Bergwerfs=
Gelsenkirchener 2.-B. hat zu der am 14. Dezember in Essen stattfindenden Generalversammlung ihren zum 31. März 1932 abgeschlossenen Geschäftsbericht veröffentlicht. Wer da glaubt, daß dieser Bericht über jene dramatischen Umstände Rechenschaft gibt, unter denen im Februar d. J. die Mehrheit des 250- millionen- Kapitals von Gelsenkirchen in Reichsbesig fam, womit das Reich zugleich die Herrschaft über die Vereinigten Stahlmerte erlangte, der irrt sich. Von diesen für die private Wirtschaftsführung in Deutschland geradezu vernichtenden und die zukünftige deutsche Wirtschaftslentung hoch bedeutsamen Vorgängen befindet sich in dem Geschäftsbericht der GelfenPirchener Bergwerfs- 2.- G. fein Wort.
Bilanz- und Gewinnrechnung
der Gelsenkirchener Bergwerks- A.- G., die neben ihrem eigenen sehr wertvollen Kohlenzechenbesitz eine Biertelmilliarde Stahlvereins= Aktien und 90 Millionen PhönigAftien in der Hauptsache verwaltet, sind bestimmt durch das Fehlen der Stahlvereinsdividende für 1930/31, durch die für das gleiche Jahr noch gezahlte 4% Proz. Phönix- Dividende und die wahrscheinlich trotz des mengenmäßigen Absazrüdganges noch relativ günstigen Erlöse der Kohlenzechen. Im Gegensatz zum Vorjahr sind Generalunkosten, Zinsen, Soziallasten und Steuern vom Jahresüberschuß nicht vorweg abgesetzt, sondern in der Gewinnrechnung zum ersten Male besonders aufgeführt.
Unter Berücksichtigung dieser Tatsache steht bei einem Vorjahrsüberschuß von 21,06 ein leberschuß von 12,76 Millionen gegenüber, in denen die Phönix- Dividende mit 3,7 Millionen Mark enthalten ist. Einnahmen und Ausgaben der Kohlenbetriebe scheinen sich ausgeglichen zu haben. Unter Hinzurechnung des vorjährigen Gewinnvortrags von 6,73 Millionen sind Abschrei= bungen auf Anlagen mit 5,71 Millionen wie im Vorjahr und neue Abschreibungen auf Beteiligungen und Wertpapiere mit 7,50 Millionen Mart möglich, so daß ein Gewinn von 6,29 Millionen ausgewiesen werden kann, der auf das neue Jahr vorgetragen wird. Im Vorjahre wurden 6 Proz. Dividende aus einem Gewinn Don 21,97 Millionen Marf gezahlt.
In der Bilanz sind Beteiligungen und Wertpapiere mit 366,10 gegen 363,97, also fast unverändert ausgewiesen.
Die Bereinigten Stahlwerke haben bemerkenswerterweise ihrer Gründergesellschaft noch eine Rate der Forderungen aus den Genußscheinen gezahlt,
die offenbar zur Schuldentilgung gegenüber Henschel aus dem Ankauf der Essener Steinkohlen bergwerke verwendet worden ist. Offenbar ist auch der unter den langfristigen Schulden ( 61,29 Mill.) verbuchte 3 Millionen= Dollar Kredit von Dillon, Read nach dem Eingreifen des Reiches wieder verlängert worden. Dieser Dollarkredit war neben den Schulden an Henschel im Februar dieses Jahres fällig geworden und, soviel man weiß, der unmittelbare Anlaß für die afute Krise und das Eingreifen des Reichs, da die Gelsenfirchener Bergwerks- A.- G., das heißt Herr Fried rich Flick , die zur Rückzahlung erforderlichen Gelder einfach nicht auftreiben fonnte. Selbstver ständlich wird
auch über diese interessanteste Periode des abgelaufenen Geschäftsjahres fein Sterbenswort
Schutzzolldämmerung
Wichtig für die Frage der fünftigen Zollpolitik der Vereinigten Staaten ist eine Rede des Wirtschaftsberaters der Chase National Bant, Benjamin M. Anderson, sowie des Mitgliedes des Bankhauses Morgan, Thomas W. Lamont. Anderson wies darauf hin, daß Amerika bis 1930 nur habe ausführen können, weil es einen starten Kapitalerport betrieben habe. Auf die Dauer merde die amerikanische Ausfuhr sich nur halten fönnen, wenn man durch Ermäßigung der Zollsäge dem Ausland Gelegenheit gäbe, durch eine Steigerung der Einfuhr die nötige Kaufkraft zu erhalten.
