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3. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Mr. 203.

Versammlungen.

Die Berliner   Gewerkschafts- Kommission hielt am Freitag eine Versammlung ab, um über die Quarck'schen Vorschläge zu diskutiren. Vor Eintritt in die Tagesordnung ersuchte der an­wesende Vertreter der Flensburger   Werftarbeiter um Unter­stübung ihres Streits; dann wurde an stelle des ausgeschiedenen Jungnickel Buchbinder Jost in den Ausschuß gewählt. Bezüg­lich der in voriger Versammlung erörterten Anschuldigung der Musikinstrumenten Arbeiter, Millarg habe Gelder, die für den Streif dieser Gewerkschaft eingegangen waren, zurückbehalten, und sie dadurch angeblich übers Ohr gehauen, ist der Ausschuß zu der Ueberzeugung gekommen, daß die fragliche Anschuldigung auf einem Mißverständniß beruht und die Sache erledigt ist.

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Sonntag, den 30. August 1896.

Gegen den Vorschlag der Abhaltung besonderer fozial­politischer Gewerkschaftskongresse" müssen wir ferner deshalb sein, weil ihre Abhaltung die nothwendige Einheitlichkeit des Klassentampfes gefährdet.

Den Vorschlag der Gründung eines neuen Zentral- Gewerk­schaftsblattes müssen die Delegirten zur Berliner   Gewerkschafts­tommiffion verwerfen, weil der letzte Gewerkschaftskongreß sich dagegen erklärte.

13. Jahrg.

aller Branchen und Industrien durch Behandlung ihrer ist der eine unnöthig, wenn beide die gleichen Beschlüsse fassen; speziellen sozialpolitischen Forderungen in Versammlungen, wenn sie aber über ein und dieselbe Frage verschiedene Presse und auf Kongressen den planmäßigen Kampf der sozial- Beschlüsse fassen und diese der Fraktion zur Ausführung unter demokratischen Partei für eine wirksame Arbeiterschutz- Gesetz- breiten, was soll die Fraktion dann in solchen Fällen thun? gebung fräftig unterstützt haben. Ein sehr wichtiger Punkt bei der Beurtheilung aller Vorschläge für ein Vorgehen der Gewerkschaften ist die Thatsache, daß mehr­und mehr Frauen industriell beschäftigt und daher zur gewerk schaftlichen Organisation herangezogen werden müssen, das ist im Auge zu behalten. Ein Verein aber, der Frauen aufnimmt, darf nun mal feine Politik treiben. Deshalb geht es nicht, wie Quarc will, die Organisation feines sozialpolitischen Kongresses auf die Gewerkschaftskartelle aufzubauen. Es hieße die Gewerkschafts­bewegung um ein großes Stück zurückbringen, wenn man die Quard'schen Vorschläge befolgt. Der Vorsitzende Es waren noch 11 Redner eingezeichnet. schlug deshalb vor, die Diskussion bis zur nächsten Versammlung zu vertagen. Auf Antrag Börner's wurde jedoch die Debatte über die Quarc'schen Vorschläge geschlossen und nach einem Schlußwort des Genossen Timm die von ihm eingebrachte Reso lution mit allen gegen die 2 Stimmen der Vertreter der Puter und Zimmerleute angenommen. Die Präfenzliste ergab, daß 82 Berufe vertreten waren.

Aus diesen Gründen lehnen wir die Dr. Quard'schen Vor­schläge ab.

Das, was an ihnen gut ist, hat der Gewerkschaftsbewegung schon längst zur Richtschnur gedient, und das, was an ihnen neu ist, würde die nothwendige Einheitlichkeit des Befreiungs­kampfes der deutschen   Arbeiterklasse nicht fördern, sondern stören.

