2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 209.
Bur Unfallversicherung der Brauereien
wird aus Unternehmerkreisen geschrieben:
Das Reichs- Versicherungsamt.
Sonntag, den 6. September 1896.
"
13. Jahrg.
eines Artikels, wobei Arbeitstheilung stattfindet. Von einem und dem Sinne des Gesetzes. Die gedachten Brauereien sind Handwerksbetrieb könnte höchstens dann die Rede sein, wenn als fabrikmäßige Betriebe anzusehen und als solche in die ein Geselle ein Faß Bier braute und es fertigstellte bis zum Verkauf. Berufsgenossenschaft aufzunehmen. E3 bedarf dazu weder Diese Ansicht theilen sowohl die Amtshauptmannschaften des einer Aenderung noch einer Ergänzung des Gesetzes, da von Königreichs Sachsen, wie auch die Regierungspräsidenten in vornherein Brauereien in die Berufsgenossenschaft aufgenommen Nach dem 9. Juni d. I. ging von Nürnberg aus die Auf- Preußen, da lettererseits die Fabrikinspektoren bezüglich Ueber- find, welche weniger als 10 Arbeiter beschäftigen und weniger sehen erregende Mittheilung durch die Tages- und Fachpresse, wachung des Gesetzes wegen der Sonntagsruhe dahin an als 1000 Sektoliter Malz im dreijährigen Durchschnitt verarbeiten. daß nach dem Zugefiändniß der Brauerei- und Mälzerei- Berufs- gewiesen wurden, auch Brauereien unter 10 Arbeitern als Aus dem Umstande, daß diese Brauereien nicht aus der Berufsgenossenschaft 17 654 Brauereien in Deutschland noch nicht in Fabrikbetriebe" zu behandeln. genossenschaft ausgeschieden sind, ist man zu dem Schlusse be diese Berufsgenossenschaft aufgenommen sind, weil es heißt, die Ferner äußert sich ein gerichtlicher Bücherrevisor und Handels- rechtigt, daß diese fleinen Brauereien diese Art der Sicherung felben feien nach dem Gesetze nicht versicherungspflichtig". lehrer: Es fann für mich feinem Zweifel unterliegen, daß der gegen die Folgen von Unfällen in ihren Betrieben entschieden Es erscheint an der Zeit, dieser Mittheilung näher zu treten, Brauereibetrieb an sich als Fabrifunternehmen" gelten muß. dem Rififo vorziehen, nicht versichert zu sein. die fast unglaublich erscheint und in erster Linie bei den Reichstags- Meines Wissens tann das Brauereigewerbe überhaupt Eine weitere Ungerechtigkeit in der heutigen Handhabung Abgeordneten Befremden hervorrufen wird. Da erscheint die nicht als Kleingewerbe betrieben werden es sei denn, des Versicherungsgesetzes besteht darin, daß die Beis Frage berechtigt: Wer hat jene 17 654 Brauereien für nicht daß sich jemand eine Brauküche einrichtete und verkaufte träge zur Unfallversicherung nach der Arbeiterzahl und versicherungspflichtig erklärt?- Darauf lautet die Antwort: sein Produkt als Jungbier direkt an die Hausfrauen. Einen dem gezahlten Lohn bemessen werden. Denn dieses solchen Betrieb fann man aber nicht als„ Brauerei" bezeichnen. Verfahren muß nothwendig das Bestreben hervorrufen, die Zahl Das Reichs- Versicherungsamt hat die Grenze der Versicherungs- Da die Brauerei ihr Produkt nach dem System der Arbeits- der Arbeiter möglichst zu verringern, wodurch die Wohlthaten pflicht auf das Vorhandensein von mindestens 10 Arbeitern in theilung in größeren Mengen herstellt, als von der Kundenzahl, der Versicherungsgesetzgebung für die Arbeiter eingeschränkt einem Brauereibetriebe beziehungsweise auf 1000 hl Malz- die der Handwerksmeister in der Regel durchschnittlich aufzuweisen werden. Dazu kommt, daß die kleinen und mittleren Betriebe, verbrauch im