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BEILAGE

Vorwärts

, Nicht den Frieden, sondern das...

Offener Brief an Hochwürden/ Von Werner Hegemann  

An die Herren Generalsuperintendent der Kurmark Prof. D. Dr. Dibelius; Landesbischof der ev.- luther. Landes­kirche von Sachsen Geh. Kirchenrat D. Dr. Ihmels, Magnifizenz; Wirkl. Geheimer Oberregierungsrat D. Dr. F. Conze, Präsident des Evangel. Bundes; usw., uso.

Hochgeehrte Herren! Sie haben sich vereint zu ,, Grüßen und Glückwünschen im Geiste Gusta v Adolfs für ein neues Deutschland  ". Der Reichsbote", der Ihre gemeinsame Kund­gebung veröffentlichte, hat sich auch erlaubt, meine bescheidene Veröffentlichung über Gustav Adolf  ( im Vorwärts" vom 14. November und ,, Die Weltbühne   vom 15. November 1932) eine ,, unglaubliche Boshaftigkeit" zu nennen.

Hochgeehrte Herren! Ihr Reichsbote" bes hauptet, Gustav Adolf   sei fein Mord= brenner und kein Räuber gewesen und tischt mir wieder das alte Märchen auf, daß wenigstens zu Lebzeiten Gustav Adolfs   bei seinen Truppen Zucht und Gottesfurcht geübt wurden". Ist es Ihnen unbekannt, daß Gustav Adolf  während seines Raubzuges durch Deutschland   an feinen Kanzler Openstjerna( Juli 1631) schrieb:

,, Wir haben euch oft genug unseren Zustand zu erkennen gegeben, daß wir mit größter Armut, Beschwerde und desordre( Unord­

nung) uns und der Armee diese Zeit durch­geholfen haben, indem wir einzig ex rapto( vom Raube), zu Schaden und Verderben aller unserer Nachbarn den Krieg führen mußten, was bis auf diese Stunde continuirt( fortdauert), so daß wir nicht haben, die Leute damit zu contentiren( be­friedigen), außer was sie selbst mit unleidlichem Plündern und Rauben usurpiren( an sich reißen)?"

Daß Magdeburg   von Gustav Adolf  ( also nicht von Tilly  ) in Brand gesteckt wurde, hat der protestantische Geschichtsschreiber Hans Del­brüd schon zugegeben.

Vielleicht bewundern Sie diese kriegerischen Greuel und berufen sich( mir scheint zu Unrecht!)

auf das Wort Ihres Religionsstifters 5:

zu

Ich bin nicht gekommen, den bringen, sondern das Schwert?" Wenn Sie aber Berehrer des Schwertes sind, ist Ihnen bekannt, daß Napoleon  ( am 8. Juni 1817) erklärt hat: ,, Dieser große Gustav Adolf  ! In achtzehn Monaten hat er eine Schlacht gewonnen und eine verloren und ist in der dritten umgekommen. Sein Ruhm, war wirklich allzu billig erworben... Tilly   und Wallenstein   waren bessere Generäle als Gustav Adolf  . Er hat sich durch keine einzige militärische Bewegung von Wert ausgezeichnet. Er verließ Bayern  , gezwungen durch die Manöver Tillys und ließ sich Magdeburg   vor der Nase wegnehmen. Ein netter Ruhm!"(?)

Hochgeehrte Herren! Wenn Sie aus protestan­tisch- religionspolitischen Gründen verpflichtet sind, die militärischen Leistungen Gustav Adolfs   und seine Brandschatzung Deutschlands   zu bewundern, halten Sie es dann auch für statthaft, daß ein deutscher Reichsminister, wie Herr von Gayl es getan hat, an den Feiern zu Ehren Gustav Adolfs   teilnimmt? Rankes Feststellung, daß Gustav Adolf   auf die Veranlassung des Kardinals Richelieu   in Deutschland   ein­gebrochen ist und von ihm bezahlt wurde, werden Sie nicht bestreiten. Ist Ihnen auch folgendes bekannt? Hermann Stegemann  erklärt in seinem soeben erschienenen, in nationa­listischem und wahrscheinlich von Ihnen gebilligten Sinne geschriebenen Buche ,, Deutschland   und Europa  "( Deutsche Verlags- Anstalt   Stuttgart  , 1932, S. 252):

