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Literatur- Nobel- Preis

Ein Kompromiẞ

Gemeldet wurde schon, daß die Stockholmer  Unsterblichen den Nobelpreis für Dichtung an den Engländer John Galsworthy   gaben. So wurde ein bürgerlicher und liebenswürdiger Jro­niker der englischen Gesellschaft und ein meisten­teils erfolgreicher Kolportagedramatiker getrönt. Galsworthy   trampelte als manchmal unzufriedener Sohn zeitweise ein bißchen auf der gehobenen Bürgerklasse, zu der er selber gehörte, herum. Doch als obersten Moraljaz verkündete er in seinem berühmten Gererationenroman von der Forsyte Saga den Spruch: Wer kein Optimist ist, der ist kein patriotischer Engländer. Und derart wollte Galsworthy   auch die ganze Welt ausgelegt wissen. Zunächst tommt der großbritische Imperia­

John Galsworthy  

lismus, gemildert durch allerhand humanitäre Züge und Zierden; doch das Grundelement aller Volks­existenzen, das Soziale der Massen, es wurde faum berührt.

Die Stockholmer   Staatsanwälte und Richter zeit­genössischer Dichtung hätten es in der Gewalt ge= habt, für die soziale Weltliteratur ihr Verständnis zu bezeugen. Sie wollten aber ab= sichtlich die Augen schließen. Ueberhören wollten sie die Tausende von Bittstellern, die zunächst er­suchten und dann gebieterisch forderten, daß etwa der amerikanische   Sozialist Upton Sinclair  oder Marim Gorki zu bedenken seien. Das lehnten die Stockholmer   mit Behemenz ab. Sie begründeten ihre Weigerung damit, daß es ihrer Objektivität nicht erlaubt wäre, in einen noch nicht entschiedenen Meinungsstreit einzugreifen. Sie wiesen besonders darauf hin, daß Gorki fich ganz und gar in die Dienstbarkeit des Bolschewismus begeben habe.

Einen Augenblick wurde in Stockholm   erwogen, einen von den russischen Emigrantenschriftstellern, efma meresch to witi, zu frönen. Aber auch darauf verzichtete man schließlich, weil man meder für noch gegen das russische Problem und seinen Widerhall in der Belletristik Stellung nehmen mollte.

Ein anderer Ausweg aus solchem Dilemma wurde bedacht. Es gibt ja noch in der Welt solche rein ästhetisch wirkenden und nicht weltanschaulich vermirrenden Meister der Form wie etwa Baul Baléry in Frankreich  , Stefan George   in Deutschland   und in Griechenland   gar den wunder­vollen, universellen Lyriker Kostis Palamas  . Aber mit soviel Greifenangst vor dem Betasten problematischer Zündstoffe wollten sich die Stod­holmer Akademiter wieder auch nicht belasten. Deshalb griffen fie nach einem Rompromiß und erwählten, etwas liberalisierend, ja etwas ver­legen, den Schriftsteller Galsworthy  , der zwar den Tugendpreis verdient, der aber heute längst nicht mehr jenen Geist repräsentiert, der aus allen Volkestiefen moderner Dichtung genährt wurde.

Der Nobelpreis für Chemie Der Nobelpreis für Chemie ist von der schwedi­schen Akademie der Wissenschaften dem amerikani schen Forscher Dr. Irving Langmuir für feine chemischen Untersuchungen und Entdeckungen zugesprochen. Langmuir, der in Deutschland  studiert hat, ist Leiter der Forschungsanstalt der General Electric Co  . Er hat besonders die luft­leeren Röhren, die als Leuchtröhren für Reflame ausgenügt werden, erforscht. Die beiden Nobel­Die beiden Nobel­preise für Phyfit werden nicht verteilt. Der Preis von 1931 wird dem Reservejonds zugeführt und der von 1932 für das nächste Jahr zurück­gestellt.

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Zum erstenmal feit einer ganzen Reihe von Jahren ist feiner der Nobelpreise an Deuschland gefallen. Mit Ausnahme des Friedensnobelpreises, deffen Verteilung vom norwegischen Storting be schlossen wird, sind nunmehr alle diesjährigen Preise verliehen..

