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Schmeißt ihn raus! Oer Staatsstreich von Eutin  
Stunde sich zur Arbeitsstelle begeben wollten, ge- zwungen gewesen, sich anderer Verkehrsmittel zu bedienen. Bereits in der K. Morgenstunde Hatto n die Tori ein Geschäft, wie sie es seit Iahren nicht beobachten konnten. Besonders in der 8. Stunde war kaum eine leere Taxe zu sehen. In den Außenbezirken hatten die An- gestellten und Arbeiter, als sie von dem Streik erfuhren, die Räder vom Boden und aus den, Keller geholt, um auf diese Weise in die Stadt zu gelangen. Man konnte besonders in der Innenstadt, aber auch in den Jndustriegegenden Zehn tau sende von Rädern auf den Straßen beobachten. Größere Autodroschkenfirmen erwägen bereits, olMsie nicht den stillgelegten Part wieder in den Betrieb einsetzen können. Aller- dings wollen sie erst abwarten, wie die Aussichten des Streiks liegen. Eine Schwierigkeit besteht allerdings darin, daß mit der chaftpflichtversiche- rung und mit dem Polizeipräsidium eine Regelung getroffen werden muß, da die neu in Betrieb ge- nommenen Wagen nach Beendigung des Streiks wieder aus dem Verkehr gezogen werden nnißten. Alle Kraftdroschken im Verkehr Der Polizeipräsident hat angeordnet, daß sämt- liehe Kraftdroschken, soweit sie verkehrssicher sind, sofort in Betrieb genommen werden dürfen.
Der Fall Niels �Vas hat der Oberregierungsrat ausgesagt? In dem Konflikt zwischen dem Reiche und Preu- ßen hat die Reichsregierung ihr gewaltsames Vorgehen vom 20. Juli sowohl damals wie später vor dem Staatsgerichtshof damit zu moti- vieren versucht, daß der preußische Staatssekretär A b e g g vom Ministerium des Innern kommu- nistischen Fuhrern Rotschläge erteilt habe, wie sie nach außen hin Legalität vortäuschen könnten. Diese Anschuldigung beruhte aus dem Zeugnis des Regierungsrats Diels, der nach der Einrich- tung des Reichskommissariats mit auffälliger Schnelligkeit zum Oberregierungsrat auf- ruckte. Staatssekretär A b e g g hat die Dar- stellung des Oberregierungsrats Diels von Anfang an auf das energisch sie be st ritten. Das8 Uhr-Abendblatt" hat nun zu dieser Sache Mitteilungen gemacht, die geeignet sind, die Glaubwürdigkeit des cherrn Diels auf das schwerste zu erschüttern. Nach der Behaup- tung dieses Blattes hat Herr Diels dem Rechts- beistand des Staatssekretärs Abegg, dem Rechts- anwalt Dr. Feder, freiwillig eingestanden, daß er niemals eine derartige Beschul- digung gegen Abegg erhoben habe und daß von einer Handlungsweise des Staats- sekretärs Abegg, wie sie seitens der Reichsregie- rung ihm zur Last gelegt wird, nicht die Rede ,is e i n könne. Demgegenüber erklärte die Reichsregierung in einem amtlichen Dementi, daß die seinerzeitigen Aussagen oes Oberregierung-rats Diels pro- tokolliert worden seien und absolut klar und eindeutig waren. Die Aeußerungen Diels gegenüber dem Rechtsanwalt Dr. Feder könnten unter diesen Umständen nicht als stich- h a l t i g angesehen werden. Dr. Feder hat im.B-Uhr-Abendblatt" seine Bc- Häuptlingen vollkommen aufrechterhal­ten. Wie wir nun weiter erfahren, ist dies für die Reichsregierung ein Anlaß gewesen, um das 8-llhr-Abendblatt" mit einer Auflagenach- richt zu versehen, die es am heutigen Tage an der Spitze des Blattes bringen muß. In dieser Auflagenachricht heißt es: Die Behauptung, daß Oberregierungsrat Diels unlängst den Rechtsbeistand des Staatssekretärs Abegg, Rechtsanwalt Dr. Feder, in seinem Büro aufgesucht und ihm hierbei Mitteilungen über den Inhalt seiner