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Nr. 209.

Erscheint täglich außer Montags. Abonnements= Prets pränum.: Vierteljährlich 3,30 Mt., monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pfg. fret ins Haus. Einzelne Nummer 5 Pfg., Sonntags Nummer mit illustrirter Sonntags- Beilage Die Neue Welt" 10 Pfg. Post- Abonnement: 3,30 Mr. pro Quartal. Unter Kreuzband für Deutschland   u. Desterreich Ungarn 2 Mart, für das übrige Ausland

3 Mart pro Monat. Eingetragen

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in der Poft Beitungs- Preisliste für 1896 unter Nr. 7277.

Vorwärts

13. Jahrg.

F

Jnsertions Gebühr beträgt für die fünfgespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pfg., für Vereins- und Versammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 4 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochentagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Fest­tagen bis 9 Uhr vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt I, nr. 1508. Telegramm Adresse: " Bozialdemokrat Berlin".

Berliner   Bolksblatt.

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Quikkung.

Sonntag, den 6. September 1896. Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

Der neue Entwurf

Jm Monat August gingen bei dem Unterzeichneten folgende des Invaliditäts- und Alters­

Parteibeiträge ein:

=

Versicherungs- Gefehes.

"

des Reformen

mit

Alters

führen, die besonders in die Verhältnisse der versicherten Arbeiter eingreifen.

wesentliches geändert, auch die Ausdehnung der Versicherungs­An dem Kreis der versicherungspflichtigen Arbeiter ist nichts pflicht auf die Hausindustrie, wie bisher, dem Bundesrath überlassen, der aber bekanntlich von dieser Befugniß nur einen ganz minimalen Gebrauch gemacht hat.

Die Weiterversicherung solcher Personen, die früher versichert waren, auf eigene Kosten, und die Versicherung Kleiner Gewerbes treibenden, Hausindustrieller 2c. auf eigene Kosten ist wie bisher gestattet, doch fällt die frühere Verpflichtung, außer dem ganzen Wochenbeitrage auch noch eine 3 uschlagmarte im Werthe von 8 Pf. wöchentlich zu leben fort. Diese Zuschlagmarte war absolut widerfinnig, und ihr jetziger Fortfall ist als Verbesserung zu bezeichnen.

Invalidenrente erhalten von jetzt ab nur noch diejenigen, welche infolge ihres förperlichen oder geistigen Zustandes bauernd nicht mehr im stande sind, durch eine ihren Kräften und Fähigkeiten entsprechende Lohnarbeit, die ihnen unter billiger Berücksichtigung ihrer Vorbildung und bisherigen Berufs­thätigkeit zugemuthet werden kann, für jeden Werktag durch­schnittlich täglich mindestens ein Drittel des für ihren Be­schäftigungsort nach§ 8 des Krankenversicherungs- Gesetzes fest­gesetzten ortsüblichen Tagelohnes gewöhnlicher agearbeiter zu verdienen.