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Ueber die Vorschläge des Dr. Quarc referirte im Auftrage des Ausschusses Timm etwa folgendermaßen: Wenn die Quard'schen Vorschläge, die durchaus nicht neu sind, jetzt so viel diskutirt werden, so liegt das nicht an der großen Wichtigkeit derselben, sondern vielmehr Dem Referat folgte eine animirte Diskussion. dem Umstande, daß Dr. Quarck als Journalist es verstanden hat, Hinge bespricht die Wirksamkeit Quard's in der Organi­eine weitgehende Erörterung derselben in der Presse hervorzu- fation der Raufleute und ersucht um Ablehnung der Vorschläge Eine gutbesuchte Holzarbeiter Versammlung für den rufen. Als sich 1892 der Gewerkschaftskongreß mit der Frage desselben. der Neu- Organisation zu befassen hatte, traten die Berliner   Dupont  : Für mich ist es wichtig, daß der Londoner   Dit- Bezirk fand am Sonntag, den 23. Auguft cr., statt. Genoffe Grempe referirte unter großem Beifall über Utopien". Dann Schneider dafür ein, daß die Generalfommission und auch Rongreß beschlossen hat, der Schwerpunkt ist auf die Erringung wurden folgende Wahlen vorgenommen: Als Bezirksführer Der Gewerkschaftskongreß außerhalb der gewerkschaftlichen der politischen Macht zu legen. Das gilt in erster Linie für Kollege Volland, als Beitragsammler für Zahlstelle Lands­Vereine stehen müßten, d. h. durch öffentliche Versammlungen zu Deutschland  . Weil wir das thun, dürfen wir nicht dulden, berger Allee Kollege Franke, in die Kontrollkommiffion die wählen seien. Die Erfahrungen, die wir während des daß jemand einen Keil in die Bewegung treibt. Kollegen Werner, Göbel, Henschke, Heise, Bock, Sozialistengesetzes gemacht hatten, veranlaßten uns zu dieser die Gewerkschaftsbewegung noch manches zu wünschen Wagner, Söhring, Rückholz  , Kirchner, Schirbel, Stellungnahme. Man wählte aber die Generalkommission aus läßt, so liegt das nicht daran, daß es an großen Krauschinsky. Unter Werkstattangelegenheiten wurden die den Vereinen heraus und ich muß sagen, daß die Befürchtungen, Fragen fehlt, sondern vielmehr an sondern vielmehr an der ungenügenden welche wir damals hatten, sich nicht als stichhaltig erwiesen Befähigung unserer Genossen. Unsere Fraktion hat sich Bustände der Tischlerei von Abel, Markusstraße 34, besprochen; Unsere Fraktion hat sich dabei sei erwähnt, daß ein dort beschäftigter Tischler beständig haben.. gewiß Mühe gegeben, bei den Arbeiterschuß Gefeßen so das, was in der Werkstelle und unter den Kollegen vorgeht, dem Nachdem nun der Apparat sich eingelebt, eine Neuregelung viel wie möglich herauszuschlagen. Dazu brauchen wir ohne Grund vorzunehmen, halte er für verkehrt. Den vereins also feine neue Bentralisation. Die Journalisten mögen in der Meister hinterbringt; da derselbe Verbandsmitglied ist, soll er vom Verband ausgeschlossen werden. gefeßlichen Bestimmungen Rechnung tragend, scheiden die zentral- politischen Bewegung am Platze sein, in der gewerkschaftlichen organisirten Gewerkschaften alle politischen Fragen aus. Zur sollen fie uns in Ruhe lassen. Da tönnen wir nur praktische Eine Mitgliederversammlung des Unterstützungs­Behandlung sozialpolitischer und anderer politischer Fragen Leute gebrauchen. Quarc sagt im Vorwärts", er wolle vereins aller in der Hutbrauche beschäftigten Arbeiter haben die gewerkschaftlich organisirten deutschen   Arbeiter schon die Politik nur in öffentlichen Versammlungen, dagegen und Arbeiterinnen, die am 25. August bei Böhow ab­seit Jahren sich ihre Instanzen geschaffen. Auch hierin ohne schreibt er in der Sozialen Praxis", daß seine Vorschläge gehalten wurde, beschäftigte sich zunächst mit nachstehendem Grund eine Aenderung vorzunehmen, liegt