Einzelbild herunterladen
 

ZWEITE BEILAGE

Vorwärts

Herr von Papen als Schönfärber

Seine Silberstreifen sind endgültig verblaẞt

-

Man hat den Prinzen von Wales als den ,, ersten Handelsreisenden Englands" bezeichnet. Man fönnte Herrn von Papen den ersten Schönfärber Deutschlands " nennen er reist seit Monaten in Deutschland umher und malt seinem mit Recht dankbaren Kapitalistenpublikum Silber­streifen von der wirtschaftlichen Entwidlung in den Horizont. Herr von Papen hat dabei zu menig Zeit, um zu bemerken, daß seit seinem Start seine Farben ihre Leuchttraft sehr schnell eingebüßt haber, daß seine Silberstreifen längst wieder zu grauen Elendslinien einer langdauernden Depression geworden sind. Das gilt für die deutsche Wirtschaft in jeglicher Weise mie für die Weltwirtschaft.

Wie bereitwillig die deutschen Kcpitalisten Herrn von Papen Vorschußlorbeeren für seine Wirt­schaftsexperimente erteilten, zeigt die Entwicklung

der

Berliner Aktienbörse.

Der Durchschnittsturs aller Aktien stieg vom 29. Juni bis zum 31. August von 47,7 auf 59,3 Pro3. Am 7. September, eine Woche nach Papens erster Rede in Münster , wurde bereits der Höchststand von 62,3 Proz. erreicht. Im Sep­tember hielt sich das Kursniveau, um im Oftober langsam, aber stetig abzu brödeln, bis zum 19. Oktober auf 60,4 Proz. Der Aktienmarkt ist feit Wochen ausgesprochen ,, luftlos", d. h. Umsätze werden so gut wie feine mehr gemacht.

Etwas anderes ist es mit den festverzinslichen Papieren. Aber nicht etwa, weil hier Herrn Pa­pens Optimismus mehr Gefolgschaft fände, sondern die niedrigen Kurse bringen heute noch eine Ver= zinfung von 8 bis 9 Proz., die einen ständigen Raufreiz ausübt. Dieser Kaufreiz wurde verstärkt, als die Reichsbank am 22. September den Dis= fontsag von 5 auf 4 Proz. senkte und die Ban­fen ihre Zinssäge für Einlagen entsprechend her­absegten. Nur aus diesen spekulativen Gründen ist der Durchschnittskurs aller festverzinslichen Papiere vom 29. Juni bis zum 19. Oktober ständig von 58,6 auf 69,4 Proz. gestiegen.

Fortgesetzte Depression in der Weltwirtschaft.

Seit August ist die große amerikanische Kreditausweitungsaftion, die in aller Welt Hoffnungen gemedt hatte, feinen Schritt weitergefommen. Es gibt in Amerita grobe Leute,

"

-

Das Fiasko des Programms

die einen großen Teil der amerikanischen Maß­nahmen einfach als Wahlschmindel" bezeichnen. Tatsache ist, daß die Stimmung an der New= Yorker Börse in den letzten Wochen wenn möglich noch lust loser war als die in Berlin . Die Kurse sind gegenüber dem Höchststande wieder um 30 bis 40 Proz. gesunken.

-

Auf den Warenmärkten ist es nicht günstiger. Ein Steigen der Großhandelspreise- das erste Anzeichen einer Aufmärtsbewegung ist nirgends festzustellen. Die Großhandelsindizes des Ameri­faners 3rving Fisher( 1928 gleich 100) zeigen das alte Bild des ständigen Abgleitens. Für Deutschland einen Rückgang von 75,1 im Sep­tember 1931 auf 71,0 am 16. September 1932, auf 69,6 am 14. Oftober 1932; für die Vereinigten Staaten von 70,1 auf 64,4 auf 62,4; für England von September 1931 bis 16. September 1932 ein Ansteigen von 66,0 auf 68,6( Pfundentwertung!), danach ein Absinken auf 67,1 bis zum 14. Oftober.

