Kampf um den Tarifvertrag!
Generalvollmacht gegen die Sozialpolitik
Am 18. und 19. November hielt der Arbeitsgerichtsverband im Schöne berger Rathaus seine Landestagung ab, die star! besucht war. Der Verband bezweckt den Zu= sammenschluß aller im Arbeitsgerichtswesen Tätigen, insbesondere also der beamteten Vorfizenden und der Laienbeisizer.
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Der Eröffnungstag erhielt sein Gepräge durch ein Referat des Prof. Lehmann- Köln, der über Neuerungen des Arbeitsrechts fett 1930", also im wesentlichen die berüchtigte Notgefeßgebung sprach. Vier Faktoren seien es, die am Zustandekommen allen Rechts mitwirften: ordentliche Gesetzgebung, Verwaltung, Rechtsprechung und Notgefeßgebung. In un feren Tagen fei die letztere an der Reihe. Alle wichtigen Veränderungen der letzten Zeit im Arbeitsrecht seien durch Notverordnungen vorgenommen worden. Dabei sei unverkennbar, daß gerade im Arbeitsrecht die typischen Gefahren der Notgesetzgebung am gefährlichsten drohten, weil es stärker als irgendein anderes Rechtsgebiet von politischen Einflüssen bedrängt würde. Man versuche hier, politisch Gewolltes mit logischen Scheinargumenten und Zweckonstruktionen zu untermauern.
Nach einem kurzen Streifzug in das Gebiet des Einzelarbeitsvertrags ging der Redner auf die
Hitler spricht:
,, Die Zeit ist da, nun werden...
... mer handeln!"
Aenderungen im Rollettivrecht, den Rernpuntt des ganzen Problems, ein. Das recht liche Geschehen der letzten Zeit fönne man furz in den Begriff:
Kampf um den Tarifvertrag! fassen. Dabei unterscheide er zwei Perioden: die erfte sei charakterisiert durch das Bestreben, ohne Aenderung der Rechtsgrundlagen des Tarifvertrags eine Aufloderung und Verfeinerung durchzuführen. Durch die Brüning Notverordnung vom 8. Dezember 1931 sei ein einmaliger staatlicher Eingriff in die Tarife erfolgt, der den Parteien immerhin noch gewisse Verhandlungsmöglichkeiten gelassen habe. Die zweite Kampfperiode sei durch die Papen Verordnung eingeleitet worden, die zweifellos in die Grundlagen des Kollektivrechts eingreife, indem fie einem Bertragspartner einseitig gestatte, einen bestehenden Vertrag ohne Auffündigung abzuändern.
Der Redner erörterte dann die Rechtsgrundlagen der Bapen- Berordnung unter betontem Aus schluß aller politischen oder nichtjuristischen Gefichtspunkte. Hier zeigte sich nun, wie unfruchtbar es ist, eine derartige, eminent politische Maßnahme durch rein juristische Konstruktionen unterbauen und auslegen zu wollen. Kein Wunder, daß diese undankbare Aufgabe den Redner oft dazu drängte, recht gezwungen anmutende Wege zu gehen.
Die Verfassungsmäßigkeit der Notverordnung ist nach Prof. Lehmann nicht zu bestreiten. Die Notverordnung verändere aber lediglich die Tarifwirkungen und sei damit weder tarif, noch verfaffungswidrig. Troß alledem fönne man die Erbitterung der Arbeitnehmer verstehen, da man die Notverordnung allerdings auch als eine Art
,, Generalvollmacht gegen die Sozialpolitik" auffassen könne. Die Sozialpolitik müsse aber unbedingt erhalten bleiben. Nur ihre Aufrechterhaltung rechtfertige derartige Eingriffe in das Tarifrecht.
Die Diskussion bewies, daß die Versammlung den Ausführungen des Referenten durchaus nicht einmütig zustimmte. Amtsgerichts. rat Rahn Freund unterstellte zwar die Berfaffungsmäßigkeit der Notverordnung, wies aber gleichzeitig eindeutig darauf hin, daß er eine juristische Möglichkeit, die Gewerkschaften an die
neuen Säge und damit an die Friedenspflicht zu binden, nicht sehe. Die Notverordnung reiße ein Loch in die Normenwirkung des Tarifvertrages. Die neuen Säge seien daher eben nicht tariflich, sondern unter tariflich. Die Friedens pflicht unterbinde aber nur den Kampf gegen tariflich geregelte Bestimmungen. Im übrigen sei es geradezu eine Revolution der Grundsätze des Privatrechts, daß ein Dritter berechtigt sein solle, in einen zwifchen anderen bestehenden Vertrag ändernd einzugreifen.
