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Gewerkschaften und Partei

Schicksalsgemeinschaft im Kampf für die Arbeiterschaft

In der bürgerlichen Bresse tauchen seit einiger Zeit Gerüchte auf von einem Abschwenten der freien Gewerkschaften von der Eisernen Front und somit auch von der Sozialdemokratischen Partei. Diese Gerüchte werden zweifellos aus Quellen des Regierungslagers gespeist. Auch in seiner letzten Rede vor den Innungsmeistern hat der Reichskanzler von Papen eine Verbeugung vor Tarnows Sachlichkeit gemacht und nach außen den Eindruck zu ermeden versucht, als habe Genosse Tarnow   in seiner großen Rede in der Kund­gebung des ADGB  . und AfA- Bundes im Plenar­saal des Reichswirtschaftsrates am 18. Oktober das Wirtschaftsprogramm der Reichsregierung, wenn nicht ausdrücklich gebilligt, so doch mindestens ,, toleriert". Tatsächlich hat Genosse Tarnow eine äußerst scharfe Kritik an diesem Programm geübt.

Wie stehen die freien Gewerkschaften tatsächlich zur Eisernen Front und zur Sozialdemokratischen Partei? Nachstehende Auszüge aus der Gemert­schaftspresse zu den Reichstagswahlen geben dar­über Auskunft:

In der Af A- Bundeszeitung" vom Ottober schreibt der Vorsitzende des AfA- Bundes, Genosse Aufhäuser, in einem Artikel ,, Wende­punkt" folgendes:

,, Arbeiter und Angestellte stehen heute vor der geschichtlichen Aufgabe, im entscheidenden Kampf gegen die Staatsmacht und gegen die Bour geoisie die kapitalistische Reaktion niederzuringen und den zur Hilfe für die Erwerbslosen unerläß­lichen Umbau einer ebenso unfähigen wie wider­finnigen Wirtschaftsverfassung zu erzwingen. Das vom AfA- Bund aufgestellte Wirtschafts- Aktions­programm, das alle übrigen Glieder der Gesamt­bewegung mit übernommen haben, ist die Fahne in diesem Ringen um einen befreienden Gegen­wartssozialismus."

Genosse Aufhäuser schließt diesen Aufsatz mit den Worten: Reichstagswahl und Volfsentscheid müssen zur Mobilmachung jener breiten Front des schaffenden Deutschland   werden,

,, die den Sieg des Sozialismus verbürgt." In der AfA- Bundeszeitung" vom September teilte der Bundesvorstand des AfA- Bundes mit, daß er Wert darauf legt, seine volle Weber­einstimmung mit dem ADGB  . fest= zustellen, der sich gegenüber den Alarmnachrichten über eine angebliche Einheitsfront von den Na­tionalsozialisten bis zum ADGB. in der Gewerf­fchaftszeitung" folgendermaßen ausließ: ,, Wenn wir die Art der Anteilnahme des ADGB.  

"

an der Gestaltung der politischen Führung im Reiche kennzeichnen sollen, so müssen wir feststellen, daß der ADGB  . nur von dem einen Bestreben geleitet ist, seine Unabhängigkeit von jeder Re­gierung, wie immer sie beschaffen sei, in vollem Umfange sicherzustellen."

Die angebliche Abschwenkung der freien Ge­werkschaften von der Sozialdemokratischen Partei wird auch dadurch widerlegt, daß der Genosse Spliedt, Sekretär des ADGB.  , in der letzten Konferenz der Gewerkschaftsredakteure in Ueber­einstimmung mit deren Teilnehmern zum Ausdruck brachte, daß

die Sozialdemokratische Partei   die einzige ist, die in den Parlamenten die von den Gewerk­schaften aufgestellten Forderungen vollinhaltlich und mit ganzer Kraft vertritt.

