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balbigen deutschen Einmarsch zu rechnen sei. Verweise man demgegenüber auf die Ent­waffnung Deutschlands , so erhalte man die Ant­wort: Deutschland habe trotz der Entwaffnung heimlich aufgerüstet und unterhalte eine Millionen­

armee.

Die DAZ." möchte für diesen Glauben unserer Nachbarn die Tätigkeit der bösen ,, Pazifisten" verantwortlich machen, die im Auslande angeblich Berleumdungen über Deutschland verbreiten. Aber warum in die Ferne schweifen? Siehe, die Er­flärung liegt so nah: Hat die ,, DA3." niemals etwas von den uniformierten Stahlhelm= aufmärschen gelesen, die immer möglichst nahe an die deutsche Grenze verlegt wurden? Glaubt sie, daß Photographien dieser wie der Braunhembenparaden auf die Repro­duktion in der Hugenberg- Presse beschränkt bleiben und nicht auch jenseits der Grenze bekannt werden? Hat die DAZ." schließlich gewisse Generals= reden von sehr autoritativer Stelle nicht gelesen? Die ,, DA3." predigt vergeblich die Fahndung auf angebliche ,, Landesverräter". Wenn es Landesverrat ist, vor den Nachbarvölkern den Glauben an ein friegerisches, heimlich aufrüstendes Deutschland zu erwecken, dann sitzen die Landes­verräter ganz anderswo als bei den Pazifisten!

Nazi- Wirtschaft Auszehrung in Anhalt

Eigener Bericht des, Vorwärts"

Dessau , 30. November.

In der Generalaussprache des An­haltischen Landtags über den Staatshaus­halt kam es zu stürmischen Auseinander­jetungen. Der frühere Ministerpräsident Deist ( S03.) stellte fest, daß Anhalt heute als Folge der nationalsozialistischen Parteiwirtschaft sozusagen an Aus­zehrung leide. Abgeordneter Paulid( Soz.) erklärte, daß das Verbot der gesamten sozialdemo­fratischen Presse Anhalts durch die Regierung Freyberg nur den Zweck habe, eine kritische Be­richterstattung über die Etatsberatung zu ver­hindern.

Minifter Dr. Knorr hat Dedungsvorschläge für das Defizit vorgelegt. Ein Sonderein­schlag in den staatlichen Forsten foll 1,25 Millionen Mark erbringen. Den Wert­papierbestand der Staatskaffe will man mit 525 000 Mark losschlagen und dazu eine Anleihe bei der Landesbrandkasse in Höhe von 600 000 Mart aufnehmen, Bon der Schlacht­steuer erhofft man einen Betrag von 400 000 Mark und durch das Rollsystem" bei der Gehaltszahlung soll eine faffenmäßige Ent­laftung um 400 000 Mart geschaffen werden.

Mißbrauchte Kinder

Harzburger Unrat

Von zwei verschiedenen höheren Schulen in Charlottenburg brachten unsere Kinder heute den folgenden Aufruf mit nach Hause, der dort und wahrscheinlich in weiteren höheren Lehranstalten Berlins an die Schüler verteilt worden ist:

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An die deutschbewußte Schülerschaft auf den höheren Schulen und Berufsschulen!

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Der Wahlkampf liegt hinter uns. Fast die Hälfte des gesamten deutschen Volkes hat sich für den Wiederaufbau eines nationalen selbstbewußten Vaterlandes entschieden. Die Fronten sind ge­klärt. Hier das nationale Deutschland dort die Landesverräter und Deserteure des Margismus. Das deutsche Volk hat entschieden die kulturzerseßende, marristische Re­gierung, die Deutschland in 13 Jahren an den Rand des Abgrundes gebracht hat und die uns 6 Millionen Arbeitslose und unzählige Verord­nungen zur Vergrößerung der Not bescheert hat, abgelehnt. Auch die Jugend soll jetzt ihr Urteil fällen. Für die Nutznießer der Korruption, die jetzt auf der Straße mit hocherhobenen zusammengeballten Fäusten her­umlaufen, damit feiner sieht, wieviel sie von Stlarets bekommen haben oder für ein kom­mendes Deutschland der Freiheit, der Ehre und des Rechts. Der deutschbewußte, attive, natio­nale Schülerbund Charlottenburgs , die Natio­nale Kampfgruppe", NKG., ruft euch auf zum Kampf gegen Bolschewismus und De. motratie.

