ZWEITE BEILAGE
Vorwärts
Reformistische Revolutionäre
Energische Verteidigung des Tarifvertrags
In der kommunistischen Presse wird die Lohnstatistik des ADGB. , die den Rückgang der TarifStundenlöhnung vom Dezember 1930 bis Juni 1932 zeigt, dazu mißbraucht, um die ganze Schande der reformistischen Gewerkschaftsführer" aufzuzeigen. Nur mit Unterstügung der Gewerkschaftsführer" sei die furchtbare Verelendung bretter Arbeiterschichten" ermöglicht worden.
Es ist nicht etwa Unfenntnis, die es den ,, Revo lutionären " ermöglicht, den Gewerkschaftsführern die Schuld an den Folgen der Wirtschaftskrise zuzuschreiben, es ist die Absicht, die Gemertschaften in ihren Führern auf alle Fälle herunterzureißen, um das trübe Licht der RGO. heller leuchten zu lassen.
Könnten die Gewerkschaften der riesigen Arbeitslosigkeit begegnen, dann hätten sie auch die Lohn fürzungen verhindern können. Sie haben die Macht dazu um so weniger, als die jahrelange kommunistische Heze gegen die Gewerkschaften mit dazu geführt hat, das Heer der Un= organisierten zu vergrößern.
Um dem lächerlichen Vorwurf zu begegnen, die Gewerkschaften und Gewerkschaftsführer, die die Lohntarife aufgebaut haben
nachdem sie den Boden dafür vorbereitet hatten, hätten mitgeholfen, die Tariflöhne herabzudrüden, haben einige Gewerkschaften sich jetzt zu einer besonderen Maßnahme taktischer Art entschlossen. So lächerlich dieser Vorwurf ist, wurde er doch dazu benutzt, um die Unorganisierten in einen noch größeren Gegensatz zur gewerkschaftlichen Organisation zu bringen.
Die Revolutionäre " loben das Verhalten der Unorganisierten, indem sie die Gewerkschaften und ihre Funktionäre in den Betrieben tagtäglich be= schimpfen, unter Hinweis auf die schlechten TarifLöhne. Solange die Gewerkschaften die Tariflöhne erhöhen konnten, auch für die Unorganisierten, da ließen diese es sich gefallen. In der Periode des Krisenlohndruds aber schreien die Unorgani= sierten am lautesten über die schlechten Tarife" der Gewerkschaften.
Die Berliner Ortsverwaltung des Fabritarbeiterverbandes ist unseres Wissens die erste Organisation, die sich entschlossen
Deutscher Metallarbeiter- Verband
Montag, den 5. Dezember. abends
7 Uhr im Parterretaal des Ber
bandshauses. Eifäffer Straße 86-88. Eingang B
Branchen- Versammlung
der Bau- und Geldschrank
schlosser
Tagesordnung:
1. Bortrag: Die Gewerkschaften in
der Krise."
Referent: Rollege Paul Edert
2. Branchenangelegenheiten und Ber
schiedenes.
Ohne Mitgliedsbuch fein Rutritt.
In Anbetracht der äußerst wichtigen Tagesordnung ist es notwendig, daß die Kollegen vollzählig erscheinen.
Dienstag, den 6. Dezember. abends 7 Uhr, im Parterrefaal des Berbandshauses. Elfäffer Straße 86-88, Eingang B
Branchen- Versammlung d. Llektromonteure u. Helfer
Tagesordnung:
Lichtbildervortrag des Diplom- Jng Mendelsohn: Funktechnif einst und jezt."
Ohne Mitgliedsbuch fein Zutritt.
Es ist Pflicht aller Kollegen, an dieser
Ber ammlung teilzunehmen.
Am
Zur besonderen Kenntnis! Montag, dem 5. und Donnerstag, dem 6. Dezember, findet in der Zeit von 4 bis 9 Uhr im Saal I des Verbandshauses eine vom Arbeiter- Radio- Bund veranstaltete Ausstellung von Radio- Apparaten statt.
Adhtung. 8. u. 20. Bezirk! Die Bertrauensmännertonferenz des 8. u. 20. Bezirks fällt am Mittwoch, dem 7. Dezember, aus. Die Ortsverwaltung.
hat, die Unorganisierten von den schweren Fesseln des Tarifvertrags zu befreien. Die Organisation ist schließlich nur für ihre Mitglieder da, und wenn die klassenbewußten revolutionären" Unorganisierten der Meinung sind, ohne Organi= fation zu günstigeren Arbeitsbedingungen zu kommen, dann darf ihnen die Organisation nicht im Wege stehen.
Wie wir bereits berichteten, hat die General versammlung der Berliner Fabrikarbeiter beschlossen, für solche Industrien, deren Arbeiterschaft schlecht organisiert ist, feine Tarife mehr abzuschließen. Und nun kommen ausgerechnet die
sation der Berliner Metallarbeiter zum Zarifvertrag freuen, so sehr bedauern wir sie wegen der Abreibung, die ihnen bei der KPD. blüht, weil sie so sehr von der richtiggehenden Linie abgewichen sind, daß sie in einer grundsäz lichen Frage mit uns ,, Reformisten " fachlich vollkommen übereinstimmen.
Die reformistische Pragis ist selbst in der Krise für die Arbeiterschaft meit besser als alle,.revolu tionären" Parolen.