keine Veranlassung vor. einstweilen die Vereine nicht beschäftigen sollen. Er meint Antrage der Hauptverwaltung: Bur Deckung der auf­Eine Aenderung in der bisherigen Taktik will Dr. Quarck, indem also doch wohl, daß dies später der Fall sein werde. Wir wollen genommenen Darlehen hat jedes männliche Mitglied( vom er einen regelmäßigen allgemeinen Gewerkschaftstongreß zur Be- die Gewerkschaften im Hinblick auf unsere Vereinsgesetzgebung 29. August an) einen wöchentlichen Extrabeitrag von schäftigung mit Sozialpolitik empfiehlt. So weit sind wir aber von Politik fern halten und ihnen die Aufgabe lassen, für 25 Pfennig und jedes weibliche Mitglied einen solchen von noch nicht, daß die Gestaltung eines Gesetzes von unseren Vor- beffere Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu kämpfen. 5 Pfennig per Woche zu entrichten." Diesem Antrage wurde zu=" schlägen abhängt. Wir haben vor allem durch ein geschlossenes Pörsch: Quard vertrat wohl die Ansicht, daß die Ge- gestimmt. Auch werden die Mitglieder auf die Pflicht hinge­Vorgehen erft dahin zu trachten, daß wir wirksame Arbeiter- werkschaften feine Parteipolitik zu treiben haben, dagegen war wiesen, für die noch ausgesperrten Kollegen und für den Dis schußgefeße bekommen und daß durch den geschlossenen politischen er nie gegen eine Beschäftigung derselben mit Sozialpolitit. positionsfonds die Sammlungen fortzusetzen. Ferner beschließt Kampf die Arbeiterklasse ein freies Roalitionsrecht, Bewegungs- Ich bin der Meinung, daß die sozialpolitische Kleinarbeit die Versammlung zur Hebung und Wiederbefestigung der Dr= und Versammlungsfreiheit erhält. Uebrigens hat es auch nicht Aufgabe der Partei sein kann, sondern von den einzelnen ganisation in Berlin  , ein neues Agitationsverfahren einzu bisher ben Abgeordneten unferer Partei im Reichs Gewerkschaften besorgt werden muß. Ebenso wie die englischen, führen dieses in einer engern Sigung eingehend des berathen. leider verloren Infolge tage nie ausreichendem Material gegange zur Begründung werden auch die deutschen Gewerkschaften sich mit gewissen zu die Berliner   Wollhutfabri­ihrer Stellung gegenüber den Sozialgesetzen gefehlt, um Fragen der Sozialpolitik zu befassen haben. Ich stehe im nen Hutmachersireits bringen alle so weniger, zur möglichen( auch ungesetzlichen) Mittel als ja die meisten Reichstags- Abgeordneten allgemeinen auf dem von Quard vertretenen Standpunkt, meine fanten ihnen so verhaßten Organisation der auch in der gewerkschaftlichen Bewegung hervorragend thätig aber, daß die Gewerkschaften einstweilen noch zu schwach Anwendung, der find. Die Aufgabe, welche Dr. Duard den Gewerkschaften zu- sind, um diese Aufgabe zu erfüllen. Solange die deutschen Ge- Arbeiter gänzlich den Garaus zu machen; sie zeigen durch rigoroses bei Vorgehen den ihnen weist, wird schon längst erfüllt. So haben beispielsweise die wertschaften nicht die Wege der englischen beschreiten, werden sie ihr beschäftigten Tabatarbeiter zum Tabakmonopol und zur Tabakfabritatsteuer- nicht weiter kommen als jetzt. Arbeitern gegenüber, daß Humanität nur eine Phrase bei ihnen Vorlage mehr Material geliefert, als es ein sozialpolitischer Hoffmann meint, mit den Quard'schen Vorschlägen sei ist, aber Gewinnsucht und unbeschränkte Willtür ihre Ziele Kongreß hätte thun tönnen. Ebenso die Schneider zum schon zu viel Zeit verloren. Die Redakteure des Vorwärts" sind; sie zwingen jeden Arbeiter und jede Arbeiterin, durch Nähfadenzoll und jetzt zu einem Sozialschutzgesetz für hätten wohl nur aus follegialen Rücksichten dem Journalisten Namensunterschrift zu erklären, dem Verein ferner nicht mehr die Hausindustrie, die Lederarbeiter zu dem