Frankfurt a. M., 30. November. Die Beratung der Stadtverordnetenversammlung über die Winterhilfe war für die Frankfurter Kommunisten und Nationalsozia listen Veranlassung, sich wieder einmal durch Krach und Krawall hervorzutun. Im Sigungsaal machten Tribünenbefucher, besonders Frauen, lärmende Zurufe. Von der Tribüne herab versuchte man fommunistische Anklagereben zu halten, und die kommunistischen Stadtverordneten spendeten diesen Anklagereden Beifall. Auch die Nazis machten bei der Störung der Stadtverordnetenversamlung fräftig mit. Sie drohten zwei Redakteuren der sozialdemokratischen Volksstimme", sie von der Pressetribüne in den Saal zu werfen! Die Tribünen mußten geräumt merden; erst danach trat im Rathaus Ruhe ein.
In der Nähe des Rathauses war es zu einigen Aufläufen von Erwerbslosen unter kommunistischer Führung gekommen. Die Polizei verhinderte an einigen Stellen Ausschreitungen der Demonstranten und nahm 23 Personen vorläufig fest.
Nehmt euch der jungen Musiker an!
Die Krise, unter der die Welt seit 1½ Jahren seufzt, ist nicht nur eine der Politk und der Wirtschaft, sie ist auch eine Krise äußeren sozialen Gewissens.
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Musik in Not, Musiker in Not. Tausende erwerbslos und schlimmer als nur das: erwerbslos, obgleich hochbegabt. Die Phyfiologie lehrt, daß ein Organ, das nicht mehr zur Funktion herangezogen wird, verfümmert. Die Erfahrung lehrt, daß die künstlerische Fähigkeit unter ständigem Training wächst, im Schatten der Ruhe aber schwindet. Der Musiker bedarf zur Entfaltung seiner besseren Kräfte, die ja ihren Nährboden in Herz, Hirn, Gemüt und Nerven haben, des Kontakts mit der Deffentlichkeit. Nun ist gewiß das Konzertleben in Deutschland eingeschräntt, aber es schläft nicht und es stirbt auch nicht. Wohl sind seine Formen nach hundertjährigem Betrieb abgeschliffen, wohl ist der Inhalt seit Jahrzehnten der gleiche, und selten einmal modifiziert nach den Forderungen neuer, jugendhafter, problematischer, fruchtbarer Idee.
Die Fünfmächtekonferenz aber es wächst ja ein neues Geschlecht heran, dem
Der Ministerpräsident hatte am Dienstagabend in Gegenwart des Kriegsministers Paul Boncour eine dritte Unterredung mit dem Leiter der amerikanischen Abrüstungsdelegation Davis. Der ,, Petit Parifien" will wissen, daß dank der Ueberzeugungskraft Herriots und der
Die Witwe
zumindest die Kenntnis des Alten und Altbemährten immer wieder erschlossen werden muß. So erfüllt felbst ein traditionelles Programm sinfonischer oder solistischer Werke einen zeitgemfäßen Zweck auch für die Jugend.
Was geschieht aber seit Jahren vor den Augen der Welt, die das Wort von der sozialen Gesinnung und der wirtschaftlichen Not so dick im Munde führt? Wie hilft der Starke dem Schwachen? Denten wir nicht an jene schon verpönte und unpopuläre Art der Armenunterstützung, die den ehrlichen Namen Wohltätigkeitsfonzert führt. Die 10 Mart, die da ein einzelner, im Unglüd noch Bevorzugter erhält, erhalten ihn knapp drei Tage. Und wer ein wirklicher Künstler ist, der spielt und singt lieber, um dann zu hungern, als daß er drei Tage satt zu effen hat und andere für ihn musizieren.