Die meisten Organe der Verbände der Arbeiter und Angestellten haben ebenfalls zu der Wahl am 6. November Stellung genommen und sich ein­deutig für die Wahl von Sozialdemo= traten ausgesprochen. So schreibt z. B. der ,, Grundstein", das Wochenblatt des Deutschen Baugewerksbundes  , in seiner legten Nummer zur Reichstagswahl folgendes:

,, Die einzige Partei, die sich rückhaltlos auf die Seite der bedrängten Arbeiter stellt, die in feiner Weise zu irgendwelchem Kompromiß bereit ist mit den Parteien der Volksfeinde, die schon immer als Hort der Demokratie, des Ar­beitsrechts und des sozialen Fortschritts auf­getreten ist, ist die Sozialdemokratie. Damit ist diese Partei zugleich auch der Schüzer aller gewerkschaftlichen Interessen. Deshalb darf es für jeden Gewerkschafter am 6. November fein Besinnen geben! Jeder, ob Mann, ob Frau, trete an die Wahlurne und gebe

feine Stimme der Sozialdemokratischen Partei!"

Der Proletarier", das Organ des Fabrik­arbeiterverbandes, bringt in seiner letzten Ausgabe vor der Reichstagswahl auf der Titelseite in drei­spaltiger Aufmachung folgenden Appell an seine Mitglieder:

,, Tarifrecht, Arbeiterschuß, Koalitionsrecht find durch die Reaktion bedroht! Gewerkschaftler, wählt fozialdemokratisch!"

Das Organ der Buchdrucker, der Korrespon­dent", schließt in seiner Nr. 84 einen ,, Gewerkschaft und Politik" überschriebenen Artikel mit folgenden Worten:

,, Wo so viel auf dem Spiel steht, muß der Ar­beiter auch eine politische Entscheidung bei der Reichstagswahl treffen, denn mit dem Erlahmen des politischen Einflusses der Arbeiterklasse sind

Die Angst der KPD  .

Vor den sozialen Errungenschaften

Der KPD. ist ein Lapsus unterlaufen, als sie ihre Wähler auch zur Verteidigung der fozialen Errungenschaften aufrief. Das ist ihr nun wieder leid geworden, weil sie damit ihre eigene Demagogie vor den Arbeitern enthüllen muß. Deshalb sträubt sie sich mit allen Mitteln dagegen, als Verräter an den so­zialen Interessen der Arbeiter angeprangert zu werden.

Nach der Roten Fahne" vom 26. Oktober 1932 mill ihr Abgeordneter Rädel am 7. Juli 1927 das Arbeitslosenversicherungs­gesez namens der KPD.  - Fraktion als einen ,, neuen Berrat an der Arbeiter= tlasse" abgelehnt haben, weil es wesentliche Verschlechterungen für die Arbeiter gegenüber der seitherigen Erwerbslosenfürsorge gebracht haben foll. Diese Helden spekulieren auf die Bergeß­lichkeit der Arbeiterwähler, denn die Schreiber folcher Säze stellen ihre Behauptung wider besseres Wissen auf.

Wie liegen die Tatsachen und was ist wahr­heit?

Bis zum 30. September 1927 erhielten Arbeits­Tose in Deutschland   überhaupt nur Unterstützung, wenn die Wohlfahrtsbehörden die Be­dürftigkeit anerkannt hatten. Obwohl jeit Ottober 1923 regelmäßig Beiträge vom Lohn abgezogen wurden, erhielt dadurch niemand einen Unterstüßungsanspruch. Ab 1. Oftober 1927 fiel mit dem Arbeitslosenversicherungsgesetz die Be dürftigkeitsprüfung für die ersten 26 Wochen Arbeitslosigkeit, und alle Arbeitslosen erhielten statt Almosen rechtmäßige Unterstügung. Die Unterstüßungsfäße waren in der Erwerbslosenfürsorge gestaffelt nach drei Wirtschaftsgebieten, pier Ortstlassen( Beamtenbesoldung) und zwei Altersklassen, sowie nach dem Fami= lienstand. Berlin   zahlte die höchsten Säße, und zwar erhielten wöchentlich:

Arbeitslose unter 21 Jahren 4,70 m. bis höchstens 7,15 M.;

über 21 Jahre alte Arbeitslose 7,70 M. bis höchstens 12,60 M.;

Verheiratete je nach Familienstand 14,- M. bis höchstens 26,30 M.