,, Gustav Adolfs   siegreiche Feldzüge haben den Boden aufgebrochen, in den Richelieu   die französische   Saat streute. Mit dem Kardinal Richelieu   betrat der größte französische  Staatsmann die Bühne... Er hat den Schweden  die Last des Krieges überlassen, bis sie ihm die geängstigten rheinischen Reichsstände in die Arme trieben. Da schlug Frankreichs   Stunde. Wieder kam es nicht ungerufen, wieder war das formale Recht auf seiner Seite und die Gefahr gering. Richelieu   hatte seinem König diese Politik in einem Schriftsaz tlargemacht: Man muß womöglich bis Straßburg   vordringen, um ein Eingangstor nach Deutschland   zu gewinnen; das muß schr allmählich mit großer Diskretion und auf sehr angenehme und verdeckte Art geschehen." Aristide Briand  , der bis dahin letzte und begabteste Schüler des großen Kardinals, häfte das nicht zarter ausdrücken können... Der Tod Gustav Adolfs   in der Schlacht bei Lützen   nahm die größte Gestalt von der Bühne Schweden  kehrte von der europäischen zur schwedischen Politik zurück... Auch diese Politik ging auf die Behauptung der im deutschen   Lebensraum er­rungenen Stellung aus. Sie hat aber trog der Servitut, die sie Deutschland   ausbürdete, nich: so untergrabend und entmächtigend gewirkt wie die französische   Politik am Rhein  , denn sie war( nach dem Tode Gustav Adolfs  ) nicht tontinental ge­richtet. Schweden   ist in den Kontinent eingetreten,

um die Ostsee   zu beherrschen, Frant reich ist an den Rhein   vorgerückt, um die über­ragende Stellung auf dem Kontinent zu gewinnen."

Hochgeehrte Herren! Halten Sie diese Angriffe gegen Briand  , der zusammen mit Stresemann für den europäischen   Frieden kämpfte, für berechtigt? und halten Sie Gustav Adolf  , der sicher nicht den Frieden wollte, sondern Pommern  

von Deutschland   trennte, Gemälde von Dürer  , Cranach   und Grünewald aus deutschen   Kirchen raubte und nach Schweden   sandte und ganz Deutschland   plündemd durchzog, für verehrungswürdig? Ist es Ihnen bekannt, daß in dem neuesten Versuche einer Ehrenrettung Gustav Adolfs   durch Professor Johs. Paul( der dafür im September 1932 zum

SONNABEND, 3. DEZ. 1932

Ehrendoktor der theologischen Fakultät Greifs= wald ernannt wurde) sich die Worte finden:

,, Noch heute erblickt die herrschende Meinung der protestantischen Geschichtsschreibung in Gustav Adolf   wohl den Retter der Glaubensfreiheit, zu­gleich aber auch den gefährlichen Feind unseres Vaterlandes, dessen recht= zeitiger Tod ein Glüd für ganz Deutschland   war?"

Halten Sie es für schicklich, daß angesichts dieser herrschenden protestantischen Geschichtsauffassung der Reichsminister von Gaŋl und der Chef der Reichswehr   von Hammerstein neulich die Feiern zu Ehren Gustav Adolfs   ,,, des gefährlichen Feindes unseres Vaterlandes", mitgefeiert haben?

Gerhart Herrmann Mostar  : Erlebtes aus Oberbayern  

Tell contra contra Schiller  

In einem bayrischen Dorf gab es eine äußerst heftige Auseinander­setzung zwischen Wilhelm Tell   und Friedrich Schiller  

Der fremde Herr mit der Hornbrille ist im ,, Gast­hof zum guten König Ludwig" abgestiegen. Ins Fremdenbuch hat er hinter seinen Namen mit deutlicher Schrift seinen Beruf geschrieben. Trotz­dem zerbrechen sich Wirt, Wirtin und Kellnerin die umfangreichen Köpfe darüber, was der Fremde wohl vorstellen möge.

,, Ezt tu du amol lesn dahier", sagt der Wirt zur Zenzi. bin heit nöt recht beieinand. I les immer( und er buchstabiert) groß Re- nacha an p, glaab i- und am End schö deutli porter."