Altona   1000,-. Altona  , Rckzhl. 600,-. Berlin  , Beiträge der Wahlkreise: 2. Wahlkreis 500,-( darunter Ueberschuß vom Wahren Jakob" 26,75). 6. Wahlkreis, Rest- Ueberschuß von W. F. Der Reichs- Anzeiger" hat den Entwurf einer neuen 38,07, Wedding   u. Oranienburger Vorstadt 750,-( darunter Lese- Fassung des Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gesetzes ver­flub Reimer" 10,-, Polar- Licht 47,-, Geburtstag H. W., falscher öffentlicht, der wohl alle berechtigten Erwartungen enttäuscht Buditer 2,-, Konkordia- Dampferpartie, A. E.-G., 1,10, natsch hat, nicht nur die Erwartungen und Hoffnungen der d. Tauschel 10,-, Bierprozente A. E. G. sondern auch diejenigen der 39,20, Landmeistinteresfirten Arbeiter, partie Belighof 2,-). 6. Wahlkreis, Rosenthaler Vorstadt und allerbescheidensten Sozialreformer". Seit Jahren ist von Gesundbrunnen   300,-,( darunter Zeitungsüberschuß 165,50.) allen, die mit der deutschen   Sozialgesetzgebung ent II. Rate 250,-, darunter Zeitungs- Ueberschuß 130,23. Am. Auft. weder praktisch zu thun haben oder sich ihr b. d. Dampferparthie d. A. G. V. N. 6,20, für 2 Manchettenknöpfe 8,20. theoretisch beschäftigen, auf die Nothwendigkeit durch 6. Wahlkr.( Schönhauser Vorstadt) 900 M.( darunt. Zeitungsspedition greifender und Invaliditäts­Schönh. Vorstadt Monat Juni 140,98. Wegner Gerichtslaube 5,-. versicherungs- Gesezes hingewiesen worden. Unsere Genossen inner Berlin  , diverse Beiträge: Ein Fabrikant 150,-. Dr. L. A. und außerhalb des Parlaments haben seit der Zeit der ersten 20,-. Gesammelt im Paradies 100,-. Rothe Buchbinder Berathungen des Gesetzes alljährlich hervorgehoben, welche Grünstraße 5,- Arbeiter von Schuster u. Bär 13,25. Ueber Forderungen die Arbeiterklasse( zu deren gunsten das Gefeß, wie man schuß von der Parteifpedition Johannisthal   50,-. Mitglieder sagt, doch geschaffen wurde) an ein Invaliditäts- und Alters­b. U.-Dr. 7. Rate 4,80. Putzer vom Bau Lichterfelde  , Hobrecht versicherungs- Gesetz stellt, um ihr ein solches Gesetz, wenn auch straße 6,-. Distutirklub Friedrich Engels   Nord 1,05. Ges. nicht genehm und genügend, so doch wenigftens annehmbar auf einer Hochzeit Schönhauser Allee Nr. 70 durch F. B. 1,85. zu macher A. E.-G. M. 15,40. Landpartie 5 Tischler Admiralstraße 1.75. Von den radikalen Forderungen, die wir an ein wirkliches Boppard   12,-. Barmen 100,-. Chemniz, 16. sächsischer Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz stellen, an dessen zu­Dies schlägt einer Arbeiterforderung geradezu ins Gesicht. Wahlkreis, 500,-. Caffel, von den Genossen 200,-. Cottbus  , standekommen im Parlament der kapitalistischen   Gesellschaft Wir verlangen von Anfang an, daß jeder, der nicht S. 10,-. Crimmitschau   300,-. Constanz 100,-. Elmshorn   natürlich nicht zu denken ist, wollen wir hier ganz absehen; mehr die Hälfte seines bisherigen Verdienstes erwerben kann, 50,- Faltenberg( Oberschles.) 2,-. Forst i. 2., durch A. KR. aber die Arbeiter und unsere Fraktion haben ihre Bemühungen die Invalidenrente erhalten soll; im bisherigen Gesetz hieß es, 200,- Falfenstein i. 2., Unter- Agentur", Kleine Samm von Anfang an auch darauf gerichtet, folche Bestimmungen in daß der als invalid zu betrachten ist, der nicht mehr zusammen­lungen 1,50; rothe Rindtaufe 2,51, desgl. 1,25; Ho. 4 das Gesetz hineinzubringen, die die Arbeiterforderungen genommen 1/6 feines bisherigen Verdienstes und 1/6 des orts­3,09; Summa 8,35. Glückstadt   25,- Hamburg  , 3. Kreis, wenigstens theilweise erfüllen und doch auf dem Boden üblichen Tagefohnes gewöhnlicher Tagearbeiter verdienen tann, 2000,-. Hamburg  , von ber rothen Garde durch Ch. und in den Gesetzen der bürgerlichen, tapitalistischen und nun geht der neue Entwurf noch unter dieses . 30,- Hamburg  , F. 2. 