Filmneuigkeiten Bühnenschau und Wiener Schmarren Außerordentlich unzüchtig ist zur Zeit die Lag« der Tonfilmindustrie. Sie leidet unter der Welt- Wirtschaftskrise und den eigenen Sünden, chat man doch in aufreizend blecherner Manier derartig viel Schlager gesungen, daß man sich das anspruchs- volle Publikum hinausgröhlte. Nun soll der lebende Mensch mit seinen Darbietungen— eicht absichtlich und erschreckend rücksichtslos ver- drängt— rettend einspringen. In bedeutenden englischen Tonfilmtheatern hat man den Film ganz ausgeschifft und spielt jetzt Non Stop Variete von mittags bis Mitternacht, in Amerika bucht man allerorts artistische Akte als Bei- Programm. In Berlin führte ucher den Ufatheatern das Universum die Bühnenschau wieder ein. Einst mußten die Akte bei Orgelbegleitung arbeiten. aber jetzt ist unter Herbert Strauß ' Leitung ein lebendiges Orchester vorhanden, und nun ist die Bühnenschau unter allen ihr gebührenden Ehren wieder eingezogen. So fanden die beiden Tänzerinnen Alice Uhlen von der Städtischen Oper und Gertrud Rau von der JuUa-Klamt- Schule für ihre beifällig ausgenommenen Dar- bietungen einen würdigen Rahmen. In der A l h a m b r a erlebte„Der Traum von Schönbrunn", seine Uraufführung. Man hätte auch sagen können, seine huüdertste Vorstellung: denn die„liebreizende" Prinzessin, die einen ungeliebten, unbekannten Prinzen heiraten soll und sich zum Schluß in chn verliebt, wurde schon als verstorbene Klamotte aus dem stummen Film übernommen. Diesmal spielt Martha Eggert (gut bei Stimme) die Prinzessin und Hermann T h i m i g mit vergnüglich stimmendem dummem Gesicht den Prinzen. Der Regisseur Johannes Meyer lebt nämlich nur vom schon mal Dagewesenen.-. b. Naziseuche Die ewige Rundfunkkrankheit Auf der Jagd nach irgendeiner hörenswenen deutschen Rundfunksendung dreht man an der Skala des Apparates. Es lohnt sich nicht. Drei Sender bringen die gleiche langweilige Reportage „Vom Fischdampfer zur Fischküche", die Berlin verbreitet. Selbst dieser doch wahr- haftig bildhaste Stoff wird sterbenslangwellig be- Handell, well die Reporter zwar einiges von der Hochseefischerei wissen, aber unfähig sind, naiv zu sehen: selbstverständlich wissen sie auch wieder nicht genug, um durch wirklich fachkundige Mit- teilungen die Hörer zu fesseln. Die Hochseefischerei im Eismeer, miserabel entlohnter, gefahrvoller Beruf, wurde von einem im Hafen liegenden Schiff aus oberflächlich angedeutet, aus der Per- spektive des Mannschaftsraumes, der„sehr gemüt- lich" ist, nach dem Bericht des Reporters: er braucht sich ja nur einige Minuten lang darin auszuhallen. Bier Sender oerbreiteten die gleiche Veranstal- tung„Alte und neue Tänze", zwei das gleich« Pfitzner-Konzert. Nach 9 Uhr konnte man vom Leipziger Sender«ine kleine, echt deutsche Funkrosine pflücken: der Thüringer Naziminister Sankel sprach über„Thüringens Not". Er benutzte das fürchterliche Elend der Thüringer Heimindustrie zu einer Nazipropaganda,
Geld stinkt nicht!
