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Dreizehn Flaschen Sekt

Abenteuer mit ernstem Hintergrund

In diesen Tagen hat sich in Berlin in einem eleganten Lokal am Kurfürstendamm etwas zugetragen, das heiter anmutet, aber doch eine ernste Seite hat.

Es saß da ganz in der Nähe der Kapelle ein hübsches junges Mädchen, das Geschäftsführer und Kellner als gut bürgerlich" tagierten. Die Schöne bestellte sich ein Abendessen und tranf einige Glas Pilsener dazu. Dann gab sie sich ganz dem Genuß der Musik hin. Sie bestellte ihre Lieblingsstücke und trattierte dafür die Musikanten mit Bier. Schließlich lud sie den Kapellmeister ein, an ihrem Tisch ein Glas Seft mitzutrinken. Der sagte nicht nein, meinte aber, daß auch seine Kollegen ein Gläschen nicht ausschlagen würden. Aus dem Gläschen wurden 13 Flaschen, die um 3 Uhr, bei der Polizeistunde, geleert neben dem Stuhl der fröhlichen Zecherin standen.

Nun kam der Kellner mit der Rechnung, die 200 M. bereits überschritten hatte. Die Dame" ließ sich aber in ihrer Stimmung nicht stören, sondern verlangte nach einer Tare, um in dem Hotel im Zentrum, wo sie wohne, Geld zu holen. Zufällig habe sie nicht genügend bei sich. Der Kellner und ein Musiker schlossen sich der Expedition an. Beim Portier des Hotels freilich

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erfuhr man, daß die gütige Gastgeberin" dort völlig unbekannt sei. ,, Nun, das ist nicht schlimm", fagte sie ,,, wir fahren zu meinem Freund, dem Bankier, der wird mir aushelfen."

Schon auf der neuen Tarifahrt versuchte sie mehrmals zu türmen, und am Potsdamer Plaz sagte sie, jetzt verbiete sie sich jede meitere Herren­begleitung, sie wolle allein nach Hause fahren. Der Kellner war freilich nicht einverstanden, sondern holte einen Schutzpolizisten. Auf der Wache stellte sich heraus, daß es sich um eine wohnungslose Else L. handle. Die Vernehmung gestaltete sich allerdings dadurch schwierig, daß Else über starfe Kopfschmerzen flagte und nur noch zu lallen per­mochte. Sie wird dem Schnellrichter zugeführt werden.

Die Sache klingt sehr lustig, aber sie hat eine ernste Seite. Gewiß mag man dem Kellner allzu große Gutgläubigkeit vormerfen. Er hätte, als die Zeche immer mehr anschwoll, sich über die Zahlungsfähigkeit seiner Kundin unterrichten müssen. Aber jetzt heißt es für ihn gegenüber der Geschäftsleitung des Lokals: Wer zahlt die rund 200 M.? Wird er haftbar gemacht, so fostet ihm das zumindest ein gutes Stüd seines Monats= verdienstes.

Der Heringsraub

Mann mit dem Blindenabzeichen

Vor dem Schnellschöffengericht steht ein Mann mit einer Augenflappe auf dem rechten Auge und dem Blinde nabzeichen auf dem rechten Arm. Noch minderjährig, hatte er für einen Diebstahl eine Gefängnisstrafe von zehn Tagen erhalten; aus Scham vor Eltern und Bekannten unternahm er einen Selbstmordversuch. Er blieb am Leben, verlor jedoch das rechte Auge und auf dem zweiten Auge fast alle Sehtraft. Die Blinden­fürsorge besorgte ihm Dauerarbeit, im Jahre 1926 heiratete er. Der Stedschuß verursachte ihm zeit­weilig heftige Schmerzen, in feinen Anfällen zer­schlug er dann alles, was in seiner Nähe war, feine Arbeit mußte er mitunter monatelang aus­fegen.

