BEILAGE
Wilhelm Tietgens:
Vorwärts
da...
Ist die Erde wirklich dazu da
Wälder...
Die Grundlage jeder menschlichen Wirtschaft und Kultur ist die Fruchtbarkeit des Bodens. Aus dem wunderbaren Zusammenspiel von Sonne, Regen und Erde ersprießen uns saatengrüne Felder, viehnährende Matten und Holzschwere Wälder, unaufhörlich, unabsehbar. Von den Grenzen des ständig gefrorenen Bodens und der Tundren in etwa 70 Grad nördlicher Breite über die gewaltige Masse der Kontinente hinweg bis zu den Gletschern Patagoniens und den Toren der Antarktis sind mit Ausnahme der Wüsten fast alle Erdräume daran beteiligt, dem Menschen Scheunen und Keller zu füllen. Wie eine breite Halskrause umzieht das nördliche Polargebiet ein gewaltiger Saum stattlicher Wälder, auf die der Holzreichtum und die Millionenwerte des Pelzhandels Rußland- Sibiriens , Kanadas und Skandinaviens begründet sind. Das großartige Gegenstück hierzu sind die tropischen Urwälder, vor allem in Südamerika und Hinterindien .
Felder...
Zwischen diesen Waldgürteln erstrecken sich nun die weiten Flächen des Ackerbaues und der Viehzucht. Wiederum nahezu in konzentrischen Kreisen um den Erdball angeordnet, dem Gesetz der Sonnenbestrahlung gehorchend, folgen von Norden nach Süden die verschiedensten Getreidearten aufeinander bis in die Zonen der Grassteppen mit ihren im Horizont sich verlierenden Viehweiden. Die wogenden Meere fruchtschwerer Kornähren in Nordamerika und im russischen Raum, aber auch noch in vielen Staaten Europas , dienen ebenso wie die Viehzucht in den gleichen Gebieten der unmittelbaren Ernährung und Kleidung des Menschen. Auf der Südhalbfugel stehen in entgegengesetzter Süd- NordReihenfolge Kornfelder und Viehweiden bereit, die welch eine wunderbar planvolle Anordnung! dann ihre Früchte und Ergebnisse anbieten können, wenn die Ernten der Nordhalbkugel so gut wie verzehrt sind.
-
-
Dazu treten den Anforderungen einer verfeinerten Kultur genügend die Produkte der subtropischen und tropischen Plantagen länder, die Genußgüter aller Art hervor bringen, wichtige und köstliche Früchte, agrarwirtschaftliche Rohmaterialien für die Industrie, mie Baumwolle oder Gummi, eine Fülle der verschiedensten Pflanzen.
Wir hochindustriellen Europäer find allzu leicht geneigt, die Bedeutung der Agrarwirtschaft für unsere Zeit zu unterschätzen. Inmitten der rauchenden Fabriken und der hochhausbelasteten, lärmerfüllten Großstädte haben wir zu gründlich die Verbundenheit mit der gepflegten und träch= tigen Scholle verloren, um noch ermessen zu fönnen, wie sehr vom Urbeginn an der bewirtschaftete Boden die Menschheit erhält. Das gilt auch noch für unsere Tage, denn wir haben bisher nicht gelernt, Mehl und Fleisch und Baumwolle in der Fabrik zu erzeugen. Daher lebt noch über Dreiviertel der gesamten Menschheit unmittelbar oder in engster Abhängigkeit von der Agrarwirtschaft. In Deutschland werden von der Gesamtfläche 63 Proz. landwirtschaftlich genutzt und 27 Proz. sind mit Forsten bestanden. Ein ähnliches Bild zeigt sich im hochindustriellen England, wieviel mehr in den Großgebieten der Landwirtschaft! Die Industrien sind nur Inseln in den Meeren wogender Kornfelder und dichter Wälder. Diese Feststellung soll die Bedeutung der Industrie keineswegs leugnen. In einer Zeit, in der durch die Weltwirtschaftskrise Industrie und Handel äußerst stark gehemmt sind, müssen zweifelsohne Millionen Arbeitslose bitterste Not leiden. Als aber in der Kriegszeit die Landwirtschaft daniederlag während die Industrie wegen der Kriegsrüstung voll zu tun hatte da war die Ernährung der gesamten Bevölkerung in Frage gestellt. Ebenso rühren Mißernten durch ihre Hungerfatastrophen unmittelbar an die Substanz der Völker.
-
und- die Menschen!
