Gottheiner
Ein Vertrauensmann der Junker
Der Ministerialdirektor Gottheiner wurde unter der Regierung der Barone ins Reichsinnenministerium berufen. Er vertrat das Reich im Staatsprozeß in Leipzig . Wie er dort auftrat als Vertrauensmann der Reattion, ist unvergessen.
Der Ministerialdirektor der Baronsregierung war zuvor Landrat des Kreises Johannisburg. In dieser Eigenschaft war er auch Vorsitzender der Kreisban?( nicht zu verwechseln mit der noch heute bestehenden Kreissparkasse). Die Kreisbank brach unter der glorreichen Führung ihres Vorsitzenden zusammen. Als Folge dieses Zusammenbruchs hat der Kreis noch heute etwa 38 000 m. bloß an Zinsen jährlich aufzubringen.
Die Stadt Arns im Kreis Johannisburg hatte sich in den Jahren 1920 bis 1924 gleichfalls in zweifelhafte Kredittransaktionen eingelassen und mußte unter außerordentlich hohen Verlusten im Jahre 1925 liqui= dieren. Gegen den verantwortlichen Leiter der Stadtsparkasse Arys, den Bürger= meister Lehmann, wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
In dem am 7. Juni 1932 gefällten Ur= teil des Oberverwaltungsge= richts gegen den früheren Bürgermeister Lehmann aus Arys stehen nun folgende, menig schmeichelhaften Säge für den Ministerialdirektor der autoritären Staatsführung". Nachdem zuerst als Milderungsgründe auf das Verhalten der Girozentrale hingewiesen wird, heißt es dann wörtlich:
,, Vor allen Dingen fällt aber ins Gewicht, daß bie Girozentrale selbst d. h. eine zum Schutz der Kreditinteressen der Aryfer Spartaffe in erster Linie mitberufene Vertrauenseinrichtung die für die Beleihung des Rittergutes erforderlichen Mittel der Sparkasse in Kenntnis des Verwendungszwecks anstandslos zur Ver
lichen Angabe des Kaufmanns Cahn auf eine dies. bezügliche Anfrage der Girozentrale
unterließ, feine schon damals feststehende Meinung, daß die dem Kredit zugrunde liegende Tage des Ritterguts Lupfen zu hoch fei, zum Ausdruck zu bringen,
fich vielmehr auf die Aeußerung beschränkte, es sei zweifelhaft, ob die Sparkasse den Kredit verdauen könne.
Offenbar hatte der Landrat in Johannisburg an dem Zustandekommen der Beleihung des Ritterguts Lupfen durch die städtische Sparkasse infofern ein großes Intereffe, als die Kreisbant in Johannisburg gegen Rohrmoser( Lupken) eine rückständige Zinsforderung von etwa 50 000 Reichsmart hatte, deren Abstoßzung durch den Sparkassenfredit ermöglicht wurde. Das ergibt sich schon daraus, daß der Kreisbankdirektor Koch an der Besichtigung des Gutes- wenn auch erst etwas später teilnahm. Die Sparkasse in Arys ist also offenbar wenn auch nicht ohne starkes eigenes Verschulden ihrer verfassungsmäßigen Willensorgane- ein Opfer fonfurrierender Interessen anderer Kreditinstitute geworden, deren Leiter nach der Auffassung des Senats an und für sich zur Wahrnehmung des Schutzes der Aryser Sparkasse mitberufen gewesen wären."
Hiermit schließt das Urteil über die Girozentrale fowie über die Tätigkeit des Herrn Gottheiner ab. Die Stadt Arys jizzi in Schulden, die die Bürgerschaft nicht zu tragen vermag, weil die Leiter tonfurrierender Kreditinstitute auf Kosten der städtischen
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Sparkasse Arys die Schäfchen ihrer Institute
ins trockene brachten.
Gottheiner aber ist heute Ministerialdirektor im Kabinett der Baronsregierung Papen . Er hat durch seine Landratstätigkeit zur Zeit der Befähigungs" an Stelle der Parteibuchbeamten" erwiesen, daß er der geeignete Mann ist, Referent für Verfaffungsfragen im Reichsministerium des Herrn v. Gayl zu sein!
der städtischen Sparkasse in Arys genau kannte, andererseits auch mit den Kreditverhältnissen des Ritterguts Lupfen vertraut war."
Dem Herrn Ministerialdirektor Gottheiner aber schreibt das Oberverwaltungsgericht folgendes ins Stammbuch:
,, Eine besondere Rolle hat bei dieser Kredittransaktion der damalige Landrat in Johannisburg gespielt, der es nach der eid
, Wie lange noch?"
Auf seiner stillen Heimreise nach München und Berchtesgaden hat ,, der Führer" in Weimar Halt gemacht, um in einer Mitgliederversammlung noch einige Komplimente für den Reichspräsidenten zurückzulassen. Nachdem er von der ,, entsetzlichen Not, die heute überall im ganzen Reiche zu
Der verabschiedete Liebhaber
,, Pah, dieser schlappe Zivilist! Läßt man ihn heran, dann macht er Ausflüchte. Da bin ich schon eher für's Militär."
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finden sei" doch nicht im Kaiserhof? sprochen hatte, führte er nach dem Angriff" aus: ,, Der Herr Reichspräfident hat nun über sieben Jahre regiert. Das Ergebnis seines Denkens liegt vor uns. Ich weiß nicht, wie lange man das alles noch fortzusetzen gedenkt. Noch fieben Jahre? Es ist möglich, daß die Ratgeber, die den Herrn Reichspräsidenten beraten, dann noch dieselben sein werden, als fleine Insel in der Wilhelmstraße in Berlin . Aber das deutsche Bolt ist dann vertommen; und ich sehe nicht ein, warum solcher Ratgeber millen eine ganze Nation zugrunde gehen muß."
Nachdem er die Wirksamkeit des Reichspräsiden ten in dieser vornehmen Beise charakterisiert hatte,
erklärte er sich bereit, in drei bis vier Monaten seinem Rufe mieder Folge zu leisten. Er nennt das ,, gradlinige Politik"!
Drei Pfeile auch in Frankreich . Eine Barijer Abteilung der sozialistischen Partei hat eine Werbefarte herausgegeben, die die drei Pfeile trägt und fie als Sinnbild bezeichnet für Propaganda, Erziehung, Erholung". Die Karte foſtet einen Franken.
Die rechtsbürgerliche Regierung Norwegens hat das Einreisegesuch Trogtis abge= lehnt.
Japan greift weiter. Nach einer chinesischen Mitteilung sind japanische Offiziere nach Tibet abgereist.
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