15,55. Hamburg  , 1. Kreis, Gesellschaft ganz gut möglich sind. Schon 1889 beantragte Maaß hinunter! Die ortsüblichen Tagelöhne" gehen in länd B000,- Hamburg  , von d. Zabatarbeitern und Zurichtern der unsere Fraktion, den fogenannten Reichszuschuß zu den Renten lichen Bezirken Deutschlands   bis auf 85 Pfennige für Männer Zabalarbeiter Genossenschaft 50,-. Hamburg  , von 6 Sanges- von 50 auf 90 M. zu erhöhen und auf dem Wege der direkten und 50 Pfennige für Frauen herunter; sie betragen selbst in brüdern 18,-. H. F. 50,-. H. R. 50,-. H. M. 50,-. Harburg  , v. Ginkommensteuer von allen denen aufzubringen, die ein Ein Berlin   nur 2,70 M. für Männer und 1,50 Mt. für Frauen, im b. Genoffen des 17. hannoverschen Wahlkreises 300,-. Haftedt bei kommen von mehr. als 3000 m. besitzen, ferner die Beiträge der überwiegend größten Theil des Deutschen Reiches aber liegt der Bremen  , von Genossen 10,-. Hamburg  , 2. Kreis, von den Ar- Arbeiter, die einen Jahresverdienst unter 550 M. haben, auf ortsübliche Tagelohn" unterhalb 2 Mt. für Männer. Und beitern der Bigarrenfabrik Lascar u. Frant 25,-. Ilmenau  , das Reich zu übernehmen. Und noch in der letzten Winter- so lange der Arbeiter noch ein Drittel dieser Säße zu ver Ueberschuß vom Zigarrenkonsum der Weißgerber 10,- session des Reichstages verlangte ein Antrag Auer die Herab- dienen im stande ist, bekommt er keine Invalidenrente! Das Rellinghusen 30, Langenbielau, v. d. Arbeitern im Gulen fegung der Altersgrenze auf das 60. Lebensjahr und Gewährung also ist der neueste Kurs in der deutschen   Sozialreform! gebirge 100,-. Laufach  , Dr. M. 10,-. Lichtenstein  - Gallnberg von Invalidenrenten auch schon dann, wenn der Arbeiter Aehnlich scharf wendet sich die folgende Bestimmung gegen 10,-. Leipzig  , Blaumacher 2,-. Mülheim   a. d. R., ges. von in seinem Beruf nicht mehr die Hälfte des bisherigen Arbeits- ausgesprochene Forderungen der Arbeiter. Es ist bekannt, wie Genoffen auf d. Eppinghofer Rirmeß 8,70. Mylau  , auf Wunsch verdienstes erwerben kann. Es ist alles vergeblich gewesen! sehr fich die Arbeiter davor scheuen, zwangsweise und zum Aerger des" Vogtl. Anzeiger", die alte Garde 50,- Die überwiegend meisten Bestimmungen des neuen Gesetzentwurfs in Kranken- und Heilanstalten gebracht zu werden. Bezüglich München  , Waldläufer 5,-. Neuhaldensleben- Wolmirstedt  , suchen den Arbeiterwünschen nicht nähe rzukommen, sondern sie des Unfallversicherungs- Gesetzes haben die Berliner   Arbeiter. Wahlkreis 32,-. Niederbarnimer   Wahlkreis 300,-. Neu entfernen sich zum theil noch nach der entgegengesetzten Richtung. vertreter direkt petitionirt, daß die Aufnahme in Krankenhäuser damm 4,-. Nordische Wasserkante 10 000,-. Ottensen  , Wenn man den Gesammteindruck des neuen Gesetzes nach beendetem Heilverfahren nur mit Zustimmung des Ver­d. Paulfen 10,-. Dberstein, rothe Rindtaufe 2,-, ges. b. d. zusammenfassen will, so muß man sagen: Bahnfeier 4,-, Summa 6,-. Pforzheim   17,-. Posen, v. Die Arbeiterforderungen bleiben so gut wie unberüc. leßten" zulässig fein soll. Die Versicherungsanstalten hatten bisher schon das Recht, fidelen H. 3,-. Rostock  , v. d. Genossen 100,-. Remscheid  , bei Erkrankung eines fichtigt, die Verpflichtungen der Arbeiter werden schärfer der Krankenversicherung nicht unterliegenden Versicherten da M. N. 1,-. Schweinfurt  , v. rothen Gängern 20,-. Wolfen- gefaßt; büttel, v. rothen Zimmerern 8,80. Wahren b. Leipzig  , lustige Heilverfahren zu übernehmen. Jetzt sollen auch die Empfänge von Invalidenrente in eine Heilanstalt gebracht werden Kindtaufe 5,- Winsen   a. d. Luhe, rothe Geburtstagsfeier 4,45. tönnen, wenn Grund zu der Annahme vorliegt, daß sie bei Durchführung des Heilverfahrens die Erwerbsfähigkeit wieder er= Württemberg 300,-. Wandsbeck, v. Genossen 500,-. Maßnahmen der Versicherungsanstalt entzogen, so fann er der langen werden. Hat sich ein Empfänger von Invalidenrente solchen Rente für verlustig erklärt werden, sofern anzunehmen ist, daß die Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit durch sein Ver halten vereitelt worden ist."- Ferner darf eine Unterstüßung an die Angehörigen des bisherigen Rentenempfängers bei Unter­( Solche Unterstützung wird z. B. gegenwärtig von der Ver=