Der agrarwirtschaftliche Boden ist bis in unsere Gegenwart hinein immer ein wirtschaftliches und politisches Machtinstrument ersten Ranges gewesen und stets heiß begehrt und umfämpft. Um nichts ist so leidenschaftlich ge= rungen, nichts ist so sehr mit dem Blut der erschlagenen Menschen geträn ft wie der Boden. Immer wieder von den ältesten Zeiten an find unftet wandernde und vom Hunger getriebene Nomadenvölker in die Gebiete ansässiger Ackerbauer eingebrochen, haben gemordet, geraubt und sich häufig an die Stelle der Erschlagenen gesetzt, bis eine neue Welle über sie hereinbrach und sie vernichtete. Nicht viel anders ging die Erschließung der Welt durch die Europäer vor sich. Die europäischen Kulturträger des ausgehenden Mittelalters und des ,, aufgeflärten" 17. und 18. Jahrhunderts stehen in der Grausamkeit ihres Landraubes durchaus nicht hinter den ,, Barbaren " Zentralafiens, den Hunnen und ähnlichen Bölfern, zurüd. Die Zahl der hin gefchlachteten Indianer geht im fatholischen Süd amerika
genau so wie im protestantischen Nord amerika in die Millionen, und alle Kulturnationen Europas haben ungeachtet ihrer christlichen Grundlage zur Stügung und Ausnügung ihres Landraubes in Amerika die Sklavenjagd und den Sklavenhandel betrieben, bei der wiederum ungezählte Millionen Neger hingeschlachtet wurden.
Mit Feuer und Schwert und Alkohol und Glas= perlen wurde in aller Welt kolonisiert. Das Ergebnis sind die riesigen Latifundien der katholi schen Kirche in Mittel- und Südamerika , der unübersehbare Großgrundbesitz europäischer Herren in Amerika , in Afrika , in Asien , in Australien und eine brutale Vernichtung und Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung, die bis zur Ankunft des oft als Gott verehrten weißen Mannes vielfach hochstehende Kulturen hervorgebracht hatten. Und die europäischen Völker wurden wegen ihrer tolonialen Besigungen immer wieder in Kriegen aufeinandergehegt, denn es galt ,,, die heiligen Güter der Nation zu verteidigen" ,,, den Plaz an der Sonne " zu behaupten.
Aber auch in unseren eigenen Ländern ruft der Kampf um die Vorherrschaft über den Boden ständig Kriege und Vernichtung hervor, anstatt daß die gemeinsame Ausnügung und Bewirtschaftung des Bodens den Weg zur menschlichen Kultur öffnen würde. Jahrhunderte hindurch haben die Großgrundbesizer Englands den irischen Bauern bedrängt, verfolgt, von seiner Scholle vertrieben und enteignet; immer wieder haben die Großgrundbesitzer Ostelbiens mit ihrem Bauernlegen die Kleinen von der Scholle ge= trieben, um ihren Besitz zu erweitern und ihre Macht zu festigen. Ihren eigenen, individuellen, privaten Besitz, der sich auch dann noch über die Menschen erstreckte, als die Leibeigenschaft schon längst gefallen war. Denn der Gutsbefizer hatte noch bis 1919 das Recht der Züchtigung gegen sein Gesinde", und die ungeheure wirtschaftliche Position der Junker gibt ihnen immer wieder die Möglichkeit, die Politik gegen den Willen der Bevölkerung zu beeinflussen und zu führen. Die ,, gottgemollte autoritäre" Staatsführung der Barone, das ist die Herrschaft
DONNERSTAG, 24. NOV. 1932
des Großgrundbesizers über die Masse der Konsumenten, die nicht mehr existieren können, wenn jene die Scheunen schließen.
Also...
Wer aber gab ihnen das Recht, sich zwischen die Menschen und die Erde zu stellen? Wer überantwortete den Herren ,, von" und ,, zu" die riesigen Flächen zu privater Ausnutzung und schloß die Masse der Bevölkerung aus? Ist die Erde wirklich dazu da, daß man auf ihr Krieg führt? Oder streckt die Mutter Erde dem Menschen nicht des= halb die vollen Hände entgegen, damit er sie ergreife und zu höchster Freiheit und Schönheit und Kultur geführt werde!?
Der Weg hierzu bleibt uns aber versperrt, Krieg und Haß und Not und Verzweiflung bleiben uns erhalten, solange der Privatbesig am Boden der Menschheit die planvolle Nuzung der Erde vermehrt. Daher ist das erste Gesez, der erste und dringendste Schritt aus der Qual und Not unserer Tage heraus die Enteignung des Großgrundbefizes. Die Erde gehört denen, die sie bebauen, die Erde gehört denen, die sie bewohnen, und alles, was Menschenantlig trägt, hat gleiches Recht auf Nahrung, Wohnung, Kleidung.
J.P.