Und wie ist es mit den Rohstoffpreisen? Im Sommer hatte sich auf den Weltmärkten für einzelne Rohstoffe eine überraschende Preissteige­rung gezeigt, auf die das Konjunktur- Institut und besonders die Papen- Regierung als günstiges Befferungszeichen hingewiesen hatten. Inzwischen sind wieder scharfe Rückschläge eingetreten. Die Nachfrage der Verbraucher ist nicht stärker gemor­den, so daß das Mißverhältnis zwischen über­großen Vorräten und starker Produktion auf der einen Seite und schwacher Kaufkraft auf der ande­ren Seite unverändert bestehen blieb. Wir geben die Preise für einige wichtige Rohstoffe, mobei mir bitten auf die Entwicklung jeder einzelnen Zahlen­reihe zu achten.

Rohstoffpreise 1932:

1

*

tiefster höchster am 24.10. Weizen( Chikago): 44.50 60.87 0.51 Zuder( New York ): 2 Kaffee( Hamburg ): 28.5 Kupfer( New York ): 5.25

47%

1.13

0.98

59.0

48.0

7.50

5.4

Baumm.( New York ): 5 5.0 Kautschuk( London ):" 6 0.2%

9.2

6.1

0.3

0.27

1 Cents je Bushel( 27,2 Rilogramm); 2 Cents je Pfund ( 450 Gramut); Pfennig je Bfund; und Cents je Pfund( 450 Gramm); Schilling je Pfund( 450 Gramm).

Die Sprache der Tatsachen

Auch die Bankbilanzen zeigen für September keine Besserung

Die Papen- Bresse überbietet sich mit Nach weifen, daß das Wirtschaftsprogramm wachsende Erfolge zeige. Die Deutsche Bergwertszeitung" veröffentlicht ganze Artikelferien darüber. Für den Monat Oktober hat die Erhöhung der Arbeitslosigkeit bereits gezeigt, nach­dem der Baumarkt diesmal dazu kaum beitragen fonnte, daß günstige Auswirkungen des Papen­Programms nicht zu verzeichnen waren. Offen war die Frage für den Monat September, nachdem in diesem Monat eine Verringerung der Arbeitslosigkeit um mehr als 100 000 Personen zu verzeichnen war, die weidlich zugunsten des Papen­Brogramms ausgenugt wurde. Die jetzt veröffent­lichten Uebersichten über die Entwicklung der Bankbilanzen von Ende August bis Ende September beweisen, daß auch bei der Gesamtheit der deutschen Kreditbanken von einem vermehrten Kreditgeschäft für Wirtschaftszwecke nicht die Rede sein kann.

Bei den Berliner Großbanken sind zwar die gesamten fremden Gelder um 41 auf 7439 und bei sämtlichen deutschen Kreditbanken um 4 auf 9103 Millionen gestiegen. Daraus könnte man aber nur schließen, daß die Summe der für Wirtschaftskredite zur Verfügung stehenden Gelder sich erhöht hat. Als zu Ende August die Kreditoren der Banken zurückgegangen waren, sagte die bürgerliche Presse, die Wirtschaft finan­ziere eine sich anbahnende Besserung eben aus sich selbst, und daraus erkläre sich der Rückgang der den Banken anvertrauten Gelder. Die jetzige, an sich sehr geringe Erhöhung der Kreditoren erklärt fich zwanglos aus Zins und Dividendenfällig­feiten zum dritten Quartalsende und bedeutet bestenfalls einen psychologischen Ber trauensbeweis für das Papen- Programm, nämlich für den Fall, daß etwa gehortete Bar­gelder den Banken übertragen worden sind. Die Bermehrung der Kreditoren war für die Banken natürlich eine Erleichterung, die die Flüssigkeit des Geldmarktes noch verstärkte. Das kommt auch im Rüdgang der eigenen Akzepte um 9 auf 773 Mil­lionen bei den Großbanken und um 15 auf 855 Millionen bei sämtlichen Kreditbanken zum Aus­drud.