"

In der Quittung in Nr. 187 des Vorwärts" vom 12. August d. J. muß es, wie dies bereits in Nr. 188 des Vorwärts" berichtigt wurde, unter Werther nicht heißen 300,-, sondern 3000,-.

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Hamburg   Eimsbüttel, ben 1. September 1896. Für den geschäftsführenden Ausschuß: A. Gerisch. Eichenstraße 4, I.

Rienzi.

Der letzte der römischen Volkstribunen. Roman von Edward Lytton Bulwer  .

Indem sie sprachen, ertönte dumpf die große Glocke des apitols.

Colonna erschrat.

den Unternehmern wird das Gesetz möglichst mundgerecht gemacht, Strafbestimmungen gegen sie abgeschwächt; die Bureaukratie und nicht die Selbstverwaltung wird gestärkt; es wird auch hier in Landwirthschaftswohl gemacht, und zwar auf Rosten der städtischen Industrie- Arbeiter.

Jm nachfolgenden wollen wir vor allem zusammenstellen, was von den etwa 160 Paragraphen der neuen Fassung des Gesetzes besonders für die dem Gefeß unterworfenen Arbeiter bringung desselben in ein Krankenhaus nicht gezahlt werden. von Interesse ist und die neuen Bestimmungen auf­

den das Gesetz zum Tode verurtheilt, will ich um Euret­willen begnadigen!"

Raimund zog den Tribunen wieder bei Seite, während Colonna seine Wuth zu unterdrücken sich bemühte.

Mein Freund," sagte der Bischof, der Adel wird dieses als eine Beleidigung gegen seinen ganzen Stand auf­nehmen; die Fürbitte des heftigsten Feindes des Orsini   muß Dich schon davon überzeugen. Martino's Blut wird ihre Aussöhnung unter einander besiegeln und sie werden wie ein Mann gegen Dich aufstehen!"

"

