Vom Regen in öl
Die Belastung eines Kleinhäuschens
Wer von der Stadt aufs Land zieht, und sei es nur vom Prenzlauer Berg nach Weißensee, kann arg vom Regen in die Trause kommen Nicht der verlorenen städtischen Bequemlichkeiten wegen, sondern viele sind darüber enttäuscht, daß es auf dem Lande durchaus nicht billiger ist als in der Stadt. So erhalten wir eine Zuschrift aus der Dauerkolonie Rennbahn in W e i ß e n f« e, in der lebhaft« Klage über die außerordentliche finanzielle Belastung der Kalo- nisten geführt wird. Für viele seien die Lasten überhaupt nicht mehr tragbar. Diese Douerkolonie wurde bereits 1924 als Grüngürtel um den Sportplatz Rennbahn auf- gezogen. Die Parzellen wurden verhältnismäßig groß geschnitten(667 bis 1185 Quadratmeter), der Vertrag sollte auf 30 Jahre lauten und Bau- erlaubnis wurde ursprünglich für 50 Quadrat- meter massiv gegeben. Dazu ein Pachtpreis von 2,4 Pf. pro Quadratmeter für das Land, so daß sich die Kolonisten das Kleinsiedeln nicht zweimal sagen ließen. Und viele haben auch wirklich ein Häuschen in die Höhe geschafft, es hat lange ge- dauert, manches mußte entbehrt werden, denn schließlich kosteten auch diese Häuschen rund 5000 M. Dennoch wäre soweit alles gut, wenn es nicht fortgesetzt Schwierigkeiten ge- geben hätte. Eines Tages wurde die Bau- erlaubnis eingeschränkt, jeder mußte
auch noch eine Stadtwohnung haben. Die Kolo- nisten schreiben, ihre Häuser(drei Stuben und Küche) wären viel besser als eine Stadtwohnung. Bis es dann wieder Bauerlaubnis gab; erst 20 Quadratmeter, dann 28, hierauf 32, ver- schiedentlich auch 42, bis man schließlich nach un- zähligen Verhandlungen glücklich wieder bei 50 Quadratmeter massiv war. Wozu also der Lärm, fragen die Kolonisten. Dafür begann jetzt der Kampf um den Pachtpreis. Anfangs bezahlten die Leute 2,4 Pf. pro Quadratmeter und 1928 sagte die Stadt Berlin — sie ist die Verpächterin des Geländes— sogar, das wäre zuviel, und der Pachtpreis wurde damals auf 1,6 Pf. pro Quadratmeter ermäßigt. Mittler- weile stellten sich die Finanznöte der Stadt ein. die Kolonie, wie sie sich inzwischen entwickelt hatte, paßte auch nicht mehr in die Richtlinien als Dauerkolonie, und so sucht man nun mit den Kolonisten einen möglichst beide Teile befriedigen- den Vertrag zu machen. Das ist leichter gesagt als getan. Ursprünglich wunden 4 Pf. pro Quadratmeter bei unbewohnten und 8 Pf. b«i bewohnten Par- zellen verlangt. Dem standen die Vorschriften der Kleingarten-Ordnung entgegen, die einen Maximalzins von 3,6 Pf. vorsteht. Gut, sagte die Stadt, dann zahlt 3,6 Pf. für die Garten-, aber 1 M. für die Wohnfläche. Das heißt
50 Quadratmeter X 1 M.— 50 M. und 750 Quadratmeter X 4 Pf.(3,6 Pf.+ 10 Pro; Verwaltungskosten)— 30 M., zusammen 80 M. Bisher bezahlten die Kolonisten für eine 800- Ouadratmeter-Parzelle 16 M. Die Erhöhung um 400 Proz. können sie nicht tragen, schreiben die Kleinsiedler. Sie machen dafür folgende Rech- nung aus: Amortisation des Hauses(5000 M. zu 4 Proz.)....... 200,— M. Reparaturen am Haus.... 50,—„ Wasser- und Schornsteinfegergeld 21,—„ Feuerversicherung, Steuern, Beiträge.......... 37,50„ Wachhundsteuer....... 15,—„ Neuer Pachtzins(in Aussicht ge- nommen)........ 80,—„ 403,50 M. Soviel kommt an Abgaben für ein bescheidenes Haus heraus, und— schreiben die Kolonisten— dann hätten sie auch ihre 35-M.-Wohnungen be- halten können. Nun sind aber 40 Proz. der Kolonisten arbeitslos und es macht jetzt schon große Schwierigkeiten, die 16 M. Pacht ein- zukassieren, wieviel aber erst bei 89 M. Pacht. Die Kolonisten bitten also um Nachsicht, denn es koMrt ihnen ohnedies vor, als seien sie vom Regen in die Traufe gefallen.