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por

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Zenzi buchstabiert ihrerseits. Freili, Wirt, freili! Dees haaßt si Re ter. Dees fieght a jeds Kind sieght dees." Aber die Wirtin schüttelt noch immer Kopf und Kropf. A Reborder? Söll   gibts ja sei gor nöt. Fuchzch Jahr bin i alt und mit Herrn Bürger­moaster und Dukter und Brofessor hob i Umgang habt. Aber a Reborder, dees fenn i nimmer." ,, Wird scho so oaner vom Finanzamt san, Steuern ham immer so spinnete Namen

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In diesem Augenblick tritt der Herr mit der Hornbrille ins Gastzimmer, und dreifach herzliche Begrüßung schallt ihm entgegen:

,, Grüeß Eahna Gohtt, Herr Reborder...!"

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Ar der Herr Reporter ist sichtbar schlechter Laune. Her und hin ist er gerast in diesem Kaff, aber nichts Interessantes fand sich für die Zeitung. Auch nicht dreißig Zeilen. Er vertieft sich ins Kursbuch.

Inzwischen sind zwei schnurrbärtige Dörfler ein­getreten.

,, No? A Maß, Friedrich? A Maß, Wilhelm?" fragt der Wirt. Und Zenzi bringt zwei Maß: Bittschö, Herr Tell! Bittschö, Herr Schiller  !"

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Zwischen zwei Nervensträngen im Reporterhirn schlägt der Funke über. Ulfig, ganz ulkig das zwanzig Zeilen immerhin. In der Not frißt der

Redakteur Anekdoten. Schiller   trifft Tell in Niederbayern  " oder so. Die lleberschrift machts. Der Reporter sitzt schon am Tisch der beiden, obwohl nicht einmal seine Bestellung auf drei Enzian deren tiefes Mißtrauen zu überwinden vermag. Aber der Reporter interviewt drauflos. ,, Also Sie heißen wirklich Wilhelm Tell  ?" ,, Freili hoaß i so. Wofür soll i nöt so hoaßen, ?"

,, Und Sie heißen Friedrich Schiller  ...? Son­derbares Zusammentreffen, wie?"

,, Woans? Woans is dös nachert sonderbar,? Mir san nöt sonderbar, mir zwoa, Herr!",

,, Natürlich nicht, meine Herren... Zenzi, drei Maß! Nur das Zusammentreffen, meine Herren, das Zusammentreffen! In einem Dorf! Ein Dichter und seine unsterblichste Gestalt an einem Tisch!"

Der Dichter und die unsterbliche Gestalt glogen sich fassungslos an. Soll man gleich dreinhaun dahier auf den Saupreußen. oder soll man erst noch weitere Maßtrüge abwarten..?

,, Ja, wissen Sie denn nicht, Herr Schiller  , daß Sie der Namensvetter eines berühmten Dichters find?"

,, A Better vo woas?- Vo a Düchter, fojo No, i hob ta Düchter in dera Verwandtschaft nöt. I hab a durchaus a anständige Verwandtschaft, verstehn S mi,..?"

Der Reporter begreift, daß es hier Aufklärungs­arbeit gilt, Stulturarbeit, Literaturgeschichte. Er unterzieht sich ihr. Er erzählt von Schiller  , dem richtigen, von Tell, dem gedichteten. Der Wirt, Zenzi, die Herren Schiller 2 und Tell 2 hören zu und begreifen so langsam. So bei der sechsten Maß nickten sie mit den Köpfen. Sie haben's weg. ,, so is dees, a so!" meint Schiller  . ,, Nachha san mir vo Rechts wegen berühmt, mir zwoa? Zenzi, zwoa Maß für mi und moanen Herrn Tell!"

,, Sie werden wenigstens bald berühmt werden", bringt sich der Reporter zur Geltung und bestellt seine Maß allein. Achten Sie mal auf die näch­sten Nummern der Münchener Neuesten Nach­richten". Da werde ich über Sie schreiben."