Diese Säze waren fortgesetzt in Gefahr, weil die Gemeinden ihren Anteil vielfach nicht auf­bringen fonnten und im Reichstag   sich feine Mehrheit für erhöhte Zuschüsse fand.

Das von der Reichstagsfraktion der SPD.   und von den Gewerkschaften vertretene neue Gesetz ließ nicht nur die Bedürftigkeitsprüfung fallen, sondern stufte die Unterstügungen nur nach Verdienst und Familienstand ab. Jetzt erhielten Unterstützung alle Arbeits. losen je nach Verdienst, und zwar wöchentlich: Ledige 6, M. bis 22,05 M.;

Berheiratete( einschließlich Landarbeiter usw.) 6,40 m. bis 37,80 M.

Ab 27. Woche setzte die Krisenunter st st ung ein mit 6,- M. bis 27, M. wöchent­licher Unterstützung. Die finanzielle Auswirkung dieses Arbeiterverrats Gesezes" er= gibt sich aus folgender Gegenüberstellung:

Es wurden aufgewendet in Millionen Mark: vom 1. 7. 1924 bis 30. 6. 1925 vom 1. 7. 1925 bis 30. 6. 1926 vom 1. 10. 1926 bis 31. 12. 1927 Dom 1. 1. 1928 bis 31. 12. 1928 vom 1. 1. 1929 bis 31. 12. 1929 vom 1. 1. 1930 bis 31. 12. 1930 Dom 1. 1. 1931 bis 31. 12. 1931

249,8

782,0

918,2

1,071,7

1,538,8

2,144,4

2,318,3

Der Zuschuß von Reich, Länder und Gemein­den betrug seit dem Inkrafttreten des Gesetzes ( ab 1. Oktober 1927) 2,636 Millionen Mart, ausschließlich aller Aufwendungen für Wohlfahrtsunterstügungen.

Hätten die Kommunisten den Wert des Gesetzes für die Arbeiterschaft gewürdigt, dann wäre es unmöglich gewesen, die Unterstüßungssäge und die Dauer der Unterstügungen auf den gegenwärtigen Zustand herabzuschrauben. Weil das Kabi. nett Hermann Müller   an dem Schutz der Arbeitslosen und an den Leistungen der Sozial­

auch die Gewerkschaften in ihrer Machtstellung be-= droht. Eins ist von dem anderen nicht zu trennen. Wollen wir das verhindern, so werden wir jener Partei die Unterstügung zuteil werden lassen, die von ihrem ersten Auftreten an bis auf den heu­tigen Tag für die politische Freiheit und den sozia­len Fortschritt gefämpft hat, die ihre Kräfte nur aus der Arbeiterschaft nahm, wo sie ihre treuefte Gefolgschaft fand. Deshalb gehört

unfere Stimme am Tag der Wahl der Sozial­demokratischen Partei."

Die Buchbinder- Zeitung", die fürzlich vom neuen Berliner   Polizeipräsidenten für einige Wochen verboten war, erinnert an die vor mehr als vier Jahrzehnten im Reichstag von dem Reichskanzler Bismard ausgesprochenen Worte: ,, Ohne Sozialdemokratie keine soziale Gesetz­gebung" und weist die Mitglieder des Buchbinder verbandes darauf hin, daß sich daraus die Pflicht ergibt, am 6. November für die Liste 2 der SPD  . zu stimmen.

Der Borsigende des Holzarbeiterverbandes, Ge nosse Tarnom, führt in der letzten Holz­arbeiterzeitung" den Verbandsmitgliedern vor Augen, daß die Verwirklichung der sozialistischen  Forderungen von der politischen Machtgestaltung abhängt, also davon, daß die vom Kapitalismus Enterbten sich in einer politischen Willenseinheit zufammenfinden. Der Boden dafür sei

die Sozialdemokratische Partei  , der am 6. No­vember alle gewerkschaftlichen Stimmen ge­hören müssen.

