Einzelbild herunterladen
 
  

Leerlaufende Montankonzerne Die Verluste der Gutehoffnungshütte Das Elend der Belegschaft

Am Sonnabend hat sich der Leiter des Klöckner» Konzerns. Peter Klöckner . für die weitere Ent- Wicklung der deutschen Montanindustrie auf der Generaloersammlung seines Unternehmens sehr stark gemacht. Man kann über den allzu grob aufgetragenen Optimismus dieses führenden Ruhr- industriellen, sowohl im Hinblick auf sein eigenes Unlernehmen wie auch auf die übrige westdeutsch« Montanindustrie, sehr oerichiedener Mei- n u n g sein. Jedenfalls zeigt ähnlich wie bei Klöckner auch der zweite Montanabschluß für das Geschästsjahr 1931 32, der Abschluß der Gute- hofsnungshüUe Oberhausen (Haniel-Konzern), einen erschreckenden Leerlauf der Be« triebe. Seit dem Geschästsjahr ISZg Z0 sZuli bis Zunl), dessen zweite Hälfte bereits von den Anfängen der Krise beeinflußt war. Ist die Produktion in den entscheidenden Betrieben im Durchschnitt um die hülste, verschiedentlich noch darüber hinaus geschrumpft. So ist die Roheisenerzeugung von 0,8z auf 0,31 Millionen Tonnen, die Stahl pro- d u k t i o n von 1,0 auf 0,42 Millionen Tonnen und die Leistung der Walzwerke von 0,72 auf 0,31 Millionen Tonnen gesunken. In der gleichen Zeit ging tue Kohlenförderung von 4,14 auf 2.33 Millionen Tonnen und die Koksproduktion von 1,14 auf 0,47 Millionen Tonnen zurück. Bei der Umsatzentwicklung liegen die Ding« mit einem Rückgang von 22.4 Proz.' zwar erheblich günstiger als beim Stahloerein mit 38,3 Proz. Umfatzrllckgang, wobei allerdings bei dem letzteren drei wellere Krisenmonate durch den erst im Sep- tember vollzogenen Abschluß hinzukommen. Trotz- dem aber bleibt der Umsatzschwund bei der Gutehofsnungshütte Oberhausen wie auch bei dem reinen Verwaltungsunternehmen des Kon- zerns, der Gutehofsnungshütte Nürnberg , in die

Im.Kampf", dem wissenschaftlichen Organ der österreichischen Sozialdemokratie, spiell seit einigen Monaten eine Diskussion, die das Interesse aller sozialistischen Kreise Europas verdienen würde. Es handelt sich um die Frage, welche Stellung der internationale Sozialismus bei der nicht mehr lange oufschiebbaren Neuordnung der mitteleuro- päischen Wirtschaftspolitik einnehmen, wie er sich zu den einzelnen, immer zahlreicheren Plänen dafür stellen soll, ob namentlich das immer wieder- kehrende Projekt einerD on a u f ö d e r a t i o n" ein brauchbares Ziel sozialistischer Wirtschafts- Politik sein kann. Die Anschluhfrage. Die Anschluß i d e e ist an sich auch heute in den breiten Massen des österreichischen Volkes, und besonders der Arbeiterschaft, ebenso lebendig wie vor vierzehn Jahren. Aber mittlerweile hat die österreichische Wirtschast unter dem Druck des Protektionismus ebenso wie die deutsche, sich auf ein eigenes Wirtschaftsgebiet eingestellt, das ohne schwere Gefahren nur sehr umsichtig und allmählich in ein größeres übergeführt wer- den kann. Und vor allem können beide Länder es sich heute viel weniger als damals leisten, den Zusammenschluß etwa um den Preis einer Schä- digung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen zu den übrigen mitteleuropäischen Ländern durchzuführen. Im übrigen ist der Anschluß als nationale For- derung und außenpolitisches Problem genau zu unterscheiden von der Frage einer neuen Form rein wirtschaftlicher Zusammen- arbeit in der unmittelbaren Gegenwart. Auch der Marxist weiß, daß der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Politik sich nicht sofort und direkt äußern muß. und daher muß die Anschlußidee als außenpolitisches und im besten Sinn natio- nales Ziel keineswegs aufgegeben oder auch nur suspendiert werden, wenn man ein neues-wirt- schaftspolitisches System im Donauraum schon zu einer Zeit anstrebt, zu der der Anschluß Oester- reichs an Deutschland infolge der nationalistischen Engstirnigkeit der Siegcrmächte, aber auch der kapitalistischen Krisenwirkungen im Augenblick noch nicht aktuell ist. Donauföderation? Umgekehrt muß der Sozialismus aufs schärsste vor den utopischen, aber gefährlichen Plänen warnen, die immer wieder von den nationalistischen Kreisen Frankreichs und ihren mitteleuropäischen Trabanten ausgeheckt werden und sämtlich den Zweck haben sollen, Oesterreich wirtschaftlich endgültig von Deutschland zu trennen. Diese Pläne haben eigenllich schon mit dem Briandschen Europa -Memorandum begonnen. ihren Höhepunkt im berühmten T a r d i e u- Plan erlangt, die Wandelgänge der Konferenzen von Lausanne und Stresa beschäftigt: sie wer- den auch weiterhin in der mitteleuropäischen Presse aufs lebhafteste diskutiert, und der Sozia- lismus hat allen Anlaß, einer neuen Wendung nicht unvorbereitet gegenüberstehen. Das Grundpro-