Ferdinand Meyer , am Freitag eins nach Adalbert Stifter : eine wahrhaft geniale Art, das Pro- gramm der Berliner Funkstunde klassisch zu be- leben. Es muh ungeheure geistige Anstrengung erfordern, eine derart abwechslungsreiche Sende- folge auszubrühen: man begreift, daß aus allen führenden Posten Doppelbesetzungen notwendig waren! Das Hörspiel nach Stifters Weihnachts- erzählung„B e r g k r i st a l l" wurde als 5zör- svielauftrag der Funkstunde an den stramm rechts- stehenden Dr Max Mohr vergeben. An dem rührenden Gespräch der Kinder, die sich in der Winternacht im Hochgebirge verirren, konnte er nicht viel verderben, zumal auch die Rollen- besetzung hier sehr gut war, trotz des einiger- maßen komischen Dialektgemisches, das die jugend- lichen Sprecher produzierten. Im übrigen wurde die Handlung ohne jedes Verständnis für die Grundbedingungen einer akustischen Darstellung zusammengefügt und mit reichlich viel Lärm untermalt. lr.
„Lall!m Lavcw" Großes Schauspielhaus Hat man während eines halben Dutzend qual- voller Abende dem zugesehen, was heutzutage Operette heißt— dabei aber sind'- doch nur üble Possen mit Gesang in allen Varianten—, dann freut man sich unwillkürlich, endlich einmal einer richtigen, ausgewachsenen Operette zu begegnen: und das ist dieser„Ball im Savoy " zweifellos, äußerlich und innerlich, formal und ideell, im Guten wie im Bösen. Brauchbar zunächst das Textbuch von Alfred G r ü n w a l d und Fritz Löhner-Beda . Per- muteter Betrug des Ehemanns. Versuch prompter Revanche der jungen Frau, Aufklärung und Ver- söhnung, Ende in Glück und Glanz und Gloria— dies der dramatische Vorwurf. Milieu: so reich als irgend möglich, Nizza , Hotel Savoy, das Haus ferner des hochgeborenen Herrn Marquis de Faublas. Dazu Paul Abrahams Musik mit Schwung und Schmiß, melodischer Wärme und Verve rhythmischer Phantasie: graziös in- strumentiert und abwechslungsreich gegliedert: Walzerweisen, Tangotempo, Slowfox— Süße, venizianisches Ständchen, fentimentalische Liedlein: Stepp und Fox und Fox und Stepp, ruckende, zuckende, zärtlich sich wiegende Zweioiertel-, Drei- viertel-, Viervierteltakte, orchestraler Saus und Braus—, Herz, was verlangst du noch mehr? Und dann setzt das Farbenorchester der Bühne ein, da gibt es prunkvolle Bilder und festliche Lichter, traumschöne Frauen, raffinierte Toiletten, Chor und Ballett und Tanz und Taumel, sprühende Laune und schimmernde Schönheit. So tost das vorbei. Die A l p a r singt herrlicher als je, Rosy B a r s o n y. ein Genie der Groteske, erfindet immer neue, immer puppenhaftere, immer komischere Gliederverrenkungen, Oskar D e n e s behauptet sich mit Anstand im Vorder- grund, während Arthur Schröder mit Anstand mehr in den Hintergrund tritt. Der Erfolg, Freude und Begeisterung des Publikums sind groß. Der kritische Chronist aber fühlt sich, fühlt dieses Publikum und das Theater — die Prominenzen In den Logen mit dem Kanzler an der Spitze, die Herren im Frack, die Damen in großen Toiletten und größerer Nackt- heit— um ein halbes Jahrhundert zauberhaft zurückdatiert. Die reden vom Leben und meinen immer noch Champagner: von Liebe— und meinen imme» noch die Launen kostbarer Puppen. Schmerz wird Sentimentalität, Lust heißt Taumel, und Glück heißt Geld, und das ganze ist Tanz ums Gold und Sichneigen vor seinen Gesetzen... Was also ist es eigentlich?