- Es gibt unendlich viele Sänger, Pianisten, Geiger, Kapellmeister in Deutschland , die kein festes, ja nicht einmal mehr ein lockeres Eintommen haben, obgleich sie Gutes, ja Prachtvolles
leisten könnten. Der Grund: es ruft sie feiner, es regt sie feiner an, sie laufen sich bei Agenturen die Sohlen wund, schreiben sich die Finger blutig, rufen nach Arbeit und finden teine. Man wird fagen, das sei das Schicksal von Millionen. Ein Unterschied ist da. Es handelt sich oft um qualitativ hochstehende Musiker, die einen Platz unter der Sonne des Ruhmes haben tönnten, wenn andere ihnen einmal Platz machen würden. Aber seht euch die Programme der Männer an, die heute noch werbende Kraft haben, und die es riskieren dürfen, einen begabten unbekannten Künster ,, starten" zu lassen. Ihr findet seit Jahren in allen Konzerten der Orchester- und Chorführer stets die gleichen Namen. Es gibt angeblich nur ein oder zwei Soprane für die Missa solemnis, nur ein oder zwei Evangelisten, mur zwei oder drei Solisten für die Alt- Rhapsodie, mur einen Jesus der Passionen, nur zwei oder drei, die ein modernes, zwei andere, die ein klassisches Geigen oder Klavierkonzert beherrschen in Deutsch land . Ist unter den Hunderten, die vorsingen, feiner einmal würdig, herausgestellt zu werden? Wir leiden an Atrophie des sozialen Gewissens- die tausend, die da strebend sich bemühen, ohne erhört und erlöst zu sein, werden also nicht herangelassen an den Quell der Gnade. Zwei Duzend füllen den Markt. Es ist ja so bequem.
Diesen Un- Berühmten, Un- Bemühten aber blüht ein anderes Glück. Nehmen wir an, daß der Star- Tenor aus Wien oder München geholt werden muß und für Konzert- und Generalproben plus Spesen 1000 Mark erhält, so würde das der bescheidene Hiergeborene für den zehnten Teil des Honorars machen. Da aber kommt die soziale Gesinnung der Konzertgeber aus dem Hinterhalt und spricht:„ wir engagieren Dich, wenn du zahlst". Die Ehre und der Ruhm, überhaupt zu fonzertieren, genannt zu werden, ist ein paar Hungerwochen wert. Noch einmal wird im Bereich der Entrechteten eine Auswahl getroffen: die Zahlenden werden herausgestellt. Das ist un= würdig und geschieht alle Woche dennoch.
Ich will nicht von der Oper sprechen. Da sind die Stars noch manchen Golddukaten wert. Aber
ob es in allen Fällen, die uns begegnen, dringend notwendig ist, den Gast für teures Geld zu holen und den fest und billig Angestellten hintanzusetzen? Ja, ja, ein Star- Ensemble zieht", zieht Publikum an. Aber ist ein Ensemble von hochwertigen, noch nicht als prominent geächteten Künstlern nicht erziehbarer? In dieser Notzeit ist nichts vollendet, es heißt an allen Stellen ein Auge, ein Ohr zudrücken. Nur in der Oper soll nun auf einmal die ,, Vollendung" das Primat aller Ansprüche sein?
Wie ein Nichts aber wirkt all dies gegen das Gebahren der Operettenhäuser. Der Star erhält 600 bis 1000 Mark pro Abend, der Chargenſpieler 20 bis 50, der Chorsänger 2 bis 5 Marf. Eine Differenz der Zahlen wie der menschlich- künstlerischen, republikanischen- sozialen Gesinnung. Schwacher Trost, daß bei der zehnten Aufführung die 1000 Mark für die Prominenz genau so fehlen wie die 1 Mark für die Statisten. Hinter den Massen der Chorfänger und Orchestermusiker aber stehen mächtige Verbände. Wir haben Tarifverträge, find organisiert. Auch die Organisierten nehmen an, was sich bietet Notstand. Und dieser Stand wird ausgenutzt. Es passiert, daß 4 Wochen lang 50 Orchestermusiker täglich 4 bis 6 Stunden proben, ohne einen Pfennig zu erhalten. Es passiert, daß 250 Menschen( meist Erwerbslose) zum Borsingen aufgefordert werden, ohne daß man ihnen das Fahrgeld ersetzt. Es ge= schieht, daß ein Genossenschaftler einen Vertrag unterschreibt, nach dem er 50mal gratis spielen und singen muß, um sich dadurch das Recht zu erwirten, in der Provinz gegen Bezahlung weiterzuspielen. Bis dahin darf er hungern. Es geschieht, daß unter 10 gleichwertigen Bewerbern um eine ,, Rolle", die in Dresden oder München oder Wien fest Engagierte das Rennen macht, nicht die stellungslose Berlinerin. Wir sind das Volk der Verbände und Organisationen, das Volk der Musiker, Ethifer, Moralisten. Wir blähen unser tünstlerisches Gewissen künstlich auf. Wir sind mort- abergläubisch und beugen uns blind autoritativen Namen. Wir führen das Schlagwort von der sozialen Not im Munde und handeln nicht danach. Wir gehen zugrunde an der Atropie des sozialen Gewissens.