beabsichtigten Quard eine so große Beachtung geschenkt. Der Redner tritt anzugehören, auch das Sprechen mit Vereinsmitgliedern wird Einfuhrverbot von Quebrachoholz u. f. w. Die Detail weiter für Zentralorganisationen und Industrieverbände ein und mit Entlassung bestraft. Ferner haben die Herren Fabrikanten verarbeitung des Materials in den ein zelnen Gewerkschaften ist empfiehlt Ablehnung der Quarck'schen Vorschläge. die Arbeitslöhne in ihren Fabriken bedeutend reduzirt. Aber viel werthvoller, als die Verarbeitung im großen, bei der noch dem ganzen erbärmlichen Verhalten wird dadurch die Krone nie viel herausgekommen ist. So warten wir beispielsweise schon aufgesetzt, daß die Personen, die für die Organisation besonders seit 1892 vergebens auf die Verarbeitung des Materials bezüglich thätig waren, überhaupt keine Arbeit in den Fabriken erhalten sollen. der Fabrikordnungen, wofür sich damals die gesammte Bartei­Da nun die Deutsche Hutfabrik( die von Arbeitern begründet) die und Gewerkschaftspresse ins Zeug legte. Wenn die Bearbeitung Schumann: Ein Theil der Kritiker haben Quarck nicht einzigste in Berlin   ist, die nur organisirte Arbeiter beschäftigt endlich vollendet ist, wird sie veraltet sein und für die richtig verstanden, und die ihn verstanden haben, hielten sich und die der Ort ist, wo Kollegen und Kolleginnen im Fall von Maß­Praxis teinen Werth mehr haben. So wird es auch an Nebensachen. Daher sind die Vorschläge allgemein falsch be- regelungen untergebracht werden können, beschließt die Versamm­gehen, wenn in der Gewerkschaftsbewegung das geschieht, urtheilt worden. Die persönlichen Anschuldigungen gegen Quard lung im Interesse des Unterstützungsvereins der Hutarbeiter was Dr. Quard will. Jede Gewerkschaft hat andere Berhältnisse. möge man lieber unterlassen, auch sollten die Kaufleute nicht und Arbeiterinnen, sowie aus Pflichtgefühl für die noch aus­Es würde daher, wenn alle miteinander auf einem Kongreß ver- ihrem persönlichen Groll gegen denselben Luft machen. Ich gesperrten Kollegen, einen Aufruf an die Arbeiterschaft Deutsch­einigt find, eine planmäßige Behandlung taum herauskommen. war auf dem Kongreß der Handelsangestellten und lands ergehen zu lassen, mit der Bitte, unsere gerechte Sache Bei der Verwirklichung der Quard'schen Vorschläge würde es muß sagen: den moralischen Erfolg hatte Quard. Es giebt in der Weise zu unterstützen, daß jeder Arbeiter fich aber auch zu einem Zwiespalt zwischen gewerkschaftlicher noch viele Fragen auf dem Gebiet der Sozialgesetzgebung und verpflichtet, bei Bedarf nur Hüte, die in und politischer Thätigkeit kommen. Viele Sozialpolitiker, der weiteren Ausgestaltung derselben, mit denen sich die der Deutschen Hutfabrit hergestellt und mit Weil man nicht versteht, einer Erkennungsmarke versehen sind, zu in ihrem bisherigen Wirkungskreise ihren Thaten Gewerkschaften befassen müssen. brang nicht bethätigen fönnen, würden auf den sozialpolitischen diese Fragen interessant zu behandeln, darum sind die gewertschaft- taufen! Die Anwesenden erklärten dann noch, einheitlich und Rongressen sich breitmachen. Uns solche Mitläufer zu verschaffen, lichen Versammlungen schlecht besucht; Quarck will nichts anderes, mit allen Mitteln in die bevorstehende Agitation einzutreten. die schließlich doch Gegner der sozialdemokratischen Bewegung als Interesse für diese Dinge erwecken. Der politischen Auch beschließt die Versammlung, wie jedes Jahr so auch in geschieht fein Abbruch, wenn die find, dazu haben wir keine Veranlassung. Quarc's Vorschläge Bewegung Gewerk diesem Jahre Mitte Oktober das Vergnügen im Saale des becken sich auch nicht wie er behauptet, mit den Beschliffen