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Sport in Kürze

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Die Geräteturner aus dem ganzen Gebiet des Arbeiter- Turn- und Sportbundes gaben sich am Sonnabend im Saalbau Friedrichshain ein Stell­dichein zum Wettkampf Berlin   Thü­ ringen   Chemnitz  . Es war eine Schau bester Leistungen. An die 3000 Zuschauer fahen Thüringen   mit 958 Punften, Sieger vor Chemnih mit 925 und Berlin   mit 898 Punkten. Die Ber­ liner   fehen sich vor der Aufgabe, in ihren Leisfun­gen fester zu werden, sonst werden sie gegen die Beften aus dem Reich auch in Zukunft kaum be­stehen können. Die Turnsparte des aus einer Berchmelzung aller Arbeitersportvereine in Weißen­fee hervorgegangenen ,, Boltsiport weißen­fee" hatte gestern zu einem Werbefest eingeladen, das, soweit die Leistungen in Frage kommen, guf gelang. Nur hätte der Kreis der zu Gewinnenden größer sein tönnen.. Bei den Arbeiter­fußballern erlebte man eine Enttäuschung: Hansa und Nord konnten in ihrem Spiel nicht entscheiden, wer Nordgruppenmeister werden foll. Die Leistungen der Spieler waren so mangelhaft, daß als einzige Freude die Tatsache bleibt, daß der Gruppenmeister nun erst am fommenden Sonntag entschieden werden wird. Der bürger­liche Fußballverein Minerva, der bisher als Spihenfönner galt, mußte sich gestern von Norden- Nordwest 4: 3 schlagen lassen. Das ist die zweife Niederlage in einer Woche; erst am ver­gangenen Sonntag bezog Minerva von Hertha­ BSC  . eine 10: 1- Padung. Es schien, als ob mit dem falten Wetter auch der richtige Eislaufsport in Berlin   eingefehrt ist: das, was die Wiener  kunftläufer am Sonnabend und Sonntag im Sportpalast zeigten, war ganz große Klaffe. Das Haus raffe vor Begeisterung nur schade, daß für die große Masse der Werktätigen Sportpalast­preise immer noch unerschwinglich sind.- In den Räumen des republikanischen Reichsautoklubs wurde eine Stitameradschaft aus der Taufe gehoben, die die Abficht hat, alle republi­fanisch gesinnten Wintersportler und solche, die es werden wollen, zu erfassen. Man will in die nähere und weitere Umgebung Berlins   feren und Stiturfe abhalten.

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Diesmal Weißensee

Eine weihnachtliche Werbung Es war ein Fehler, daß der Volkssport, Weißensee  ", der neue Zentralverband aller Arbeitersportler in diesem nordöstlichen Teil der Stadt, die Schau seines lebungsbetriebes so furz vor Weihnachten   angesetzt hat; die schöne Turn­halle in der Parkstraße war nur schwach besetzt, man hätte der Beranstaltung gern einen stärferen Besuch gewünscht. Was die Turner und Turne­rinnen zeigten, war in der Absicht zusammen­gestellt, den Zuschauern das Alte einmal anders zu zeigen. Das mag nicht leicht sein, denn legten Endes bleibt Gymnastik und Turnen eben Turnen und Gymnastik. Aber ein findiger Regisseur ist schließlich in jedem Verein aufzutreiben.

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Unser Ringen nach Gesundheit und Lebensfreude so betitelte sich die Gesamtveranstaltung brachte neben verschiedenen Gymnastikübungen der Männer und Frauen, die immer bei den Zu schauern in vorgerückterem Lebensalter den Wunsch auslösen, es auch so machen zu fönnen, sehr ansprechendes Geräteturnen. Das Riegenturnen steigerte dann die Geräteübungen bis zu tunst­turnerischen Vorführungen. Was unter der Be­zeichnung Spiel und Spaß" im zweiten Teil gezeigt wurde, sollte denen, die gern mitmachen möchten, wirklich Anlaß sein, sich selbst auf den Weihnachtstisch das Bersprechen zu legen, vom nächsten Jahr ab zu den Arbeitersportlern zu gehen. Das trifft für Kinder und Jugendliche ebenso zu wie für die Erwachsenen, selbst wenn sich das Bäuchlein schon etwas gerundet hat( mas bei den Arbeitern in der heutigen Notzeit einiger­maßen selten sein soll!) oder Mutter schon etwas tomplett geworden ist. Für alle findet sich ein Syſtem, nach dem Gymnastik bei den Arbeiter­Sportlern getrieben werden kann. Und billig ist die Geschichte dazu!