Die Nazipresse hat jahrelang einen Feld- zug gegen den deutschen Zigarettentrust Reemtsma-Neuerburg geführt. Im„Völ- tischen Beobachter", aber auch in allen sonstigen Naziblättern wurden die schwersten Vorwürfe und Beschimpfungen gegen die Geschäftsmethoden dieses Konzerns und seine leitenden Männer erhoben. Es fehlte natürlich nicht die Anprangerung. ' daß dieser Konzern gleichfalls unter dem Ein- fluß des„jüdischen Finanzkapitals" stünde. Um die Jahreswende trat dann ein« plötz- liche Wandlung«in. In der gesamten Nazi- presse erschien ein ausführlicher Artikel, geschickt als Nachwort zu einem der Reemtsma- Prozesse drapiert. In diesem Aussatz wurde dem Zigarettentrust attestiert, daß er«ine rein deutsche Unternehmung wäre, also zu der Ka- tegorie der schaffenden Kapitalisten gehöre. In denselben Blättern, in denen noch eben eine maßlose hehe getrieben und die schwersten Anschuldigungen gegen den Konzern erhoben wurden, hieß es auf einmal, daß der Konzern nach den solidesten Geschäftsprinzipien arbeite. daß er durch feine Angliederungspolitik eine große volkswirffchoftliche Leistung vollbracht Hobe. Den Lesern wurden in diesen Artikeln einzeln die rein deutschen Zigarettenmarken des Konzerns genannt: kurzum, das Kriegsbeil wurde begraben und ein klarer Propa- ganda-Artikel für den Konzern ging durch die ganze Nazipresse. Die früheren regelmäßigen Hetzartikel wie über- Haupt jede Behandlung von Fragen der Ziga- rellenindustrie im redaktionellen Teil unterblieben, stall dessen fand man im Inseratenteil der Nazipresse regelmäßig Riesenplakate des Zigareltentrusts. Wir sind nun m der Lage, nähere Einzel-
in der er die Rundfunkhörer auffordert«, nur in christlichen Geschäften zu kaufen und die„Schmutz- lonkurrenz" zu meiden. Hörergebühren von Juden und Dissidenten nimmt, wie wir verraten können, der Rundfunk auch künstig. Die Dar- bietung fft für die Zustände am Leipziger Sender charakteristisch. Er hat bereits vor einiger Zeit ein„Hörspiel" gebracht, das eine sehr eindeutige Hetze gegen die Konsumgenossenschaften darstellte: es wurde ihnen darin nichts geringeres nachgesagt als der Verkauf verdorbener Ware. Auf die Proteste der entrüsteten Hörer entschuldigte man sich nachträglich: es sei nicht so gemeint gewesen.
Musih der Woche
Kammerkonzert neuer Musik. Die erste öffentliche Veranstaltung der„Inter- nationalen Gesellschaft für neue Musik" in dieser Saison, ein Kammerkonzert, brachte zwar neue Werke, aber keine neuen Köpfe— neue Musik, aber keine neuen Musiker. Lothar von Knorr, Alexander Jemnitz , Ernst Krenek — lauter altbekannte, weltbekannte Namen: selbst B e r t h o l d G o l d s ch m i d t, der Jüngste wohl von allen, hat sich durch seine Oper„Der gewaltige Hahnrei " viel Beachtung errungen. Sein„Scherzo für Klavier und Bläser op. 19" war übrigens so ziemlich das schwächste Stück des Abends, eine flüssig erfundene, geistreich gemachte, nicht sehr substanzreiche Sache aber, die freilich den relativ größten Publikumserfolg einheimste. Knorr s Bläserkammermusik für Saxophon, Trompete und Fagott, dem Willen und der Wirkung nach ver- edelle Unterhaltungsmusik, ist gelegentlich ihrer Uraufführung an dieser Stelle berells gewürdigt worden. Bleibt von Jemnitz' Älaviersonate zu reden, einem dreisätzigen, strengen, charaktervollen Stück, dessen konzentrierten Ablauf Fritz Thöne zu eindrucksvoller Darstellung brachte: und K r e- n e k s„Gesänge des späten Jahres", die, zehn an der Zahl, den zweiten Teil des Wends füllten. „Gesänge des späten Jahres"— Herbstlieder also, Lieder von Traum und Tod, um es roman- tisch zu sagen: Gesänge der Trauer und des Unter- gangs. Stimmungsbeladene Worte, die in der Musik aufgehen: und doch in merkwürdigem Gegensatz zu ihr bleiben. Denn die lebt in ihrem eigenen Raum, so daß das Glichende wie durch eine musikalische Isolierschicht hindurchschimmert. das Schlicht-Gefühlsmäßige preziös wird, das Menschliche durch seltsamen, aber starken und an- sprechenden Stil gebrochen wird... A, M. T o- p i tz sang die unsagbar schwierigen Lieder mit unvergleichlicher Musikalität, den Klavierpart ver- mittelte der Komponist. Philharmonische Konzerle. Das Bestreben, die sogenannten populären
