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23 Opfer des Meeres

in großem Umfange deutsche Diamantenschleiferelen beschäftige. Diese Bescheinigung muß aber ge=

An norwegischer und portugiesischer fälscht gewesen sein. Die Strafkammer verurteilte

Küste

Oslo , 7. November. Nach einer Meldung der Osloer Zeitung ,, Morgenposten" ertranten 13 Mann von der Befahung des an der Küste von Finnmark geftrandeten englischen Fischdampfers Golden Deeps". Der Kapitän und die drei Passagiere wurden gerettet.

Lissabon , 7. November.

Ein Fischer boot wurde am Kap Mondego von einem anderen Boot so heftig gerammt, daß es sofort sant. Von der 25 Mann starken Be­fatzung sind 10 erfrunten.

Nazianwalt angeklagt

Rechtsanwalt Triebel und Direktor Wüst

Bor der Straffammer des Landgerichts III haben sich wegen Betruges zu verantworten der Direktor Adolf Wüst und der aus zahlreichen Prozessen gegen Nationalsozialisten bekannte Rechtsanwalt Dr. Walter Triebel.

Direktor Adolf Wüst hatte nach dem Kriege durch erfolgreiche Wirtschaftsspekulationen andert­halb Millionen Mark verdient. Einen großen Teil feines Vermögens steckte er in eine Sprech­maschinengesellschaft hinein. Die Geschäfte gingen nicht, Wüst verlor einen großen Teil seines Geldes. Auch Dr. Walter Triebel, Sohn eines Bergrats, betätigte sich neben seiner Anwalts­praris auch kaufmännisch. Er gründete ein Büro für Kontorbedarfartikel. Das Unternehmen brach zusammen, Dr. Triebel übernahm die Schulden­last in Höhe von 100 000 Mart. Er konnte seinen Verpflichtungen nicht nachkommen, es wurde gegen ihn 23mal Haftbefehl erlassen zur Erzwingung eines Offenbarungseides. Direktor Wüst mird zur Last gelegt, daß er beim Verkauf eines schlesischen Bergwerks, das früher dem Grafen Rothenburg gehörte, die Tage über den Wert des Grundstückes falsch angegeben habe. Ferner, daß er durch betrüge­rische Geschäfte mit Delsardinen einen Hamburger, Carlo Walter, geschädigt habe. Rechtsanwalt Dr. Triebel soll dem Direktor Wüst bei dem be= trügerischen Geschäft mit Delsardinen Beihilfe ge= leistet haben, indem er über ihn falsche Auskünfte gegeben und ihn als mehrfachen Millionär hin­gestellt habe. Zur Verhandlung sind 68 3eugen geladen, es sind für sie acht Wochen in Aus= sicht genommen.

Mit blauem Auge davongekommen

Das Schnellschöffengericht hatte den Juwelen­händler Simon Weisager wegen vorfäßlichen Devisenvergehens zu 6 Monaten Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er für seinen Geschäftsfreund, den Juwelenhändler Granaat in Amsterdam , Effekten in Höhe von 684 000 Mart verkauft hatte. In der Be­rufungsinstanz führten die Verteidiger den Nach­weis, daß Granaat, wie eine Reihe von Zeugen befundete, immer eine Bescheinigung der Reichs­stellen vorgewiesen habe, daß er zur Ausführung von Geld aus Deutschland berechtigt sei, weil er

unter Aufhebung des ersten Urteils Weisager lediglich wegen fahrlässigen Devisenvergehens zu 6000 Mark Geldstrafe.

15 Jahre 3uchthaus

Für einen Notzuchtverbrecher

Das Potsdamer Schwurgericht verurteilte den 22jährigen Melker Richard Hehrisch aus Höfgen bei Jüterbog megen Notzuchtverbrechens mit Todeserfolg aus§ 177 und 178 und wegen

Vor dem Schnellrichter weier weiterer Notzuchtfälle zu insgesamt

U- Bahnbeamter verurteilt

Dem Schnellgericht im Polizeipräsidium, das schon am Vormittag einige Angeklagte wegen der Streifunruhen verurteilt hatte, wurde gestern nach­mittag ein uniformierter BVG.- Beamter, und zwar der Zugabfertiger Erich T., vorgeführt.