Gegnerschaft gegen das Tarifwefen von den ,, Re formisten " unterscheiden, und entrüsten sich darüber
Die Funktionäre des Einheitsverbandes der Metallarbeiter" schrieben in ihrem Flugblatt:
..Ein tarifloser Zustand bedeutet für die Arbeiterinnen und Arbeiter der Batterie- und Elementenbetriebe eine dauernde Gefahr des Lohnabbaus."
,, Hier zeigt sich die ganze Niederträchtigkeit der Führung des Fabrikarbeiterverbandes. Sie helfen so mit an der Durchführung der Unternehmerforderungen auf Abschaffung der Tarife. Sie geben wieder eine soziale Errungenschaft preis."
Wir können den so plöglich für die„ reformistischen" Errungenschaften und für die Aufrechterhaltung der Tarife begeisterten ,, Revolutionären " nicht helfen. Mit Unorganisierten fann man feine Tarifabkommen treffen, die auch nur einigermaßen den gewerkschaftlichen Anforderun gen entsprechen. Die Unorganisierten schwächen die Position der Gewerkschaften, sie halten sich an die Berpflichtungen, die der Tarifvertrag den Kontrahenten auferlegt, nicht gebunden wie gesagt mit ihnen ist fein Tarifvertrag zu machen. mindestens kein solcher, der ihnen nicht die Möglichkeit bietet, die Gewerkschaften wegen des ungünstigen Tarifs dauernd anzugreifen.
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So sehr wir uns über das Bekenntnis der Funktionäre der„ revolutionären" Sonderorgani
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Eine der ältesten gewerkschaftlichen Organisationen ist der Buchdruderverband. Unter dem Sozialistengesetz blieb er von der Auflösung verschont. In der Reichshauptstadt machten sich sehr früh Bestrebungen zum Zusammenschluß der Buchdrucker bemerkbar. Der Verein der Berliner Buchdrucker und Schriftgießer fann am 2. Dezember bereits auf ein siebzigjähriges Bestehen zurückblicken.
Am 2. Dezember 1862, 3% Jahre vor Gründung des Buchdruckerverbandes, wurde die Bildung einer Buchdruckervereinigung für Berlin beschlossen, deren Aufgabe in erster Linie die Verbesserung der Lehrverhältnisse und der Lage der Gehilfen sein sollte. Mutig ging die anfangs fleine Schar der organisierten Buchdrucker daran, den Ber liner Buchdruckergehilfen Verein", wie die Vereinigung damals hieß, weiter auszubauen. Nach Anschluß des 1868 gegründeten Vereins der Schriftgießer erhielt der Berliner Verein seinen heutigen Namen.
Schwere Konflikte mit den Unter nehmern blieben dem Verein nicht erspart, aber dennoch vollzog sich ein immer weiterer Aufstieg. Im Jahre 1896 zählte der Verein 4000 Mitglieder. Bon diesem Zeitpunkt an ging es schneller vorwärts, denn beim fünfzigjährigen Bestehen im Jahre 1912 hatte der Verein mehr als 12 000 Mitglieder und 16 177 am 1. Januar 1931. Die Mit
SONNTAG, 4. DEZ. 1932
gliederzahl verringerte fich infolge der Wirtschaftskrise, Berufswechsel, Ausschlüsse usw. auf 15 154 am 1. Oktober 1932. In der Lehrlingsabteilung murde die höchste Mitgliederzahl am 1. Januar 1929 mit 2121 erreicht, die bis auf 1573 am 1. Oftober 1932 jant. Die Zahl der In= validen ist im ständigen An st eigen.
Vorbildlich sind die Unterstützungsein richtungen des Vereins der Berliner Buchdrucker und Schriftgießer, die auch nach der Inflation wieder aufgebaut wurden. Wie in allen anderen Berufen hat die verheerende Wirtschaftstrise auch im Buchdruckgewerbe die Zahl der Ar= beitslosen ins Ungemessene anschwellen lassen. Mitte November 1932 wurden im Gau Berlin des Buchdruckerverbandes rund 5900 Arbeits= lose gezählt, die zum größten Teil in der Hauptunterstützung ausgesteuert waren. Die noch in Arbeit stehenden Buchdrucker bewiesen allezeit gewerkschaftliche Solidarität mit ihren arbeitslosen Kollegen.
Die Berliner Buchdrucker, die in jahrzehntelangen gewerkschaftlichen Kämpfen geschult und erprobt sind, werden ihre Organisation den reaf= tionären Gegenströmungen zum Irog über alle wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gegenwart hinweg zu neuem Aufstieg führen.
BBG.- Angestellten- Tarif
neu abgeschlossen
Die Direktion der BVG. hatte, wie berichtet, den Tarifvertrag ihrer kaufmännischen und technischen Angestellten zum 30. September zu dem 3wed gekündigt, den Vertrag ganz erheblich zu verschlechtern. Es war ein sehr umfangreicher Wunschzetel, den die Direktion den freien Gewerkschaften zugestellt hatte. Diese strichen ihn aber in viertägiger Verhandlung so zusammen, daß die freigemertschaftlich organisierten BV G. Angestellten der neuen Tarifporlage in ihrer Versammlung am Donnerstag zustimmen fonnten.
1
Die BVG. hatte die Beseitigung der Sondergehälter gefordert für diejenigen Angestellten, die bei den früheren Verkehrsgesellschaften auf Grund von Sonderabmachungen bessere Gehälter hatten. Die Sondergehälter werden bis zu 20 Prozent über die Normalgehälter gezahlt.
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