmer an solchem Lager nach des Tages Arbeit vorenthalten. Der Bericht aus dem Tag" ist ja eine Schilderung aus einem Wehr- sportlager des Kyffhäuserbundes, der von der Freiherrenregierung und ihren Rundfunkleuten so herzlich getätschelt wird. h.

Krebs- F rühdiagnose Die Aussicht auf Heilung des Krebses ist nach Ansicht der Aerzte um so größer, je eher das Leiden erkannt wird. Der Krebs ist ein bösartiges Leiden nicht nur wegen der Schwierigkeit der Be- Handlung, sondern auch seiner Erkennung. Fast alle Formen des Krebses machen im Anfang meist weder Schmerzen noch sonstige Beschwerden. Das Bestreben der Medizin muß immer wieder dahin gehen, Methoden zu finden, die den Krebs mög- lichst früh nach seinem Entstehen mit Sicherheit erkennen. Nach einer soeben in denFortschritten der Medizin" erschienenen Arbeit von Dr. I. Aman- München ist es diesem Forscher ge- lungen, aus Krebsgeschwülsten ein Kleinlebewesen in Reinkullur herzustellen, der als infektiöser Er- reger der Krebsneubildung angesehen wird. Aus diesen Coccen wird eine Jmpsvattine zu diagnosti- schen Zwecken hergestellt. Hiermit wird eine absolut unschädliche, subkutane Impfung vorgenommen, die an der Stell« der Injektion schon nach 24 Stun- den eine lebhaft gerötete Verdickung erkennen läßt, falls irgendwo im Körper bösartige» Tumor- gewebe vorhanden ist. Beim Gesunden bleibt jede Reaktion aus. Die diagnostische Impfung eröffnet der rechtzeitigen und wirksamen ärztlichen Krebs- fürsorge neue Aussichten.

Unser neuer Roman Morgen beginnen wir mit dem Abdruck des RomansSchicksal Maschine" von Stefan P o I l a t s ch e k. Die drohende Alleinherrschaft der Maschine über den Menschen wird darin in spannender Form behandelt. Der Autor ist ein junger Wiener, der mit seinem Erstlingsroman Dr. Berghof ordiniert von 2 4 Uhr" sofort Er­folg erzielte. Ein anderer Roman von ihm, Gericht", ist in der WienerArbeiter-Zeitung " erschienen. Der soeben beendete RomanG i l g i, eine von uns" von Irmgard Keun ist im Universi- täts-Verlag erschienen und durch unsere Buch- Handlung I. H. W. Dietz zu beziehen.

Voruntersuchung", das justizkritische Schauspiel von Max Alsberg und Otto Ernst Hess« ist jetzt in das unter Leitung von Christi S t o r m stehende Zentraltheater gewandert. Bei anspruchsloser Ausstattung bewahrt das Stück unter der Regie Richard M i l e w s k y seinen bühnenwirksamen Charakter. Man bleibt sich allerdings bewußt, daß diese Zugkraft mehr im Kriminalistischen als im Sozialkritischen begründet ist. Die These, die das Stück erweisen soll, die Verfehltheit des heutigen Untersuchnngsver- fahrens, fällt letzten Endes der bühnenwirksamen Schürzung des Knotens zum Opfer. Gespielt wird aus einem anständigen Niveau. Wolsgang E. P a r g e als kesser Kabarettist, der den Untersuchungsrichter amüsant verkohlt, und Walter Fein als versonnener Büroangestellter, der den gleichen Herrn kriminalistisch schlägt, holten sich in ihren Rollen einen Sondererfolg. e. lc.

Die ersten Qiorkonzerte Verdis ,, Requiem" Arbeitersänger

Das Museum im Ermeler-Haus Gedächtnisschau für Slevogt