Der Männerchor ,, Solidarität 1893", Mitgl. d. DAS., veranstaltet Sonntag. den 13. November, 8 Uhr, im Konzertsaal der Hochschule für Musit, Charlottenburg  , ein Wohltätigkeitskonzert unter der Leitung Emile Thilos In dem reichhaltigen Programm werden zwei Uraufführungen von Thiloschen Chören geboten. Es wirten mit: Sara Wittenberg( Klavier) und Paula Lindberg  ( Gesang).

Hauptmanns Weber, 1927 unter der Regie von Fried­ rich Zelnik   als Stummfilm gedreht, werden von der Degeto am Sonnabend, 23.15 Uhr, im Marmor­haus gezeigt.

In der Volksbühne am Bülowplag findet Sonntag, den 13. November, eine Nachmittagsbor stellung von., anny" in ber vollständigen Abend­besetzung zu fleinen Preisen statt. Beginn Uhr.

,, Gabriel Schillings Flucht" wird Dienstag, den 15., im Staatlichen Schauspielhaus zum lestenmal mit Elisabeth Bergner   gegeben( ohne öffentlichen Karten­verkauf). Die legten Vorstellungen mit öffentlichem Verkauf finden bis einschließlich 14. November statt.

PE

Vaterland der Arbeit"

Zerstörte Illusionen eines Rußlandgläubigen

Ein Kommunist, der neun Jahre lang aktiver Funktionär, darunter unter­bezirksleiter der RGO. und Stadtver ordneter in einer mitteldeutschen Stadt war, schreibt uns:

Getrieben durch die ungeheure Not, in der ich mich mit meiner Familie seit Jahren infolge Er. werbslosigkeit befinde, habe ich vor einigen Mo­naten versucht, eine Arbeitsstelle in der Sowjetunion   zu bekommen. U. a. wandte ich mich an den Bevollmächtigten des Volkskom­miffariats für die Schwerindustrie der UdSSR.  in Berlin  , Lindenstr. 94. Die Sache schien auch nach meinem Wunsch zu verlaufen, denn Mitte Oktober wurden mir Arbeitsverträge und die übrigen Papiere zugeschickt und mir mitge­teilt, daß nach Unterschreiben und Einsendung dieser Dinge

die Abreise in die UdSSR  . zum Arbeitsantritt am 29. Oktober erfolgen fönne und ich mich zu diesem Zwecke an dem Tage bei ihnen im Büro zu melden hätte.

Visum und dergleichen wollten sie beschaffen und sollte von mir dort empfangen werden. Die Fahrt bis zur polnisch- russischen Grenze sollte jedoch von mir bestritten werden. Da ich als Erwerbelojer die Summe von 42 M. nicht aufbringen konnte, wandte ich mich an das Wohlfahrtsamt Halberstadt  , und mir wurde auf meinen An­trag eine Fahrkarte ausgehändigt. Ich mußte allerdings dort eine Erklärung unterschreiben, nach der ich dafür auf längere Zeit feinen Anspruch auf Wohlfahrtsunter­stügung mehr habe. Das tat ich natürlich ohne Bedenken, denn ich war ja überzeugt, jetzt der Erwerbslosigkeit auf immer entrinnen zu können. Meine Frau suchte sogar noch die legten Pfennige zusammen, um mich noch mit dem Not­wendigsten für die Reise zu versehen. Auch sie

hoffte ja, daß es bald mit dem Hunger für uns alle vorbei wäre.

Aber wer beschreibt mein Entsetzen, als ich am vorgesehenen Reisetermin im Büro in Berlin   an­fam. Alle meine Hoffnungen wurden dort mit einem Schlage zerstört.

Im Wartesaal saßen schon eine ganze Anzahl Auswanderer. Ich wurde jedoch zuerst aufge= rufen, und man teilte mir in aller Höflichkeit" mit, ich müsse wieder nach Halberstadt   fahren, denn die Botschaft hätte meine Einreise nicht genehmigt.