Aussagen gemacht habe, ist ebenfalls frei erfunden. Dieser Satz, der für unkundige Leser das ganze Gespräch Feder-Diels als nicht gewesen und er- sunden hinstellt, klammert sich in Wirklichkeit an eine Aeußerlichkeit. Er ist so zu lesen, daß der Ton auf den Wortenin seinem Büro" und hierbei" liegt. Es ist nämlich in der Dar- stellung des8-Uhr-Abendblattes" nur der ein» nebenfächliche Umstand unzutreffend gewesen, daß die betreffende Besprechung im Büro des Herrn Dr. Feder stattgefunden habe. Sie hat stattgefunden im Haus der Berliner  Pres s e, Tiergartenstraße. Daß die Unterredung als solche stattgefunden und den im8-Uhr-Abend» blatt" wiedergegebenen Inhalt gehabt hat, kann jederzeit durch das eidliche Zeugnis des Dr. F e d e r sowie auch durch das von ihm gleich im Anschluß an die Unterredung angefertigte Protokoll nachgewiesen werden. Wenn man in dieser Sache der Reichsregierung bzw. dem Reichskommissar selber den besten Glauben zubilligen will, so steht doch die Unzu- verlässigkeit des Zeugen, auf den sie ihre Annahme über das Verhalten des Staats- sekretärs Abegg stützt, nach diesen Borgängen fest. Herr Diels, der gegenüber der Reichsregierung den Mund voll nimmt, gegenüber dem Rechtsbei- stand des Dr. Abegg wehmütig alles widerruft, er kann als klassischer Zeuge und am aller­wenigsten einem Mann wie Dr. Abegg gegenüber wahrlich nicht gelten. Mögen Papen   und Bracht subjektiv von der Aussage des Herrn Diels überzeugt gewesen sein, objektiv oerdiente dieser Mann keinen Glauben und damit war auch objektiv das an seine Aussage geknüpfte Vorgehen der Reichsregierung gegen Preußen un- berechtigt.
Wie die Papen fungen, so zwitschern die Jungen. Der H i n a u s w u r f des Bürgermeisters von Cutin durch den nationalsozialistischen Regierungspräsidenten Böhmcker, worüber wir be- reits im Morgenblatt berichteten, hat aber nicht nur eine groteske, sondern auch eine sehr ernste Seite. Wie nämlich der hinausgesetzte Bürger- meister Dr. Stoffregen in der Hugenberg-Presse erklärt, liegt der tiefere Grund seiner gemalt- samen Absetzung darin, daß die Nationalsozialisten unter allen Umständen die von ihm angelegten Akten über die holsteinischen Bom- benattentätcr in die Hand bekommen wollten. Dr. Stoffregen führt darüber folgendes aus: Die städtische Polizei hat in dieser An- gelegenheit sehr erfolgreich gearbeitet, und die Staatsanwaltschaften in Altona   und in Lübeck   haben mir als dem Inhaber der Polizei- gewalt ausdrücklich strengstes Still- schweigen auferlegt. Alle Versuche der Nationalsozialisten, näheres über die Ermitt- lungsergebnisse in Erfahrung zu bringen, blieben daher auch erfolglos, so daß sie sich schließlich zu einer Gewalt maß- nähme entschlossen haben. Ich wurde heute abend durch ein Kommando von drei Mann, sozusagen unter polizeilicher Bedeckung, auf die Straße geführt. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte wurde ein nationalsozialistischer Angestellter der Regierung, namens Kahl, der auch Magistratsmitglied in Eutin   ist, beauftragt." Die Zustände unter dergrundsätzlich neuen Staatsführung" spotten jeder Beschreibung. Die Absetzung des politischen Gegners mit Brachial- gewalt zu dem Zwecke, politische Parteigänger der Strafverfolgung zu entziehen, das ist der autoritäre Rechtsstaat", wie er leibt und lebt. Wer will, daß wieder die elementarsten Grund­sätze von Recht und Gesetz gegenüber einer schrankenlosen Willkür hergestellt werden, der sorge am ö. November dafür, daß jeder L i st e 2 wählt!