Könnte von einer wirklichen Belebung im Sep­tember gesprochen merden, so müßte fich in den

Aktiven der Banten eine vermehrte Kredit gemährung erkennen lassen. Das ist aber nicht der Fall. Am stärksten gestiegen sind die von den Banken flüssig gehaltenen Gel= der; und zwar ist die Verflüssigung der Bank­bilanzen noch stärker als die Zunahme der Kredi­toren. Das entspricht auch vollständig der im Laufe des Monats Oktober gemachten Erfahrung, daß die für das Ende des dritten Quartals in An­spruch genommenen Reichsbankkredite schon in der dritten Oktoberwoche mehr als abgedeckt waren. Rassenhaltung, Notenbankguthaben und Guthaben bei anderen Banken sind bei den Großbanken von 404 auf 440 und bei sämtlichen Kreditbanken von 568 auf 603 Mill. Mark gestiegen. Auf der anderen Seite sind die Bestände an Wechseln, bei denen eine Wirtschaftsbelebung durch größere Umsätze zum Ausdruck fommt, bei den Großbanken um 14 auf 1651 und bei fämt= lichen Kreditbanken um 35 auf 2222 Millionen gesunken. Die Vorschüsse auf lagernde und schwimmende Waren, die eine Wirtschafts­belebung im Auslandsverkehr erkennen lassen würden, sind ebenfalls bei den Großbanken um 10 auf 1078 und bei sämtlichen Kreditbanken um 3 auf 1175 Millionen weiter zurück gegangen. Nun zeigt sich bei den auf laufendem Konto gewährten Krediten der Groß­banken zum erstenmal eine Steigerung um 17 auf 4631 Millionen. Bei sämtlichen Kreditbanken, die Großbanken eingerechnet, zeigt sich aber ein Rüdgang um 16 auf 5685 Millionen, so daß also auch bei den laufend gewährten Krediten im ganzen keine Zunahme, sondern eine Ab­nahme festzustellen ist. Dazu ergibt sich für die Großbanken wie für sämtliche Banken auf dem Konto der Debitoren eine Vermehrung bei den an Banken gewährten Krediten um 15 bzm. 22 Millionen Mart, so daß die Kreditorenvermehrung bei den Großbanken sich ganz eindeutig als eine Geschäftsverschiebung zwischen Banken und Banken, nicht aber als eine Kreditvermehrung an die Wirt­schaft darstellt.

Troß dieser ganz eindeutigen Entwicklungs­tendenzen liest man auch über die September­Bilanzen in der bürgerlichen Presse, daß die Wirt­schaft ihren Aufstieg langsam mit Krediten zu finanzieren begonnen habe, und wir werden es

-

Also auch mit dem Silberstreifen an den Roh= stoffmärkten ist es nichts. Aber wir wollen gerecht sein( und nicht in Herrn von Papens Fehler ver­fallen) ein günstiges Zeichen gibt es: das ist die Geld fülle an den internationalen Geld­märkten und die Niedrigkeit der Zinssätze. Aber dieser theoretisch günstige Zustand herrscht schon lange, ohne die Privatinitiative der Kapitalisten irgendwie anzuregen.

Die kapitalisten können einfach nicht produ­zieren, wenn die Maffenfaufkraft in aller Welt so gedrosselt ist wie jetzt. Außerdem bestehen in den Haushalten aller Staa­ten ungeheure Defizite: in den Bereinig­ten Staaten ergab trotz drastischer Steuererhöhun­gen das erste Vierteljahr 1932/33 ein Defizit von 1,7 Milliarden Marf, in England das erste Viertel­jahr 1932 ein Defizit von etwa 2 Milliarden Mart; in Frankreich beträgt das Defizit für 1932 mindestens eine halbe Milliarde, das für 1933 mindestens eine ganze Milliarde Mark. Von Deutschland wollen wir in diesem Zusammenhange schweigen( bzw. erst in den nächsten Tagen reden). Schließlich weist Herr von Papen mit besonde= rem Stolz auf die Entwicklung der

-

deutschen Arbeitslosenziffern

hin. Im September sind wohl einige zehntausend Mann wieder in Arbeit gekommen, da auch die Gewerkschaftsstatistik eine Besserung aufweist. Aber in der ersten Hälfte des Oktobers hat die Arbeitslosigkeit wieder um 50 000 zugenommen. Dafür mag es viele Gründe jahreszeitlicher Art geben nur Herr von Papen hat das Recht verwirkt, sich darauf zurückzuziehen. Gerade im Oktober begann ja der Segen" mit den Steuergutscheinen, gerade in den Wintermona­ten sollte ja die Arbeitslosigkeit sehr stark verrin­gert werden. Nur eine starke Entlastung des Ar­beitsmarktes fönnte uns über den Winter bringen, fönnte die Finanzen retten, fönnte das ganze Wirtschaftsexperiment rechtfertigen so hatte der Reichsfinanzminister Graf von Krosigk seine spekulative Belastung späterer Etats zu entschuldi­gen gesucht. Mit dem erneuten Ansteigen der Ar­beitslosenziffer find die Experimente Papens und die Spekulation seines Finanzministers gerich= tet, nach ihren eigenen Worten, die sie bei An­fündigung ihrer Maßnahmen gebrauchten. Darum hinweg mit dieser Regierungt