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Gegen: den landesverräterischen Marrismus, den Mordterror der Moskaujünger, die Bürger­kriegsgarden der Wellblechfront.

Für: ein freies Vaterland, deutsche Ehre und deutsches Recht, Wehrhoheit.

Deutsche Schüler, reiht euch ein in die Front des neuen Deutschland , kämpft mit uns für deutschen Geist und nationale Lehrkräfte auf den Schulen! Wir sind nicht parteipolitisch einge­

ſtellt, sondern ſtehen einzig und allein auf dem

Boden der Nationalen Opposition", wie sie in Harzburg gegründet wurde und heute noch marschiert. Wir bieten unseren Mitgliedern, ohne jeglichen Beitrag eine her­vorragende Ausbildung im Wehrsport und im Winter eine politische Schulung durch Arbeitsgemeinschaften.

Meldungen sind zu richten an: Wilhelm Brandt, Berlin- Westend, Ahornallee 14. ,, Nationale Kampfgruppe".

Besser tonnte sich ber noch immer marschie▪ rende" Geist von Harzburg wirklich nicht offen­baren als in dieser unverschämten Epistel zum Mißbrauch, von. Schulkindern. Aber ist wirklich

Nazis auf der Flucht vor der Justiz

Aus Schleswig- Holstein wird uns geschrieben: Die Flucht von 3 SS. Leuten während der Sondergerichtsverhandlung in Altona , wo sie sich wegen der Handgranatenanschläge in der Wahlnacht zum 1. August zu verantworten hatten, ist zwar von der gesamten Presse berichtet, in der Deffentlichkeit jedoch in ihrer symptomatischen Be deutung kaum erkannt worden. Der Leser sieht in solcher Flucht in der Regel eine Sensation und denkt: Weit kommen sie ja doch nicht. Tatsächlich hat man es jedoch bei dieser Flucht mit einem sehr ernsthaften Symptom für die schwindende Rechtssicherheit in Deutschland zu tun. Handelt es sich hier doch keineswegs um Einzelfälle, sondern planmäßig vorbereitete Af= tionen der NSDAP . oder ihrer Unter­gruppen mit dem Ziel, die an den mannigfachen Roheitsdelikten beteiligten Nationalsozialisten der Strafvollstreckung wie der Strafverfolgung zu entziehen. Man bedenke weiter, daß Altona nicht nur drei SA. - Leute geflüchtet find, sondern daß sieben auf der Anklagebant überhaupt fehlten, meil sie nicht aufzufinden waren. Daß es sich in Altona nicht um Einzelfälle handelt, sei an Hand von Beispielen aus Schleswig- Holstein bewiesen, wo sich die meisten an den schweren Ausschreitungen beteiligten Nationalsozialisten der Bestrafung durch die Flucht zu entziehen wußten.

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So war, nach dem Sturm auf das Gewerk­schaftshaus in Edernförde, bei dem zwei Land­arbeiter erstochen wurden, der am schwersten belastete SA.- Mann schon wenige Tage später verschwunden.

Wo bleibt die Gleichheit des Rechts?

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ging es mit einem erheblich verlegten SA. Mann Gigl, den die Nazis in der Presse immer als Kronzeugen gegen das Reichsbanner hinstellten. Als demgegenüber das Reichsbanner wiederholt darauf hinwies, daß G. sich als Wander­bursche ohne Uniform an dem Naziaufzug beteiligt habe und daher vermutlich von seinen eigenen Kameraden verlegt worden sei, war auch dieser Kronzeuge eines Tages fpurlos verschwun den aus dem Krankenhaus, als seine Vernehmung gerade bevorstand. Dabei konnte er sich seinerzeit ohne fremde Hilfe nicht fortbewegen.