sämtliche Betriebe und Beteiligungen des Haniel - Konzerns eingebracht sind, ganz gewaltig. Die Umsätze betrugen in Mill. Mark: ISSS/S0 ISSO/SI 1951/32 Gutehofsnungshütte Oberhausen ...... 213,1 142 110,2 Gutehofsnungshütte Dürnberg sGesamlkonzern) 386 293 193 Also sowohl die Umsätze bei dem Oberhausener Montanblock wie auch die Umsätze im Gesamt- konzern, zu dem u. a. noch Troßbetriebe wie die MAN. und Deutsche Werft gehören, sind im Ver- laufe der Krise um nahezu SO Proz. gesunken. Für das Jahr 1931/32 weist Oberhaujen nach Absetzung von 3,13 gegen 3 Millionen Abschrei- bungen einen Betriebsverlust von 5,8 Mil­lionen Mark aus, der mit 3,6 Millionen Mark aus der eigenen Reserve gedeckt wird, während der Rest von Gutehofsnungshütte Nürnberg über- nommen wird. Eine große Ueberraschung bietet der Abschluß von Nürnberg , der einen auf 4,64 gegen 4.19 Millionen Mark gestiegenen Jahres- gewinn aufweist, obwohl diesmal über 1,7 Millionen Dividendeneinnah- men ausgefallen sind. Selbstverständlich denkt die Verwaltung nicht daran, in ihrem Zahreebericht diese» Gewinn- geheimnis, das der VilanzunNarheit die Krone ausseht, zu lüften. Durch die Umbuchung entscheidender Posten sind bei den Bilanzen beider Unternehmungen diesmal Vergleichsmüglichkeiten nicht gegeben. So erscheint die im Vorjahr unter den Schulden von Ober- Hausen ausgewiesene Dollaranleihe von 30,5 Millionen Mark jetzt bei Nürnberg , und im Zusammenhang damit weift Oberhausen als neuen Schuldposten 10,9 Millionen Mark an Nürnberg aus. Die Gründe für diese Umbuchung sind nicht ersichtlich. Möglich ist, daß dem Oberhausener Betrieb die jährliche Kontroll« durch die ameri- konischen Gläubiger unbequem geworden ist, mög-