-

mahrscheinlich erleben, daß in den nächsten Tagen die Einlagenvermehrung bei den Banken von Papen und seinen Leuten auch als Be­meis für den Erfolg des Wirtschaftsprogramms angeführt wird. Die Deffentlichkeit cnuß sich aber die Augen klar und die Ohren hell­hörig gegenüber solchen den Tatsachen wider­sprechenden Behauptungen halten. Es wäre ge= miß nichts mehr zu wünschen, als daß es in Deutschland aufwärts ginge. Politisch und wirt­schaftlich ist es aber von allerhöchster Bedeutung, ob das durch das Papensche Wirtschaftsprogramm geschieht, das ja die Ankurbelung bekanntlich mit Geschenken und Subventionen ver­sucht, während alle wirtschaftlichen lleberlegungen gegen eine Erfolgsmäßigkeit mit solchen Me­thoden sprechen.

Die Tomatenkommission Jetzt Verhandlungen mit Dänemark

Die Tomatenkommission ist jetzt auf ihrer Europarundreise in Kopenhagen eingetroffen. Wenn auch durch den inzwischen abgeschlossenen Buttervertrag einer der wichtigsten Kontingents­punkte bereits geregelt werden konnte, bleibt Kopenhagen für die Delegation des Reichsernäh rungsministeriums doch ein heißes Pflaster. Zur Debatte stehen in erster Linie Kontingente für die Einfuhr von Schlachtvieh, Pferden, Fett, Käse und Schlachtereiabfällen( Innereien). Die Verhandlungen werden zwei Tage in Anspruch nehmen.

Wie die der Regierung nahestehenden Deut­schen Führerbriefe" wissen wollen, hat man im Kabinett auf Grund der inzwischen eingegangenen Berichte der Tomatenkommission über ihre Ein­drücke im Ausland( Holland , Italien , Frankreich ) den Plan einer autonomen Fest segung der Rontingente aufgesteckt. Die Einsicht bei der Regierung kommt reichlich spät, denn inzwischen ist schon ungeheuer viel Bor zellan zerschlagen worden.

Einigung Deutschland - Schweiz

Die Wirtschaftsverhandlungen zwischen Deutsch­ land und der Schweiz sind jetzt in ihren Grund­zügen zu einem positiven Abschluß gekommen. Die Schweiz hatte den Handelsvertrag mit Deutschland am 5. Februar d. J. gekündigt, nach­dem sie zu einer besonders gefährlichen Art der Kon­tingentspolitik, der Festlegung von Geheim­

DONNERSTAG, 27. OKT. 1932

fontingenten, übergegangen mar. Die jezigen Verhandlungen, die den Zweck haben, den vertragslosen Zustand zwischen den beiden Län­dern zu überbrücken, haben, wenn auch das end­gültige Ergebnis noch aussteht, doch bisher schon dazu geführt, daß Deutschland eine Anzahl Zollpofitionen( für Uhren und verschiedene Textil­fabrikate) herabseßen und die Schweiz zum Ausgleich dafür verschiedene Kontingente für Deutschland erhöhen wird. Ist diese Entspannung auf zollpolitischem Gebiet auch noch so gering, so kann sie doch nach der Wahnsinnspolitik, die seit 1931 die ganze Welt erfaßt hatte, als ein erstes Zeichen beginnender Einsicht gewertet werden.