,, Na, immer noch kein neuer Mann?" ,, Nein, aber denk mal: gestern hat mir geträumt, mein Seeliger wäre wiedergekommen!"
Berständigungsbereitschaft Davis' eine Annäherung der beiden Standpunkte erfolgt ist. Der ,, Excelsior" betont jedoch, daß keine prinzipielle Einigung zwischen Frankreich und Amerika über die Behandlung der Gleichberechtigungsfrage erzielt fei.
Die drei Unterredungen zwischen Herriot und Davis hätten den Charakter gegenseitiger Informationen. Sie griffen in teiner Weise den Berhandlungen der Fünfmächtekonferenz voraus. Nach dem„ Matin" wird Herriot am Freitag oder Sonnabend nach Genf reisen, da Macdonald sein Erscheinen endgültig zugefagt hat.
Ohne Deutschland keine Abrüstung London , 30. November.
Im Oberhaus erklärte Lord Cecil in der Abrüstungsdebatte, daß die Gleichheit des Rüstungsstatus nicht durch Aufrüstung Deutsch lands , sondern nur durch Abrüstung der anderen erreicht werden müßte. Nur die Annahme dieses Prinzips eröffne einen Weg zu einem erfolgreichen Abschluß der Abrüstungsfonferenz.
Lord Hailsham erklärte im Namen der Regierung, diese glaube nicht. daß die Abrüstung mirksam und zufriedenstellend durchgeführt werden fönne, wenn Deutschland der Abrüftungskonferenz fernbleibe.
,, Der Orlow"
Atrium
Primus- Palast
Das Ereignis des Abends war die Vorführung des ersten Konzertfilms der Aafa. Die ernſte Mufitpflege im Kino wird damit zur Tatsache, der erste Bersuch ist glänzend gelungen. Prof. Bruno Walter dirigiert die Oberon- Ouvertüre mit dem Philharmonischen Orchester. Die Klangwirkung fam gut heraus, der Zuschauer hatte außerdem den Vorteil, daß er den Diregenten und das Orchester viel genauer verfolgen fonnte als etwa im Konzertsaal.
Dann kam der übliche Operettentonfilm. Die etwas friminell aufgeplusterte, sentimental ver= brämte Geschichte des berühmten russischen Kronjuwels Orlow hat bereits als Operette mit der guten Musik von Bruno Granichstaedten sich ausgewirkt. Dann wurde sie uns als stummer Film serviert, und nun kommt sie wieder mit der ursprünglichen Mufit als Tonfilm. Alles an dem Film ist schon dagewesen. Mag Neufeld be= gnügte sich damit, erprobte Wirkungen zu wiederholen. Liane Haid spielt zum rten Mal dieselbe Rolle als Star. Iwan Petropich ist wieder der russische Arbeiter, der sich als Großfürst und Besizer des Orlom entpuppt. Eine Gaunerbande bringt etwas Leben in die lyrisch- stockende Handlung. Victor de Kowa und Mar Gülsdorff bilden das deutsche Element, ersterer start übertreibend, lezterer als leichtkomischer Alter auf Liebespfaden. Sonst noch ein paar gute Chargen. Aber was soll uns dieser ganze Plunder von wieder aufgetakelten Großfürsten, von Starallüren, von Balaleikagezitter?
Rundfunkwende?
Ein guter Tag
I.
Es geschehen Zeichen und Wunder. Beide Berliner Rundfunksender schienen gestern sich zurückzubefinnen auf ihre immerhin nicht ruhmloſe Vergangenheit, in der sie den Ehrgeiz besaßen, verbunden zu sein mit ihren Hörern, sie zu verstehen in ihren Leiden und ihren Freuden. Berlin brachte in der Bücherstunde eine Aussprache
Explosion im Bergwert über bas Buch„ Betrogene Jugend" von Albert
Sechs Arbeiter getötet Eigener Bericht des Vorwärts" Belgrad , 30. November.