blem ist: Wie tauscht man durch wirtschastspolitische Erleichterungen den Getreide- und Vtehüberschuß der südo st europäischen Agrarländer gegen die überzähligen Industriewaren der mitteleuropäischen Industrieländer aus? Der Tardieu-Plan stellte sich dies in der Form einer Zollunion zwischen Oesterreich , der Tschechoslowakei , Ungarn , Jugoslawien und Ru> mänien vor. Daß dabei die Donauländer Deutsch - land und Bulgarien , offenkundig aus oußenpoliti- schen Gründen, ausgelasien waren, ist schon da- mal? allgemein aufgefallen. Aber es zeigte sich auch zweierlei, was auch bei allen Warten dieser Pläne in der Zukunft zu beachten sein wird: Erstens ist die Donau allein noch lange kein Wirtschaftsband zwischen Agrar- und Industrieländern Ost- und Mittel- europas: es fehlt vor allem das Gegengewicht für den Transport der Massengüter Getreide, Vieh, Erdöl stromaufwärts, und daher ist die Bedeutung der Donau als Verkehrsweg in Wirklichkeit ge- ring. Zweitens ist nicht nur keine Zollunion, son- dern überhaupt keine engere wirtschaftspolitische Verbindung der Agrar- und der Industrieländer Ost- und Mitteleuropas nutzbringend durchführ- bar, ohne daß ein großer Industriestaat mit von der Partie ist. Eine engere Wirtschaft- liche Verbindung stößt auf ungleich geringere Schwierigkeiten, wenn sie zwischen Ländern er- folgt, die einander schon vorher ergänzen: das gilt in besonderem Maße, wenn agrarische Ausfuhrländer daran beteiligt sind. Meistbegünstigung, Unionen, Präferenzen. Ueber die Mittel einer solchen ökonomischen Annäherung besteht immerhin etwas mehr Ein- Verständnis als über die Beteiligten. Noch vor wenigen Jahren glaubte man in der Meist- b e g ü n st i g u n g das Zaubermittel zu einem Umbau der europäischen Wirtschaftspolitik zu sehen: mittlerweile hat sich bekanntlich heraus- gestellt, daß sie bei gleichmäßig protektionistischen Staaten zum Haupthemmnis wirtschaftspolitischer Erleichterungen werden kann. Dann haben der Schober-Curtius-Plan und der T a r- d i e u- P l a n den Gedanken der Z o l l u n i o- n e n hervorgehoben: aber hier zeigten sich sogleich (von den politischen Widerständen gerade gegen diese Lösungen ganz abgesehen) die Schwierig- leiten eines völligen Zollabbaues auf privat- wirtschaftlicher Grundlage. Nunmehr knüpft man stärkere Hoffnungen an ein System der Vorzugszölle. Auch die Exekutive der S o z i a l i st i f ch e n Internationale hat sich in ihrer Züricher Tagung vom Mai 1932 in der ResolutionZur Frage der Donauföderation" indirekt dazu be- kannt, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß das allgemeine Z o l l n i v e a u dadurch nicht erhöht, sondern gesenkt wird, und unter Ab- lehnung jeder imperialistischenKontrolle" über die beteiligten Staaten. Bleibt noch die Frage, welches das große In- dustrieland sein kann, das die notwendig« Ergän-

lich auch, daß die Schrumpfung de» Um- satzes auf 110 Millionen, der damit mcht mehr weil über dem Umfang des Eigen- und Fremd- kapitals liegt, den Anlaß hierzu gegeben hat. Man kann in diesem Zusammenhang allerdings fest- stellen, daß im Vergleich mit anderen Montan- konzernen bei der Gutehofsnungshütte eine g s- fährliche Ueberkapitalisierung am wenigsten Platz gegriffen hat, denn bei Schluß des Geschäftsjahres 1930/31 betrug die Zinslast auf 1000 Mark Umsatz berechnet nur 1.5 Proz. gegen 5,6 Proz. beim Stahlverein, und die Ueber- nähme der Anleche auf die Nürnberger Gesell- schast eröffnet hier noch sehr interessant« Aus- sichten in der Richtung, daß die Mittel dieser Dollaranleihe im wesentlichen durch Nürnberg zu Expansions- und anderen Finanzierungszwecken verwendet wurden, während Oberhousen seine Rationalisierung aus laufenden Mittelnüber Betrieb" finanziert hat. Angaben über die Entwicklung der Belegschaft während des zweiten Krisenjahres macht der Ver- waltungsbericht nicht. Aber er enthält Hinweise genug, die die furchtbare Verelendung der öetriebsbelegschast erkennen lassen. So sanken Löhne und Ge- h ä l t e r durch Abbau und Lohndruck von 63,3 auf 38,3(!!) Millionen. Hüttenbetriebe, Stahl- und Walzwerke erlitten eine bisher noch nicht erlebte Produktionsdrosselung. Von acht Hoch- öfen arbeiteten im Durchschnitt nur 2,44. Die wocheuarbeitszelt au den einzelnen Wal- zenstrahen sank zeitweise aus eine Schicht(!!). Im Durchschnitt wurde im Thomasstahlwerk und an den Walzenstraßen an drei Tagen, im Martin- werk an vier Tagen wöchentlich gearbeitet. Diese verheerende Arbeitskürzung bei mehrfach abge- bauten Löhnen zeugt von einer geradezu er- schütternden Verelendung der noch im Betrieb verbliebenen Eisenarbeiter.

