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Nazis treiben Unfug

Eine saubere Gesellschaft- Rührende Verbrüderung

Nicht nur der gestrige Tag, sondern auch die Tage vorher haben an die Geduld und die Lang­mut der Republikaner und Sozialisten die denkbar größten Anforderungen gestellt. Fortgesezt wurde uns gemeldet, daß rote und schwarzrotgoldene Fahnen sowie Partei- und Wahlembleme ab= gerissen, Fensterscheiben eingeworfen und anderer gefährlicher Unfug getrieben worden ist. Polizei tam leider fast immer zu spät, so daß vielfach das Gefühl weitgehender Unsicherheit bei den Be­troffenen auffam, die den Gedanken der Selbst­hilfe wieder nahelegte. Es fehlte aber auch nicht an einigen sehr bezeichnenden Episoden, von denen die nachstehende zweifellos am bemerkens­wertesten ist.

In der Lindenstraße in Niederschön hausen standen am Sonnabendfrüh zwei Nazi und ein Kommunist mit ihren Klapperbüchsen dicht nebeneinander. Zum Zeichen einer offenbar bereits sehr weitgehenden Verbrüde­rung zwischen Nazi und Kozi trug der Kommunist unter seinem Sowjetabzeichen ein fleines Hakenkreuz und die beiden Hitlerjünglinge unter ihren Hakenkreuzen ein Sowjetabzeichen. Aehnliche Beweise herzlicher trauter Gemeinschaft konnte man an verschiedenen Stellen der Stadt feststellen.

Ein sehr merkwürdiges Verhalten nahmen zwei Schutzpolizeibeamte, die der bereits wiederholt er= mähnten Wache 218 in Brig angehörten, gegenüber den Siedlern der Stadtrand­

Die GA.- Lüge

Sie hat immer noch Erfolg

Wenn ein SA.- Mann einen Gegner nieder­schlägt, so befindet er sich stets in Notwehr". Wenigstens behauptet er das vor Gericht und- hat damit immer wieder Erfolg.

Am 22. Juli holte sich der 20jährige Reichs­bannermann N. aus der Besohlanstalt seine Stiefel ab und sah auf dem Heimwege an der Ecke der 3offener und Gneisenaustraße etwa 15 Nazis stehen. Am Abzeichen erkannten sie in ihm einen Reichsbannermann und warfen ihm Blicke zu, die nichts Gutes verhießen. N. blieb deshalb an der Haltestelle der Straßenbahn stehen, um abzu­warten, daß die SA.- Leute sich verkrümelten. Schon aber famen mehrere von ihnen zu ihm hinüber. Einer der Lümmel faßte frech nach dem Abzeichen des Reichsbannermanns N., der unter dem linken Arm das Paket mit Stiefeln trug, hielt es mit der rechten Hand fest. Im selben Augenblick erhielt er von hinten einen Schlag über den Kopf und facte zusammen. Ein Schupowacht­meister, der zufällig des Weges tam, wie auch

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siedlung in Budow ein. Etwa zehn Nazi ließen sich, um ungestört in der Siedlung ihre Wahllügenzettel verteilen zu können, von zwei Polizeibeamten, die dafür offenbar Zeit hatten, begleiten und schützen. Der Vorstand der Siedler= genossenschaft machte die Hakenkreuzler und die Polizeibeamten darauf aufmerksam, daß die Hakenkreuzler unerwünscht seien und daß man sich ihren Besuch verbäte, worauf sich die Polizei­beamten zu der unglaublichen Erwiderung ver­stiegen: ,, Sie haben sich gar nichts zu verbitten!" Sind wir schon so weit, daß die Staatsbürger gezwungen werden, sich nationalsozialistische Budringlichkeiten gefallen zu lassen? In einem anderen Fall wurde ein Bewohner der Brizer Siedlung, der sich die national­sozialistischen Wahllügenblätter verbat, von einer Nazihorde tätlich bedroht, ohne daß die benach­richtigte Polizei schnell genug eingriff.

In der Finomstraße in Neukölln wurden einem in der zweiten Etage wohnenden Parteigenossen mit fauſtdiden Steinen die Fenster eingeworfen.

In der Gitschiner Straße versammelten fich am Freitagabend zwei nationalsozialistische Horden in Stärke von je 20 Mann vor der Bundesgeschäftsstelle des Arbeiter Radio= Bundes und begannen ein Steinbombardement gegen die Türen und Fenster. Nur durch das fofortige Herunterlassen der Rolljalousien und den sofortigen Anruf des Ueberfallkommandos konnte der offenbar geplante Sturm verhindert werden.

ein Privatmann, sahen, wie dem N. der Schlag versetzt wurde und wie der Schläger sich auf ein Fahrrad schwang, um davonzufahren. Der Polizei­beamte stellte den Radfahrer. Es war das Mit­glied des Sturms 24, Wimmer.

Bor Gericht, unter Anklage der gefährlichen Körperverlegung, behauptete der SA.- Mann, den Schlag mit der Luftpumpe nur versetzt zu haben, weil der Reichsbannermann zum Schlage gegen seinen SA.- Kameraden ausgeholt habe. Den Namen dieses SA.- Mannes habe er erst vor furzem festgestellt. Jedenfalls habe er, Wimmer, in Notwehr gehandelt. Der Verteidiger beantragte, die Verhandlung zu vertagen, damit der Zeuge Semper vernommen werden könne. Die Aussagen der beiden Augenzeugen des Vorfalls wie auch des Reichsbannermanns ließen feinen Zweifel darüber, daß die vermeintliche Notwehr nichts anderes als die übliche Motlüge der angeklagten SA.- Leute darstellte. Der Staatsanwalt beantragte deshalb fünf Monate Gefängnis. Das Gericht be schloß aber nach längerer Beratung, die Berhand­lung zu vertagen, da die Sache ohne den SA.­Zeugen nicht zu flären sei.