In einem Bergwerf in der Nähe von Laibach ereignete fich ein schweres Explosionsunglüd. Ein Benzintank explodierte. Sechs Arbeiter wurden getötet, drei lebensgefährlich verletzt.
Ein anderer Grigor Sinomjer soll durch seinen Tod die Falschmeldung vom Sterben seines weltbekannten Namensbruders verschuldet haben.
Lamm unter dem Titel Jugend ohne Jugend". Was aus den Darlegungen des Autors, des jugendlichen Erwerbslosen und des Wohlfahrtspflegers, sich ergab, war feine literarische Buchbesprechung. Dem Hörer dargestellt wurde die Wirklichkeit, aus der dieses Buch als Notschrei aufstieg, die Welt, in der Hunderttausende leben müssen ohne Lebensraum, ohne Lebensrecht. Der junge Mensch in den Wachstumsjahren ist ein starker Effer; die notleidende Familie sieht bald in ihm den Vielfraß. Die Spannung wächst zu dunkler Verzweiflung, bis sie eines Tages in einem endgültigen Krach explodiert. Dann geht der Jugendliche von zu
UT. Kürfürstendamm
Die Erzherzöge aus dem Hause Habsburg hatten ein vielbeachtetes Talent, Liebesromane zu er leben. Da den hohen Herrschaften die muffige Hofatmosphäre nicht zusagte, fanden viele Freude daran, Privatmann zu werden. Dieser Verzicht auf Würden wegen der geliebten Frau war einst der Vorwurf zu rührenden" Kitschfilmen. Heute zieht man dieselbe Sache historisch auf, um die Monarchie einem filmfeligen Publikum schmackhaft zu machen.
Hause fort. Wenn er Glüd hat, erhöht sich seine Das Geheimnis um Johann Orth Unterstügung nun auf 9 Mart pro Woche, wieder zu wenig, um die Schlafstelle zu bezahlen und sich satt zu essen. Der Weg nach unten beginnt. Die Sehnsucht nach einer fleinen Freude verleitet manchen zum Diebstahl einer an sich unbedeutenden Sache. Aber der erste Schritt führt meiter; denn der Jugendliche, der keine Zukunft vor sich sieht, verliert die Hemmungen vor ungefeßlichen Handlungen. Die Tagesheime, die in Berlin früher von morgens bis 5 Uhr nachmittags den Jugendlichen offen standen, wurden jetzt geschlossen. Im günstigsten Fall ein Bierteljahr lang täglich drei Stunden Unterricht das ist kein Ersatz dafür; denn diese Heime waren für die Arbeitslosen oft die einzige Heimat; viele von ihnen hatten nicht einmal ein Nachtlager. Nach 5 Uhr begann dann die schlimme Zeit: man drückte sich auf den Straßen, auf den Rummelplägen umher. Dann kam es zu Straftaten. Das erschütternde Gespräch schloß nicht mit einer auf Optimismus ladierten Normalformel. Es endete als offene Frage, als Appell an alle.
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In der„ Stunde der Arbeit" der Deutschen Welle wurde ein ähnliches Thema be= handelt ,, Akten und Menschen" hieß das Dreigespräch, in dem ein Wohlfahrtsbeamter, eine Fürsorgerin und ein Fürsorger sich über ihre Arbeit unterhielten. Man begriff aus der Unterhaltung dieser drei Menschen, wie unaussprechlich schwer ihre Arbeit ist, die sie immer wieder so vielen Hilfsbedürftigen hilflos gegenüberstellt. Der Abbau der Angestellten in den Wohlfahrtsämtern hat die Katastrophe verschärft; die spärlichen Mittel werden oft nicht einmal gerecht verteilt, weil vielfach nur noch eine rein schematische Be= handlung der einzelnen Fälle möglich war. Das ist nicht die Schuld der Angestellten, die die Not der von ihnen Betreuten manchmal nur zu gut begreifen; viele von ihnen stammen felbst aus den Kreisen der langjährig Arbeitslosen und sind. nur auf tägliche Kündigung angestellt. Auch in dieser Unterhaltung zeigte sich ungeschminkte Birklichkeit. Der Zentralverband der An= gestellten wird in seiner Fachzeitschrift Der Behörden- Angestellte" den ausführlichen Tert des interessanten Gesprächs veröffentlichen.