Sozialismus ist uns nur als Margismus möglich. Diese Behauptung bedarf allerdings heute angesichts der Tatsache, daß der Kampf gegen den Marxismus zum faschistischen und konterrevolutionären Schlachtruf geworden ist, nähere Begründung. Wir verstehen unter Margismus den von Karl Marg begründeten sogenannten missenschaftlichen Sozialismus. Wissenschaftlicher Marrismus aber bedeutet nicht, wie dies vielfach mißverstanden wurde, Sozialismus ist Wissenschaft, vielmehr heißt dies allein, daß die sozialistischen Ueberzeugungen nicht gefühlsmäßig oder gläubig gerechtfertigt werden müssen,
sondern erkenntnismäßig zu begründen find. Diese erkenntnismäßige Begründung darf sich auf keine bestimmte Wissenschaft berufen, die außerhalb des Marrismus selbst liegt. Es gibt feine naturwissenschaftliche oder soziologische Methode des ,, wissenschaftlichen Sozialismus, sondern nur eine eigene margistische Methode. Karl Marg hat dem Kapitalismus seiner Zeit eine sozialistische Wirtschaftsordnung nicht als ideale Forderung entgegengesetzt. Er hat aus der Analyse der Entwicklungstendenzen des Kapitalismus die geschichtliche Notwendigkeit des Sozialismus erwiesen. Im 24. Kapitel des
Unter der Junkernknute
An die Stelle der Kameradschaftlichkeit und des Vertrauens zwischen Lehrer und Schüler möchte die jetzt herrschende Reaktion wieder ,, Autorität, Disziplin und Zucht" setzen, statt der Pädagogik der Menschlichkeit fordert man unverblümt eine der Militärerziehung angeglichene Drillund Prügelpädagogik nach dem Muster der Vorkriegszeit. Das Ergebnis dieser Erziehung soll nicht der freie Staatsbürger, sondern der unbedingt gehorchende Untertan sein, der frühzeitig daran gewöhnt wird ,,, Unrecht schweigend zu ertragen", wie der Reaktionär Hitler dies einmal in seinem Buche ausdrückt.
Unsere deutsche Jugend, die durch die furchtbaren Auswirkungen der kapitalistischen Wirtschaftskrise und den fortschreitenden Abbau staatlicher Fürsorgemaßnahmen doppelt gefährdet ist, soll dieser Schulreaktion ausgeliefert wer= den. Das beweisen die neuesten Pläne der zur Zeit in Deutschland und den deutschen Ländern regierenden Bürokratie. Nach Mittei= lungen der pädagogischen Presse hat fürzlich eine Sitzung der Finanzminister der Länder stattgefunden, auf der eine Reihe einschneidender Abbaumaßnahmen auf dem Gebiete des Schulwesens beschlossen wurde. Ein achtgliedriger Ausschuß hat die Durchführung dieser Maßnahmen beraten und Richtlinien dazu verfaßt, die deutlich zeigen, merum es sich bei diesen aus„ Sparsamkeitsrücksichten" vorzunehmenden Abbau in Wahrheit handelt. Es geht nämlich darum, den letzten Rest einer fortschrittlichen Schulpolitit abzutragen und so dem Drängen der Volksbildungsgegner auf die reaktionäre Umstellung des Bildungswesens nachzugeben.
Es sind in den Richtlinien des Sparausschusses fennzeichnenderweise fast ausschließlich solche ,, Sparmaßnahmen" vorgeschlagen worden, die. eine erhebliche Aenderung der im zweiten Teil der Reichsverfassung enthalte nen Bestimmungen über Bildung und Schule verlangen. Und zwar sollen gerade die Einrichtungen im Schulwesen abgebaut werden, die auf Grund der Reichsverfassung im Sinne einer fortschrittlichen Schulpolitik geschaffen wor= den sind. So soll unter anderem die Wieder= einführung der privaten Vorschulen geplant sein, womit also praktisch das demofratische Prinzip der Grundschule wieder aufgehoben werden würde. Daneben wird vorgeschlagen, an Stelle des heutigen Berufsschulwesens das vorkriegszeitliche System der Sonntags und Abendschulen zu setzen. Ferner enthalten die Richtlinien Vorschläge für eine erhebliche Einschräntung der ehr.
mittelfreiheit bei den Volksschulen und der Freistellen in den höheren Lehranstalten, sowie für die Aufhebung der akademi= schen Lehrerbildung und die Er= höhung der Klassenstärken in den Schulen.
