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Londoner   Bezirksparteitag

Labour als Minderheit in der Kommunalverwaltung

Eigener Bericht des ,, Vorwärts"

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London  , 30. November.

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In ausgezeichnetem Einvernehmen zwischen Barteileitung und Delegierten ist der diesjährige Parteitag der Londoner Arbeiter partei der politischen Vertretung der Ar­beiterschaft in der größten Stadt der Welt zu Ende gegangen. Nebst organisatorischen Fragen mar die Tagesordnung unmittelbar auf die ge= meindepolitischen Aufgaben eingestellt. In organisatorischer Hinsicht wurde ohne Erfolg ein Borstoß gegen die Bestimmung in der Ge­schäftsordnung unternommen, die nationale und internationale Fragen nur unter Zustimmung des Londoner Parteivorstandes zur Debatte zuläßt. Die Antwort lautete, daß diese Fragen auf den Barteitag der Gesamt partei gehören. Es wäre unzulässig, aus dem lokalen Parteitag einen mit dem Gesamtparteitag fonfurrierenden zu machen.

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In den Berichten und Beschlüssen zur Woh­nungspolitit, zu den Schul- und Wohlfahrtsfragen sowie zur Mitarbeit an der Hilfsbedürftig­feitsprüfung in der Arbeitslosenfürsorge fam die ganze Schwere der Wirtschaftskrise und die Lage der Labour- Stadtverordneten Minderheit in der Stadtverwaltung und noch unter einer reaktionären Regierung zum Aus­druck. Die jetzt besonders schwere Stellung als Minderheit stammt von den Londoner   Gemeinde­ratswahlen her, die unmittelbar nach den für die Labour Party   so verhängnisvollen Parlaments­wahlen vom 27. Ottober 1931 stattfanden. Die Zahl der Arbeiterstadtverordneten ging von 459 ( 1928) auf 257 zurück, die Stimmenzahl von 253 738 auf 198 609. Aber vier Nachwahlen in verschiedenen Londoner   Bezirken im Laufe des letzten Jahres haben den Unsch wung zugunsten der Arbeiterpartei angekündigt. Bei den jüngsten Gemeindewahlen vom 1. November im übrigen England war nun die Arbeiterpartei die ein­zige gewinnende Partei. Die Londoner  Partei sieht nun mit um so größerer Zuversicht ihrem eigenen Wahlkampf im März nächsten Jahres entgegen, als ihre Mitglieder zahlen dauernd steigen, im letzten Be­richtsjahr von 208 798 auf 213 261 Mitglieder.

Parlament entscheidet Schuldenfrage vor der Kammer

Eigener Bericht des Vormärts" Paris  , 30. November. Herriot   erklärte vor dem Finanzausschuß und Bor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer, daß er nähere Auskünfte über die Haltung Frantreichs in der Schulbenfrage nicht geben tönne, weil die Berhandlungen mit USA  . noch nicht abgeschlossen find. Er sei aber bereit, die Angelgenheit noch por

Bei dieser Unterzeichnung hat Domgalemsti ein Schreiben überreicht, morin die Sowjetregierung nochmals Rumänien   den Abschluß eines Nicht­angriffspattes mit Rußland   noch für die nächsten vier Monate antietet. Alles, worüber sich Lit­ winow   und Cadère bereits geeinigt hatten, soll drinstehen, nur das von Cadère vorgeschlagene Schlußprotokoll nicht, das eine Anerkennung des rumänischen Besitzrechtes an Bessarabien  enthält.

Sowjetradio gegen Polen   eingestellt

Als erste Wirkung des schon ratifizierten polnisch- russischen Nichtangriffspakt sind die in polnischer Sprache gehaltenen Propaganda­sendungen aus Riem eingestellt worden. Diese Sendungen waren von der Komintern veranstaltet.

Die Verfolgung der Weißrussen

Warschau, 30. November.

In Wilna   wurde der frühere Sejmabgeordnete und Führer der weißrussischen weißrussischen Minderheit Tarasztjewicz wegen angeblich hochverräte. rischer Tätigkeit zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Anklageschrift zufolge soll Tarasztjewicz mit Hilfe deutscher und bolfchemisti­scher Stellen und Gelder versucht haben, geheime weißrussische Kampforganisationen in Polen   zu gründen. Tarasztjewicz war bereits einmal zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden.

Oberfaschist geflogen

August Turati ausgeschlossen

Rom  , 30. November.

Der Abg. August Turati ist, wie partei­amtlich mitgeteilt wird, vom Parteisekretär Starace   für unbestimmte Zeit mit der Strafe der Suspension von allen Aemtern belegt worden. Als Grund wird angegeben, daß er in einigen Privatbriefen, die der Deffentlichkeit bekannt wurden, Ausdrücke gebraucht habe, die besonders für einen Inhaber faschistischer Aemter unzulässig seien.