dreijährigen Durchschnitt festgesezt. Hierdurch soll hat, konsumirt werden können, so bedarf es zum Absatze der die im Verhältniß zur Produktion mehr Arbeiter als die dem Grundsatze entsprochen werden, daß das Versicherungsgesetz Brauereiproduktion der Mittelsgeschäfte( Gastwirthschaften), und großen Betriebe gebrauchen, ungleich höher als diese belastet nicht für die Arbeiter im Handwerksbetriebe, sondern nur für hierin liegt nach meiner Auffassung das charakteristische des sind. Die Einschäzung der Betriebe nach der Zahl der Arbeiter die Arbeiter im Fabrikbetriebe geschaffen sei. Eine Brauerei, Fabrit" Geschäfts. Der Betrieb der Brauereien als Klein ist demnach entschieden zu verwerfen; zweckmäßiger und gerechter die jährlich mindestens 1000 hl Walz verarbeitet, zählt zu den gewerbe hat aufgehört, seitdem Bier von Konsumenten nicht mehr wäre es, wenn dieselbe nach der Höhe des Malzverbrauchs erFabritbetrieben; ist dagegen der durchschnittliche Malzverbrauch aus den Brauereien selber bezogen wird, die Brauereien viel folgte. pro Jahr nur 999 hl, dann wird Brauerei vom Reichs- mehr nur noch für den Wiederverkäufer produziren." Diese Forderungen der Gerechtigkeit: Versicherungsamt als Handwerksbetrieb angesehen. Nach alledem ist zweifellos, daß die Entscheidung des ReichsDiese Behörde unterscheidet also im Gegensatz zu anderen Versicherungsamts eine ganz willkürliche ist, durch welche noch Staatsbehörden und zu Sachverständigen den Brauereibetrieb in ca. 80 000 Arbeiter in deutschen Brauereien der Segnungen des fabrikmäßigen" und" handwerksmäßigen". Unfallversicherungs- Gesezes verlustig gehen und 17 654 Brauereibesitzer dadurch benachtheiligt werden, daß diese Brauereien, dem Haftpflichtgefeß unterstellt, bei eintretendem Rentenfall von 200 m. per Jahr aus einem Unfall in ihrem Betriebe, bei Gericht ca. 5000 M. hinterlegen müssen, während für eine in der Brauerei und Mälzerei- Berufsgenossenschaft befindliche Brauerei die Berufsgenossenschaft eintritt.
1. Aufnahme aller gewerblichen Brauereien in Deutschland in die Brauerei- und Mälzerei- Berufsgenossenschaft, da alle diese Brauereien, Fabrikbetriebe" sind, und
2. Vertheilung der Beiträge für die Berufsgenossenschaft Eine Grenze, wo der Handwerksbetrieb aufhört und wo der nicht wie bisher nach dem gezahlten Lohn( Zahl der ArFabritbetrieb aufängt, läßt sich für das Braugewerbe schon um beiter), sondern nach der Höhe des Malzverbrauchs, deswillen nicht ziehen, weil jede Brauerei( ausgenommen die stellt der Bund der mittleren und kleinen Brauereien" der Haustrunkbrauereien) als fabrikmäßiger Betrieb angesehen Norddeutschen Brausteuer Gemeinschaft, um die wirthschaftliche werden muß. Abgesehen davon, daß die Art der auch in den Lage der mittleren und kleinen Brauereien in Deutschland zu fleinen Brauereien verwendeten Apparate und Maschinen den verbessern. Betrieb zu einem fabrikmäßigen stempelt, handelt es sich Nach alledem ist die Ausdehnung der Versicherungspflicht Der Bund giebt sich der Erwartung hin, daß diese Aufsehen darin liegt vor allem das charakteristische des Fabritbetriebes auch auf die fleinen Brauereien nicht nur eine Forderung der erregende Angelegenheit im Reichstage in Form einer Interbei jeder gewerbsmäßigen Brauerei um die Massenerzeugung Gerechtigkeit, sondern sie ergiebt sich auch aus dem Wortlaut pellation zur Sprache gebracht werden wird.
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