Neusel   außer Gefecht

Wie der Manager von Walter Neusel   mitteilt, hat der Bochumer   Schwergewichtler sofort nach feinem Stampf mit Hans Schönrath   die Berliner  Universitäts  - Augentlinit aufsuchen müssen. Dort stellte Professor Comberg eine ausgedehnte Ent­zündung an der Oberfläche des linken Augapfels sowie an beiden Augen schmerzhafte Reizungen der Bindehaut fest. Neusel ist durch diese Ver­legungen, die er sich übrigens schon in den ersten Runden des Kampfes zugezogen haben soll, vor. läufig außer Gefecht gesetzt. Daraus tann man ersehen, daß der Sieg Neusels über Schönrath wirklich ein sehr glüdlicher gewesen ist, denn genau so gut wie der Krefelder  , aus dessen Riß­wunde an der Augenbraue reichlich Blut floẞ, hätte er selbst vom Arzt aus dem Ring genom­men werden können.

Bei den Ringkämpfern im Zirkus Busch werden in dieser Woche die Schlußkämpfe ausgetragen. Gestern trennten sich die beiden Schweren Wolke und Fernftanoff nach drei Gängen unentschieden. Beimura brachte Grifis nach 39 Minuten auf beide Schultern und Luppa  - Berlin   fonnte Kraufe Rheinland   nach 16 Minuten durch einen blitz­schnellen Hüftzug merfen. Die erste Begegnung der Mittelgewichte Bohlfuß gegen Mofig verlief erstmalig völlig offen, und der starte Paßmann entledigte sich Kautski- Breslau in 17 Minuten.

Arbeitersportler als Kunstturner

Thüringen   im Städte kampf Sieger mit 958 Punkten

Weit ist der Glaube verbreitet, das Geräte. turnen sei so gut wie ausgestorben. Am Sonn­abend wurde man allerdings eines anderen be= lehrt. Wer den Weg zum Saalbau Friedrichs­hain einschlug, um dem Kunstturnen der Bezirksmannschaften von Thüringen  , Chem­nig und Berlin   der Arbeitersportler beizu­wohnen, hat bestimmt erwartet, einen mäßig ge= füllten Saal zu finden. Wie groß war aber das Erstaunen, als bereits eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung fein Platz mehr zu haben war. Und diejenigen, die gekommen waren, werden den Abend nicht bereuen. Um es furz zu sagen: es war schön in jeder Beziehung!

Das, was die einzelnen Turner boten, grenzte an Artistik. In der Hauptsache waren es die Thüringer  , die immer wieder zu wahren Beifalls­stürmen mitrissen. Wenn der mehrfache Bundes­meister Rödel Greiz an ein Gerät ging, so war alles gespannt, wie er feine Kunst zeigen würde. Aber noch mehr waren die Nerven ge= spannt, wenn der kleine Baron von der Freien Turnerschaft Groß- Berlin turnte; wie er die Uebungen hinlegte, das war staunenswert. Aber noch staunenswerter waren dann die bekannt­gegebenen Punkte. Es ist zu begreifen, daß die

Zuschauer beim Bekanntgeben der Resultate ein Pfeiffonzert anstimmten. Man sollte doch be­stimmt erwarten, daß bei einer so großen Ver= anstaltung nicht erst das Schiedsgericht zusammen­treten braucht; von den einzelnen Kampfrichtern muß man schon ein gerechtes Urteil erwarten fönnen. Zu bedauern ist nur, daß gerade die Berliner   die Leidtragenden bei dieser ganzen Sache sind. Damit sollen aber nicht die Leistungen der Thüringer   und Chemnizer herabgesezt werden. Im Gegenteil, es gibt nur ein Urteil: die Mann­schaften waren im allgemeinen besser als die Ber= liner, aber doch nicht soviel, wie es die Wertung ausdrückt.