Die Bergbauindustrie", die Wochenzeitung des Verbandes der Bergbauindustriearbeiter, schließt ihren Leitartikel in der lezten Ausgabe wie folgt: ,, Die sozialistischen   Baupläne find fertig! Sowohl das wirtschaftliche Umbauprogramm des ADGB. als auch die Sozialisierungsanträge der SPD  . zeigen die Marschrichtung der Arbeiterschaft. Sor­gen wir deshalb dafür, daß am 6. November die politische Vernunft und der sozialistische Kampfes= wille über die kapitalistische Mißwirtschaft und reaktionären Machenschaften siegt."

Aehnlich äußern sich alle übrigen Gewerkschafts­zeitungen, sofern ihr Erscheinen es zuläßt, daß sie schon zu der Reichstagswahl Stellung nehmen fonnten. Das Auseinanderloben und das Aus­einanderhezen von Partei und Gewerkschaften, das schon andere versucht haben, aber immer ver­geblich, ändert nichts und wird nichts ändern an der geschichtlichen Tatsache, daß die freien Gemert­schaften und die Sozialdemokratie durch eine Schicksalsgemeinschaft miteinander verbunden sind und bleiben.

versicherung nicht rütteln lassen wollte, deshalb find die sozialdemokratischen Minister( in den Zeitungen und Reden der Kommunisten als Ar­beiterverräter beschimpft) aus dem Kabinett ausgeschieden.

Die sozialen Errungenschaften in dem durch Weltkrieg und Inflation niedergebrochenen Deutschland   kann die schlimmste Rabulistik und Demagogie der KPD  . nicht verkleinern. Während die KPD  . alle Erfolge der Gewerkschaften und der SPD.   in den Schmuz zerrt, hat sie es jenen überlassen, auf den Trümmern der deutschen  Wirtschaft diese sozialen Leistungen auch auf dem Gebiet der Sozialversicherung zu vollbringen: 1931 1930 1913 1618 1990 569 415 425 227

Krankenkassen  .. Unfallversicherung Invalidenversicherung

1522

1468

243

Angestelltenversicherung

263

225

15

Knappschaftsversicherung.. Alu und Kru

222

240

47

2318

2144 Nichts

6358

6492 1101

Die Zuschüsse des Reichs, der Länder und Gemeinden betrugen 1930 etwa 3302 Millionen Mart, 1913 nur 58,5 Millionen Marf. Dazu tommen für 1931 an Wohlfahrtserwerbslose und öffentliche Fürsorge 2,000 Millionen Mart, für Kriegsversorgung 1,300 millionen Mart. Das sind soziale Errungenschaften.

Neuer Reichstarif

In der Herrenkonfektion

Für die Herrentonfettion tritt am 1. November ein neuer Reichslohn- und Manteltarif in Kraft, der ohne Mit­wirtung der staatlichen Schlich­tungsinstanzen zustande gekommen ist.

Der neue Tarif ist ein Kompromiß, das weder den Konfektionsarbeitern gerecht wird, noch den Forderungen der Unternehmer in dem von ihnen gewünschten Maße Rechnung trägt. Er sieht für die Arbeiter der Herren- und Lodenkonfektion einen Abbau der Löhne um 5 Proz. vor, so daß z. B. der Lohn des Konfektionsschneiders in Berlin   fortab nur noch 80 Pf. in der Stunde

betragt. unter besonderen Vorauslegungen iut dieser Lohnabbau auch für die sogenannte Maffentonfettion ein, die von Zwischen­meistern und Hausgewerbetreibenden hergestellt wird. Die Unternehmer hatten für die Schneider  einen Lohnabbau um 15 Proz. und für die Zu­schneider um 20 Broz. gefordert.

Der Höchst urlaub beträgt in Zukunft nicht, wie die Unternehmer verlangten, sechs Tage, wie sondern zehn Tage, anstatt, bisher, zwölf Tage. Berfall­Die sogenannte flaufel für Forderungen aus dem Tarif­vertrag ist leider zugunsten der Unternehmer verschlechtert worden. Mantel- und Lohntarif gelten bis zum 30. April 1933.