Turati war im Dezember 1929 als Nachfolger Farinaccis Sekretär der Faschistenpartei ge= morben und blieb bas bis Ottober 1930. Er wurde von Giuriati abgelöst. Turati war auch Präsident des Olympischen Komitees und Mitglied des Großen Faschistenrates und General. leutnant der Faschistenmiliz. Die Suspension schließt den zeitweiligen Ausschluß aus der Partei ein. Alle Aemter, die Turati noch in diesem Jahr bekleidete, hat er jedoch bereits zu Beginn dieses Herbstes niedergelegt, was ihm wohl infolge verschiedener Berfehlungen Don höherer Stelle nahegelegt worden war.

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Staatsanwalt und Götz

Zum Einstellungsbeschluß des Dessauer Staatsanwalts

W us stodepn

EINSTELLUNGS BESCHLUSS

DIE WORTE, SCHMEISST DIE SCHWEINE RAUS!" HABEN DENSELBEN SINN WIE DIE BE­KANNTEN WORTE DES GOTZ VON BERLICHINGEN. AUCH HIER WIRD NIEMAND ANNEH­MEN, DASS DER AUFGEFORDERTE DER AUFFORDE­RUNG NACHKOM­MEN WERDE UND DASS DER AUFFOR­DERNDE DAS BE­WUSSTSEIN HATTE DASS SEIN VERLAN­GEN ERNSTLICH AUF GEFASST WURDE.

Woher wissen Sie, Herr Staatsanwalt, daß ich meine Worte nicht ernst ge­meint habe?!"

Finanzausgleichs gebracht habe. Das Reich habe einzelne Teile der Einkommensteuer mit besonde ren Namen belegt, die Ledigensteuer und so weiter, und damit diese Teile zu 100 Proz. für sich ein­behalten, so daß Länder und Gemeinden heute tatsächlich nicht mehr 75, sondern nur mehr 50 Proz. der Einkommensteuer bezögen.

Bei der Reichsbahnabfindung forder= ten die Länder nicht, daß das Reich den Kapital betrag auslege, weil das Milliardenbeträge wären. Das Reich habe aber 500 Millionen Reichsbahn Vorzugsaktien, die nicht Vermögen des Reiches, sondern gemeinsames Vermögen der früheren Eisenbahnländer seien. Diese Vorzugsaktien brächten eine Dividende von 7 Pro3., also von 35 Millionen Mart. Das Reich habe sich früher grundsäglich bereit ertlärt, diese 35 Milliarden als Abschlagszahlung für die Zinsansprüche der Eisenbahnländer zur Verfügung zu stellen. Das Reichsfinanzministerium habe nunmehr Bayern   mitgeteilt, daß es seine gesamte Rechtsanschauung geändert habe und das Recht jeglichen Aufwertungs- und Entschädi streiten wolle. Staatsrat Schäffer erklärte, er habe der Reichsregierung nur geantwortet, daß ihm diese Auffassung ganz angenehm sei, weil der Bogen dadurch so überspannt wibe, daß der Staatsgerichtshof ohne méteres einsehen müsse, wo die Rechts- und Billigkeitsansprüche lägen. Die Folge werde eine beschleunigte Fest­stellungstlage beim Staatsgerichtshof sein müssen. Für Bayern   würde sich für die letzten zwei Jahre daraus ein Betrag von 4,5 Millionen errechnen.

dem 15. Dezember dem Barlament zu Bayrische Geldforderungen gungsanspruches der Länder überhaupt be­

unterbreiten. Die Debatte über die Ent­schließung Marin( gegen jede Schuldenzahlung an Amerifa) müsse vertagt werden. Er, Herriot  , werde am Freitagabend nach Genf   reisen und dort Gelegenheit haben, mit 2 a cdonald über die Schuldenfrage zu sprechen.

Der Finanzausschuß beschloß, die Diskussion über die Entschließung Marin bis zum nächsten Freitag zu vertagen und der Kammer für Donnerstag einen Verzicht auf die Debatte vorzu­schlagen.

Pariser   Bakt unterzeichnet Russisches Angebot an Rumänien  

Der französisch russische Nichtangriffs- und Ver­gleichsvertrag ist von Herriot   und dem Sowjet­botschafter Dowgalewsti unter dem Aus= tausch freundschaftlicher Worte unterzeichnet wor den, so daß er nun dem französischen   Parlament zur Ratifizierung vorgelegt werden kann.

Neue Klage

wegen der Eisenbahnabfindung

München  , 30. November.