„Besonnte Ver- gangenheit" oder Morgenrot der Restauration? Es ist Operette 1932 und Kaviar fürs Volk, das sich hoffentlich nicht den leeren Magen daran verdirbt. A. W. Die Ondra als Baby Atrium Aus Carl L a m a c s Filmweihnachtskuchen darf sich natürlich die Ondra die dicksten Rosinen her- aussuchen. Damit sie das kann, tauscht sie, die junge Gräfin, mit der Portierstochter die Rolle. Sie wird inmitten der Sinzing B a b i e s ein Girl und und die Portiertochter, nett gespielt von Olly von F l i n t. genießt eine vornehme In- stitut-erziehung. Zum Schluß landen beide als Gattinen von echten Lords. Anny Ondra hat hier wieder alles, was sie braucht. Sie darf quicklebendig und vorlaut sein. sie kann tanzen und singen. Sie ist eine einzig- artige Begabung im deutschen Film: denn sie ist eine Komikerin. Eine solche Veranlagung findet man fast nie bei jungen, anmutigen Frauen. Bei weiblichen Darstellern kennt man eigentlich doch nur die komische Alte. Selbst die
internationale Artistenschaft stellt zur Zeit nur eine Clowneß. Fast clownmäßig müsien sich dies- mal Margarete Kupfer und Kurt Lilien geben, die mal wieder nach häßlicher Filmmanier in ihren Rollen als Portierehepaar das Be- nehmen armer Eltern veräppeln. Sonst trifft Carl Lamac , dank der schmeicheln- den Photographierarbeit Otto Hellers, gut den Eindruck des Unwirtlichen. Ganz alte Revue- fzenen kommen noch einmal zu vollem Erfolg. Doch ist es jetzt allerhöchste Zeit, daß der Regisseur seine Einfallskraft mal kräftig auffrischt, e. b.
in allen Sätteln gerecht, geben der Darstellung Niveau. Auch sonst gute, charakteristische Köpfe, Alexa von Engström fällt auf als Chanso- nette von Format.— Wenn man dieses Genre überhaupt zuläßt, ist dieser Film unter seines- gleichen einer der besten. r.
Bin SIpkmaAekihn Capitol „Die unsichtbare Front" mit ihrem Kamps der Spionage und Gegenspionage, mit ihren spannenden und aufregenden Verwicklungen und Ueberraschungen, ist der Vorwand zu einem reinen Abenteuerfilm geworden. Ein junges deut- sches Mädchen, das dem Mqdchenpensionat ent- laufen ist, gerät in die Fänge der englischen Spio- nage, entdeckt aber in diesem Lager einen deut- schen Spion und unternimmt mit ihm kühne Gegenzüge in Kopenhagen und London . Es han- delt sich um die Seespionage, und so ist Gelegen- heit geboten, aus älteren Beständen Bilder aus dem Seekriege einzuschalten: Unterseeboote im Kampf mit Panzerschissen, der Abschuß eines Flugzeugs, Zeppeline über London , die Sprengung eines Munitionslagers. Richard E i ch b e r g ver- steht es, an der Hand eines Manuskripts, das es mit jedem Kriminal- und Abenteuerfilm auf- nimmt, wirklich sensationelle Effekte zu erzielen, ohne allzu aufdringliche deutsche Tendenz. Trude von Molo mit ihrem ausdrucksvollen Gesicht und Karl Ludwig D i e h l, höchst gewandt und
Verfehlte Idörspiele Vom„Anblick des Friedens" sprach im Programm der Berliner Funkstunde Alfons P a q u e t. Er kündete von der Harmonie und der stillen Güte der Natur, die den Menschen zärt- lich an sich bindet, und die dem, der ihr Wachsen und Walten begreift, in ihrer sinnvollen Schönheit unablässig den Frieden als Grundbedingung alles Lebens predigt. Die Abendsendung„Jürg Jenatsch ", Hör- drama nach der Erzählung von Konrad Ferdinand Meyer , war, wie die meisten solcher Bearbeitun- gen, ein Fehlgriff. Die mangelnde praktische Funkerfahrung der neuen Herren beweist sich immer wieder. Eine Sendung, die sich über zwei Stunden erstreckt, kann nur im Ausnahmefall, wenn ihre Problemstellung eine große Hörerschar ungewöhnlich stark packt, zur Wirkung kommen. Trotz ausgezeichneter Besetzung und eindrucksvoller musikalischer Ergänzung erlahmte sicher bei den meisten Hörern das Interesse an dieser Sendunq sehr rasch. Dabei widerstrebt diese Dichtung einer Funkbearbeitung durchaus nicht. Das Schicksal des Mannes, der durch den an seinem schwang«- ren Weib begangenen Mord vom Künder des Friedens zum Krieger wird, und der, da er das Schwert ergriff, durch die Axt umkommen muß, hätte sich auch im Hörspiel anschaulich gestalten lassen. Am Donnerstag ein Hörspiel nach Konrad