schaften mit Sozialpolitik sich befaffen. Das fürchten nur Böhmischen Brauhauses abzuhalten, wozu ein aus 5 Mitgliedern des Londoner Rongresses. In der Resolution wird das Bu- diejenigen, welche auf dem Standpunkt stehen: in bestehendes Festkomitee gewählt wurde. sammenwirken der gewerkschaftlichen und politischen Bethätigung erster Linie Politit, die Gewerkschaft ist Nebenfache. Eine Mitgliederversammlung der Maler Berlins   fand betont und auch ferner, daß es eine aus dem Wesen des politische Partei kann sich wie Pörsch ganz richtig sagte Das Weiter­proletarischen Klassenkampfes sich ergebende Pflicht der Arbeiter- nicht mit das muß viel- am 25. August im Englischen Garten  " statt. allen Kleinigkeiten befassen, bestehen der Fachschule wurde mit Majorität beschlossen. Die Wenn diese organisationen ist, ihre Mitglieder als Sozialdemokraten mehr Aufgabe der Gewerkschaften fein. Wahl der Schulfommissions- Mitglieder wurde den Zahlstellen schwach sind, bas fo liegt daran, heranzubilden. Was Quard will, stört dies. Die gewerk- noch daß die Das überlassen, welche so schnell als möglich dieselben zu ernennen schaftliche Agitation unter den Frauen einem so fragwürdigen politische Bewegung die besten Kräfte absorbirt. haben. Zu Revisoren der Kommission wurden die Kollegen Projekt zu Liebe aufzugeben, ist nicht rathfam. Es ist ja geistige Niveau der Parteitage bezüglich gewerkschaftlicher Fragen unger, Stangenberg und Scherfing gewählt. Der auerfennenswerth, wenn neue Vorschläge gemacht werden, aber ist übrigens auch kein höheres, als das der Gewerkschafts  - zweite Punkt: Reise- Unterstüßung verursachte eine lebhafte Dis­Quarc's gründliches Fiasko in der kaufmännischen Bewegung tongresse. Quarck hat mit seinen Vorschlägen nur anregen giebt keine Gewähr, daß sein Plan den Gewerkschaften etwas wollen; die große Wichtigkeit, welche denselben jetzt beigemeffen reifenden Kollegen, welche 3 Monate der Vereinigung angehören, tuſſion und endete mit der Annahme des Antrages: Den Müzliches bringen wird. Wir haben demnach keine Veranlassung, wird, kommt nur durch das Aufbauschen in der Preſſe. Ich 50 Pf. und freies Nachtquartier zu gewähren, denjenigen, welche unfere bisherige Taktik zu ändern. Quarck hat nun neuerdings bin mit den Quard'schen Vorschlägen einverstanden, nur nicht von seinen Vorschlägen selber so viel aufgegeben, daß nichts mit dem besonderen sozialpolitischen Kongreß. Es wäre besser, noch nicht drei Monate Mitglied find, nur Nachtquartier zu geben." weiter übrig bleibt, als die Gründung eines Zentral- Gewerkschafts- nur öffentliche Gewerkschaftstongresse an stelle der jetzigen aus blattes. und eines Zentral Sekretariats. Wenn er aber den Vereinen hervorgehenden einzuberufen. Ich ersuche um Ab- In einer Versammlung von Gaft- und Schankwirthen weiter nichts wollte, dann brauchte er nicht seine Leitsäge in die lehnung der Resolution. Berlins  , die am Donnerstag im Ewald'schen Lokal in der Welt zu schicken. Zaftvoll war es gerade nicht, daß sich Quarck  Adolf Braun  : Die bevorstehende Aenderung des Schönleinstraße tagte, berichtete die Kommission, welche von einer wegen eines Blattes, das allen Gewerkschaften dienen soll, Vereinsgesetzes wird sicher so ausfallen, daß es unsere Bewegungs- früheren Bersammlung eingesetzt war, über ihre bisherige Thätig. gerade an den Genossen Reßler wandte, der doch in der Ge- Freiheit eher hemmt als fördert. Daher halte ich es für in- teit. Die Aufgabe der Kommission bestand darin, Material zu werkschaftsbewegung einen Sonderstandpunkt einnimmt. opportun, gerade in dieser Zeit mit solchen Vorschlägen, wie sie sammeln betreffs der Klagen, welche von vielen Rixdorfer Gast