Wie schnitten die einzelnen Wettkämpfer ab? Der beste Einzelturner war Rödel Wenn er bei 180 zu erreichenden Punkten 170 erhält, dann muß er schon ein großer Könner sein. An allen Geräten war er in seinen Leistungen gleich. Und hier sißt auch der Fehler bei den meisten Geräteturnern. Es ist kein gutes Zeichen, wenn ein Turner wie Würfel- Chemnit an dem einen Gerät 53 Punkte und an dem anderen nur 43 erzielt. Aber noch schlechter ist es, wenn Blümel- Berlin   es sogar am Pferd, das sonst zu seinen besten Geräten gehört, nur

Ein kalter Spielsonntag

Die Serienspiele der Arbeitersportler

Wann wird im Nordbezirk die Entscheidung im Fußball kommen? Erwartet wurde sie aller­dings schon gestern im Spiel Hansa gegen Nord. Glaubte man doch, daß es Nord gelingen würde, den Hanseaten die Punkte zu nehmen. Es tam aber anders; die Vereine zeigten ein Spiel, daß man am ganzen Fußball verzweifeln möchte. Beide Mannschaften, der Sieger und der Bestegte, zeigten so wenig, daß man sich überhaupt mun­dern mußte, daß es noch zu Torerfolgen reichte. Und dabei gab es deren sogar fünf.

Nord legte in der ersten Halbzeit ein Tempo vor, daß es aussah als würde Hansa in Grund und Boden gespielt werden. Immer wieder murde Nords Sturm dem gegnerischen Torwart gefähr­lich. Bald kam der Ball von links, bald von rechts, ohne jedoch den Torwart paffieren zu können. Oft wurden die Verteidiger zu Rettern erst im letzten Augenblick. In der 20. Minute spielte sich endlich die Mitte Nords durch und mit einem Bombenschuß fegte der Ball ins Neg. Bon da an glaubte man Nord in ront. Doch das erste Tor war das Signal für Hansa. In der 31. Minute wurden denn auch die Bemühungen belohnt; Nords Torwart fiel auf dem glatten Boden hin und über ihn hinweg sandte Hansa zum Ausgleich ein. Dann wieder längeres Mittel­feldspiel. Schon glaubte man, daß es bei diesem Resultat bleiben würde, als eine furze Drängelei vor dem Nordtor zu einer Reihe von Kopfbällen führte, deren Endergebnis der Führungstreffer für Hansa war. Wurde man schon in der ersten Halbzeit nicht warm( der Witterung und dem Spiel nach!), so sollte es nach dem Seitenwechsel noch schlechter werden. Zur großen Ueberraschung der Zuschauer wurde das Spiel nun reichlich hart. Und hier waren es einzelne Spieler von Nord, die den Mangel an Technik und Ausdauer durch Unfairneß ausgleichen wollten. Sehr zum Scha den der eigenen Mannschaft. Hansa wurde dadurch etwas überlegen, so daß es auch bald zum dritten Tor fam. Als dann noch ein Elfmeter gegen Nord verhängt wurde, war den Hanseaten der Sieg beim Stande von 4: 1 nicht mehr zu nehmen. Ueberzeugend war diefer Sieg allerdings nicht. Man mußte sich nur wundern, wie es Hansa ge= lang, eine Woche vorher gegen Adler zu ge= minnen. Durch den gestrigen Sieg stehen sich beide Mannschaften punktgleich. Die Entscheidung wird erst am kommenden Sonntag im Treffen Adler gegen Bormärts- Wedding fallen.

Im 4. Bezirk ist endlich die Bezirksmeisterschaft entschieden worden. Hertha   hatte, nach dem 1. Spiel zu urteilen, die größeren Aussichten. Die Hoffnungen wurden auch nicht enttäuscht, allerdings waren in dem sehr flotten Spiel die Luckenwalder   bis zum Wechsel tonangebend. Nachdem beim Sieger im Sturm eine Umstellung erfolgt war, fonnte die Mitte in 10 Minuten den Ausgleich und die Führung erringen. Luden­walde V war nunmehr am Ende seiner Kraft. Die Schwäche foftete noch zmei Tore.