Nun hatte ich keinen Pfennig Geld in der Tasche. Mein ganzes Vermögen bestand aus einer Fahrkarte von Halberstadt   nach Stolpze, der pol­nisch- russischen Grenzstation, und das Halberstadter Wohlfahrtsamt hatte von mir die Erklärung, daß ich auf Wohlfahrtsunterstügung verzichte. Was sollte ich nun in einer solchen Situation anfangen? Ich hielt es für selbstverständlich, daß ich min= destens die Unkosten, die mir durch die Reise von Halberstadt   nach Berlin   entstanden waren, vergütet bekomme, denn selbst jeder Unternehmer hätte ja eingesehen, daß er schadenersatzpflichtig ist, menn er einen Arbeiter aufordert, seinen Wohnort zum Arbeitsantritt zu verlassen und ihn dann wieder zurückschickt. Die Herren in der Lindenstraße maren jedoch anderer Meinung. Sie können sich scheinbar nicht vorstellen, was es für einen Ar­beitslosen bedeutet, menn er seine Erwerbs= losenunterstügung aufs Spiel ge­

setzt hat.

Mit größter Seelenruhe versuchten mir die Herren ihre Unschuld zu beweisen und erklärten mir dann, wenn ich kein Geld hätte, dann müßte ich eben zur Polizei gehen, mich dort obdachlos melden, und dann würde mich die Polizei schon zurückbefördern. Ich war wie vor den Kopf geschlagen.

Neun Jahre lang habe ich als kommunistischer Funktionär für die Berteidigung der Sowjet­

Musikalische Momentbilder

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Furtwänglers Johannes- Passion Ueberwältigend, auf Ueberwältigung gestellt schon der äußere Eindrud: Menge und Aufbau der Ausführenden. Solisten wie Ria Ginster  , Kerstin Thorborg  , Pazat, Bockelmann und Schen; Kerstin Thorborg  , Bazat  , Bodelmann und Schen; das Philharmonische Orchester, der Bruno Kittel­sche Chor in weißen Festgewändern; dies sichtbar, hörbar von der Orgel übertönt ein Riesen instrument das Ganze, dessen Präzisionsregister Furtwängler regiert: so erflingt Bachs Paffion nach dem Johannesevangelium. Erflingt als reines Konzertwert, willkürlich gekürzt, willkürlich geteilt. In wunderschönen, viel zu schönen, Selbst­zwed, ja, starre Stilidee gewordenen Ueber­tonungen und lebersteigerungen der dynamischen Abstufungen. In unheimlicher Glätte, der sich nicht nur der süße Erzengelgesang des Evange listen( Pazaf), der sich die jäh ausbrechenden Turbae( Chöre) noch einordnen. Das späte Spiel voll Spannung, Steigerung, Entladung überspielt den anderen, den stärkeren Gehalt, verwischt die Architektur, die kammermusikalische Wiedergabe wohl leichter und sicherer zum Ausdrud brächte als dieser orgelüberdonnerte Gefang des großen Chors.

Uebersteigerte Quantitäten verändern immer auch die Qualität entscheidend. Furtwänglers Bach, das war es.

Jochum als Erzieher

Dem Funkhörer wird er mit dem Programm des legten Konzerts in der Philharmonie nicht viel Freude gemacht haben. Konrad Beds, Inno­minata", gelegentlich der Wiener Uraufführung hier besprochen, Busonis Geigenfonzert, dessen sehr schwierigen und undankbaren Solopart Maurits van den Berg mit schönem Ton und untadeliger Technik spielte, sowie Brahms  ' Erste Sinfonie- dies find Stücke, die alle nicht gerade sonderlich für das Mikrophon geeignet erscheinen Darauf kam es Jochum( leider) wohl auch nicht so sehr an als darauf, am Funkorchester Erziehungsarbeit zu leisten und zu zeigen. Da ist zu sagen, daß die Qualität des Orchesters sich wesentlich gebessert hat, soweit sie von gut auch noch entfernt sein mag Auch Jochum ist sicherer geworden, ohne auch jezt freilich Proben über­durchschnittlicher Begabung oder Reife zu liefern. Er hat es schmer:, nicht nur das Funkorchester, auch sich selbst noch gilt es zu formen, zu erziehen...