Bezeichnend war allerdings, daß der national­fozialistische Kreisleiter einige Zeit vorher dem Verschwundenen einen Besuch abgestattet hatte. Die Nazis schienen also hier selbst befürchtet zu haben, daß aus einem Entlastungszeugen ein Be­lastungszeuge werden konnte. Nicht anders war es nach der Ermordung des Kameraden Jäger aus Dithmarschen . Auch hier ver­schwanden schon während des Sondergerichtspro­zesses zwei SA.- Leute, die schwere Zuchthaus­strafen erhielten. Aber auch die übrigen Verur teilten wußten sich der Strafvollstreckung zu ent­ziehen. Auf Fürsprache des Amtsvorstehers wurde ihr Strafantritt mit Rücksicht auf die Ernte furze Zeit hinausgeschoben. Nach der Ernte aber waren alle Verurteilten ebenfalls verschwunden bis auf einen und dieser hatte - Bewährungsfrist.

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Gefaßt ist von den Geflüchteten bisher feiner. Die SS.- Leute könnten sich jedoch nicht monatelang verborgen halten, wenn ihnen nicht auf den Gütern in Medlenburg und Oldenburg oder in den hinreichend bekannten

Nazimörders Glück

Und das Versagen der Polizei

Eigener Bericht des Vorwärts"

Dresden , 30. November.

Der Sächsische Landtag beschäftigte sich am Dienstag auf Grund eines fozialdemokratischen Antrags mit dem Fall des Nationalsozialisten Henhich, der vor einiger Zeit in Dresden unter recht merkwürdigen Umständen spurlos verschwand und an dem wahrscheinlich ein Fememord verübt worden ist.

Abgeordneter Geifer( S03.) fritisierte in sehr scharfer Weise das Verhalten des untersuchenden Polizeibeamten. Hentsch, der SA.- Truppführer war, wurde am 4. November, abends 11 Uhr, von dem Sturmführer Schenk vor ein Restaurant be­stellt und ist seitdem spurlos verschwunden. Als Schenk von der Polizei vernommen wurde, er­flärte er, er wisse, daß Henzsch von einem anderen einen Auftrag bekommen habe. Er könne aber darüber ohne Genehmigung des nationalsozia­listischen Landstagsabgeordneten Killinger nicht aussagen. Er telephonierte dann mit Killinger und erklärte, dem Unbekannten sei die Genehmi­gung zur Aussage gegeben worden. Später telephonierte Schent in Gegenwart des unter­suchenden Kriminalrats Bogel angeblich mit dem Unbekannten und teilte diesem Unbekannten am Telephon mit, daß er in einer halben Stunde bei ihm sein würde.

Darauf fuhren Schent, Kriminalrat Bogel und ein anderer Polizeibeamter mit einem. Auto

eine ,, politische Schulung" unwissender Kinder unter Benutzung derart verleumderischer und ver= hegender Argumente erlaubt?! Joachim von Bülow.

Vor dem Wohlfahrtsamt

Vor dem Wohlfahrtsamt in der Körnerstraße tam es heute vormittag zu Erwerbslosendemon­strationen. Es hatten sich etwa 500 Personen an­gesammelt, die im Chor ,, Hunger" riefen. Als die Lage bedrohlich zu werden schien, wurde das Ueberfallkommando alarmiert. Die Auszahlungen mußten eine Zeitlang unterbrochen werden. Die Demonstration wurde ohne Zwischenfälle aufgelöst. Das Wohlfahrtsamt erhielt Polizeischutz.

Wieder Schüler vermißt Und keine Spur von dem Gymnasiasten

Die Kriminalpolizei beschäftigte sich abermals mit dem seltsamen Verschwinden eines Kindes. Es handelt sich um den zwölfjährigen Willi Ka B aus der Alexandrinenstraße 7.