Rover erklärt was Nach der neuesten Heldentat der Röver-Regie- rung wird unsere Leser eine Zuschrift dieser Regierung an denVorwärts" interessieren, die Herr Röver irrtümlich alsBerichtigung" gemäß § 11 des Pressegesetzes bezeichnet. DasStaats- niimstenuin" von Oldenburg   schreibt uns nämlich: Die in dem ArtikelDie Nazipleite von Oldenburg  ", der in der Nr. 301 Ihrer Morgen- ausgäbe vom Sonntag, dem 23. Oktober 1932, er- schienen ist, enthaltenen Mitteilungen: Braune Parleibuchwirtschast", Ganz einseitig ist die Personalpolitik der Re­gierung". Zum anderen stoßen sie sich an der ewigen öffentlichen Schimpferei des winisterpräsi- deuten Rover",
Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichspräsident hat durch eine auf Grund des Artikels 48 Abs. 2 der Reichsverfassung erlassene V e r o r d- nung ein mit dem Wahltage in Kraft tretendes Verbot aller öffent- lichen Politischen   Versammlun- gen, also auch solcher in geschlossenen Räumen, erlassen, das zu dem in Kraft bleibenden Demonstrationsverbot
Nazifehütze verhaftet Nach Fahnenraub gewalttätig Düren.?. November. Gestern nachmittag riß ein junger National- sozialist am Ge werkschaftshaus eine rote Fahne mit den drei Pfeilen ab. Er wurde daraufhin von einigen Reichsbanner- leuten gestellt. Es kam zu einem Kampf, in dessen Derlauf der Nationalsozialist eine Pistole zog und mehrere Schüsse abgab. Ein Reichs- bannermann erhielt einen Unterschenkel- und einen Streifschuß. Der Nationalsozialist, der nunmehr flüchtete, konnte in der Znnenstadt verhaftet werden. Die Schießerei in Meiderich  Duisburg  , 3. November. Zu den politischen Zusammenstößen, die sich am Sonntag im Stadtteil Meiderich   ab- spielten und bei denen ein13jährigerKnabe erschossen wurde, veröffentlicht die Politische Polizei   einen Bericht, in dem es heißt, daß nach einwandfreien Feststellungen und nach dem Ge- ständnis von vier Mitgliedern der NSDAP., die an den Zusammenstößen betei- ligt waren, dies« Schußwafjenmitgeführt
Der Ministerpräsident belegte diese Haltung der verantwortlichen kirchlichen Personen mit den schärfsten Ausdrücken und Drohungen" sind unrichtig. Die getriebene Peamtenpolitik ist vollkommen eindeutig im Sinne des Derussbeamtentums. kein nationalsozialistischer Landesbeamter genießt einen Vorzug vor anderen Landesbeamten. Die Staatsanwaltschaft hat das Strafverfahren gegen den oldenburgischen Ministerpräsidenten wegen Bedrohung des Oberkirchenrats in der be- kannten Kwami-Angelegenheit eingestellt, da die Nachforschungen nicht den Schatten eines Beweises gegen ihn erbrachten. Röver." Ganz abgesehen davon, daß der Herr Minister- Präsident und Nazigauleiter Röver das Presse- gesetz herzlich schlecht kennt, ist diese Zuschrift doppelt interessant, weil sie durch den Staats- st reich von Eutin   sofort die s ch l a g e n d st e Widerlegung fand. Zu allem übrigen wird noch bekannt, daß die Nazimehrheit der Stadtverordneten von Stadt Oldenburg   soeben die Amtsentsetzung des nicht-nationalsozialistischen Oberbürgermeisters be- schlössen und das Staatsministerium aufgefordert hat, daraus die Konsequenzen zu ziehen. Röver kann also wieder eine Abteilung Schwartauer schicken, um zu beweisen, daßdie getriebene Beamtenpolitik" ganz dem Gesetze ent- spricht. Nazi-Brandbomben Ein neuer Schandstreich Eigener Bericht desVormärls" Hamburg  , 3. November. In dem Allonaer Stadtteil Klein-Flottbek fand am Mittwochabend eine von der Sozialdemo- kratifchen Partei einberufene Versammlung statt, in der der Oberbürgermeister der Stadt Altona  , Max B r a u e r, als Redner angekündigt war. Kurz vor Beginn der Versammlung wurde von einer Gruppe Nationalsozialisten in einen Neben- räum des Lokals eine Brandbombe ge- schleudert, die sofort einen Schrank und andere Holzteile in Brand setzte. Wäre das Feuer nicht rechtzeitig entdeckt worden, so hätte das Attentat bei einem Uebergreifen des Brandes auf das überfüllte Versammlungslokal ein furcht- bares Unglück anrichten können. Daß das Attentat wohl vorbedacht war, geht aus einer Drohung hervor, die von SA.-Leuten gegen Oberbürgermeister Brauer in einer früheren Versammlung ausgesproochen wurde, indem man ihm, als er von dem SA.  -Mord in Potempa sprach,.zurief:Auch du kommst an die Reihe!" Außerdem hat man dem Inhaber des Lokals, auf das das Attentat verübt wurde, am Abend vorher durch SA.-Leute sagen lassen:Morgen bei der SPD.  -Versammlung könnt ihr was erleben!"