Riders gegen Oft 3: 1( 1: 1). In der flotten ersten Hälfte geht Oft in Führung, aber Riders fann burch Elfmeter ausgleichen. Nach dem Wechsel tommt es längere Zeit au teiner Entscheidung, bis endlich der Angriff von R. Le­bendiger wird und Ost zwei Ueberraschungstore ins Neg jagt. Rot- Weiß gegen Boltssport- Weißensee 1: 1( 1: 1). Weißensee hat anfangs die Führung des Spiels, muß fie aber nach dem Wechsel an die Gastgeber abgeben. Das Ergebnis entspricht dem Svielverlauf. Einigkeit- Staaten gegen Dallgow   5: 1( 2: 1). Staaten ist erfaßgeschwächt, spielt aber trogdem überlegen. Das Spiel war gut, litt aber unter dem schlechten Platz. Vorwärts- Webbing gegen Eintracht- Reinickendorf   4: 1( 0: 1). Das Halbzeitergebnis zeugt von dem Eifer Reinidendorfs. Vorwärts, die Buntte schon vor dem Spiel in der Tasche, übt sich im Fummeln". Pormannia gegen Schöneberg   7-0( 0: 0). Ein ruhiges Spiel, dem man ben Silbernen Sonntag" anjah. Blau- Weiß gegen ASB. Neukölln 5: 1( 2-0). Mehr noch als die Vorschau andeutete, ging Blau- Weiß aus fich heraus. Bantom gegen Blav- Gelb 4-0( 0: 0). Stärker als bei wichtigeren Spielen zeigte sich Pankow   dem Bundesneuling gegenüber. Lichtenberg   nenen Meelfee 3: 0( 3: 0). Die Lichtenberger nahmen des Spiel von der Teichten Seite und siegten beshalb verhältnismäßig knapp. Eintracht- Spandau gegen Ruppines Sportfreunde 2: 2 ( 0: 1). Ruppins neue Mannschaft führte fich auf un gewohntem Plas gut ein.- Teltow   gegen Alemannia   22

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2: 2. Eine Ueberraschung für die Kreisstädter, die sich die Alemannen schwächer vorgestellt hatten. Jugend: Lichtenberg   gegen Normannia 0: 1(-).- Vor­wärts- Wedding gegen Alemannia   1: 2 1: 1). Schüler: Hansa 1 gegen Vorwärts- Wedding Borwärts 31, 1 gegen Wilmersdorf   1 2: 1(-).

Hockey

2: 1(-).

Der Serienkampf zwischen Tennis Rot und dem Freien Hockeyklub Spandau endete unentschieden 1: 1. Die Spandauer   hatten in ihrem Mittelläufer die treibende und beste Kraft, während bei Tennis Rot die Stürmer jede einheitliche Leistung ver­miffen ließen. Der Arbeitersportverein Rot- Weiß gewann gegen den Verein für Leibesübungen Ostring eindrucksvoll mit 5: 1. Mit dem gleichen Resultat siegten die Freien Turner Groß- Berlin­Tempelhof gegen die Freie Sportvereinigung Pankow   5: 0. Der VfL. Ostring 2 gewann gegen den ASV. Wedding fnapp mit 3: 2. ASV.Schöne­ berg   und der Sportverein Moabit 2 spielten un­entschieden 0: 0. ASB. Rot- Weiß siegte in über­legenem Spiel gegen den Männer- Turnverein Bernau 4: 0. FLGB. Tempelhof   gewann gegen Rot- Weiß 3 mit 4: 3. Bei den Werbespielen in Reinickendorf  - Oft gestalteten die Freien Turner Groß- Berlin ihr erstes Spiel zu einem beachtens­werten 4: 3- Sieg über die FSV. Pankow   2. Das Hauptspiel der Veranstaltung zwischen Volkssport Neukölln- Brig gegen Athletit- Sportklub gewann der Meister nach guter Leistung mit 5: 1.

Handballresultate

Der FTGB. Süden 2 wurde durch Nowames 1 mit 2: 3 eine neue Niederlage in der 1. Klasse be­reitet. Jedoch hätte es leicht umgekehrt kommen können, denn Süden war besonders in der zweiten Halbzeit überlegen. Hennigsdorf   gewann verdient mit 8: 2( 3: 0) gegen FTGB. Often. Often war zwar, besonders in der ersten Hälfte, die technisch bessere Mannschaft, aber Hennigsdorf   schoß die Tore. In der Abteilung B war der Spitzenreiter Süden 1 mit 11: 1( 6: 1) Mahlsdorf   vollkommen überlegen.