Genosse Dr. Greil vom AfA- Bund
betonte mit aller Schärfe, daß die freien Gewerkschaften auch nach dem Leipziger Spruch aus guten Gründen nicht daran dächten, eine Friedens. pflicht anzuerkennen. Der Kampf gegen die Ungeheuerlichkeiten dieser Notverordnung gehe weiter. Kein Arbeitnehmer fönne heute die Rechtslage noch übersehen, über die allein in Fachkreisen über 20 Meinungen bestünden. Beide Redner ernteten starken Beifall.
Prof. Nipperdey Köln trat den Vorrednern in längeren Ausführungen entgegen. 1. a. stellte er die etwas gefünftelte Frage, ob die Gewerkschaften denn auch dann streiten würden, wenn gewisse Tariferleichterungen für notleidende Betriebe etwa in einem Tarifgesetz vorgesehen seien. Aehnlich liege der Fall aber hier.
Im Schlußwort wies Prof. Lehmann darauf hin, daß in den vergangenen dreizehn Jahren in alle Verträge eingegriffen worden sei; er sehe nicht ein(!), warum die Tarifverträge eine Ausnahme machen sollten.
Während der ganzen Diskussion konnte man sich des Gefühls nicht erwehren, daß die Verfammlungsleitung versuchte, die Erörte rung gemisser Probleme, die uns alle auf den Nägeln brennen, möglichst abzubremsen.
Am zweiten Berhandlungstage hielt Ministerial. direktor Bolfmar unter souveräner Beherr schung des Stoffes ein außerordentlich instruktives Referat über Formalien des Arbeitsgerichts. prozesses, das mit großem Beifall aufgenommen wurde. H. J.
Arbeiter- Chorkonzerte
am Totensonntag
Der Berliner Lendvai- Chor sowie die Arbeitsgemeinschaft der Chöre Volkschor Ost und Weißensee bestritten abwechselnd das reichhaltige Programm ihres gemeinsamen Herbstkonzerts, dessen erfreulich zahlreiche Zuhörerschaft den Saalbau Friedrichs= hain vollkommen füllte. Unter der beschwingten Stabführung seines energisch und zielbewußt arbeitenden Chormeisters Georg Oskar Schu mann sang der Lendvai- Chor( der über prachtvolles Material und seltene Schulung verfügt) Chöre von Siegl, Gerster, Scherchen und Lendvai . von denen freilich einige zu pathetisch gerieten. Volkschor Ost und Weißensee sang im ersten Teil ebenfalls Scherchen und Lendvai , wobei der an Material viel ärmere gemischte Chor die Intentionen seines von anderen Arbeiterchorvereinigungen her ja rühmlichst bekannten Dirigenten W. Knöchel noch nicht immer ganz zu vermirklichen vermochte. Frizz Post, der Solist des Abends, spielte( als Kompositionen recht minderwertige) Harfensoli mit schöner Beherrschung des schwierigen Instruments.
Schöneberger Arbeitsgemeinschaft
W.
An der Vortragsfolge des Totensonntagkon zerts der Liedertafel Berlin West und des
,, Filmverrückt"
Jezt haben wir Harold Lloyd , den einen der drei großen amerikanischen Groteskkomifer, im Tonfilm auch auf Deutsch gehört, nachdem ihm zu Ehren die englische Fassung schon in seiner Gegenwart gespielt war. Man fennt seine Eigenart, man fennt seine äußere Erscheinung mit dem Strohhut und der schwarzgeränderten Brille, man liebt auch bei uns seine fabelhafte Geschicklichkeit, den unerhörtesten Unfug anzuftiften und unendliche Stöße des Schicksals als Tolpatsch entgegenzunehmen. Die Tücke des Objekts hat es ihm angetan, er leidet an der Umfehr aller Erscheinungen: von dem, was er sich vornimmt, tritt immer das Gegenteil ein und ganz wider Willen kommt er zum Schluß doch irgendwie ans Ziel.