hinzutritt. Das Verbot aller öffentlichen politischen Versammlungen ist auf die Tage vom ll. bis IS. November 1 S!i S befristtet. Zweck dieses Verbots ist es, daß nach Abschluß des Wahlkampfes eine Entspannung der durch ihn hervor- gerufenen starken politischen Erregung eintritt, und daß den Polijeibeamten, an deren Dienst die letzten Wochen erhöhte Ansprüche gestellt haben, eine Ruhe- und Erholungspause gegönnt wird.
und daraus geschossen haben. Ein fünftes Parteimitglied will aus einer Schreckschußpistole geschossen haben. Während im Laufe der Ermitt- lungen 14 Personen wieder entlassen werden konnten, wurden heute neun Beteiligte dem Unter- fuchungsrichter vorgeführt.
Verderbet Deutschlands  Sie dürten nicht plakatiert werden E i s e n a ch, 3. November. Am Volkshaus in Eisenach   halte die Sozial- demokratische Partei ein 4 Meter langes Mahl- plakat mit der Ausschrift:Die drei Der- derber Deutschlands  " aufgehängt. Recht, und links aus dem Plakat befanden sich die Bild- nisse Hitlers   und T h ä l m a n n s, in der Mitte ein unbekanntes Gesicht mit der Freiherrnkrone. Das Plakat erregte den Unwillen der Polizei. Gestern nachmittag erschien ein Kriminalbeamter in Begleitung von zwei uniformierten Beamten und ließ unter spöttischen Zurufen der Arbeiter das Plakat abnehmen. Zwei Genossen, die das Trans- parent zur Polizei bringen sollten, lehnten das ab: der Beamte mußte sich selbst damit abquälen.
Harzburger Wahrheiten Oering  : SA.   half den feinen Leuten Je heftiger der Wahlkampf wird, um so er- bitterter werden die Angriffe der Nazis gegen die Deutschnationalen. Am letzten Sonnabend sprach Herr G ö r i n g in Frankfurt   a. M Nach dem Bericht desVölkischen Beobachters" zeichnete er dabei in schärfster Weise Herrn Hagenberg und die Deutschnationalen, die jetzt ihre Maske sollen ließen. Intelligenz und Gemeinheit hätten sich hier vermählt. Außerdem aber fügte Herr Göring   hinzu:Unsere SA. war es, die die Straße erst wieder frei machte, damit die Hugenbergianer heute in Frack und Zylinder überhaupt noch Feste feiern können." Aus- gezeichnet, Herr Göring, und in jeder Beziehung richtig! Die SA. Adolf Hitlers  , die nichts für das deutsche   Volk geleistet hat, kann ein Verdienst unwidersprochen für sich in Anspruch nehmen: sie hat den Hugenbergianern die Möglichkeit gegeben, in Frack und Zylinder Feste zu feiern, während das Volk hungert!_
Im Tiergarten erschossen Auf einer Bank im Tiergarten wurde heute früh«in junger Mann erschossen aufgefunden. Nach dem Befuno scheint Selbstmord vorzu- liegen. Der Lebensmüde, ein 23jähriger Alfred K. aus der Friedeberger Straße, hatte sich aus einer Pistole, die neben dem Toten lag, einen Schuß in die Herzgegend beigebracht. Das Motiv zur Tat ist noch unbekannt.