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Grothmann ist für Ablehnung der Resolution Timm und hält eine weitere eingehende Diskussion der Quard'schen Borschläge für erforderlich. Den Dr. Quarck bei Seite zu trampeln, dazu seien wir alle nicht fähig.

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Der Redner legt der Versammlung folgende Resolution vor: Quarc macht, hervorzutreten. Schumann fagt, aufge- und Schankwirthen über die ungleichmäßige Festsetzung der Die Delegirten der Berliner   Gewerkschafts Rommission bauscht sei die Sache. Daran ist der Vorwärts" un Polizeistunde für die einzelnen Wirthe laut geworden sind. Da erklären zu den Vorschlägen des Genossen Dr. Quarck, daß ein schuldig. Erst nachdem eine ganze Reihe anderer Blätter auch die Viktoria- Säle, welche Eigenthum des Münchener   Brau­Theil dessen, was er als neue Aufgaben der deutschen   Gewerk- das ihnen wohl ebenso wie dem Vorwärts" zugestellte hauses sind, unter den beregten Mißständen zu leiden hatten, so schaftsbewegung empfiehlt, von derselben längst ausgeführt Programm" abgedruckt hatten, wurde im Vorwärts", aber noch war auch Direktor Arendt in die Kommission gewählt worden. wurde und wird. nicht von der Redaktion selbst, zu der Angelegenheit Stellung ge- Derselbe besaß, wie Klein mittheilte, genügendes Material, auf Neu ist an den Vorschlägen lediglich die regelmäßige Ein- nommen. An der Aufbauschung scheint nur Quard schuld zu sein. grund dessen man gegen Rigdorfer Polizei- Organe mit Er den Akademikern berufung öffentlicher, allgemeiner Gewerkschafts- Kongreffe( neben Wenn hier wegwerfend von gesprochen folg hätte Beschwerde führen können. Er stellte aber dies Material ift das in den Kongressen der Gewerkschaften) zur Beschlußfassung über wurde, Allgemeinheit nicht nicht der Kommission zur Verfügung, sondern operirte damit man Die Bedenken, die fozialpolitische Fragen und die Schaffung eines neuen Bentral- gerecht. gegen Akademiker hat, auf eigene Faust. Hierüber entstand eine heftige Auseinanders Gewerkschafts- Organs. mögen allenfalls zutreffen auf Leute, die von anderen Parteien fetzung mit anderen Kommissionsmitgliedern, deren Folge war, zu uns herübergekommen sind und nur so mitlaufen. Sie treffen daß Direktor Arendt aus der Kommission austrat. Bis jetzt Der erste, weil die Behandlung sozialpolitischer Fragen aber sicherlich nicht zu auf diejenigen, welche nie einer habe die Kommission ihre Aufgabe leider nicht erfüllen können, als Der durch die Parteitage der deutschen   Sozialdemokratie den Be- anderen Partei unseren angehörten und stets da die Schantwirthe, welche anfangs so sehr über die Hands E dürfnissen und Interessen der deutschen   Arbeiterklasse vollständig ihre Pflichten Genoffen erfüllt haben. ist habung der Polizeistunde klagten, fich später zurückzogen und der nur richtig, daß entsprochen hat. Die Vertretung der deutschen   Gewerkschafts  - auch nicht richtig, der über Gewerkschafts- Kommission fein Material zur Begründung ihrer Beschwerden bewegung in der sozialdemokratischen Fraktion des deutschen   fragen sprechen darf, der selber am Schraubstock steht, oder lieferten. Wie man annimmt, möchte sich keiner derselben mit Reichstages und auf den Parteitagen bietet uns die Gewähr, mit der Maurertelle arbeitet. Auch ein Akademiker, der der Polizei überwerfen, in der Hoffnung, durch ruhiges Ver­daß die Jutereffen, welche Dr. Quarck durch eine neue Sonder diese Fragen studirt hat, kann ein zutreffendes Urtheil halten für sich eine Verlängerung der Polizeistunde zu erzielen. organisation besonders gewahrt wiffen will, diefer besonderen abgeben. Alle Fragen, die ein sozialpolitischer Kongreß Das Verhalten des Direktors Arendt wurde von verschiedenen Wahrung nicht bedürfen. Ueberflüssig ist diese Sonder behandelt, können auch auf dem Parteitag entschieden Seiten scharf getadelt. Man war der Ansicht, daß demselben, regelung ferner schon be swegen, weil Arbeiter werden. Wenn nun zwei Kongresse nebeneinander bestehen, so obwohl er sich immer als Arbeiterfreund aufspiele, die Bus

Beide Vorschläge sind zu verwerfen.

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