Der Leiter des bayerischen Finanzministeriums, Staatsrat Schäffer, teilte im Staatshaushalts­ausschuß des Banerischen Landtages mit, daß zur Zeit zwischen Bayern   und dem Reich Berhand­lungen über die Forderung Bayerns   auf 15,1 Millionen Mart schwebten. Diese Summe bilde den Fehlbetrag, der durch die starke Minderung an Reichssteuerüberweisungen im bayerischen Staatshaushalt verbleibe. Der Staats­rat wies darauf hin, daß das Reich für Maß= nahmen, über deren Zweckmäßigkeit man streiten könne, Hunderte von Millionen aufgebracht habe. Es müsse daher auch möglich sein, daß die öffent­lichen Institute, wie es Länder und Gemeinden seien, dieselbe Gnade fänden wie gewisse wirt­schaftliche Großbetriebe. Hinzu komme, daß die allgemeine Finanzpolitit eine Aenderung des

Die rote Fahne   der Bozener   Sozialdemokraten, bereits 1872 eingeweiht, ist nach dem Herrschafts­antritt des landfremden Faschismus heimlich nach dem deutschösterreichischen Nordtirol   gerettet worden. Jetzt ist die Fahne mit einer Feier, bei der auch Reichstagsabgeordneter Sollmann­Köln sprach, einer Innsbrucker   Schußbundabtei­lung übergeben worden gewissermaßen zur Sühne für den infamen Bolksverrat reichsdeutscher Hitlerlinge, die an der faschistischen Siegesfeier in Bozen   als Statisten teilgenommen haben.

Borbildliche Parteiarbeit

Einen Einblick in mustergültige Pionierarbeit gewährte die fürzlich in Mies abgehaltene Kreis­konferenz der deutschen Sozialdemokraten in der Tschechoslowakei  . Obwohl gerade dieser Bezirk von der Wirtschaftskrise mit am schwersten heimgesucht ist, die Glas, Holz- und Papierindustrie liegen still, ist die Zahl der Ortsgruppen der Sozial demokratie in dem Gebiet der Armut im letzten Jahre von 171 auf 193 mit 5773 Mitgliedern gestiegen. Was aber besonders bemerkenswert er­scheint, auch die sozialdemokratische Klein­bauernbewegung unter Führung des Abgeordneten Leibl macht dauernde Fortschritte. Sie hat ihre Ortsgruppen von 117 auf 136, ihre Mitglieder von 2460 auf 2664 vermehrt. Dabei stehen die Mitglieder nicht nur auf dem Papier. Der Bericht des Parteisetretärs Ruplent mies nach, daß die Bezirke zwischen 94 und 97 Prozent der vollen Beiträge abrechnen und nur ein be▾ sonders armer mit 61 Broz. zurückbleibt. Auch die anderen Zweige der Arbeiterbewegung befinden sich in günstiger Entwicklung. Die Gewerkschaften tonnten ihre Mitgliederzahl von 13 983 auf 15 617 erhöhen. Die Konsumgenossenschaften vermehrten ihre Verkaufsstellen auf 178 und ihre Mitglieder auf 28 839, Arbeiterjugend und Arbeiterwohlfahrt befinden sich ebenfalls in Blüte.

Der Erfolg dieser fleißigen Arbeit in einem so ärmlichen Gebiet drückt sich auch in den Wähler­stimmen aus, 36 Proz. aller Wähler gaben der Sozialdemokratie ihre Stimme- freilich fehlt die Berheßung zwischen Kommunisten und Sozial demokraten, da die ersteren hier überhaupt nicht Fuß fassen konnten und ein enges Vertrauens. verhältnis zwischen den Proletariern und ihren Führern besteht.

Der neue belgische Senat besteht aus 42 Katho­liten(+1), 39 Sozialisten(+3), 11 Libera­len(-2), 1 Flämischen   Nationalisten(-2).

Die Budapester Polizei hat wegen angeblicher kommunistischer Wühlarbeit Mitglieder des Touristenvereins der Naturfreunde, davon zwei Minderjährige, verhaftet.

Ihre Haut darf nie müde aussehen,

auch wenn Sie abgespannt sind nach einem anstrengenden Arbeitstag. Tragen Sie des­halb mehrfach am Tage, bestimmt aber vor dem Schlafengehen die belebende und hautnährende Creme Mouson auf. Sie werden bemerken, wie Ihre Haut die milde, sahnige Creme in sich aufnimmt- wie Creme Mouson in jede Pore eindringt, sorgfältig alle Unreinheiten beseitigt und die Haut strafft. Wie seidenweich- wie frisch und gesund sieht Ihre Haut aus bei dieser kurzen, einfachen und billigen Schönheitspflege mit Creme Mouson.

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Creme Mouson begnügt sich nicht damit, Wirkung

die Hautoberfläche einzufetten- sondern

sie dringt bis in die untersten Gewebe der Haut ein, sie erneuernd und aufbauend.

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Nach erfolgtem Einsei­fen ein wenig Creme Mouson auf den Pinsel bringen und weiter kräftig einpinseln. Der Schaum wird dadurch besonders sahnig- macht den Bart in Se­kunden schnittfähig und pflegt gleichzeitig die Haut. Ein Versuch wird Sie an genehm überraschen

Glanch CREME MOUSON

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