Kriegsgericht tagt Oer Lintergang derNiohe" kiel  , 3. Novemer. Heute früh begann pünktlich vor dem Kriegs- gericht des Befehlshabers der Aufklärungsstreit- kräfte die Verhandlung gegen den Kommandaiiten des gesunkenen SegelschulschisfesN i o b e". Ka- pitän R u h f u s. Die Verhandlung wird geleitet von dem Marinelriegsgerichtsrat Schuck. Als Anklagevertreter amtiert Marinekriegsgerichtsrat Becker. Dem angeklagten Kommandanten stehen als Verteidiger ein Seeoffizier, Kapitänleutnant R o g g e, und«in Jurist, Rechtsauwalt R a t h j e. zur Seite. Das Kriegsgericht fetzt sich zusainmen aus einem Marinekriegsgerichtsrat und zwei Bei- sitzern. Von den Beisitzern ist nach gesetzlicher Bc- stimmung einer im Range eines Kapitänleutnants, der andere im Range des Angeklagten, in diesem Falle also ebenfalls ein Kapitänleutnant. Die Anklage legt zunächst die Umstände dar, unter denen das Unglück stattfand. Sie verweist darauf, daß eine strafrechtliche Verantwortung für den Wachoffizier nicht in Frage kommt, da der Kommandant seit IVj Stunden an Deck war und die Schiffssllhrung in die Hand ge- uommen hatte. Das Entstehen einer dunklen Wolkenwand über Fehmarn   wurde von der Schifssführung rechtzeitig beobachtet und sorg- fältig verfolgt. Die Obersegel wurden geborgen. Für die Wache wurde Oelzeug ausgegeben. Im übrigen wurde der übliche Dienst fortgesetzt, da beunruhigende Anzeichen nicht zu beobachten waren. Um 14.27 Uhr erfolgte plötzlich der Ein- fall einer. die das Schiff in ganz kurzer Zeit flach aufs Wasser drückte. Die sofortige gefähr- liche Schräglage hat den Versuch vereitelt, das Schiff durch Ruderlegen aufzurichten.
Hakenkreuzpaftoren Die Hakenkreuzseuche unter den pro- t e st a n t i s ch e n G e i st l i ch e n hat in den letzten Monaten auch in Bayern  , vor allem im fränkischen, so stark um sich gegriffen, daß der Präsident des evangelisch-lutherischen Landes- kirchenrats sich zum Einschreiten gezwungen sieht. Im Kirchenamtsblatt wendet er sich mit einem Worternstester Mahnung" grundsätzlich gegen die politische Betätigung der Geistlichen über- Haupt und verurteilt im besonderen die national- sozialistische Gruppe des protestantischen Klerus, die die unbedingt einzuhaltende Linie der geböte- nen Zurückhaltung weit überschritten und den Die n st der Kirche geschädigt habe. Der Kirchenpräsident verpflichtet alle Geistlichen, sich unbeschadet ihrer eigenen politischen Ueberzeugung im öffentlichen Auftreten einer streng Überpartei- lichen Haltung zu befleißigen und will seine Be- kanntmachung als letzte Warnung gewertet wissen, damit es ihm erspart bleibe, gegen Träger des geistlichen Amtes vorgehen zu müssen.
»Vorwärts'-Händler niedergeschlagen Heute morgen gegen Viö Uhr wurde Genosse Fritz Schmidt, als er am Straßenbahnhof II, Müllerstraße, denB o r w ä r t s" verteilte, von Nazis und Kommunisten hinterrücks überfallen und der Zeitungen beraubt. Nur dem Zufall, daß gerade eine Schupo st reife vorüberkam, ist es zu danken, daß Gen. Schmidt keinen ernst- lichen Schaden erlitt.
Die Radikaldemokralische Parle! legt Wert auf die Mitteilung, daß sie ihre Reststimmen aus den Wahlkreisen der Reichsliste der Sozial- demokratischen Partei zuführt.
papen verordnet Frieden Nach dem Wahltag darf keine Versammlung stattfinden