In Filmverrückt" schildert Harold Lloyd sozusagen seine eigene Karriere. Er kommt vom Lande nach Hollywood , um seinen Traum von der Filmfarriere zu verwirklichen. Durch eine ununterbrochene Kette von Zwischenfällen, Mißverständnissen und lauter Widrigkeiten wird er natürlich von seinem Ziel immer wieder abgelenkt. Einfälle über Einfälle pulvern den Film auf, aber manchmal geht dem deutschen Besucher doch die Puste aus. Wir Deutschen haben doch nicht mehr das knabenhafte Gemüt des amerikanischen des amerikanischen Durchschnittspublikums, das jedem Narrenstreich zum Opfer fällt. Auch die Liebesgeschichte mit der Filmdarstellerin, die in zwiefacher Figur den armen Harold hin und her hebt, ist doch etwas sehr naiv. Aber dafür gibts andere Momente genug, worauf wir uns dem Lachchor anschließen fönnen, so z. B. wenn Harold sich als unfrei williger Zauberfünstler präsentiert. Die deutsche Synchronisierung wie auch die deutsche Bearbeitung( Roellinghoff) läßt faum etwas zu wünschen übrig.
I.
,, Ring" in der Städtischen Oper
mit der Neuinszenierung des Siegfried" hatte die Städtische Oper ihre Ringinterpretation in dieser Spielzeit beendet: nun führt sie die Tetralogie im Zusammenhang, im Lauf einer einzigen Woche auf. Dies ist eine sehr anerfennenswerte Riesenleistung des Instituts, der Sänger, vor allem aber Stiebrys, des Dirigenten, auf dessen Schultern alle Last und Verantwortung ruht, der alle vier Abende am Pult steht und das Orchester zum Klingen und Singen bringt. Mit Recht wird er nach Schluß der„ Götterdämme
Schöneberger Männerchors Freundschaft" im Festsaal des Schöneberger Rathauses hätte tein strenger Zensor etwas auszusetzen ge habt, so sehr waren sie der Tradition des Tages angepast. Nur Lendvais„ Glockenlied", dessen Grundstimmung in den Bässen fein heraus tam, und Stubbes„ Erntelied", dem etwas die Durchgeistigung fehlte, waren aus dem Bereich des speziellen Arbeitergesanges. Die hervorragend interpretierten„ Beiden Särge" und das vielleicht nicht ganz elementar herausgemeißelte, jedoch schön austlingende Totenvolt" Friedrich Hegars aber waren zwei Höhepunkte, die hohe Achtung einflößten. Die Anstrengungen der großen Chöre mit etwelchen Forcierungen trübten freilich zum Teil die Stimmreinheit und rhythmische Frische bei einigen der nachfolgenden zahlreichen Volks= lieder, von denen man das Schülerlied„ Aus der Jugendzeit" gern entbehrt hätte. Der Chormeister Erich Knauer ist ein guter Musiker, arbeitet alles( auch den Tegt) flar und verständig heraus, ist für die weichen, lyrischen Partien fast vorbildlich, sollte aber die Tenöre in der Gesangskultur strenger anpaden. Das Baẞmaterial des statt lichen Chores ist tadellos. Eine Besonderheit mar die künstlerische Abwechslung, welche der ausge zeichnete Kammermusiker Otto Arnold der zahlreichen Hörerschaft bot: zwei ganze Oboe fonzerte. Das war des Guten zuviel. H. M.
rung" vor die Rampe gerufen. Wunderbar Andresens Hagen , Hartmanns Siegfried- unfagbar enttäuschend freilich die Brunhilde der an Stelle der Bindernagel singenden LarsenTodsen, die in der letzten Szene der„ Götter dämmerung ", am Höhepunkt des Dramas, faft versagt. A. W.
Töne und Miẞtöne
Der aktuelle Stöcker
Wenn man in einer Neubauwohnung, umgeben, von nachbarlichen Klavieren lebt, so kann man einen Rundfuntaufruf zur Belebung der Hausmusit nicht mit ganz ungeteilter Freude vernehmen. Aber die musikalische Sendung, die ihn begleitete, war schön und sinnvoll; die drei Gruppen: alte Musit, klassischromantische Musik und neue Musik brachten eine vortreffliche Zusammenstellung für jeden musikalisch geschulten Geschmack. Durchaus verfehlt war es jedoch, sowohl die Funk stunde als auch den Deutschlandsender zum Träger dieser Abendsendung zu machen, die doch einem großen Teil der Rundfunkhörer nichts geben konnte. Auch hinterher wurden, trok verschiedenartiger Darbietungen der beiden Sender, gleiche Themen angeschlagen: der Deutschlandsender brachte eine Schwäbische Volks lieberstunde", Berlin eine mundartliche Veranstaltung ,, eiteres Bauerntreffen".