Die Anklage legte ihm Widerstand gegen die Staatsgewalt zur Last, weil er in der Nacht zumn Freitag am Untergrundbahnhof Wedding gegen einen Polizeibeamten tätlich geworden war. Der Angeklagte war mit mehreren Kollegen tagsüber in Streitlokalen gewesen und hatte am Abend auch noch verschiedenes getrunken. Gegen 2 Uhr nachts beobachteten sie eine Polizeistreife, die am Untergrundbahnhof Wedding ein Streifplafat ent­

15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte hatte in der Nacht zum 22. Februar d. J. bei Jüterbog die 23jährige Haus­angestellte Erna Maiwald überfallen und an ihr ein Sittlichkeitsverbrechen begangen, das mit dem Tode der Ueberfallenen endete. Die Leiche hat der Unhold dann unbekleidet auf dem Felde liegen laffen. Zwei ähnliche Verbrechen versuchte der Angeklagte bei Dresden zu verüben. Dort konnten sich die Mädchen aber den Krallen des Unholds noch rechtzeitig entziehen. Der Sachver­ständige bezeichnete den Angeklagten als Psycho­

ausländischen Studierenden in Berlin zu begrüßen. Der Rektor bedauerte, daß die Entwicklung der letzten Jahre in mancher Hinsicht den Charakter der deutschen Universitäten verändert hat. Den deutschen Hochschulprofessoren wäre es sehr er wünscht, wenn an den deutschen Hochschulen nur ein Viertel der Studenten studieren würden, die heute die Hochschulen bevölkern. Dann wäre es möglich, die Wissenschaft um der Wissenschaft halber zu treiben im Sinne des Gründers der Berliner Universität, Wilhelm von Humboldt , und ihres ersten Rektors Fichte. Austragung von Meinungsverschieden­heiten mit anderen als geistigen Waffen seien wohl in den letzten Jahren vorgekommen, seien aber nie so schlimm gewesen, wie die Zeitungen es vermuten ließen. Er, der Rektor, hoffe be= stimmt, daß es wieder gelingen werde, innerhalb der Studentenschaft jenem Geist zur Geltung zu

pathen, auf den der§ 51 aber nicht anwendbar sei. Achtung!

fernte. T. soll sich in heftiger Form gegen die Mittler zwischen den Völkern

Polizeibeamten gewandt haben. Als er nun zur Feststellung seiner Personalien auf die Wache ge­bracht werden sollte, leistete er Widerstand. Er gab gestern seine Tat zu und entschuldigte sich mit Trunkenheit, die ihm wegen seiner bisherigen Un­bescholtenheit auch vom Schnellrichter als Milde= rungsgrund angerechnet wurde. Er wurde zu 1 Monat Gefängnis verurteilt.

Kürzlich fand im Humboldt Haus, Klopstockstraße 55, die Semestereröffnungsfeier des deutsch - ausländischen akademischen Hum= boldt Clubs statt. Nach einer kurzen Be­grüßung durch den Vorsitzenden ergriff der Rektor der Universität, Geheimrat Kohlrausch, das Wort, um im Namen der Berliner Hochschulen die

Michael Kohlhaas in Paris

Die ,, Unterschlagung" des Steuereinnehmers

Einer der sonderbarsten Angeklagten, die die Welt je gesehen hat, stand soeben vor dem Pariser Schwurgericht. Der Steueramteinnehmer eines Bariser Bezirks, Jean Tourenq, hatte sich wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder zu ver­antworten.

Tourenq hatte nämlich eines Tages sich durch notariellen Akt bestätigen lassen, daß er in seiner Kasse für 805 500 Franken bares Geld und für Millionen Franken Steuer­marken aufbewahre. Am nächsten Morgen teilte er seinem Vorgesetzten offiziell mit, daß er diese gesamte Summe unterschlagen hätte. Er begründete seine Handlung mit einer un= gerechten Versehung, die er als Zurück­segung empfand, und verlangte gebieterisch, unter Anflage gestellt zu werden, damit er Ge= legenheit erhalte, in einer großen Schwurgerichts verhandlung seine Vorgesetzten anzuflagen. Alle Bemühungen der Behörde, ihn umzustimmen, blieben vergebens. Er erklärte, daß er die Gelder an sicherer Stelle aufbewahre und erst nach dem Prozeß wieder aushändigen würde. Der Staatsanwalt, der, als sich Tourenq zum ersten Male freiwillig bei ihm gemeldet hatte, ihn hinausgeworfen hatte, weil er ihn für einen Querulanten hielt, mußte schließlich wohl oder übel Anklage erheben. Tourenq blieb volle 16 Monate in Untersuchungshaft. Er

hatte nach kurzer Zeit durch seine Frau zwei Drittel der Summe wieder an den Fiskus aus= händigen lassen, das letzte Drittel aber hielt er weiter zurück, weil er befürchtete, daß ihm sonst fein Prozeß gemacht würde.

So sezte er seinen Willen durch und konnte in stundenlanger Verhandlung vor dem Pariser Schwurgericht unter stärkster Beteiligung von Publikum, Presse und Anwaltschaft, die überein­stimmend bekundeten, einen solchen Angeklagten noch nie gesehen zu haben, seinem Herzen Luft machen. Der Gerichtsvorsitzende und der Staats­anwalt entrüsteten sich und fragten, wohin das führen sollte, wenn jeder Beamte, der sich zurüd­gesetzt fühle, derartig vorginge. Aber Tourenq blieb unerbittlich und lehnte bis zuletzt die Rückgabe der Restsumme ab, stellte sie aber für die Stunde nach dem Urteil bestimmt in Aussicht.