zung für einen wirtschaftspolitischen Block der Donaustaaten bieten könnte. Geographisch kommen von vornherein nur zwei Länder in Frag«: Italien und Deutschland . Davon steht Italien mit fast allen genannten Staaten in ungleich gc- ringeren Wirtschaftsbeziehungen als Deutsch- land. das in der Handelsstatistik aller mittel- und südosteuropäischen Länder mit großem Vor- sprung führt, im übrigen ja den Versuch sogar einseitiger Präferenzen gegenüber Ungarn . Ru- mänien und Oesterreich bereits vorbereitet hat. Eine Linderung der mitteleuropäischen Dauer- krise würde gewiß auch im Interesse der Wsatz- Möglichkeiten der anderen europäischen Länder liegen, und deshalb sind die Fragen des Donau - raumes eine Angelegenheit der ganzen Inter - nationale. Wer vergessen wir niemals, daß es sich bei allen diesen Dingen noch lange nicht um eigentlich sozialistische Forde- rungen handelt und daß auch ihre völlige Durchsetzung die Ursachen der k a p i t a l i st i- schen Krisen ebensowenig beheben würde wie die besonderen Krisengründe gerade der mittel- europäischen Wirtschaft. Wenn es sich aber darum handelt, zu aktuellen Fragen der Wirtschaftspolitik noch unter dem kapitalistischen System Stellung zu nehmen, so kann dies weder im Sinn liberaler Illusionen. noch etwa gar im Sinne protektionistischer Eng- stirnigkeit erfolgen, sondern nur aus Grundlage einer einheitlichen, halbwegs organisierten Wirt- schastspolitik in größeren Teilen Europas . Wobei wir niemals vergesien werden zu betonen, daß eine wirkliche Organisierung der Wirtschaft, ein völliger Abbau des Zollwahnsinns erst auf Grundlage sozialistischer Planwirt- s ch a f t möglich werden wird. A. L.

Zahlungsaufschub! England und Frankreich an Amerika Am 15. Dezember ist der Zahlungstermin für die Rückzahlung von europäischen Schuldzinsen und Tilgungsraten aus Ländern der früheren Entente an die Vereinigten Staaten fällig. Die Summe, die von England aufgebracht werden müßte, beträgt 95(4 Millionen Dollar, was bei dem gegenwärtigen Tiefstand des Pfundes einem Gegenwert von 28 Millionen Papierpfund ent- spricht. Das Herannahen dieses kritischen Zah- lungstermines, der wesentlich zu den scharfen Pfundschwantungen der letzten Zeit bei- getragen hat, hat jetzt den Stein ins Rollen ge- bracht. England hat bei der Regierung der Ver- einigten Staaten um Zahlungsaufschub ersucht und diesem Schritt hat sich die f r a n- zösische Regierung angeschlossen. In den Noten dieser beiden Länder wird noch- mal» die unheilvolle Wirkung der Kriegsschulden aus die Weltwirtschast betont und in der franzö- fischen Note wird unter Hinweis auf die Der- Handlungen in Lausanne (Lösung des deutschen Reparationsproblems) und in Stresa festgestellt, daß Frankreich ein durchaus aktives Inter- esse an der wirtschaftlichen Wiederherstellung Europas bewiesen habe. In diesem Geist schlägt

die französische Regierung der amerikanischen Regierung eine gemeinsame neue Prüfung der Schuldensrag» vor. Welche phantastischen Ziffern die Kriegs- Verschuldung erreicht, wird am besten bei England verdeutlicht, dessen fundierte Schuld 4.6 M i l- liarden Dollar erreicht, wovon England 202 Millionen Dollar zurückgezahlt und an Zinsen rund 1,15 Milliarden Dollar erstattet hat. Einer Reutermeldung zufolge hat Präsident Hoooer seinen Nachfolger Roo'eoelt zu einer Besprechung über die Schuldensrage eingeladen. Hoooer hat Roosevelt telegraphisch mitgeteilt, daß entsprechende Ersuchen auch von anderen Staaten, deren Zahlungen am 15. Dezember fällig seien, eingehen würden. Diese Staaten werden voraus- sichtlich Italien und Belgien sein.