Der Junge verließ vor 10 Tagen in den Nach­mittagsstunden die Wohnung seiner Mutter in der Alexandrinenstraße 7; er ist von diesem Augenblick an spurlos verschwunden. Der Schüler war mit einer Marengojade, schwarzen, kurzen Hosen, langen, schwarzen Strümpfen und schwarzen Turn­

nach Tharandt , einer fleinen Stadt bei Dresden . Auf die Bitte Schenks fuhr das Auto aber nicht vor das Haus, in dem der Unbekannte angeblich wohnte. Der Kriminalrat ließ Schenk vielmehr allein in das Haus gehen. Wer nicht zurück­tehrte war Schent. Statt dessen trat ein anderer Mann aus dem Haus, der dem Kriminalrat erklärie, daß er Schent zwar fenne, ihn aber nicht in dem Hause gesehen habe. Da er sich in Widersprüche verwidelte, nahm der Kriminalrat den Mann mit nach Dresden . Um Schenk fümmerte er sich weiter nicht.

Er unterließ es auch, das Haus, in das Schenk gegangen war, zu durchsuchen. Seitdem ist Schenk verschwunden. Mit ihm sind zwei SA.­Leute verduftet, die ebenfalls im Verdacht stehen, an dem Verschwinden des Hentzsch mitschuldig zu sein und die aufgefordert waren, auf dem Polizei­präsidium zu einer Bernehmung zu erscheinen.

Der Minister des Innern, Richter, erklärte, daß er über den Fall nicht unterrichtet sei. Der Land­tag nahm einstimmig einen Antrag an, in dem die Regierung ersucht wird, die Polizeibehörden anzuweisen, daß fie den gesamten Apparat zur Aufklärung des Vorfalles einsehen soll. Mit den Stimmen der Linken wurde ferner ein Antrag angenommen, der von der Regierung die Aus­schaltung nationalsozialistischer Beamter von der Untersuchung fordert.

schuhen bekleidet. Als Kopfbedeckung trug er eine Bastenmüze.

Die Nachforschungen der Polizei nach dem gleichfalls verschwundenen fünfzehnjährigen Gym­nasiasten Reinhart Lange aus der Mariannen­straße in Lichterfelde sind bisher ergebnislos ge= blieben. Wie bekannt wird, hielt sich der Ver­mißte häufig in Kreisen der Hitlerjugend auf, obgleich die Eltern sich immer wieder be= mühten, ihr Kind allen politischen Einflüssen fern­zuhalten.

Haussammlungen

Neue Winterhilfe- Aktion

Die Haussammlungen werden für die Berliner Winterhilfe durch die ehrenamtlichen Samm­ler der anerkannten Wohlfahrtsverbände aller

Richtungen durchgeführt. Es stehen 2000 bis

2500 Sammler und Sammlerinnen zur Ver­

fügung. Jebem Sammler sind bestimmte Straßen und Häuser als Sammelgebiet zugewiesen. Nur in einigen Kolonien der Außenbezirke wird nicht gesammelt. Jeder Helfer hat einen persönlichen, polizeilich abgestempelten blauen Ausweis mit Nummer; die gleiche Nummer trägt der blaue Streifen, mit dem die Sammelbüchsen beklebt find.

Die Sammler verteilen an den Tagen vor der eigentlichen Sammlung Wurfzettel in den Häusern, die auf die Sammlung aufmerksam machen. Gleichzeitig bringen die Sammler

ed

SA. Heimen Braunschweigs Unter­schlupf gewährt würde. Daß in diesen national­sozialistisch regierten Ländern besonderer Eifer auf die Erfassung flüchtiger SA.- Leute verwendet würde, ist kaum anzunehmen. Wenn das tatsäch­lich einmal passiert, wie fürzlich in Eutin , so schickt ein nationalsozialistischer Regierungspräsi­dent den Polizeiverwalter furzerhand in 3wangs urlaub. Es kann jedenfalls nach alledem- ähn­liche Beispiele lassen sich sicher auch aus anderen Gebieten bringen kein Zweifel darüber be= stehen, daß die NSDAP . ihren von der Justiz bedrohten Anhängern bei der Flucht wie dem Ver­bergen Hilfe leistet. Der Nazianwalt Freisler deklamierte zwar während des Altonaer Prozesses: ,, Der SS .- Mann steht für sein Handeln ein". Aber das sind genau so leere Worte wie die des Standartenführers Moder, der dort ebenfalls er= flärte, er nehme alle Schuld auf sich, aber gleich­zeitig darauf hinwies, daß er als Reichstagsabge= ordneter immun sei!