Noch eine weitere bemerkenswerte Sendung gab es an diesem denkwürdigen Funktag: im 3eitdienst" brachte der Hauptschriftleiter des Draht losen Dienstes, Dr. Hans Frigsche, eine mirflich objektive Zeitungsschau.
,, Alarm im Arbeitslager". Dienstagabend murde im ausverkauften Barmer Theater in Anwesenheit des Autors und unter der straffen und feffelnden Regie des Intendanten Paul Smolny das neueste und gegenwartserfüllte Bühnenwerf von Peter Martin 2ampel mit vollstem Erfolg uraufgeführt. Alarm im Arbeitslager" ist ein zeitdokumentarisches Reportatgeftüd und ein Befenntnisruf für die Ideen des freiwilligen Arbeitsdienstes und zugleich eine vernichtende Abrechnung mit der terroristischen Haß- Ideologie der Kommunisten.
So erzählt man jetzt, daß Erzherzog Salvator , beinahe Herrscher von Bulgarien geworden wäre, menn Kaiser Franz Joseph es nur geduldet hätte. Aber da der Kaiser mit Rußland nicht kollidieren mill, muß der tatendurstige Erzherzog samt Freun deskreis verzichten. Der Kronprinz erschießt sich ( eine höchst eigenmächtige Erklärung des Dramas auf Schloß Menerling), der Erzherzog nimmt den Namen Orth an, heiratet die Soubrette Milly Stubel, sticht mit der Santa Margaritta in See, ohne Südamerika zu erreichen.
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Selbst der helle Glorienschein dieses Filmmanuskripts wird den denkenden Menschen nicht blenden können. Der bekommt keine Sehnsucht nach diesem System, unter dem die jungen Leute jeden persönlichen Ehrgeiz und rein privaten Machtanspruch für die Größe des Vaterlandes" befriedigen möchten und die alten Herrschaften jeden Widerspruch gegen ihre persönliche Meinung als ,, Landesverrat" brandmarfen. Und dazwischen, als Vertreter der Erbmonarchie der alte Franz Joseph , der schon lange gestorben war und es nur nicht mußte, weil seine Ratgeber es ihm noch nicht mitgeteilt hatten.
Dr. Willy Wolff führt eine sehr kultivierte Regie. Karl Ludwig Diehl als Johann Orth, Paul Wegener als ruffischer Botschafter und Paul Otto als Franz Joseph bieten Glanzleistungen. Dagegen fallen die Damen ab; denn Ellen Richter hat eine störend ungeeignete Stimme und Gretl Theimer ist zu überzuckerte, mesenlose Blondheit. e. b.
Operetten- und Opernkonzession. Es war hier gesagt worden, daß im Nollendorftheater dem Nonzeffionär teine Erlaubnis zu Opernaufführungen gegeben wurde. In Wirklichkeit hat der Direktor feinen dahingehenden Antrag zurüdgezogen.
Das Lied der Zeit." Sonntag, vorm. 11.30 Uhr, bringen Ernst Busch und Hanns Eisler im Mozartfaal zu populären Preisen Balladen, Chansons von Bert Brecht , Traven, Julian v. Arent, Tucholski usw. unter dem Gesamttitel: Das Sied der Zeit" zum Vor trag. Der Reinertrag ist für die entlassenen BVG.Angestellten bestimmt.
Liliom für Rosemarie. Hans Albers und das Theater im Admiralspala st haben zusammen mit allen bei den Aufführungen von Biliom" tätigen Künstlern beschlossen, den Gesamtertrag der Vorstellung bom 12. Dezember zugunsten der fleinen Rosemarie Bobbien zu spenden.
Der Berliner Toutünstler- Verein" beranstaltet Sonnabend bei Stroll wiederum ein Mufifantenfest zum Besten seiner Silfs- und Unterstützungskasse. Nach dem Konzert, bei dem hervorragende Kräfte mitwirken, findet Ball statt.