Autarkie-Ersatz! Von IG.-Farben freundlichst angeboten! Die Wirtschaft»- und zollpolitische Ehe der Schlotbarons und der Krautjunker, die im Jahr« 1379 durch Bismarcks Schutzzollvorlage geknüpft wurde, hatte schon das Jubiläum der goldenen Hochzeit hinter sich, bis sie in diesem Jahre über der Frage der Autarkie und der Kontingente in die Brüche ging. Der Bruch fand in dem Pro» t e st p r o g r a m m des Ruhrbergbaues gegen die Kontingente sichtbaren Ausdruck Jetzt sind auf beiden Seiten Leute am Werk, die die Bruchstell« zukitten wollen. Wie immer, wenn sich die Barone finden, sollen die Kosten von den breiten Massen, von den Konsumenten getragen werden. Einer dieser Leute ist Herr E a r l B o s ch, einer der maßgeblichen Leute der IG-Farben . Er hat vor demVerein zur Wahrung der Jnteresien der chemischen Industrie"(einer der Klubs, in denen heuteautoritäre" Politik gemacht wird!) eine in vieler Hinsicht interesiante Rede gehalten. Kein Wunder, daß er bei dem Riesenexportgeschäft der JG.-Farben gegen Kontingente und Autarkie sprach, und zwar mit unwiderleg- lichen Argumenten. Wichtig auch, daß er für die Handelspolitik die Beibehaltung der Meist- begünstigungsverträge forderte. Größte Beachtung aber erfordern die Ausführungen darüber, wie die Landwirtschaft zum Verzicht auf ihre«xport- feindlichen Forderungen bewogen werden soll. Da heißt es: wenn die innere(!) Preisbildung für Agrarprodutte durch die Handelsverträge ge- stört werde, so mühten innerorgani- s a t o r i s ch e Maßnahmen ausgleichend wirken. Für die Anpasiung der landwirtschaftlichen Pro» duktion an den Konsum seien unter anderem organisatorische Maßnahmen(Zusammen- fassung der landwirtschaftlichen Deredelungspro» duktion) notwendig. Das ist nicht mehr und nicht weniger als der Rat an die Landwirtschaft, sich nach dem Muster der Schwerindustrie und der Ehemi« in Kartellen auf dies« Weife künstlich erhöht wird, da» ist schon geschehen auf dem Gebiet der Zuckerwirt» schast, das ist anscheinend geplant für Weizen. Das Ziel ist immer das gleiche: Preiser- höhung im Inland und Berschleude» rung des Ueberschusse» ans Ausland zu Vertu st preisen. Die Idee der Agrarkartelle ist zuerst von de« Großagrarier von Knebel-Daeberitz pro- duziert und dann von der Schwerindustrie propagiert worden. Wenn die JG.-Farben jetzt diesen Autarkieersatz vertreten, dann geschieht es natürlich in der Hoffnung, daß ihre eigen» Monopolpolitik(Stickswffpreise!) von der Land- Wirtschaft jedenfalls nicht mehr bekämpft werd«« wird.

Verlängerter Reichsbankkredit Luther war in Basel Der Verwaltungsrat der Bank für internatio- nalen Zahlung-ausgleich in Basel , der sein« 25. Sitzung abhielt, hat bei Anwesenheit de» Reichs bankpräsidemen Dr. Luther die Verlänge» rung des Anteils der BIZ. an dem der Reichs- bank gegebenen Kredit von 90 Millionen Dollar für weitere drei Monate beschlossen. Der Kredit war bis zum 5. Dezember 1932 befristet. Voraussetzung für die Verlängerung bildet die Der- längerung der gleich hohen Antelle der Bank von Frankreich, der Bank von England und der Jede- ral Reserve Bank of New Pork, worüber die Ver- Handlungen noch nicht abgeschlossen sind. Es dürf» len joboch diese Verhandlungen zu dem gleichen Ergebnis führen.

Die größte asiatische Funkstatton ist am Freitag in Nanking eingeweiht worden. Sie arbeitet mit 75 Watt. Die Hannoversche Bodeakred'tbank hat auf der Börse 1,01 Millionen 4l4prozentige Liquidation«» goldpfandbriese 1932 eingeführt. Am 30. Sep. tember besonden sich in Umlauf Goldhypo- rhekenpsanddricfe im Gesamtbetrag« von 65.97 Millionen und Goldkommunalsch ldoerschreibungen im Gesamtbetrage von 25,78 Mill. M.

Schone weiße Zähne

erhalten Sie bei tLgllchem Gebrauch von Chlorodont» der Zahnpaste von htiohster Qualil ilt. Sparsam im Derbrauch. Tube Sil Pf. und 80 Pf. Verlangen Sie nur ilhlorodont und weisen Sie jeden Ersatz dasilr zurück,

Was wird aus Mitteleuropa ? Sozialistische Wirtschaftspolitik im Donauraum