So war es auch am 19. November. Er hatte wieder heftige Schmerzen und blieb zu Hause. Am 22. November hielt es ihn aber auch nicht mehr in der Wohnung. Vor rasenden Schmerzen irrte er durch die Straßen, gegen Mittag ver­spürte er Hunger; er flopfte in der Sedanstr. 82 an eine Wohnungstür, sie blieb verschlossen. Im felben Augenblick sah er eine Frau mit einer Handtasche die Treppe hinaufgehen. Er riß sie ihr von hinten aus der Hand und lief zur Haus­tür. Er murde von der Frau eingeholt, versezte ihr einen Schlag mit der Handtasche gegen das Gesicht, daß sie zu Boden stürzte und lief weiter. Er wurde von Passanten gestellt, die Frau erhielt ihre Tasche wieder es waren darin grüne Heringe, ein Pädchen Salz, das Portemonnaie mit 3 Mart und die Hausschlüssel. Der Mann flehte, man möchte ihn laufen lassen. er durfte gehen. Ein Hausbewohner verfolgte ihn aber weiter und ließ ihn verhaften.

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Bor Gericht konnte der Mann eigentlich keinen rechten Grund für seine Tat angeben. Er hätte ja zu Hause etwas zu essen finden können. Er

diesmal der 3 ug 14, Steglig, der Berliner Feuerwehr eröffnet.

In den Nachmittagsstunden fanden sich über 30 Kinder in der Wache ein, denen unter dem im Lichterglanz strahlenden Weihnachtsbaum einige schöne Stunden bereitet wurden. Der Weihnachtsmann trat in Aktion, die Feuerwehr­fapelle spielte schöne Weihnachtsweisen und dann wurde den kleinen außer einem bunten Teller ein großes Paket mit Kleidungsstüden ufm. über­reicht. Die dankbaren Gesichter und die leuchten­den Augen der Kinder waren den Feuerwehrleuten höchster Lohn für ihr Wohltätigkeitsmert. In nächster Zeit werden noch andere Feuerwehr. machen, wie auch in den vergangenen Jahren, ähnliche Weihnachtsfeiern zugunsten armer Kinder durchführen.

Greisentragödie

Der Tod durch Gas

In der Wendenstr. 4 wurde gestern die Tragödie eines greifen Ehepaares entdedi.

Im dritten Stockwerf wohnt dort der 74 Jahre alte Rentenempfänger Ernst Broß mit seiner um zwei Jahre jüngeren Frau Minna. In legter Zeit tränkelte die alte Frau und das hat offenbar in dem greisen Ehepaar den Entschluß reifen lassen, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Am Montagabend wurde das Ehepaar von Haus­bewohnern zum letzten Male gesehen. Als sich Dienstag mittag auf dem Treppenflur starker Gas­geruch bemerkbar machte, wurde die Feuermehr alarmiert. Die Beamten verschafften sich Einlaẞ und in dem völlig mit Gas erfüllten Schlaf­zimmer fand man die Lebensmüden regungslos auf. Die Rettungsversuche der Feuermehr maren ohne Erfolg.

wiederholte nur immer wieder, er babe Rob Kleintierzüchter- Arbeit

dampf" gehabt und fei wie irre gewesen. Das Gericht verurteilte ihn aus dem schweren Dieb­stahlsparagraphen, der den Täter mit Zuchthaus bedroht, wenn er sich der Festnahme mit Gemalt zu entziehen versucht, unter Zubilligung mildern­der Umstände zu einem Jahr Gefängnis.

Die unbegreifliche Tat des Angeklagten erscheint aber in ganz anderem Lichte, menn man berück­sichtigt, daß er genau Buch führte über seine Betteltouren. Zwar hatte er auskömmliche Arbeit und ein Zuhause. Er litt keine Not, nuzte aber sein Gebrechen und nahm die Mildtätigkeit der Mitmenschen in Anspruch. Mag sein, daß er an dem Tage seinen Rappel" hatte. Als aber die Tür, an die er geflopft hatte, verschlossen blieb, wird er wohl aus Wut und Aerger, weniger aus ,, Kohldampf", der Frau die Handtasche mit den grünen Heringen entrissen haben...