Gott, Kaiser und Bauer"
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Julius Ha y, dessen„Neues Paradies", eine simple Episode aus dem romantischen Frühjozia- lismus, kürzlich von der Volksbühne gezeigt wurde, hatte schon vordem eine große historische Maschinerie gewagt, einen kühnen Griff mitten hinein in die Verwesung des Mittelalters, in.die Gebärkrämpje neuer Zeit. Das Stück, das letzten Herbst in Breslau mit Erfolg gegeben worden ist, hieß„Sigismund": es behandelt die mörderischen Kämpf« zwischen dem Luxemburger und Johann, einem der drei Gegcnpäpste, ee wühlt in der Kloake des Konstanzer Konzils und enthüllt das frivole Spiel, das der Kaiser, der ebenso gewalt- tätige wie listige Machtmensch, mit Huß, dem Propheten des armen Voltes, treibt: schließlich entzündet sich an dem Scheiterhaufen des Ketzers der Brand eines frllhkomuniftischen Tumuts, Ziskas Horden rasen. Dies chaotische Gebilde heißt jetzt:„Gott , Kaiser und Bauer." Genau so tref- send oder abwegig, wie es ehedem„Sigismund" hieß: ein aufhellendes Berwechslungsfpiel: dem Stück mangelt die Achse, das zusammenfassende Flußbett. So rasend auch die Wogen des Hasses, der Brunst, des Betruges ausschäumen, es kommt zu keiner einheitlichen dramatischen Gestaltung. Ein Katarakt Weltgeschichte wird gekreuzt, gezick- zackt mit dem Familiendroma eines genialischen, zuletzt dreivertel wahnsinnigen Kaisers und dessen ewigkeitslüsterner Weibhure. Dazu kommt ein Felsenregen von revolutionären Hebelgedanken, von Zynismen und Ketzereien, die gelegentlich bis in die Gegenwart hineinhauen. Kaiser und Papst, Fürsten und Bischöse reißen einander die prunkenen Gewänder vom Leibe, bis
sie nackt dastehen, während im Hintergrund ein neues Geschlecht der Bürger und ein noch jün- gerer Schrecken, ein gefährlicher Erbe, der kämp- sende Bauer, sich gespenstisch und doch furchtbar real erheben. In der Empfängnis«in urwüchsiger Entwurf, der gelesen, wesentlich mehr und einheitlichere Bühnenwirkung verspricht. Aufgeführt: im ersten Teil, der sich, groß geartet in einem dämonischen Ringen zwischen Papst und Kaiser entlädt, fesselnd und peitschend, dann aber jäh in alle Winde zer- fahrend. Dies um so mehr, als K o r t n e r den abenteuernden Intriganten auf dem Throne der Cäsaren anfangs scharf und blockhaft mauert, um ihn später und zunehmend in eine Musterkarte des übelsten Virtuosentums entarten zu lassen. Paul W e g e n e r, der den päpstlichen Auswurf gestaltet, erweist sich weit besonnener, als ein ein- prägfamer Künstler. Margarete M e l z e r gab sich alle Mühe, der Kaiserin menschliche Züge und ihre schicksalsdunkle Stimme zu leihen. Mathias W i« m o n n war Huß, in bleicher Haut ein glühender Brand. Spielleiter und Bühnenbildner, Karl Heinz Martin und Ernst Schütte , errangen dein wieder mächtig vorstürmenden Theater Berlins einen grandiosen Sieg. Die Szene des Konzils. ein tosender, schlangenwersender Zusammenprall der beiden Weltregenten,«ine teuflische, von Purpur und Hermelin umwetterte Komödianten- schlacht der Tiara mit der Krone, ist eine Bresche mehr in den berstenden, aber noch immer mäch- tigen Turm der Finsternis. R. Br,