Wenn also nächstens der Zeuge vor Gericht erscheint und noch zwei Kameraden mitbringt, die

wie er bezeugen, daß der Reichsbannermann die Hand zum Schlage erhoben und der Angeklagte Wimmer nur aus diesem Grunde den Schlag ver­setzt habe, so liegt vermeintliche Notwehr vor und der Rowdy fann straffrei ausgehen. Wann wird nun das Gericht endlich sich in den Schlichen der SA.- Leute genügend auskennen und ihnen nicht immer wieder auf den Leim kriechen?

Der franke Dfen

Der Ofen der einzigen Stube eines Mieters im Hause Holsteinische Straße 41 litt seit Jahren an bedenklichen Alterserscheinungen. Schon vor zwei Jahren hatte der Töpfer, der das Wrack auf neu umfrempeln sollte, erklärt, die Arbeit sei umsonst, da wäre Hopfen und Malz verloren. Der Haus= gestrenge jedoch dachte anders über den Fall und hielt seine diesbezügliche Verpflichtung mit der Entsendung des Töpfers für erledigt. Im vorigen Jahre traten die Verfallserscheinungen doch deut­licher zutage, der Ofen litt an Asthma und die Mieter mußten, sollte er überhaupt funktionieren, ihm mittels eines Ventilators Luft zuführen. Dar­aufhin stank und rauchte es gen Himmel, daß es so seine Art hatte.

Schließlich erwies es sich aus feuergefähr lichen Gründen für notwendig, die Bau­polizei anzurufen, die die Unbrauchbarkeit des Ofens feststellte. Es erfolgte aber immer noch

SP.D.- Metallarbeiter!

Morgen, Montag, 19 Uhr, Sophien- Säle, Sophienstraße 17/18, Versammlung aller im Deutschen Metall­arbeiterverband organisier­

ten SPD .- Metallarbeiter. Tagesordnung: Stellungnahme zur General­versammlung. Mitgliedsbuch der Partei und des Deutschen Metallarbeiterver­bandes muß am Saaleingang vorgezeigt werden. Der Besuch anderer Versamm­lungen muß an diesem Tage unterbleiben. Der Fraktionsvorstand.

feine Aenderung, bis eines schönen Tages das Wrack in sich zusammensant und die Feuerwehr alarmiert werden mußte, die erst die brennenden

75 gegen 10

Neueste SA.- Heldentat

in

Ein nationalsozialistischer Terrortrupp Stärfe von 75 Mann überfiel am Sonnabend­nachmittag 10 Reichsbannerleute, die in der Um­gebung des Bahnhofes Treptow das Extrablatt des ,, Vorwärts" verteilten. Die Reichsbannerleute wurden von der SA.- Horde systematisch um­zingelt. Obgleich die Horde in fast achtfacher Uebermacht war, schlugen sich die Reichsbanner­leute bis zum Bahnhof durch, wo es ihnen gelang, einen Zug zu besteigen, um dadurch einer weiteren blutigen Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen. Zwei Reichsbannerleute haben durch Schläge über den Kopf erhebliche Verlegungen erlitten. Als einige Zeit später Polizeibeamte am Bahnhof erschienen, waren die Nazirowdies bereits geflüchtet.

Wie die Mahlsdorfer arbeiteten

Eine äußerst wirksame Agitation haben die Genossen unserer Mahlsdorfer Abteilungen in diesem Wahlkampf durchgeführt. Sonntag für Sonntag versammelten sich die Genossen in dem Verkehrslokal, trafen ihre Vorbereitungen für die bis ins einzelne gehenden Flugblattverbreitungen und begaben sich dann truppweise in ihre Agita­tionsbezirke. Das räumlich weit auseinander­gezogene Siedlungsgebiet stand in diesen Tagen vollständig unter dem Eindruck unserer Wahl­arbeit. Mit Freiheitsrufen überall begrüßt, ver­standen es unsere Genossen, die Agitation unserer Gegner vollständig in den Hintergrund zu stellen.

Wie wird das Wetter?

In Berlin : Etwas kühleres, zeitweise auf­heiterndes Wetter, keine Niederschläge von Be­deutung, nördliche Winde. In Deutschland : Im Nordwesten Wetterbesserung, im Ostseegebiet und Ostpreußen noch einzelne leichte Regenfälle, überall im Norden des Reiches Abkühlung, im Süden teine wesentliche Aenderung.

krank werden!

Brocken und dann den Ofen selbst entfernte. Jet Kein Mensch will liegen die Scherben auf dem Hofe, und drei Men­schen, zwei Erwachsene und ein vierjähriges Kind, müssen in der einzigen falten Stube solange aus­halten, bis es dem Hausherrn beliebt, hier Ord­nung zu schaffen. Dies scheint in absehbarer Zeit nicht der Fall zu sein, da er sich jetzt wegen des Schadens" erst mal mit seiner Versicherung in Verbindung gesetzt hat.

3m Institut für Sexualwiffenschaft ist der nächste serualwissenschaftliche Frage= abend am Montag, dem 7. November, 20 Uhr.

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