Cortot   spielt Debussy  , Chopin  Ist dies nun etwa das echt französische Klavier­spiel, das unter den nervösen Händen dieses schmalen, energiebeseffenen Mannes Alfred Cortot  aufflingt? Das so gar nichts von dem an sich hat, was mir uns unter lateinischer Formsicherheit, romanischer Glätte, Bariser Klaviervirtuosentum vorstellen? Ach. dies große und tiefe Spiel wird eine Ausnahme sein wie alles Große und Tiefe; eins von den hundert Gefichtern französischer Kunst, sicherlich aber eins der martantesten und

liebenswertesten Profile. Debussys Pré­ludes" habe ich nie linearer, Chopin   nie farbiger gehört; was nicht etwa heißen soll, als vernachlässige der Mann etwa Chopins ausdrucs volles Linienspiel volles Linienspiel oder Debussys glutvollen Farbenreichtum: im Gegenteil. Sein Spiel( mie schön ist das) ist begreiflich nicht recht zu fassen, ist reich, vielseitig, lebendig, lebensprühend. Muſi­talisches und Poetisches, Struktur und( freilich nur vermutete) Programmidee gehen merkwürdig in­einander über, ergänzen einander; Widerstreben des ist in flarer Einheit gebunden. All dies aber find ja nur Formeln für die starke und dank­bare Empfindung von Echtheit und Größe.

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Arnold Walter.

Molnars ,, Liliom"

Hans Albers   im Admirals- Palast

Franz Molnars Vorstadtlegende war vor zwei Jahren der größte Erfolg der Volksbühne. Karlheinz Martin   hatte meisterlich die Regie geführt und für diesen ursprünglich ungarischen Stoff die Berliner   Form gefunden. Jegt ist diese Aufführung mit der guten Musik von Theo Madeben und in der Ausstattung von Walter Bornemann im Theater im Admiralspalast  wieder aufgenommen worden. Der Erfolg war

union   gekämpft, und deren offizielle Vertreter empfehlen mir jetzt, mich obdachlos zu melden, weigern sich, ihren selbstverständlichsten prole­tarischen Pflichten nachzukommen. Das ist die vielgerühmte Solidarität der offiziellen Sowjet­und Parteibürokratie.

wurde

Nach längeren Auseinandersehungen mir jedoch versprochen, daß von seiten der Bot­schaft noch einmal nach dem Auswärtigen Aint in Moskau   telegraphiert werden sollte, und in einigen Tagen fönnte ich eventuell noch fahren. Ich sollte nur jeden Tag nachfragen, ob Antwort aus Moskau   da ist. Trotz meiner elenden Lage schöpfte ich wieder ein wenig Hoffnung. Zwei Wochen lang fragte ich nun täglich nach meinem Visum. Zwei Wochen lang trieb ich mich ohne einen Pfennig Geld und fast ohne Essen   in Berlin   herum und wartete...

Während dieser Zeit war zu allem Unglück auch noch meine Fahrkarte nach Stolpze ungiftig ge­worden und somit auch dieses Geld für mich ver­loren. Ich hatte vorher versucht, die Karte bei der Intourist", dem Russischen Reisebüro, ein­zulösen, aber auch dort wurde ich mit einem Achselzucken abgefertigt. Was fümmert diese Leute ein verzweifelter Arbeitsloser? Auch die ,, Sowjets" machen einen Unterschied zwischen solchen Leuten, die nichts besigen, und solchen, die sich Gesellschafts- und Jagdreisen nach der Sowjetunion   leisten können. Man braucht nur die Plakate und Prospekte der Intourist" anzu­sehen. Als ich nun am 9. November nochmals dem Vertreter des Volkskommissariats für die Schwerindustrie meine mißliche Lage schilderte, gab er mir wieder den weisen Rat wie am ersten Tage, nämlich mich durch die Polizei nach Halber­ stadt   abschieben zu lassen, und weigerte sich nach wie vor, auch nur einen Pfennig Schadenersatz zu bezahlen. Ein Grund für die Verweigerung des Visums wurde mir nicht angegeben. Nach meinen Vermutungen ist er darin zu suchen, daß ich wegen Troßlismus" aus der KPD. ausge­schlossen worden bin.

offenbarte sich dem Reporter ein geradezu glüd­erfülltes Leben inmitten von glitzerndem Weih­nachtsschmuck, dessen Herstellung die Menschen in Lauscha   gegen Bezahlung obliegen dürfen. Der

Berliner   Herr fam aus dem munteren Lachen gar nichts heraus. Seit ihrer Kindheit arbeiten die Menschen hier in der Glasindustrie? Bon Jahr zu Jahr geht der Abfaz mehr zurück, man ist sechs bis acht Monate arbeitslos? Die Arbeit am Glasofen, bei Temperaturen zwischen 1200 und 1400 Grad, schädigt Kopf, Augen, Lunge? Das schwere Rohglas für die Heimindustrie muß von den Frauen in Riepen herangeschleppt werden? Sobald im Gespräch mit Arbeitern sich die Wirklichkeit ihres Lebens andeutete, schwenkte der im Dienst des freiherrlichen Rundfunks stehende Reporter ab Er war sich bewußt, daß seine Vorgesetzten von ihm Optimismus ermar­teten. Reportage aus einer der hungernden Thü ringer Gemeinden? Nicht doch: ein kitschiges ,, lebendes Bild": in der Werkstatt des Weihnachts­mannes. Es wirfte wie Hohn.