Das Vertrauen breiter Volksschichten in die Justiz ist schon durch viele unverständliche Frei­sprüche gegen Nationalsozialisten starf erschüttert. Gelingt es den Strafverfolgungsbehörden aber nicht einmal, die tatsächlich verurteilten National­sozialisten ihrer Strafe zuzuführen, donn muß der legte Rest von Vertrauen in die Brüche gehen. Die oben dargelegten Umstände tragen aber außer­dem die Gefahr in sich, daß die Bolkskreise, die sich heute noch selbst einem als Unrecht emp­fundenen Spruch der Gerichte beugen, ebenfalls versuchen, sich der Gerechtigkeit" zu entziehen. Das aber würde in strafrechtlicher Hinsicht das vollendete Chaos bedeuten.

Sammellisten in die einzelnen Häuser. Diese Listen werden an den Sammeltagen wieder ab­geholt. Durch Briefwerbung wird in den Tagen vor der Sammlung die Erlaubnis von großen Büros, von großen Betrieben, Kinos, Theatern, Restaurants usw. eingeholt, um an den Sammeltagen für die Sammler. den Zutritt zu erhalten,

Gelbstmord eines Anwalts

In einem Hotel in der Dorotheenstraße erschos sich gestern abend der Rechtsanwalt und Notar Maximilian Treuzschler von Falkenstein aus Raftenburg. Was ihn in den Tod getrieben hat, steht noch nicht fest. von Falkenstein betreibt in Raftenburg eine größere Praris als Rechts­anwalt und Notar. Wie man hier weiß, soll es ihm in geschäftlicher Beziehung gut gehen.

Schwindel mit Dollars

Hamburg , 30. November.

Unter dem Verdacht, gewerbsmäßig falsche Zehn Dollar Noten vertrieben zu haben, wurden eine Polin, eine 32jährige, geschiedene Frau, und ein Amerikaner festgenommen.

Die Anzeige gegen fie ging von einem Hand­lungsgehilfen aus, dem die Frau Gewinnbeteili­gung zugesagt hatte.

Unterschlagungen entdeckt Warenhaus erheblich geschädigt Bon der Kriminalpolizei ist heute der Kauf­mann Karl R. wegen umfangreicher Betrügereien festgenommen worden.

R. war verschiedene Jahre in einer Büroabtei­lung eines großen Berliner Warenhauses tätig. Das Bertrauen, das ihm von der Firma entgegen­gebracht wurde, hat R. in der schwersten Weise mißbraucht. Er fälschte Rechnungen und Geschäfts­urkunden und kam auf diese Weise in den Besitz sehr hoher Beträge. Die betrügerischen Mani­pulationen waren so geschickt inszeniert, daß zu­nächst niemand etwas merkte. Vor einiger Zeit gab R. seine Stellung plöglich auf und gründete ein eigenes Geschäft. Die Geschäftsräume befanden sich in der Memeler Straße. Offenbar muß die plögliche Wohlhabenheit des Mannes seiner frühe­ren Firma zu Ohren gekommen sein. Man schöpfte Verdacht und bei einer genauen Revision wurden die Berfehlungen entbedt. Die Polizei wurde be­nachrichtigt und heute früh wurde R. in feiner Wohnung in der Schloßstraße in Steglitz ver­haftet. Er wird dem Vernehmungsrichter vor­geführt.

Bracht ernennt weiter! Bracht hat an Stelle des abgehalfterten Ministerialdirektors Dr. Peters den Ministerialdirektor Dr. Surén zum preußi schen Staatskommissar für die Regelung der Wohl­fahrtspflege mit Wirkung vom 1. Dezember 1932 ernannt.

Der Freistaat Irland hat als neuen General­gouverneur des Königs von England den Kolonial­marengroßhändler Donald Budley er. halten. Er hat im Aufstand 1916 eine Truppe gegen England geführt, wurde dafür de= portiert, später amnestiert und hat seinerzeit im irischen Parlament gegen den Vertrag mit Eng­land gestimmt.