Nach einer Beratung von nur zehn Minuten kehrten die Geschworenen mit einem freisprechenden Verdikt zurüd. Toureng dankte ihnen in pathetischen Worten und teilte so­gleich lächelnd mit, wo sich der fehlende Rest be­finde. Er hatte um den Preis ven 16 Monaten Untersuchungshaft seine Rache genossen, indem er seine vorgesezte Behörde durch Vorbringung von allerhand Einzelheiten über Mißstände, Pro­teftionswirtschaft und Unfähigkeit bloßstellen durfte.

Achtung!

Erweiterter Bezirksvorstand!

Sitzung des Erweiterten Bezirksvorstandes am Freitag, dem 11. November, pünktlich 19 Uhr im Sitzungssaal des Bezirksver­bandes Berlin , Lindenstr. 3, II. Hof, 2 Trp. Wir erwarten vollzähliges Erscheinen. Der Bezirksvorstand.

verhelfen, der Meinungsverschieden heit mit den geistigen Waffen aus­ficht, die die Universität liefert.

Im Namen des Deutschen Akademischen Aus= tauschdienstes begrüßte Staatssekretär Lewald die Ausländer und sprach die Hoffnung aus, daß fie nach Abschluß ihres Studiums als fulturelle Ver­mittler zwischen den Nationen in ihre Heimat zurückkehren mögen. Im Namen der auslän­dischen Studenten dankte Wassil Bajeff den Rednern. Mit dem Gesang der ersten Strophe des Deutschland - Liedes fand die offizielle Feier ihren Abschluß.

Noch einmal Prozeß Schneider- Graf. Die Nazi­mörder Hauschke und Becker, die in der Silvesternacht die Reichsbannerleute Schneider und Graf niedergeschossen haben und von dem Landgericht I zu je sieben Jahren Zuchthaus ver­urteilt wurden, stehen am Mittwoch zum zweiten Male vor Gericht. Das Reichsgericht hat das Urteil aufgehoben, und zwar meil der Vater des ermordeten Schneider vom Kammergericht als Nebenkläger zugelassen worden war. Da eine Verurteilung wegen Hausfriedensbruchs nicht statt­finden konnte, hat das Reichsgericht die Zulassung der Nebenklage gerügt und die Sache zur neuen Verhandlung an das Gericht zurückverwiesen. Der Prozeß dürfte eine Woche in Anspruch nehmen. Gerhart- Hauptmann - Abend. Anläßlich des 70. Geburtstages Gerhart Hauptmanns ver­anstaltet das Volksbildungsamt Wilmersdorf am 10. November, 20 Uhr, im Festsaal des Stadt­hauses Wilmersdorf, Kaiſerallce 1/12, einen Hauptmann- Abend, bei dem Dr. Leffson, Dr Chri­stians und Lotte Arndt mitwirken. Karten bei der Auskunft im Stadthaus Wilmersdorf, Hauptportal, von 8 bis 20 Uhr.

Gewerkschaftliches siehe 1. Beilage. Hierzu 2 Beilagen

Der Vorwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Sonntags und Montags einmal. Illustrierte Sonntagsbeilage Bolt und Zeit". Bezugspreise: Wöchentlich 75 Pf., monatlich 3,25 M.( davon 87 Bf. monatlich für Zustellung ins Haus) im voraus zahlbar. Postbezug 3,97 m. einschließlich 60 Pf. Postzeitung und 72 Pf. Postbestellgebühren. Auslandsabonnement 5,65 M. pro Monat; für Länder mit ermäßigtem Drucksachenporto 4.65 M. Bei Ausfall der Lieferung wegen höherer Gewalt besteht tein Anspruch der Abonnenten auf Ersag. Anzeigenpreise: Die einipaltige Millimeterzeile 30 Bf., Reklamezeile 1,50 M. leine Anzeigen" das fettgedrudte Wort 20 Pf., jedes weitere Wort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeterzeile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgeschäft, Lindenstr. 3, wochentäglich von 8 bis 17 Uhr. Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht genehmer Anzeigen vor. Verantwortlich für Politik: Rudolf Brendemühl; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewertschaftsbewegung: 3. Stainer; Feuilleton : Herbert Lepère; Lokales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Otto Hengst; sämtlich in Berlin. / Berlag: Borwärts- Verlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruderei und Verlagsanstalt Paul Ginger u. Co., Berlin S. 68. Lindenstr. 3.

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