Helten über diesen frappanten Stimmungs- Wechsel der Nazipresse wie der gesamten Nazi- parte! zu geben, indem wir der Oeffentlichkeit den Auszug aus einem Rundschreiben der parteiamtlichen Nationalsozialist!- schen Anzeigenzentrale übergeben, in dem es wörtlich heißt: „Nationalsogialiftische Anzeigenzentral«.' Fi/Wü. München 2 NO., den 12. September 1932. Ihr an den Cher-Verlag gerichtetes Schreiben vom 2. September wurde uns zur Erledigung überwiesen. Wir machen Sie höflichst darauf aus- inerksam, daß die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei im Punkt 13 ihres Programms nicht den Kampf gegen die Konzerne, sondern die Verstaatlichung der Großbetriebe fordert. Die Reemtsma-Zigarettensabriken sind zum weitaus überwiegenden Teil im deutschen Familienbesitz. Der Jude David Schnur ist der Tabakein- käuser der Firma. Es gibt keine Zigaretten- fabrik, deren Einkäufer kein Jude oder sonsli- ger orientalischer Mischling ist. Vor Aufnahme der Reemtsma-Anzeigen in die natio- nalsozialistische Presse wurde die Angelegenheit Reemtsma ein halbes Jahr lang von mehreren Instanzen geprüft: insbesondere von der Rechts- abteilung der Reichsleitung. Die letzte Entscheidung fällte unser Führer Adolf Hitler nach einer persönlichen Aussprache mit Herrn Philipp Reemtsma. Die Reemtsma-Anzeigen sind auf Befehl Adolf Hitlers in die nationalsozialistische Presse auszunehmen. Wir hoffe», Ihnen mit unseren Ausführungen gedient zu haben, und wir empfehlen uns Ihnen mit deutschem Gruß Nationalsozialistische Anzeigenzentrale E. Finkenzeller. Der„oberste Führer" Adolf Hitler hat also höchst persönlich die Sache geführt. Um den Kaufpreis eines riesenhaften In- sertionsauftrages— Fachleute beziffern das Objekt auf 4 Millionen Mark— wurde ein bis dahin auf das maßloseste beschimpfter und be
fehdeter Konzern nicht bloß rehabilitiert, nein, es wurden sogar Propaganda-Artikel für den Kon- zern geschrieben, jedwede Kritik verboten, und Hiller gab einen persönlichen Befehl heraus. daß die Zeitungen die Reemtsma-Jnferate auf- nehmen müssen. Die lächerliche Begründung dieses Umfalls und dieses Befehls des obersten Führers zeigt die ganze inner« Unwahrhafllgkeit dieser Bewegung. Diese Formulierung ist natürlich absichtlich ver- schwömmen und vieldeutig gehalten. Aber eins ist sicher, daß der Zigarettenkonzern Reemtsmaa-Reuerburg, der zeitweilig 85 bis 90 proz. der deutschen Ziga- rettenproduklion beherrschte, ein solcher bereits vergesellschafteter Setrieb ist und mit Recht der Zigaretten t r u st genannt wird. Anläßlich eines Insertionsaustrages in mehrfacher Millionenhöhe versichert nun die Naziführung, daß ihr einziger sozialistischer Programmpunkt nicht gegen die Konzerne sich richte sondern nur die Verstaatlichung der Großbetriebe fordere. Auch das ist natürlich ein neuer lächerlicher Schwindel. Die Sozialdemokratie hat sich niemals an der .Hetzkampagne gegen den Zigarettentrust und seine Leiter beteiligt. Sie vertritt aber seit Iahren die Forderung, daß das Privatmonopol des Ziga- rettentrusts beseitigt werden müßte, und daß aus volkswirtschaftlichen, finanzpolitischen wie konsu- mentenpolitischen Erwägungen ein Staats- Monopol für Zigaretten- und Rauchtabak ge- schaffen werden muß. Es ist dem Reemtsmo-Konzcrn nicht zu ver- argen, daß er sich bemüht hat, Angriffe gegen seinen Konzern zu unterdrücken und es sich auch einige Millionen kosten läßt, daß er die Nazis richtig einschätzt. Daß aber die Nazis, dazu noch der„Führer" Adolf Hitler höchst persönlich, ihr den Massen vorgetäuschtes Programm in einer derartig unverfrorenen Weise käuflich prt!>-s«be'i. ist wert, festgehalten zu werden.