Eine schöne Darbietung, auf deren vergängliche Eigenart durch ein paar einleitende Worte hätte hingewiesen werden müssen, waren die Chorgefänge, die im Programm der Funt. stunde der Elternchor der weltlichen Schule Danziger Straße unter Leitung von Paul Weirauch vortrug. Es wurde ausge= zeichnet gesungen, mit tiefem Verständnis für die Boltslieder und die schönen alten Kompositionen. Aber beweist dieser Gesangschor nicht viel mehr, nicht viel Wichtigeres noch als Musikfreudigkeit? Beweist er nicht, daß es dieser weltlichen Schule
gelungen ist, starke Brücken zwischen Schule und Haus zu schlagen zum Wohle der heranwachsenden Generation?
Dr. Franz Mariaug bewährt" sich weiter. In dem Zyklus ,, Wir erinnern an" ließ er diesmal den Antisemiten und Oberhofprediger AdolfStöder vorstellen, selbstverständlich völlig unkritisch; Dr. Heinz Dähnhardt sang sein uneingeschränktes Lob. Allerdings ist Adolf Stöcker wirklich sehr zeitgemäß: er entstammt der gleichen Aera wie unsere Freiherren und ihre nationalfozialistischen Freunde: stodkonservativ schmückte
er sich mit einem christlich- sozialen Mäntelchen; Wilhelm II. , damals noch Prinz, schrieb über Stöder an Bismard, er halte dessen Wirken ,, für das wirksamste Mittel 3 ur nachhaltigen Bekämpfung der Sozialdemokratie". Doch er hatte sich geirrt: die Begeisterung der Arbeiterschaft für Monarchismus und Almosen wurde trotz Stöcker und der brutalen Sozialistenhehe nicht entfacht; die Sozialdemokratie stieg machtvoll empor. -lz.
Barbarei der Wissenschaft 7000 Vögel erlegt
Vor einiger Zeit ist ein junger deutscher 300loge in seine Heimat zurückgekehrt, nachdem er, zufammen mit seiner Frau und seiner Schwägerin, fast zwei volle Jahre auf der Insel Celebes verbracht hatte. Das American Museum of Natural History in New York hatte eine Summe von 10000 Dollars für eine Forschungsreise nach Celebes ausgesetzt; es galt, dort einen Bo gel zu suchen, den man vor dreißig Jahren zum legtenmal zu Gesicht bekommen hat, eine Rallenart, die in dem sonst fast vollständigen Bestand des Museums fehlte. Im März 1930 ging der deutsche Gelehrte auf die Reise, und unter ungeheuerlichen Anstrengungen und Mühjalen- der Forscher und die beiden Frauen haben fast anderthalb Jahre im Urwald gelebt, Typhus , Malaria, Sumpffieber, Rheumatismus und noch einiges andere ertragen
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ist es dem Zoologen geglückt, den seltenen Vogel zu finden und Vogel zu finden und zu schießen. Zwei weitere Vögel der gleichen Art, nur ein wenig von ihr unterschieden, und bisher überhaupt unbekannt, wurden gleichfalls erlegt. In einem Bericht über diese Forschungsfahrt liest man, daß die wissen schaftliche Beute ganz außerordentlich groß ist, die beiden Frauen hätten während der Expedition 7000 Vögel und 1000 Säugetiere fachmännisch präpariert. Es ist bestimmt in hohem Maße anzuerkennen, was dieser junge Gelehrte zusammen mit seinen beiden Assistentinnen während dieser zwei Jahre geleistet hat. Aber man tann dieses Resultats von 8000 ausgestopften Tierleichen eigentlich nicht froh werden. Man braucht durchaus nicht sentimental zu sein, um zu finden, daß das Abschießen von mindestens zwanzig Tieren pro Tag eine wenn auch wissenschaftliche Barbarei ist, die einen einigermaßen fatalen Beigeschmac hat. Ist der Gewinn für die Wissenschaft wirklich so groß, daß diese achttausend Leichen gerechtfertigt erscheinen? Ganz abgesehen davon, daß die Zahl der bei dieser Expedition wirklich zugrunde gegangenen Tiere wesentlich größer sein dürfte? Die Phototechnik, das Telephoto, ist heute soweit fortgeschritten, daß mit der Kamera eine viel intenfivere Kenntnis der Tierwelt vermittelt werden fann, als durch die Mumien in den Museen. Wenn der deutsche Zoologe mit achttausend Aufnahmen felten gesehener Tiere zurückgekommen wäre- man fönnte sich mehr darüber freuen, als über die achttausend Bälge, die schließlich doch die Motten fressen, und die über Art und Lebensgewohn heiten der Tiere doch sehr wenig aussagen. Schließlich sollte doch auch die Wissenschaft einigen Respekt vor dem Leben haben, und auch nur das Leben eines Tieres iſt!