Eine wohlgelungene Ausstellung

In diesen Tagen hielt der Bezirksverband Neu fölln- Treptow E. V., Mitglied des Provinzialver bandes der Kleingärtner E. V. der Provinz Branden burg feine 10. große Jubiläumsgeflügel und Kaninchenausstellung in Glogers Festsälen in Treptow ab. Auf der Ausstellung waren alle Rassen von Kaninchen vertreten. Unter den 119 Bewerbern errangen die Schwarzloh­faninchen den ersten Preis. 135 Hühner nebst 42 Zwerghühnern vertraten das kleine Feder­volt, hinzu kamen noch einige, Puten. Die Tauben präsentierten sich in der stattlichen Zahl von 167 Stück. Auch hier fiel die Vielfältigkeit der Rassen auf. Man bewunderte eine Sonder­klasse der Brief- und Flugtauben. Das ganze Bild der Ausstellung wurde durch die Dekoration, welche in liebenswürdiger Weise vom Gartenbau­amt Treptow unentgeltlich gestellt war, im Ver­

Bon der Stadtbahn getötet ein mit dem Banner der Kleingärtner in har­

Auf den Gleisen der Stadtbahn zwischen den Stationen Friedrichstraße und Lehrter Bahnhof ereignete fich gestern nachmittag ein folgenschwerer Unfall. Bei Montagearbei= ten wurde der 49 Jahre alte Richtmeister M a= Tigti aus Deutschkessel bei Grünberg in Schle­fien von einem Stadtbahnzug der Strecke Span dau- Grünau erfaßt und schwer verletzt. Der Berunglückte murde in bewußtlojem Zustande in die Charité gebracht, mo bei seiner Einlieferung aber schon der Tod eingetreten war. Die Leiche ist befchlagnahmt worden.

Feuerwehr als Weihnachtsmann

Alljährlich veranstalten eine Reihe von Berliner Feuerwehrmachen Weihnachtsfeiern, bei benen arme Kinder aus den Bezirken mit nüz­lichen Dingen bedacht werden. Den Reigen dieser anertennenswerten Weihnachtsbescherungen hat

monischen Farben dargestellt und der Borsigende des Bezirksverbandes, Korch, fonnte in seiner Eröffnungsrede dem Protektor Bürgermeister Scholz und dem Ausstellungsleiter Gustav Krüger für den glänzenden Aufbau der Aus­stellung danken.

Wie wird das Wetter?

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3n Berlin : Schwach malfiges bis heiteres Wetter, nachts nur noch ganz leichter Frost, am Lage ziemlich mild bei schwachen südlichen Winden. In Deutschland : In ganz Deutsch­ land fortschreitende Erwärmung, sonst wolkig bis heiter. Strichweise, besonders in Süddeutschland , Nebelbildung. Niederschläge Don Bedeutung werden nirgends fallen.

Trinkt Fachinger. Das altberühmte Seilwaffer Staatl. Fachingen hilft in vielen Fällen mit zum Gesunden und macht Gesunde widerstandsfähiger gegen das Erkranten

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Beim Geschirrauf­waschen genügt ein Teelöffel für eine normale Auf­waschschüssel. So ergiebig ist es?

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Das sagen auch Sie, wenn Sie seine stark fettlösende Kraft an Hunderten der schwierigsten Din­ge erprobt haben. Dann werden Sie die Begeisterung verstehen, die( Mi täglich aufs neue erweckt. Mit welch unzulänglichen Mitteln sich die Frauenwelt bisher ab­mühen mußtel Mit einem Schlage hat hier( MI) Wandel geschafft. Reinigungssorgen gibts nicht mehr- woimi das Zepter schwingt.

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