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1. Bezirk: FTGB. Oberfpree 1 gewann gegen Ober­spree 2 sicher mit 7: 1( 3: 1) und Strausberg 1   schlug Rehfelde   18: 3( 7: 0). 2. Bezirk: FTGB. Reinidendorf­Oft 1 gegen ASV. Wedding 2 6: 0( 5: 0). Hennigsdorf 2 gewann mit 4: 3( 1: 0) gegen Tegel   2. 3m 4. Bezirk schlug die FSB. Fichte 1 ihren Gegner FTGB. Friedenau 1 mit 6: 1( 4: 1) und die FTGB. Süden 3 gewann über­Tegen gegen Wilmersdorf 2 mit 10: 2( 4: 1) Toren.

Arbeiter- Wasserball

Die fälligen Serienspiele der Spitzenklasse des Berlin  - Brandenburger   Kreises, die am Sonnabend und Sonntag im Wellenbad zum Austrag kamen, nahmen wiederum einen ansprechenden Verlauf.

Die Freien Schwimmer Berlin   12 zeigten sich seit langem wieder einmal in guter Form und holten sich durch einen flaren 4: 0- Sieg gegen die schnelle Mannschaft Don Hellas II wertvolle Punkte.   Berlin 12 hatte in seiner Hintermannschaft seine stärkste Stüße, die sich der Aufgabe, den schwimmerisch überlegenen Gegner abzuwehren, recht geschickt entledigte und dabei die Angriffsreihe mit brauchbaren Borlagen bedachte. Trozz steter leichter Feldüberlegenheit gelang es den Stürmern jedoch im ersten Teil des Spiels nicht, einen fichtlichen Vorsprung zu er­reichen, wobei die ausgezeichnete Arbeit des Hellas- Tormannes jedoch in Rechnung zu stellen mar. Erst inapp vor dem Seitenwechsel glückte  Berlin 12 nach guter Kombination der erste zähl= bare Erfolg. Mit Wiederbeginn legte sich Hellas scharf ins Zeug, fonnte jedoch nicht verhindern, daß der Gegner mit einer sauberen Verlängerung weiter in Front ging. In der Folge war Hellas redlich bemüht, das Resultat für sich günstiger zu gestalten, doch alle Angriffe scheiterten teils an der aufmerksamen Gegenmehr der Verteidiger und zum anderen an mangelnder Verständigung im Sturm. Berschiedentliche Einzelgänge der

39 Punkte erzielt. Und dieser Turner war auch ausschlaggebend für die Niederlage   Berlins. Dem Berliner Meister Mielke schien seine Krankheit noch in den Knochen zu steden. Er kam nie auf seine sonstige Punktzahl. Im großen und ganzen kann der 1 Kreis als Veranstalter mit dem Erfolg zufrieden sein zu hoffen wäre es nur, daß dieser Abend recht bald wiederholt wird, damit gerade dieser Zweig der Körperübungen wieder mehr gezeigt wird. Der Publikumserfolg und noch mehr der Sporterfolg dürften anregend wirken.

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An den Geräten wurden folgende Punkte erzielt: Chemniz: Würfel: Parren 50, Pferd 43, Red 53, ins­gefamt 146; Burkhardt: Barren 50, Pferd 48, Red 48, ins­gesamt 146; Thiele: Barren 49, Pferd 54, Red 52, ins­gesamt 155; Nießel: Barren 49, Pferd 50, Red 52, ins­gefamt 151; Schüppel: Barren 55, Pferd 53, Red 53, ins­gesamt 161; Neubert: Barren 54, Pferd 54, Red 58, ins­gefamt 166.   Thüringen: Tegner: Barren 51, Pferd 48, Red 55, insgesamt 154; Georgi: Barren 53, Pferd 53, Red 52, insgesamt 158; Silpmann: Barren 48, Pferd 51, Red 51, insgesamt 150;   Limburg: Barren 54, Bferd 56, Red 55, insgesamt 165; Rahnfeldt: Barren 49, Pferd 52, Red 56, insgesamt 155; Rödel: Barren 59, Pferd 57, Red 58, insgesamt 174.   Berlin: Flöter: Barren 49, Pferd 48, Red 48, insgesamt 145; Blümel: Barren 48, Pferd 39, Red 49, insgesamt 136; Rähne: Barren 48, Pferd 45. Red 50, insgesamt 143; Leuthold: Barren 51, Pferd 50, Red 56, insgesamt 157;   Baron: Barren 55, Pferd 50, Red 55, insgesamt 160; Mielke: Barren 53, Pferd 52, Reck 52, insgesamt 157. Endergebnis:  Thüringen 958, Chemnik 925,   Berlin 898 Punkte.