Rußland kauft deutsche Dampfer
Der Norddeutsche Lloyd in Bremen , der im Laufe der letzten Wochen eine Anzahl aufgelegter Dampfer an die Somjetunion per tauft hatte, hat jest zwei meitere, außer Dienst
mitgeteilt. Der ausgewiesene Gewinn von 6,29 Millionen beweist natürlich nicht das allergeringste für die wirkliche Lage der Gesellschaft. Die Gelsenkirchener Bergwerks- A.- G. iſt ebenso fanterungsreif wie der Stahlverein( natürlich auch der Phönix),
denn die Bewertung des Hauptpostens in der Bilanz, das sind die 366 Millionen Beteiligungen, ist einfach schwindelhaft.
Die darunter befindlichen 255 Millionen Stahlvereins- Aktien stehen mit rund 246 Millionen zu Buch, das heißt zu einem Kurs von rund 96 Pro3.(!) gegenüber einem Tiefstkurs von 10,5 Proz. im September und dem letzten Höchstfurs von 27 Proz. Ende November. Die 90 Millionen Phönig- Aftien stehen mit 90,55 Millionen, also zu 100 Pro3. zu Buch(!), gegenüber einem Septemberkurs von vielleicht 15 und einem Höchstkurs von 31 Ende November. Die Gesellschaft kann sich freilich darauf berufen, daß die Sanierung des Stahlvereins noch in der Schwebe sei und man ja nicht wissen könne, ob der berühmte Flotow Bericht die Sanierungsbedürftigkeit nicht vereint.
Ueber
den Verlauf der Generalversammlung am 14. Dezember braucht man sich feine Illusionen zu machen. Das Reich als Großaktionär wird zur wirklichen Lage ebenso schweigen wie die übrigen Großaktionäre und sich einfach wie diese auf die noch nicht erledigte Sanierungsfrage beim Stahlverein berufen.
befindliche Dampfer an die Russen geliefert. Insgesamt umfassen die russischen Schiffstäufe bei dem Norddeutschen Lloyd zwölf Dampfer mit zusammen etwa 51 600 Tonnen Schiffsraum. Damit hat sich die arbeitslose Flotte des Norddeutschen Lloyd , die im Juni d. J. nach den Mitteilungen auf der Generalversammlung rund 238 000 Tonnen Schifferaum umfaßte, um nahezu ein Biertel verringert.
Rückzahlung des Notenbankkredits. Die Reichsbank hat die Bant für internationalen Zahlungsausgleich benachrichtigt, daß sie auf den am 5. Dezember fälligen 90- Millionen- Dollarkredit der großen Internationalen Notenbanken 4 Millionen Dollar also nicht drei, wie bisher angenommen zurückzahlen wird. Die Ver längerung des Resttredits auf weitere drei Monate ist darauf erfolgt.
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Die Großhandelspreise sind in der Woche zum 30. November weiter um 0,5 auf 93,3 Prog. ge sunten.
Waggontrust saniert
Kapitalschnitt bei Linke- Hofmann
Die Verwaltung des ostdeutschen Waggontrusts, der Linke- Hofmann- Busch A- G. m Breslau , steht jetzt vor dem Abschluß der Sanierungsverhandlun gen mit den Bankengläubigern. Es ist sicher, daß Das Kapital von 30 auf 12 Millionen im Ver hältnis 10: 4 zusammengelegt wird. Das Kapital wird jodann auf 17 Millionen Mark wieder erhöht, wobei eine Aufrechnung der neuen Attien gegen Bankschulden vorgesehen ist.
Nach Vornahme dieses Kapitalschnittes kann damit gerechnet werden, daß das stärkste deutsche Waggonunternehmen eine gesunde wirtschaftliche Basis wiedererlangt. 3m legten Konjunkturjahr 1929/30 konnte das Unternehmen einen Umsag von 81 Millionen Mark erzielen, im folgenden Jahr aber ging der Jahresumsatz infolge scharfer Drosselung der Reichsbahnaufträge bis auf 45 Millionen Mark zurück und im letzten Jahr dürften die Umsäge nur wenig über 30 Millionen Mark gelegen haben.
Winterkäufe setzen ein Stärkerer Absatz der Warenhäuser Im Oktober hat sich nach dem jetzt vorliegen= den Bericht der Zeitschrift für Waren- und Kaufhäuser" der Warenhausumsat kräftig belebt. Während in den beiden vorhergehenden Jahren die Oktoberumfäße um 24,3 bzw. 26,4 Proz. über dem Stande des September lagen, betrug in diesem Jahre die Steigerung 33,6 Pro3. Besonders stark war die Umfazerhöhung in Be fleidung, die gegenüber dem September um rund 47 Pro3. gestiegen ist.
Abgesehen von den saisonüblichen Eindeckungen der Bevölkerung vor Beginn des Winters, zeigt sich in den umfangreichen Bekleidungsfäufen, daß hier ein schon lange aufgestauter Bedarf jetzt gedeckt worden ist. Wertmäßig lagen die Oktoberumfäße um 17,3 Broz. unter dem Stande des Vorjahres.
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