Erholung bei Brennabor

Wieder 1000 Mann Belegschaft

Der Wiederaufbau bei den Brandenburger Brennaborwerfen macht langsame Fort­schritte. In der Aufsichtsratssitzung der nach dem Zusammenbruch des alten Familienunternehmens neu gegründeten Firma Gebrüder Reichstein Brennaborwerke 2.-G. berichtete der Vorstand, daß das Unternehmen seit der Umgründung des Unternehmens am 1. Juli die Arbeit in den drei Fabrikationsabteilungen Autobau, Fahrradbau und Kinderwagen wieder aufgenommen habe.

Es ist gelungen, einen großen Teil der Absatz­gebiete wiederzugewinnen, die das Unter­nehmen während der monatelangen Vergleichs= verhandlungen verloren hatte. Bankkredite brauch­ten bisher nicht in Anspruch genommen zu werden. Die Umfäße entsprechen den Erwartungen. Die Belegschaft umfaßt zur Zeit mehr als 1000 Personen. Entgegen den verschiedenen Gerüchten erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, daß die Gesellschaft nicht daran denke, die Fabrikation von Automobilen aufzugeben.

Abwehr der Büropa

Der Haß gegen die Gewerkschafts­unternehmungen

Bon der Büropa Bürobedarf und Papier G. m. b. H." mird uns geschrieben:

..Daß dem Privatfapitalismus die Eigenunter­nehmungen der freien Arbeiterbewegung ein Dorn im Auge sind und daß mit allen Mitteln gegen eben diese Eigenunternehmungen gefämpft wird, bemeift wiec wieder einmal das Rundschreiben 7/32 des Reichsverbandes des Büromasch i- nen und Büromittel- Handels E. V. Dieser Verband, dem die größte Anzahl der Büro­maschinen- und Bürobedarfs- Händler angehören, beklagt sich darüber, daß der Fachhandel durch die Tätigkeit der Büropa"( die Büropa" ist ein Eigenunternehmen der freien Gewerkschaften) er­heblich geschädigt würde und bereits einen großen Teil der Aufträge der Gewerkschaften und der Krankenkassen verloren habe. Er wünscht, daß der Geschäftsverkehr mit der Büropa zu ver bieten sei und behauptet, daß ,,, nachdem sich die politische Situation bei der Reichsregierung ge= ändert habe, der Reichsarbeitsminister endlich seine Bereitwilligkeit erklärt habe, den Krankenkassen auf dem Wege über die Aufsichts­behörden nahezulegen, den Geschäftsverkehr mit der Büropa abzubrechen, sofern es gelinge, den Nachweis zu erbringen, daß die Büropa ihre Ge­schäfte nur zufolge ihrer politischen Tendenzein­stellung erziele".

Dieser neuerliche Angriff reiht sich würdig den vielen anderen Versuchen an, die der Privatkapi talismus im Laufe der letzten Jahre zur Beseiti= gung der Gewerkschaftsunternehmungen angestrengt hat. Es geht ihm dabei nicht nur um dieses eine Unternehmen, denn man hat schon früher eine sehr offene Sprache geredet.

Aber das wird den Herren nicht gelingen! Ge= rade die Büropa" hat ihre geschäftliche Werbung schon von je her nicht darauf abgestellt, daß fie als Eigenunternehmen der freien Gewerkschaf ten besonderen Vorzug verdiene, sondern sie hat bei allen Gelegenheiten betont, daß sie nur auf Grund ihrer wirklich größeren Leistungs= fähigkeit gegenüber den privatkapitalistischen Händlern ihre Geschäfte abschließen will; wir wissen uns einig darin, daß die Unterstützung aller auf dem Prinzip der Selbstverwaltung auf­gebauten Unternehmungen der modernen Arbeiter­bewegung Pflicht eines jeden Gesinnungsfreundes ist. Wir sind stolz darauf, unsere Eigenunterneh­mungen zu der heutigen Höhe entwickelt zu haben, so daß sie jetzt einen Machtfaktor in der Wirt­schaft darstellen. Wir sind aber auch nicht gewillt, uns diese Stütze zerschlagen zu lassen und richten deshalb erneut den Appell an unsere Freunde, unsere Eigenunternehmungen zu unterſtüßen und sie dadurch schlagkräftig zu erhalten."

Die Boltsfürsorge", Gemertschaftlich- Genossen­schaftliche Versicherungs A. G. fann für den Mo­nat September eine Antragssteigerung um 12 Proz. feststellen.

Weiße Zähne: Chlorodont