Zwischen Puppenspiel und Oper
„Faust" im Staatstheater
Mary Aigmon mußte sich wegen einer Blutvergiftung einer Operation an der Hand unterziehen. Tic kann deshalb morgen in der Tanzmatincc' der Volksbühne nicht auftreten. An ihrer Stelle wird Frau P a l u c c a auftreten. Tic gelösten Karten behalten chre Gültigkeit, werden aber auf Wunfä» auch zurückgenommen. Tic Matinee der. Wigman -Gruppe im Ufa-Palast am 11. Dezember wird voraussichtlich stattfinden können.
Philharmonischen'Konzerte abwechslungsreicher zu gestalten, um von festen der Dirigenten und Pro- gramme her dem wachsenden Mangel an Interesse zu begegnen, ist außerordentlich zu begrüßen. Neben P r ü w e r und zu seiner Entlastung standen bereits Melichar, Lert, Selmar M e y r o w i tz, Wilhelm Groß an solchen Abenden an der Spitze des Orchesters. Das legte Dienstagskonzert wurde von Frieder Weiß- mann geleitet, der einem klassisch-romantischen Teil moderne Werke folgen ließ: Debussys„La mer" insbesondere. Bei all den durchschnittlichen Qualitäten, über die er verfügt, ist er keineswegs der Mann, dieses Orchester zu faszinieren, zu enthusiastischer Gefolgschaft mitzureißen: was sonst aber wäre die Aufgabe des Dirigenten? Man braucht nur an Furtwänglers populäre Abende zu denken— in ihnen ist die gleiche Spannung und Jtenfität wie in seinen ausverkauften Sen- sationskonzerten. Deren drsttes übrigens eine in ihrer Art unüberbietbar vollkommene Wiedergabc Bruckners vierter Symphonie brachte: in einer Art freilich, die(wie jede verselbständigte Interpreta- tionsvollkommenheit) dem Werk Gewalt antat. ihm die Frische, Natürlichkeit und Kraft raubte und es von einer übersteigerten und nerve»- inordenden Geistigkeit aus aufbaute. Flesch und Milslein. Karl F l e s ch s Geigenabend— Sas war, wie wir hören, ein Wschied vom Podium, vom Ko» zert. Er kann zu dieser Weisheit rechtzeitigen Verzichts, die so wenigen eignet, nur beglück- wünscht werden: so wird der große Lehrer auch als Virtuose unvergeßlich sein. Zwei Tage später steht an der gleichen Stelle, an der der alle Meister den Bogen gleichsam aus der Hand gelegt, im Beethovensaal, ein junger. ein aufgehendes Gestirn: N. M i l st e i n, dessen starker, gleichmäßig schöner Ton, dessen wunder- volle Sicherheit in Vitalis Liaconns, in Brahms O-Moll-Sonate berechtigte Triumphe feierte. K.W.
Eine Aufführung des Goechejchen„Faust" ist immer ein Wagnis und bedeutet stets einen un- gewöhnlichen Aufwand an Arbeit und Geld. Besonders dann, wenn man den Prolog im Himmel(Szene über den Wolken, da Gott , der Herr— im weißen Rübezahlbart—, mit den Erzengeln leibhaftig spricht und mit Mephisto um Faustens Seele streitet) nicht meidet und die Walpurgisnacht(von der meist nur ein Hexen- ballest, diesmal gar eins mit Feuerwerk und Kanonenschlag übrigbleibt) riskiert. Warum Hai Lothar Müthcl, der sich wohl an einer nach trabenden goethejahrlichen Ehrenpflicht berauschte, nicht die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte genutzt, warum hat er sich nicht auf die menschliche Tragödie von Faust und Margarete beschränkt und darauf, das Ueberirdische nur tönen und leuchten zu lassen, nicht aber als Maskenschwall zu demonstrieren? Ja, warum nicht? Sollten da etwa das teutoromantische Pathos gegen den kulturbolschewistischen Naturalismus und die Re- verenz vor spätwagnerischem Philisterium spuken? Wäre es nicht Goethescher, sich mit dem Wesent- lichen zu begnügen, den Kern zu geben, statt die Schale bengalisch zu beleuchten? Allerdings, auch dann hätte ein Faust zur Stelle sein müssen: Werner Krauß , dieser drei- mal herrliche Schauspieler, vermag sich weder an dem alten Geisterbcschwörer noch an dem ver- jüngten Lebensfresser zu entzünden. Er bleibt— und dafür sei ihm Dank— nun einmal, was er ist: der mit Hirn und Blut glutvoll denkende Mensch skeptischer Gegenwart. Sein Faust ver- sstickt sich in den Schatten der sprechenden Analyse,