Das sind die Pläne der pädagogischen Reaktion, getarnt als Sparmaßnahmen"! Die Volksschule soll wieder auf das Borkriegsr.iveau der Armenschule heruntergedrückt werden. Die gemeinsame Grundschule, die heute den Sohn des Rittergutsbesizers mit dem Kinde des Deputanten in einer Klasse vereint, wird als bolschewistische Einrichtung abgeschafft, sie entspricht weder dem aristokratischen Prinzip der Monarchie noch dem Gedanken der nationalsozialistischen Führerauslese" für die führende Herrenschicht. Die Schulklassen, in denen schon heute oft 50 bis 90 Kinder in einem Raum zusammengepfercht und von einem Lehrer betreut werden, sollen in Zukunft noch stärker überfüllt werden. In diesen überfüllten Schulen, das wissen die verantwortlichen Plänemacher sehr genau, muß erzieherische Arbeit auf das Allernotwendigste beschränkt bleiben, Lesen, Schreiben und Rechnen das genügt für den Untertan aus den niederen Volksschichten, und die ,, besseren" Kinder sind ja in der Privatschule untergebracht, wo sie nicht mit dem Pöbel mehr in Berührung fommen. Der Lehrer dieser Armenschule hat selbstverständlich auch keinen Anspruch mehr, akademisch ausgebildet zu werden. Drill- und Prügelpädagogik das können auch ausgediente Unteroffiziere nach friderizianischem Muster leisten... Und auch die Aufstiegsmöglichkeit für begabte Arbeiterkinder durch Gewährung von Freistellen an höheren Schulen soll nach Möglichkeit eingeschränkt werden. Es wäre ja auch geradezu empörend, wenn etwa ein Arbeiterjohn als Regierungsbeamter oder Landrat Vorgesetzter eines zwar unbegabten, aber altadligen Junkersöhnchens wäre.
-
In den hier berichteten schulpolitischen Plänen, deren Durchführung nicht allein von den PapenBaronen gefordert wird, zeigt sich unverhüllt die Gefahr, die dem schaffenden Volke droht, denn Schulfortschritt und Bolfsrecht ge hören untrennbar zusammen. Es wird die Aufgabe der erziehungsberechtig ten Elternschaft sein, in Berbindung mit der Lehrerschaft diesen neuen Angriff der Bolfsbildungsgegner auf das Bildungswesen des Volks staates mit aller Energie abzu o. f, folagen.
,, Kapital" ist dieser Prozeß in gedrängtester Form umschrieben:„ Das selbsterarbeitete, sozu= sagen auf Verwachsung des einzelnen unabhängigen Arbeitsindividuums mit seinen. Arbeitsbedingungen beruhende Privateigentum wird verdrängt durch das kapitalistische Privateigentum, welches auf Ausbeutung fremder, aber formell freier Arbeit beruht. Sobald dieser Umwandlungsprozeß nach Tiefe und Umfang die alte Gesellschaftsordnung hinreichend zersetzt hat, sobald die Arbeiter in Profetarier, ihre Arbeitsbedingungen in Kapital verwandelt sind.. gewinnt die weitere Vergesellschaftung der Arbeit eine neue Form. Was jetzt zu erpropriieren( enteignen), ist nicht länger der selbstwirtschaftende Arbeiter, sondern der viele Arbeiter ausbeutende Kapitalist. Diese Erpropriation vollzieht sich durch das Spiel der immanenten Gejeze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot. Hand in Hand mit dieser Zentralisation... entwidelt sich die kooperative( gesellschaftliche) Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, die bemußte technische Anwendung der Wissenschaft, die planmäßige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel, die Dekonomiesierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarktes, und damit der internationale Charakter des fapitalistischen Regimes. Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch der Empörung der stets anschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst geschuften, vereinten und organisierten Arbeiter= klasse. Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punft, wo sie unver= träglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt."
Diese Säge sind 1867 veröffentlicht worden. Die Geschichte mußte sie bestätigen, weil sie aus der exakten Analyse ihrer selbst gewonnen sind. Es gibt keine Darstellung vom geschichtlichen Ablauf, die ihre Gültigkeit so uneingeschränkt behauptet hat wie der von Marg geschaffene Sozialismus. Alle gefühlsmäßig oder gläubig Sozialismus. ,, begründeten" Deutungen des geschichtlichen Schicksals der europäischen und im besonderen der deutschen Welt entbehren diese eindeutige Geschlossenheit. Hier hat die Idee eines Menschen die Massen ergriffen, weil sie aus dem innersten Wesen der Massen geschöpft worden ist. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt, lehrt uns Marg. Je näher diese Stunde rüdt, je tiefer die Anarchie der kapitalistischen Krise die Menschen ergreift und aufrüttelt, um so fragwürdiger wird die Antwort, die der Nationalsozialismus den Massen über die Ursachen und die Ueberwindung dieser Krise geben konnte. Nur ein sozialistischer Aufbau kann den Menschen aus der kapitalistischen Krise der Gegenwart befreien. Sozialismus aber ist nur als Marrismus möglich. Deshalb geht an uns der Ruf, erwächst uns die Verpflichtung, die Grundlegung einer marristischen Weltorientie rung, die Marr uns überliefert hat, mit den tonkreten Inhalten unserer Gegenwart zu erfüllen.