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Ein unglücklicher Schlag

Folgen eines Streites-

Untersuchung der politischen Polizei

In der Bismarckstraße in Friedenau kam es in der Nacht zum Freitag gegen% 44 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen einem S.- Mann Erwin Jänisch und einem Mitglied des Reichs­banners. Bei der Auseinandersehung führte der Reichsbannermann gegen den Nationalsozialisten einen unglücklichen Schlag, der diesen zu Boden warf. Mit einer Gehirnerschütterung wurde der Hakenkreuzler ins Krankenhaus gebracht, wo er am Freitagnachmittag gestorben ist. Wie die genauere ärztliche Untersuchung ergab, ist der Tod durch Schädelbasisbruch erfolgt.

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Obgleich bisher in feiner Weise geklärt ist, wer den Streit provoziert hat und erst die Obduktion einwandfrei ergeben kann, ob der Tod durch einen Borhieb oder den Sturz aufs Straßenpflaster herbeigeführt worden ist, wird in dem national­sozialistischen Angriff" von einem feigen Ueber­fall des Reichsbanners" und von einem ,, per­tierten Mörder" gesprochen. Die Politische Polizei hat versucht, die Hintergründe zu dem bedauerlichen Borfall zu klären. Es wird darüber mitgeteilt: In einem Lokal in der Kaiserallee 131 fam es zwischen dem Nationalsozialisten Erwin Jänisch und dem Reichsbannermann Jatsch zu einem Wortwechsel. Der Wirt des Restaurants mies beide schließlich aus seinen Räumen. Auf der Straße stritten sich beide weiter und als Jänisch den Ruf Heil Hitler !" ausbrachte und angeblich weitergehen wollte, erhielt er von Jafsch einen Borhieb. Der Schlag traf so unglücklich, daß der Nationalsozialist zu Boden stürzte. Jafsch hat zugegeben, den Schlag geführt zu haben. Die Folgen bedauert er außerordentlich. Erst die

Obduktion kann ein flares Bild erbringen. Bis. her ist kein Beweis erbracht worden, daß weitere Personen an dieser Auseinandersetzung beteiligt

waren.

SA. - Raubmörder

Zu dem Raubmordversuch an dem greisen Ehe­paar Leibholz in der Linienstraße 250, bei dem die 78 Jahre alte Frau 2. lebensgefährlich verlegt wurde, werden uns von verschiedenen Seiten folgende überaus interessante Mitteilungen gemacht: Vier Täter, Burschen im Alter von 20 bis 25 Jahren, es handelt sich um die drei Brüder Andraczek aus der Templiner Straße und einen Alfred Glöde, gehören zur SA. Die ersten drei ,, betätigten" sich bisher im Sturm Weißenburger Straße und Glöde gehörte dem Charlottenburger Sturm an. Die Brüder An draczek sind in der ganzen Gegend als politische Rowdys und Raufbolde befannt. Sie stehen unter dem starken Berdacht an einer Schießerei, wo­bei mehrere Kommunisten verlegt wurden, beteiligt gewesen zu sein. So sehen also die aufbaumilligen Kräfte" aus, für die Herr Hitler am 13. Auguſt beim Reichspräsidenten von Hindenburg allen Ernstes die Forderung proflamierte: ,, Drei Tage die Straße frei für die SA ." Wenn es teinen politischen Gegner zu erledigen" gibt, wird eben mal zur Abwechslung ein kleiner Raubmorbver such" probiert.

Insgesamt sind an dem Mordanschlag auf das greise Ehepaar sieben Personen beteiligt, die sämt lich hinter Schloß und Riegel sizen und bereits am Sonnabend dem Vernehmungsrichter vorgeführt wurden.

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Elegante Übergangs kappe mit glänzen. den Stroh Effekten und kleinem Schleier

In wenig Worten

Bom Dach eines Hauses in der Westend­allee ertönten gestern abend verzweifelte Hilfe­schreie. Als Hausbewohner aufmerksam wurden, entdeckten sie am Dachfirst ein junges Mäd­chen, das zwischen Himmel und Erde hing. Wie sich herausstellte, hatte die Jugendliche, eine 18 Jahre alte Charlotte S., versucht, sich vom Dach in die Tiefe zu stürzen, war aber mit ihren Kleidern am Schneefang hängen geblieben. Die Feuerwehr befreite die jugendliche Lebensmüde aus ihrer furchtbaren Lage.

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Im Physikalisch - chemischen Institut der Universität Göttingen zersprang bei einem chemischen Versuch eine didwandige Retorte. Zwei Personen wurden verlegt.

In einem von Obdachlosen bewohnten Heu­schober in der nächsten Nähe von Prag brach plöglich Feuer aus: zwölf Personen famen in den Flammen um.