" Großer Tribun," sagte er, bedente Dich, ehe es zu spät ist. Ich wüßte nicht, daß ich je als ein Bittender vor Dir erschienen wäre, und ich bitte Dich jetzt, das Leben meines eigenen Feindes zu verschonen. Stephan Colonna Es sei; mit Gott   und dem Volte will ich es selbst in bittet den Cola di Rienzi um das Leben eines Orsini  ." Rom   wagen, gerecht zu sei. Die große Glocke verstummt, " Ich verstehe, was Ihr meint, alter Herr," sagte es ist schon zu spät!" Indem er dieses fagte, öffnete Rienzi Rienzi, aber es verletzt mich nicht. Ihr seid ein Feind das Fenster, und an der Treppe des Löwen sah man einen des Orsini und doch legt Ihr Fürsprache für ihn ein, das Galgen errichtet, an dem die noch zuckende Leiche des flingt großartig, aber hört- Jhr seid mehr ein Freund Martino di Porto in seinen patrizischen Kleidern hing. Eures Standes, als ein Feind der Orsini  . Ihr könnt es Seht," sagte der Tribun, so sterben alle Räuber. nicht ertragen, daß jemand, der vornehm genug war, um Für Verräther bestimmt dasselbe Gesetz das Beil und mit Euch Fehden zu führen, wie ein Dieb umkommen soll. das Blutgerüft." Ich gewähre solcher edeln Großmuth alles Lob, aber ich Raimund trat zurück und wurde todtenbleich, nicht so bin kein Patrizier, und meine Gefühle stimmen mit den der alte Patrizier. Thränen verwundeten Stolzes drangen Eurigen in dieser Beziehung nicht überein. Noch ein Wort. aus seinen Augen, er näherte sich, auf seinen Stab geftüßt, Wäre dieses die einzige betrügerische und gewaltthätige dem Rienzi  , berührte ihn an der Schulter und sagte: Handlung, die jener Uebermüthige sich erlaubt hat, so würden Tribun, auch ohne Verrätherei hat mancher Richter Eure Bitten berücksichtigt werden, aber war nicht sein schon sein Schlachtopfer beneidet." Leben ein Leben der Schande? War er nicht seit seiner Rienzi wendete sich mit gleichem Stolz zu dem Baron. Jugend der Schrecken Roms? Wie viele geschändete Jung- Wir entschuldigen eitle Worte, die sich das Alter er­frauen, wie viele geplünderte Kaufleute erhoben sich als laubt, habt Ihr uns noch etwas zu sagen? wir möchten Zeugen gegen den Gefangenen? Und muß ich es hören, allein sein." daß für einen solchen Mann ein alter Patrizier und der Vifar eines Papstes um Gnade bitten? Pfui! pfui! Aber ich will gerecht mit Euch sein. Den nächsten armen Mann,

Gebt mir Euren Arm, Raimund," sagte Stephan, Tribun, lebt wohl. Vergeßt, daß der Colonna Euch um etwas bat. es wird Euch, denke ich, leicht sein, denn trotz­

dem, daß Ihr so klug seid, vergeßt Ihr, was dem Ges dächtniß eines jeden andern sich aufdringt." Nun was denn?"

"

Das Vorrecht der Geburt, Tribun, weiter nichts." Der Herr Colonna hat meinen früheren Beruf über­nommen und ist ein Wigbold geworden," erwiderte Rienzi  mit leichtem und gleichgiltigem Tone.

Indem er Raimund und Stephan mit den Blicken ver­folgte, bis die Thüre hinter ihnen geschlossen war, mur­melte er: Unverschämter! Hätte ich nicht Nachsicht mit Dir aus Rücksicht für Adrian, so sollte Dein grauer Bart Dich nicht schützen. Vorrecht der Geburt! Welcher Colonnna würde sich, wenn er es dürfte, nicht rühmen, der Enkel eines Kaisers zu sein! Alter Mann, Du bist gefährlich, ich muß Dich beobachten!" Mit diesen Worten begab er sich wieder an das Fenster, und das grausige Schauspiel des Todes begegnete nochmals seinen Blicken. Das zahlreich unten versammelte Volk freute sich über die Hinrichtung eines Mannes, dessen ganzes Leben in Raub und Plünde rung bestanden hatte, der aber über dem Gesetz zu stehen schien, und diese Freude äußerte sich in jenem wilden Lärm, der den Triumph des Pöbels über einen vernichteten Feind bezeichnet. Wo Rienzi   stand, hörte er ihr Geschrei: Lange lebe der Tribun, der gerechte Richter, Roms Be­freier!" Jetzt beschäftigten ihn jedoch andere Gedanken und ließen ihn den Ausbruch der Begeisterung des Volkes nicht beachten. Mein armer Bruder," sagte er, mit Thränen in den Augen," durch die Verbrechen dieses Mannes und durch ein Verbrechen, jenem fast ähnlich, für welches er jetzt ge= litten hat, wurde Dein früher Tod herbeigeführt, und die­jenigen, die kein Mitleiden für das unschuldige Lamm