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Um den Leuchtturm"

Wir erhalten folgende zuschrift:

Der Artikel ,, Redaktion hinter Git­tern" in der Beilage zum Abend- Vorwärts vom 21. November brachte eine Schilderung der Arbeit in der Redaktion des für die Strafgefangenen be­stimmten ,, Leuchtturm", der früher in der Strafanstalt Wohlau und jetzt in Plößensee her= gestellt wird. Als langjähriger Leser des Leucht turm" aus fachlichem Interesse muß ich leider der Darstellung in jenem Artikel entschieden entgegen­treten und das Urteil als völlig unzutreffend be­zeichnen, daß der Leuchtturm" durch diesen ,, Klimawechsel" aus einem farblosen, harmlos altertümlich aufgemachten Blättchen" zu einer interessanten bunten Zeitung sich entwickelt habe. Es ist gewiß keine leichte Aufgabe, der aus sehr verschieden gearteten Elementen zusammengesezten Leserschaft in unseren Strafanstalten in allen Teilen völlig gerecht zu werden. Im Vorder­grunde muß jedenfalls die bildende Aufgabe sein, die den Gefangenen mit für ihn späterhin ver­wertbaren Kenntnissen versieht und ihn für den Lebenstampf geeigneter und tüchtiger macht. Eine ,, Goethe Nummer" mit literarischen Er­innerungen an Lessing  , Herder  , Jean Paul   und Shakespeare   und einem Duzend anderer Namen, die faum einem Gefangenen et­was bedeuten, ist jedenfalls völlig ungeeignet und erfüllt diese erste Aufgabe nicht; sie mutet wie ein bürgerliches Familienblättchen an. In derselben Nummer Nachrichten über den Pianisten Eugen d'Albert   und den Diebstahl(!) eines Königs mantels in der Göttinger   Universität! Was sollen weiter für Gefangene Artikel wie ,, Die Jagd im November"; der Schlußruf Weidmannsheil" flingt fast wie Hohn, wenn er nicht gar Ermuti­

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gung ist für Wilddiebe. Was sollen Artikel über Ferien- Sonderzüge, und in derselben Nummer über vier Spalten: Wie man Spargel iẞt". ( Gefangenenkost?) Das ist wirklich Ver­höhnung! Bedenklich ist auch die Erörterung von Fragen über das Perpetuum mobile, was für einen nicht geringen grübelnden Teil der Ge­fangenen geradezu schädlich werden kann. Was soll der wörtliche Abdruck einer Notverordnung ohne jedes erklärende Wort?

So! Also a Zeitungsschreiber fan!" Zenzi ist erlöst.

,, Es ist ja durchaus möglich, daß Ihre Vor­fahren, Herr Schiller  , aus Schwaben   und die Ihren, Herr Tell, aus der Schweiz   eingewandert find, und daß Sie wirklich von jenem Helden der Tat beziehungsweise von jenem Helden des Geistes abstammen."

,, Dees kann scho sei, dees. Dees war nöt un­möglich, dees!" Beide sind jetzt doch sichtlich stolz und der Reporter, artifelschwanger, ent­fernt sich.

*

Eine Weile sizen sich Schiller   und Tell stumm gegenüber und trinken auf ihren jungen Ruhm. Dann aber meint Schiller   langsam: ,, Dees, was der Herr da gfogt hot vo dera Abstammung vo Dür, Wilhelm dees koa do fei goar nöt sein.

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Dees is doch' nöt möglich is dös."

,, Woans?" fragt Tell mißtrauisch. Mei Ab­stammung is a jo guet als wie dei Abstammung!"

Schiller   schüttelt den Kopf. Schau amol a, i war do a Düchter, nöt woahr? Und weil i a Düchter war, drum hob i a Kumedi geschrieben. In dera Kumedi kommt so a Mo vor, föll hoaßt der Tell, nöt woahr? Also hoab i di doch erst erfunden gwissermoaßen, nöt woahr? No, und vo a erfundnen Menschen, moan i, da fann do ka rüchtiger lebendiger Mensch abftammen, noan i...?"

Aber Tell hat was einzuwenden, etwas fallend freilich schon: A na! Du bist do durch mi erst berühmt worden, Friedrich! Weil Kumedi, wo i Hauptperson san tu, so arg guet gfalln hat den Leitn!"