er oerschwindet in einem milden Dunstkreis keusch wägender Zurückhaltung, au« dem nur wenige Gewitter der Leidenschaft hervorbrechen. Krauß hat es um so schwerer, als Gustaf G r ü n d g e n s, die„bessere Rolle" des Mephisto nutzend, ihn an die Wand drückt, ihn überrennt, überspringt, übcrpurzelbaumt. Ein tibetanischer Mönch als satanischer Akrobat, mit unanständig nacktem Schädel und einer penetranten Elastizität des quieksingenden Teufelsmauls. Die jünfslündige Revue begann als jahrmarkt- bndiges Puppenspiel, derb austragend, in eckigen Kontrasten. Dann entfaltete sich etwas Opern- Haftes, besonders schwungvoll in dem gepaukten Gegensatz zwischen der als Totenmesse zelebrierten Kirchenszene und dem Blocksbergtrubel. Diese Opernatmosphäre vergiftete das von jeher durch Solos gefährdete Grellein: Käte Gold begann mit backfischhafter Naiostät, ging dann zu Arien über und endete in einem Virtuosenschau- stück klinisch verzweifelten Wahns. Wobei Werner Krauß beinahe zum Statisten wurde. Waller F r a n ck bewährte seine geschlossene, ganz inner- liche Männlichkeit als Valentin, Soldat und brav. Else Wagner räkelt« mst geriebener Alters- koketterie das kupplerische Weib. Nicht ganz be- griffen wurde, warum die Bühne so verbaut, zer- hackt und zugestellt war, daß die Schauspieler zwischen Fußangeln swlpern mußten, warum Gretchen in einem Unterstand schlief, warum die Topographie der Zimmer und der Landschaften das Spiel nicht erhellte, sondern verwickelte. Und das ist längst nicht die einzige Frage, zu der diese mühevolle Ausführung zwingt. R. Lr.
Konzert im Filmtheater Schon längst sind in die Tonfilnstheater wieder die B a r i e t e k ü n st l e r eingezogen, und einige größere Theater haben auch bereits wieder das eigene Orchester eingeführt. Einen neuen Weg schlägt jetzt das Marmorhaus ein:«- will ein richtiges kleines Konzert in sein Programm aufnehmen, das jeweils nur fünf bi- zehn Minuten dauern und künstlerisch wertvolle gesangliche und musikalische Beigaben bieten Gestern abend wurde die erste Prob« vor- genommen. Fritz von B o r r i e s spielte mit glänzender Technik eigene Komposstionen am Flügel, und dann sang Charlotte Boener, früher an der Staatsoper in Berlin , mst einem nicht sehr großen, aber klangvollen Organ, Nummern aus ihrem Opernrepertoire. Das Publikum schien großen Gefallen an dem kleinen Konzert zu finden Die Frage des Programms ist natürlich noch nicht gelöst: es muß irgendwie in Beziehung zu dem Film des Abends gebracht werden oder doch sonst eine einheitliche Note bekommen. t)
knacker zu verdanken, der den bescheidenen Knus- per aus dem Felde, schlägt und Rosinchen davon- führt vom Weihnachtsmarkt in ferne Abenteuer- länder. Da aibts allerhand verblüffende Trick-, Tänze und Gesänge, bis man ins Land der Autos kommt. Hier kann der Nußknacker noch schwindeln, alles gehöre ihm: aber als er das auch bei den Indianern versucht und gar da- Wigwam des Großen Adler unbefugt beststt, da muß er an den Marterpfahl. Fast wäre es mit dem Bleichgesicht schlecht ausgegangen, aber da es doch auf Wechnachten zugeht, kann ja nur ein gutes Ende kommen. Jubelnd wird es aufge- nomine» und leuchtenden Auges gehts hinaus auf den Heimweg. Heute:„Erste Gala-Ziacht" der Dacho im Winter- gortcn um Il.ÄI Uhr abend«. Ernst Lubitsdj an der Spitze von 93 prominenten Mitwirkenden.
> Nsa -Sinsonieorchefter wird in der am Sonntag, Uhr, im Ufa-Palast am Zoo stastsindenden Äon- Aussckließlich
„Rojiucheus wunderbare Reise" im Großen Schauspielhaus ist dem breitmäuligen Nuß-