Hellenen endeten meist mit Fehlschüssen. Das an sich verdiente Ehrentor blieb der Hellas- Mann­schaft versagt, dagegen holte sich   Berlin 12 durch einige gute Leistungen im Stellungsspiel zwei weitere Erfolge, die den Sieg sicherten.

Die Gruppe Neukölln der Freien Schwim­mer Groß- Berlin behielt im Spiel am Sonntag gegen die zweite Mannschaft der Freien Schwimmer   Charlottenburg mit 6: 3, Halbzeit 5: 0(!) Toren die Oberhand. Nach den legten Leistungen der Charlottenburger hatte man mit einem ausgeglichenen Kampf und einem knappen Ende gerechnet. Es tam aber einmal anders. Beide Mannschaften hatten Umstellungen Dorgenommen, die sich bei Neukölln vorteilhaft, bei   Charlottenburg jedoch ungünstig auswirkten. Neukölln legte gleich zu Beginn scharf los und konnte den in der Abwehr nicht mit gewohnter Sicherheit arbeitenden Gegner bis zur Pause ein­fach überrennen. Die Verständigung zwischen Verteidigung und Sturm fam in diesem Spiel­abschnitt bei den Charlottenburgern nur schwer zustande. Erst nachdem die Seiten getauscht waren, tam   Charlottenburg allmählich ins Spiel und gestaltete dann das Treffen mit zunehmender Spielzeit für fich überlegen, zu spät allerdings, um der Niederlage zu entgehen.

Guten Eissport

zeigten die   Wiener im Sportpalast

Im Sportpalast gab es am Sonnabend und Sonntag wieder einmal richtigen Eissport zu sehen. Aus   Wien war eine ganze Kolonne von Kunstläufern und Hockenspielern eingetroffen. Sie fanden in   Berlin nicht die Beachtung, die sie verdient hatten, was wohl auf die vorweihnacht­liche Zeit zurückzuführen ist. Am Sonnabend waren die Eisläufer durch das unerhört schlechte Eis start behindert. Man kann der Berwaltung des Sportpalastes den Vorwurf nicht ersparen, daß fie solche Beranstaltungen zu wenig ernst nimmt und offenbar nur finanzielle Vorteile im Auge hat. Um 8 Uhr, eine Viertelstunde vor Beginn, war die Eisfläche noch pudelnaß, das heißt, das Eis befand sich nur in einer dünnen Schicht über den Kühlröhren. Große stumpfe Flecke auf der Bahn waren für den Eislauf absolut ungeeignet, die Läufer stürzten nur so über sie hin. Ein gerechtes Urteil über die   Wiener Kunstläufer zu fällen, war deshalb, soweit der Sonnabend in Frage kommt, nicht möglich. Dafür brillierten aber am Sonntag auf der einwandfreien Bahn der junge Schola dan und Liselotte Landbed ebenso wie auch die österreichische Meisterin Hilde   Holovsky und das Meisterpaar Frau Gaillard und Petter. Es gibt Leute, die die Holovsky über Sonja   Henie stellen; das ist aber zum großen Teil Geschmackssache und bei dem Gleichstand der Kunst der beiden wahrscheinlich nur von einem un­parteiischen Schiedsrichterfollegium zu entscheiden. Glänzend eingespielt das Kunstläuferpaar, das feine Figuren in einer Bollendung zeigte, mie man sie im Sportpalast felten zu sehen bekam.

In den Eishodenspielen fiegte am Sonnabend der Wiener Eislaufverein gegen den  Berliner Schlittschuhklub mit 0: 0 Toren; am Sonntag lautete das Resultat 5: 0( 3: 0, 1: 0, 1: 0) für   Berlin.

Differenzen im Sturmvogel

Wie ein Teil der bürgerlichen Presse berichtet, find im Sturmvogel", Flugverband der Werf­tätigen, Differenzen ausgebrochen Eine Zwei­drittelmehrheit der Vorstandsmitglieder verlangt den Rücktritt des Vorsitzenden Walter Binder und hat eine am Sonnabend abgehaltene Borstands­fizung demonstrativ verlassen. Die Meinungsver­schiedenheiten haben ihren Grund hauptsächlich in der Finanzgebarung des Verbandes. Wir fönnen nur dringend wünschen, daß der Streit recht bald zum Vorteil für den Verband beigelegt wird.