,, Dees mo scho sein, Wilhelm Aber derawegn warst du do goar nöt auf der Welt dahier, bal i di nöt erst gmacht hätt sozusoagn, nöt woahr?" ,, Also jezt werds heiter! Du willst mi gmacht hoabn, du? Haha, hehe hoho! Nachert willst du goar der Berühmtere san vo uns zwoa, woas...?" ,, Freili! Dees wüll i goar nöt sein, dees bün i! I bün halt der Schiller  !"

,, Und i bün der Tell! Und ezt wüll i dir woas soagn. Der Schiller, dees hoat dr Herr selbst er= zöhlt, dees moar oan ganz franker Mönsch woar dees, a Hungerleider, Schwindsucht hoat er ghoabt, der Schiller, der hundsheiterne Uhu der hundsheiterne. Aber der Herr Tell, dees woar a starker Mo, a tapfrer Mo, a schöner Mo, a Höld woar dees! Da bün i do liaber a Höld!"

Freili woar dees a Höld, der Tell. Aber a Höld vo Schiller  , du dalketer Schraumdampfer du dalketer! Vo Schiller, der wo a Goist ghoabt hot, a Goist soag i! Der wo a Mönsch gwein is aus Fleisch un Bluet! Vo den stamm i ab, hot dr Herr gsoagt, drum bün i a richtger Schiller, a echter Schiller, verstehst mi.? Aber du, wenn der Schiller   a so toan hot, als war der Tell a träftiger Mo Wir vermissen du bist nig als wie a Rumedi­figur, als wie a Gspenst, a Gspenst bist, soag i!" überall eine Führung, eine Anleitung für den Leser. Die Beispiele für ungeeigneten Lesestoff lassen sich beliebig aus der letzten Zeit vermehren. Im Großdrud teilt die Redaktion ruhmredig die Zunahme um 35 Abonnenten in Plögensee mit; das leider starke Wachsen der Belegungszahl läßt sie dabei unberücksichtigt.

Zum Schluß vergleiche man die Verfassungs­nummer des Leuchtturm" 1931 unter der alten Redaktion mit der diesjährigen. Im vorigen Jahr eine eingehende Würdigung der Bedeutung der Verfassung im Leiter, dazu Artikel von Rad= bruch, den Abdruck von Aeußerungen des Zen­trumsmannes

Bell, des Staatspräsidenten Hummel, des Kultusministers Grimme. In diesem Jahr sucht man vergebens nach einem der Verfassung gewidmeten Artikel; nur auf der zwei­ten Seite findet sich eine Ueberschrift: Ein Bei­trag zur Verfassungsfeier", in der zwar von Goethe und dem Freiherrn von Stein die Rede ist, nichts ater von der Verfassung steht Das ist die wahre Veränderung und die wir f= liche Bedeutung des Klimawechsels". Die neue Redaktion ist sehr verwandt mit Reaktion! Die Gerechtigkeit verlangte diese Richtigstellung

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Jetzt aber wirds Tell zuviel- ,, wäre er be­sonnen, hieß er nicht der Tell" Er springt auf. ,, So...? A Gspenst bün i? Nacha werd i di moal zeign, was dees is, a Gspenst. Nacha sollst mal sehgn, ob i der echte Töll bin, du damischer Schiller   du damischer. A Düchter, hoho, a Düchter! Mit an Düchter wird er scho no ferti, der Töll!"

Der Miesbacher Anzeiger" berichtete später, daß unglückseligerweise ein eisernes Rohr und ein Holzscheit in der Nähe lagen. Beides ergriff Tell... Schiller   war bei seinen Abwehrmaß­nahmen auf die Maßkrüge angewiesen Und wie es den kampfungewohnten Dichtern schon geht- sie stehn in jeder Weise hinter ihren Gestalten zurück. Schiller   trug eine lebensgefährliche Ber­legung am Kopf davon ausgerechnet an der Körperstelle, in der Tell erzeugt worden war... Der Reporter selbst konnte leider keinen Bericht schreiben. Er murde, ebenfalls laut Miesbacher Anzeiger", bewußtlos ins Krankenhaus Miesbach  eingeliefert.

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Friedrich Schiller   und Wilhelm Tell   hatten sich wieder geeinigt und ihn gemeinsam verdroschen...