Weihnachtsschau im Fröbelhaus

Im Pestalozzi Fröbel haus , Karl­Schrader- Straße, herrscht jetzt jeden Nachmittag Hochbetrieb. Da fizen fleine Zeichner und Bastler, Maler und Baumeister mit hochgeröteten Wangen emfig über ihre Arbeit gebeugt. Jahrmarkt in Pappfiebelhausen" ist das alljährliche Vorweihnachten im Fröbel- Haus , wo die Kleinen und Kleinsten lustige und lehrreiche Spielstunde abhalten. Für einen Sechser fann man am Jahr­martt faufen, was man an Arbeitsmaterial braucht. Da stehen freundliche Bäuerinnen alles Fröbel- Schülerinnen in fleidsamen National­und Phantasietrachten und bieten feil: Klöß-­chen und Buntpapier, Zeichenblocks, Buntstifte und was man sonst noch braucht. Für die kleinen Gäste gibt es aber auch allerlei Unterhaltung. Da ist ein Karussell und ein Guckkasten, Kraft­messer und Kasperletheater, und den ganzen bunten, fröhlichen Rummel haben die Schüle­rinnen mit viel Liebe und Geschick aufgebaut. Von den Einnahmen wird denen, die kein frohes Weihnachten daheim zu erwarten haben, ein wenig Freude bereitet.

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Meistersinger im Norden

188 Vögel traten zu dem großen Gesangswett­bewerb an, den der Verein für Züchter und Liebhaber des Kanarienvogels zu Berlin in den Räumen der Engelhardt­Brauerei, Brunnenstraße 140, veranstal= tete. Die Ausstellung zeigt durchweg bestes Ma­terial und nicht nur in den Selbstzuchtklassen, sondern auch in der Verkaufstlaffe. Man kann zum Beispiel von 6 bis 12 Mt. prima Hähne faufen. In der Selbstzuchtklasse für diesjährige Vögel bekam die Große Goldene Medaille Karl Delberg, Charlottenburg , und die Kleine Goldene Medaille Otto Walde, Buchholz. In der zweiten Selbstzuchtklaffe, in der alte und junge Bögel ver. treten sind, bekam die Große Goldene Medaille abermals Karl Delberg, Charlottenburg , während die Kleine Goldene Medaille Wilhelm Bogel, Berlin , erhielt. Manche Ehrenpreise wurden noch von Spezialliebhabern pergeben. Ein Gratislos, das jeder Besucher erhält, bietet Gelegenheit, einen Bogel mit nach Hause zu bringen. Ein großer Raum ist von dem fultivierten Gesang der 188

und zwei andere Räume sind vom Gezwitscher mancher Art erfüllt; denn man sieht und hört noch Eroten und Waldvögel, von denen die Waldvögel aber auch nicht in Deutschland gefangen sind.

3hr zwanzigjähriges Jubiläum feierten dieser Tage die Wittelsbach Lichtspiele in der Berliner Straße zu Wilmersdorf . Ein Filmquer­schnitt 1912-1932,, 20 Jahre Film" zeigte die Ent­midlung der Kinematographie und der begleiten­den Musik. Die damals noch rundliche Henny Porten in alten Rollen sieht man lautlos über die Leinwand ziehen. Ria Jende , Ernst Reischer und sogar Hans Albers sind da. Dann folgte ein Ausschnitt aus dem guten Wegner- Füm ,, Der Student von Prag " und als Repräsentant der Gegenwart der Tonfilm Strich durch die Rech nung". Die Gegenüberstellung alter und neuer Filme war gut getroffen; man sollte sie von Zeit zu Zeit wiederholen.

Wie wird das Wetter?

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In Berlin : Ziemlich mild und veränderlich mit einzelnen leichten Regenfällen, lebhafte westliche Winde. In Deutschland : Ueberall veränder­liches mildes Wetter mit verbreiteten meist leichten Niederschlägen, in den Küstengebieten wieder stürmische Winde.

Braten im kalten Ofen

Bisher galt als geheiligte Ueberlieferung, daß der Backofen so lange vorgeheizt werden muß, bts ein hineingelegtes Papier sich bräunt, dann wird der Braten hineingestellt und mit kleiner Flamme fertig gemacht. Neuere Messungen haben nun er­geben, daß bei dem Hineinstellen des Kuchens die Temperatur im Ofen so stark sinkt, daß von einem wesentlichen Erfolg der Vorheizung nicht mehr gesprochen werden kann. Der Hausdienst der Berliner Städtischen Gaswerfe hat daher eine Methode entwickelt, die Speisen. in den falten Ofen einzusehen und sie bei klem­gestellter Flamme gar werden zu lassen. Diese Versuche waren vom besten Erfolge begleitet. Ohne Fett oder Wasserzugabe wurde das Fleisch in die Bratpfanne gelegt und bei flet­gestellter Flamme in den falten Ofen hineingesetzt. Das Fleisch blieb lange hell, bräunte erst in der legten Bratperiode und zeigte eine so gute und gleichmäßige Quellung, daß man wohl annehmen darf, daß die langsame Garung ein ganz gleich­mäßiges Gerinnen des Fleischeiweißes nicht nur in den äußeren, sondern auch in den inneren Fleischschichten zuläßt. Die gleichen Ergebnisse murden beim Kuchenbacken erzielt. Auch hier murde ein gleichmäßiges Aufgehen des ganzen Gebäcks beim Einstellen in den falten Ofen beob achtet.

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