Wiedersehen mit Asta Nielsen Mozartsaal Die große Künstlerin des Films ist schon seit einer Reihe von Jahren vom Schauplatz ihrer früheren Triumphe verschwunden. Niemand weiß, warum. Aus einer Ansprache an das Publikum, die sie gestern abend nach ihrem großen Erfolg hielt, kann man entnehmen, daß die Film- beherrscher ihr den Weg versperrt haben. Sie sprach davon, daß Publikum und Künstler sich finden mühten. In ihrem Fall haben sie sich schon gefunden. * Man kann annehmen, daß Frau Nielsen an ihrem neuen Füm, der den nicht gerade glück- lichen Titel„Unmögliche Liebe" trägt, auch in der Anlage mitgewirkt hats Erich W a s ch n e k zeichnet für Regie und Drehbuch. Es ist das Schicksal der alternden Frau, das in dem Film gezeigt wird, es ist zugleich das Schicksal der Frau, deren Vergangenheit man nicht genau kennt, die jedem auffällt, eine ladellose Mutter ihrer nun bereits heiratsfähigen Töchter ist und doch den guten Bürgern irgendwie verdächtig erscheint. Jetzt, wo die eine Tochter verlobt ist und die andere auch bereits auf eigenen Füßen zu stehen beginnt, will die Mutter wieder ihr eigenes Leben leben. Zusammen mit einem hervorragenden Bild- Hauer versucht sie sich als selbständige Künstlerin — bisher hat sie sich als Kunstgewerblerin be- tätigt— Erfolg stellt sich ein. und eine neue Liebe sprießt in ihrem Herzen. Aber das gesellschaftliche Vorurteil, der Unverstand der einen, und die Rück- sichtslosigkeit der anderen Tochter, bringen sie um ihr Glück, um so mehr, als sie erfährt, daß ihr Geliebter eine Frau im Irrenhaus hat. Er- schütternd ist ihr Besuch in diesem Hause, aus dem sie �gebrochen zurückkehrt, wie es scheint, bereit, den Freitod zu suchen. * Frau Nielsen ist auch im Tonfilm chrer großen Tradition treu geblieben. Sie gestaltet mit spar- samen Mitteln in Mienen und Gesten, mit der Reserviertheit, die ihre Kunst immer charakterisiert hat. Sie erinnert oft an japanische Masken, wo- zu auch ihr schwarzes Haar, die dunklen Augen und der feine Mund passen. Ihre Stimme hat warmen Ton, und der etwas dänische Akzent stört nicht. Erich W a s ch n e k hat um die große Künstlerin mit außerordentlichem Verständnis die Mitwirken- de» gruppierte: Ery B o s. die etwas gefall- süchtige und egoistische Tochter, und Ellen Schwannecke, die etwas lausbübische und anhängliche Tochter. Hans R e h m a n n ist der Bildhauer, der dieser Gestalt Elan und eigenes Gesicht gibt. Einen interessanten Typ gestaltet Anton Poitner in seinem Möllenhof. Auch sonst lauter gute Be- setzungen, Julius F o l k e n st e! n hat als Diener neue und höchst amüsante Nuancen, Karl Bal-- Haus ist ein frischer, modernen Junge. Waschneks Regie ist etwas sprunghast, er wechselt die Szenen äußerst rasch und spiell sie nur selten aus, aber das Ganze wird dadurch höchst lebendig. v.
Schiffsverkehr über den nördliche» Polar weg? In einer Sitzung des wissenschaftlichen Ausschusses des russischen Zentralvollzugsausschusses haben die Professoren Schmidt und Wiese über das Ergebnis der Expedition des Eisbrechers„Sibirjakow" be- richtet. Wiese bezeichnete die�wissenschaflliche Be- deutung der Expedition als gewaltig und erklärte, daß der große nördliche Weg damit der Schiffahrt erschlossen sei. Nach einer Mitteilung Schmidts soll über diesen Polarweg binnen kurzem ein regel- mäßiger Schiffsverkehr eröffnet werden. Flugzeuge über dem himalaya . Fünf englische Militärflugzeuge haben, wie das englische Lust- sahrtminifterium mitteilt, einen erfolgreichen Lang- streckenflug über bisher unerforschte Gebiete des Himalaya -Gebirges ausgeführt, wobei viele wert- volle Ausnahmen gemacht wurden. Di« Flugzeuge überflogen u. a. auch den rund 8000 Meter hohen Berg Rakaposchi. Ter Kuban-Kosaten-Chor wirkt im WeihnachtS-Pro- gramm im„B a b y l o n mit. „Eine bunte Silvesternacht im Wrangelschloh" wird der Titel des slestes sein, dah Gans Junkermann im Schau spielst aus Steglitz seinem Publikum darbingt. Silvester in der Städtischen Oper. In der Jnszenie- rung von Jürgen Fehling und unter musikalischer Leitung von Paul Breisach veranstaltet die Städtische Oper eine Silvester-Premiers von Ossenbachs„D i» Prinzessin von Travezuot".