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wenn es
Empor zum Sozialismus! So lautet der Titel einer neuen Bildbandserie des Film- und Lichtbilddienstes der Partei, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3. Der Bearbeiter ist Paul Kampff meyer . Die Bildbandserie, die dem sehr erfolgreichen Film" Des Geistes Schwert"( Der Film vom Margismus) entstammt, verfolgt das Werden der Wirtschaft von ihren ersten Anfängen an bis zu dem sich anfündenden Sozialismus. Parallel mit der sich entfaltenden Dekonomie läuft der Kampf der arbeitenden Glieder der Gesellschaft. Eingehend ist die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie dargestellt. Die Mißwirtschaft der kapitalistischen Wirtschaftsführer, das grauenvolle Durcheinander der kapitalistischen Produktion, die Massenarbeitslosigkeit und die Massenverelendung werden in drastischen Bildern vor= geführt. Diese Serie hat 94 Bilder und kostet 5,25 M. Ferner erschienen: Serie Nr. 918„ Die Nationalsozialisten", 67 Bilder, Bearbeiter Dr. Helmut Kloz. Bildband 5,50 m. Serie Nr. 838, D. Mieke Meier Miete Meiers Weltreise"( für Kinderveranstaltungen), 91 Bilder, Bearbeiter Niels Brodersen. Bildband 5 M. In Vorbereitung befindet sich eine Karl Marg"-Serie. Bearbeiter B. Nikolajewsky.
In der Hauptmann- Ausstellung( Platz der Republik 4) finden Führungen statt: Mittwochs 4 Uhr für die Bildungsausschüsse der Arbeiter, Sonnabends 4 Uhr für die Volksbühne, Sonntags 12 Uhr eine allgemeine Führung. Die Eintrittspreise für die letzteren betragen: für Erwachsene 50 Pf., für Studenten 30 Pf., für Schüler 10 Pf. Die Ausstellung ist täglich geöffnet, Donnerstag und Sonnabend von 10 bis 9 1hr abends, Sonntag von 10 bis 3 Uhr, an den anderen Tagen von 10 bis 5 Uhr.
Mag Deri spricht in der von der Volksbühne beranstalteten Vortragsserie Sonnabend, 8 Uhr, über Das Kunstwerk und das unbewußte" ( Hörsaal des Kunstgewerbemuseums). Einlaßkarten 60 Pfennig.
Im Deutschen Theater finden nur noch sechs Abendvorstellungen und Sonntag, 4 Uhr, die letzte Nachmittagsvorstellung von Prinz Friedrich von Homburg" statt.
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Maria Jvogün singt an der Städtischen Oper die Titelpartie ,, Martha" Mittwoch, Freitag und Sonntag.
Ueber ,, Das Gerede von der sterbenden Kunst" spricht Donnerstag, 8.15 Uhr, Dr. M. Osborn in der Hochschule Charlottenburg zugunsten der Fürsorgekassen der Studierenden.
Zemlinstys neue Oper an der Staatsoper. Alexander Zemlinsky hat foeben ein neues abendfüllendes Opernwerk beendet, dem der ,, reidekreis" von Klabund zugrunde liegt. Das Werk wurde von der Berliner Staatsoper zur Uraufführung erworben, die in April stattfinden soll.