Die Deutsche Welle machte Propaganda für den freiwilligen Arbeitsdienst in einem un­gewöhnlich schlechten Lehrspiel" von Wil­helm Hermanns Aber Menschenstind, mohin?" Die Moral der Sendung war: ein Sohn, der seinen Erwerb und seine auf ihn an­gewiesene franke Mutter im Stich läßt, erweist sich als vollwertiger Mensch, da er den Weg zum Arbeitsdienst findet; Gegner dieses Arbeitsdienstes find Strolche und Einbrecher.

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1z.

gestern abend wieder ebenjo start wie bei der Konzert der Typographia

Premiére, und so wird der Direktor Robert Liede­mit für die nächste Zeit sich keine Sorgen zu machen brauchen. Wieder stand Hans Albers  als Schaufelschleuderer Liliom im Mittelpunkt des Spiels. Er ist der klassische deutsche Liliom ge= morden, volkstümlich bis in die Fingerspizen, robust und gefühlvoll zugleich. Der Film, der seine Kräfte nicht voll auszunuzen verstand, hat ihn wenigstens nicht verdorben; das bewies der gestrige Abend, wo er wieder das Publikum nicht nur zum Lachen trieb, sondern auch den Ernst und tieferen Gehalt dieses Menschen der Gesellschaft spüren ließ. Die übrige Besegung war fast die gleiche wie früher; vor allem ist Berta Drews   hervorzuheben, die die hörige Liebe und das Liebesleid des Dienstmädchens tief menschlich perförperte. Grete Bäd, Gina Faltenberg, Leonhard Stedel( der verschlagene Penner) fie alle waren im Ensemblespiel fest verankert Neu nur 2. A. Mosheim, die die tesse Marie spielte.

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Der große Schauapparat des Rummelplazes funktionierte noch nicht ganz eraft. Auch sonst zog sich die Aufführung starf in die Länge. Aber das wird ja bei den Wiederholungen bals ausge­glichen werden.

Heiteres Elend

D.

Eine Reportage aus dem Thüringer Wald  , aus der Glasbläsergemeinde Lauscha, murde von der Funkstunde Berlin   gesendet. Es

Im wohlgefüllten großen Hochschulsaal gab Prof. Martens mit seiner Typographia ein Herbstkonzert, das sich durch die Originalität der Vortragsfolge und eine durchweg vortreffliche Ausführung auszeichnete. Bearbeitungen humo ristischer älterer Lieder für Chor, Streidhorchester und Klavier oder andere Instrumente), wie der wirksame Heuschreck" W. Sommers durch Gustav Bedmann, das klangfrohe und farbenprächtige Lied vom Guzgauch" durch H. K. Schmid und das elementar einschlagenbe Original: ,, Lumpenlied" von H. Martens selbst erwiesen sich als sehr zugkräftig.

In den ernsteren Gesängen, welche der Elitechor ebenfalls mit vorbildlicher technischer und musi­talischer Ausgefeiltheit vortrug, zählt wohl auch die sonst humoristisch gemeinte hochstehende Tanz­liedfuite" des Müncheners Iofeph Haas, eines Meisters überlegener kontrapunktischer Kunst für A- cappella- Chor. Hermann Diener, der aus­gezeichnete Geiger, der mit Lotte Hampel ein entzückendes Haydnsches Duo spielte, leitete in ,, Des Mannleins Weltreise" das Kammerorchester und die Singstimme mit feinſter Hingabe, die fich hier einmal ausnahmsweise lohnte. Denn Her= mann Heiß beschämt in diesem atonalen popu­lären Berfchen manchen Führer" durch wirt­lichen Humor und aparten Klangsinn. H. M.

Die Kamera zeigt ab heute R. Oswalds Film Dreyfus". Ab Dienstag wird der Russenfilm ,, Erde  " wiederholt.