In einer Bersammlung der im Bekleidungs­arbetterverband organisierten Berliner   Konfet­tionsschneider am Dienstag in den Residenz­festfälen" segte Genosse Kugebach den Ver= bandsmitgliedern auseinander, daß infolge der allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Lage ein besseres Verhandlungsergebnis leider nicht zu erzielen war. Die Versammelten anerkannten ausnahmslos die schwierige Lage, in der sich die Unterhändler gegenüber den Unternehmern be= funden haben und billigten die Zustimmung der Ortsvertreter zu dem Verhandlungsergebnis.

Knappschaft muß zahlen

Die Verwaltung der Reichsfnapp­schaft ordnete vor einigen Tagen an, am 1. No­vember in der Angestellten pensions. faffe nur 80 Pro3. der fälligen Benfions­leistungen auszuzahlen.

Der AfA Bund hat gegen diese ungesetzliche Maßnahme sofort beim Reichsarbeitsministerium Einspruch erhoben und erreicht, daß die Anord­nung der Reichsfnappschaft zurüdgezogen werden mußte. Auch das Reichsarbeits­ministerium hält das Vorgehen der Reichsknapp­schaft für rechtlich unzulässig. Es ist be= reits eine neue Anweisung dahin ergangen, daß am 1. November die fälligen Leistungen in voller Höhe ausgezahlt werden. Außerdem werden die im Oktober einbehaltenen Renten­beträge nachgezahlt.

Im Laufe des Monats November sollen neue Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium über die Sicherung der Zahlungsfähigkeit der An­gestelltenpensionskasse stattfinden.

RGD.- Betriebsrat

Seine Kollegen bestohlen

Ein Mustereremplar von RGD.- Mann war der Obmann des roten Betriebsrats bei der Eisen­gießerei Hartung A.-G., Lichtenberg  , Herz­bergstraße, 3ientfomiti aus der Mödern­straße. Mit ihm muß sich die Kriminalpolizei be­fassen, da er feinem eigenen RGD.- Kollegen Kempen   den Wochenlohn von netto 21 m. aus dem Spind gestohlen hat, während Rempen im Waschraum war. Er soll auch andere Kollegen um Beträge von 5 bis 10 M. bestohlen haben, sogar einen Lehrling um den ganzen Wochenverdienst von 5 M. Von einer Geldsamm­lung für die Witme eines verstorbenen Kollegen 30g 3ientfomiti 5 M. für sich ab.

Da er nicht den Mut hatte sich seine Papiere von der Firma persönlich abzuholen, ersuchte er telephonisch um Zusendung derselben. Die Firma bestand auf persönliche Abholung. Zientkowski befann sich auf das Beispiel von Ludendorff   und fetzte sich eine blaue Brille auf, um auf feinem Gang zu der Firma nicht erkannt zu wer­den. Allein die blaue Brille bewahrte ihn nicht vor einer gehörigen Tracht Prügel.

Bichtiger ist aber, daß die Arbeiter sich ihre Leute in den Betrieben näher ansehen, bevor sie fie mit irgendeinem Posten betrauen. Auf die Finger fehen, nicht auf die große Klappe! Phrasenmachereien, Schimpfereien zur gegen feitigen Verhegung der Arbeitskollegen unterein­ander im Namen der Einheitsfront" sind das Gegenteil des Beweises von Fähigkeit, Lauterkeit und Solidarität.

Abstieg der RGD.

Daß die kommunistische RGO. dabei ist, auch in solchen Betrieben abzuwirtschaften, die sie einmal unbeschränkt beherrschte, zeigen die Be= triebsrätemahlen auf der Zeche West­ falen  . Dort erhielt die RGD. im März 1931 noch 1094 Stimmen; sie ging bis Oktober 1932 auf 809 Stimmen zurück. Dagegen konnten die freien Gewerkschaften( Bergbauindustrie­arbeiter- Berband) ihre Stimmen von 306 auf 322 steigern. Die Nazis erhielten von 1607 abgege= benen Stimmen 134, die zweifellos ganz auf Kosten der RGD. gehen.

Ein Bäckerstreit in Warschau   setzte am Sonn­abend ein, wodurch etwa 80 Proz. aller Bäckereien stillgelegt wurden.

Hierzu 2 Beilagen

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